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Internationale Politik Flüchtlingsdrama vor Lampedusa

hafel
hafel
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von hafel
als Antwort auf olga64 vom 07.10.2013, 17:11:29
Ich wiederhole mich gerne noch einmal. Es ist auf die Dauer keine Lösung beliebig viele Flüchtlinge ins Land (Europa) zu lassen. Rein mathematisch stößt diese Lösung sehr bald hart an die Grenzen des Möglichen.

Es muss alles versucht werden die Übel vor Ort zu beseitigen, damit die Menschen in ihrer angestammten Heimat leben können. Wem das zu umständlich ist, kann ja gerne mit gutem Beispiel voran gehen und 2 (gerne auch 3) Flüchtlinge bei sich persönlich aufnehmen. Hier große Töne zu "spucken" ist recht einfach.

Hafel
Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 07.10.2013, 18:37:51
Das stimmt was du da schreibst, das Problem ist nur wie die Hilfe in den Fluchtländern gestaltet werden soll? Eine Entwicklungshilfe direkt an die dortigen staatlichen Organe zu bezahlen wäre rausgeschmissenes Geld da es mit großer Wahrscheinlichkeit in den Taschen der einheimischen Politiker landen würde.

Aber man sollte über eine projektbezogenen Entwicklungshilfe nachdenken, möglichst unter leitung europäischer Entwicklungshelfer.
Ein Bekannter von mir der hauptamtlich beim roten Kreuz beschäftigt war, erzählte mir dass man selbst dann Bestechungsgelder bezahlen musste um gespendete Sachen auch medizinische Geräte in das Land bringen zu können.
Jetzt rächt es sich das man sich mit Entwicklungshilfe oft nur politisches Wohlwollen erkaufte, aber im Endeffekt den Menschen nicht sehr half!

Übrigens klang hier manchmal die Meinung an das die Flüchtlinge doch so arm nicht gewesen sein konnten wenn sie viel Geld für die Schleuser bezahlten. Dabei hat man sicher nicht bedacht das ganze Familienclans (in Afrika sind die groß) zusammenlegten um die Reise, im jetzigen aktuellen Fall quer durch Afrika, zu ermöglichen, als Investition die Zukunft sozusagen!
hafel
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.10.2013, 19:09:51
Auf jedem Fall muss der Hebel (wie oft im Leben) an der Ursache angesetzt werden.

Rein Rechnerisch ist eine ständige Flüchtlingsaufnahme nicht durchführbar.

Hafel

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myrja
myrja
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von myrja
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.10.2013, 19:09:51
Genau das habe ich hier schon geschrieben, was Du hier auch meinst, Claude.

Aber hier scheint ja niemand die Beiträge richtig zu lesen.

Seite 7, 19:23 Uhr

und

Seite 6, 16:42 Uhr

Wobei die Hilfe zur Selbsthilfe nur in Ländern möglich ist, wo nicht Bürgerkriege und Terror herrschen.

Myrja
adam
adam
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von adam
als Antwort auf myrja vom 07.10.2013, 17:01:26
Außerdem bin ich wie Olga der Meinung, dass die jetzt abgelehnte Hilfe uns irgendwann teuer zu stehen kommt. Die Flüchtlinge werden dann nicht mehr um Hilfe und Aufnahme bitten. Sie werden verbittert sein und auf Rache sinnen. Und wo finden wir sie dann wieder? In irgendwelchen Terrororganisationen die uns das Leben schwer machen werden.

Myrja


Myria,

Du willst einer Erpressung stattgeben, aus Angst vor der Rache?

Betrachte das Problem mal ganz nüchtern: Zu Hause erlittene Not oder Unrecht berechtigt nicht dazu, selber Unrecht zu tun. Die Flüchtlinge tun dies aber, weil sie die Hohheitsrechte über das Staatsgebiet der jeweiligen Staaten verletzen, indem sie unberechtigt in das Gebiet eindringen. Die verletzten Rechte sind Völkerrecht. Hier wird nicht um Hilfe gebeten, sondern erpresst.

Und nun überleg Dir, was es bringen würde, wenn die Flüchtlinge aufgrund von Angst vor Ihrer Rache untergebracht würden. Die Folgen möchte ich mir lieber nicht ausmalen. So wie es sich darstellt, ist es schon schwierig genug, denn irgendwann verfliegt das Mitleid, aber die Erpressung bleibt. Und dann?

--

adam
silhouette
silhouette
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von silhouette
als Antwort auf myrja vom 07.10.2013, 19:28:50


Wobei die Hilfe zur Selbsthilfe nur in Ländern möglich ist, wo nicht Bürgerkriege und Terror herrschen.

Myrja

Tja, was nun? Denn genau aus solchen Ländern stammen die Bootsflüchtlinge, um die es hier geht. Konkret: aus Ländern wie Uganda, Kenia, Ruanda, Nigeria, Eritrea und etlichen weiteren.

Dort traut sich auch kaum noch ein europäischer Entwicklungshelfer hin, wenn er im großen Stil, d.h. nicht als Einzelperson, Entwicklungshilfe leisten möchte. Also auch damit kommst du nicht viel weiter. Dann lieber die Bereitstellung von Fähren an der nordafrikanischen Küste durch die EU samt konkretem Verteilungsschlüssel auf die verschiedenen EU-Staaten, wie hier in einem satirischen Beitrag vorgeschlagen wurde.

Oder doch nur ab und zu "Schande", "Skandal", "Tragödie" rufen und zu Weihnachten etwas an eine Hilfsorganisation überweisen, steuerlich absetzbar, versteht sich? Und über diejenigen herfallen, die "das Kind beim Namen nennen"? Das hilflose schlechte Gewissen wird dann wenigstens ein bisschen übertüncht, wenigstens zu Weihnachten.


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pschroed
pschroed
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von pschroed
Stumme Zeugen.

Fotos welche aus Rucksäcke geborgen wurden.

Phil.

Fast zynisch wirkt der Schriftzug, der über eines der Fotos gelegt wurde. "Viel Glück" steht da in roter Schrift, auf dem Bild selbst schaut ein junges Paar hoffnungsvoll in die Kamera. Doch der Besitzer des Fotos hatte kein Glück. Seine Reise in eine vermeintlich bessere Zukunft wurde zum Alptraum, das Schmugglerschiff zur Todesfalle. Die Aufnahme stammt aus dem Fundus der Rettungskräfte von Lampedusa
myrja
myrja
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von myrja
als Antwort auf silhouette vom 07.10.2013, 20:01:45


Wobei die Hilfe zur Selbsthilfe nur in Ländern möglich ist, wo nicht Bürgerkriege und Terror herrschen.

Myrja

.....
Oder doch nur ab und zu "Schande", "Skandal", "Tragödie" rufen und zu Weihnachten etwas an eine Hilfsorganisation überweisen, steuerlich absetzbar, versteht sich? Das hilflose schlechte Gewissen wird dann wenigstens ein bisschen übertüncht, wenigstens zu Weihnachten.



Nein Silhouette,

ich rufe nicht ab und zu "Schande", "Skandal" und "Tragödie". Ich spende auch nicht zu Weihnachten und denke dann den Rest des Jahres nicht mehr daran. Ich helfe ganz praktisch Flüchtlingen, die hier bei uns leben während des ganzen Jahres und Jahr für Jahr.

Myrja
silhouette
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von silhouette
als Antwort auf myrja vom 07.10.2013, 20:11:14
Das glaube ich dir ja. Und das immerhin ist ein kleines Stück, mehr kann keiner verlangen und wahrscheinlich keiner tun.

Aber ich habe hier Dinge zu lesen bekommen, da habe ich einen Drehwurm bekommen, genau wie du, als du heute auf Seite 6 und 7 verwiesen hast. So dreht sich die Diskussion im Kreis. Darin habe ich dir zugestimmt.
myrja
myrja
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von myrja
als Antwort auf silhouette vom 07.10.2013, 20:17:43
Na prima,

dan sind wir doch auf einem Nenner.

Myrja

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