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Internationale Politik Flüchtlingsdrama vor Lampedusa

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 22.10.2013, 14:07:40
Muss man nicht etwas genauer formulieren ?

Bin ich als der Mensch "nordstern" Exportweltmeister und liefere desaströse Wettbewerbe ?
Oder doch die Industriekonzerne und Importeure.

Und die afrikanische Bevölkerung ?

Klauen unsere Konzerne dort oder kaufen sie, was man ihnen verkauft ?
Möglicherweise zu Preisen, die nicht gerechtfertigt sind ?

Müßten sich diese beiden "Partner" nicht zuerst
angesprochen fühlen mit ihren beiderseitigen "Gewinnen" ?

Und nicht der einfache Mensch hüben und drüben ?

Ich erinnere mich nicht, dort eingefallen zu sein und erbeutet zu haben.
Etwas differenzieren würde ich es schon wollen und dann
muss man wohl einen Beitrag der "Handelspartner und ihren Gewinnen" fordern.

Und nicht nur vom einfachen Steuerzahler.

Dann braucht man hier auch nicht Straßenschlacht zu spielen und Scheiben Unbeteiligter einwerfen.
(Hamburg, Berufsdemonstranten und Randalierer)

Wahrscheinlich bin ich zu blöde, das zu begreifen.

nordstern
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.10.2013, 14:18:09
Meine Antwort bezog sich auf Nostalgies Aussage:
Dafür ist niemand von uns verantwortlich zu machen.... Jeder Staat ist für seine Bevölkerung in der Verantwortung

Wir - sprich als Staat - haben Verantwortung: Für die eigene Bevölkerung aber AUCH für unser Handeln in der Welt.

Es ist doch nicht das Anliegen hier den einzelnen ST-ler verantwortlich zu machen, sondern wenn eine Erörterung im ST Sinn machen soll, dann ist das doch nur im gemeinsamen Nachdenken möglich.

Was kann konkret in Europa getan werden?
Wozu sollten die Regierungen angehalten werden.
Welche positive Möglichkeiten gäbe es denn, die Not zu lindern und dadurch die Flüchtlingsströme einzudämmen?

ZB: Schuldenerlass?
"Die Politikwissenschaftlerin Susan George wies darauf hin, dass es sich beim Volumen dieser Schulden um nichts weiter als "Peanuts" für die reichen Industrieländer handele, und fragte, warum diese also an ihnen festhielten in Anbetracht der unmenschlichen Zustände, die durch sie bedingt werden."
Entschuldungsinitiativen

Mareike
olga64
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von olga64
als Antwort auf nostalgie vom 22.10.2013, 13:59:28
Dafür ist niemand von uns verantwortlich zu machen, das müssen sie unter sich regeln.

Jeder Staat ist für seine Bevölkerung in der Verantwortung, das kann man nicht einfach an andere Staaten delegieren.
[/quote]

Es ist noch nicht so lange her, dass Deutschland nach verlorenen Kriegen völlig am Boden lag und nur mit Hilfe anderer Staaten und Menschen wieder nach oben kam. Wie würden wir heute aussehen, "wenn wir dies unter uns hätten regeln müssen".
Ihnen wünsche ich sehr ,dass keiner Ihrer Nachfahren jemals in die Lage kommt, andere um Hilfe bitten zu müssen. Es kann ja gut sein,dass es in einem vergreisenden Land wie Deutschland irgendwann dazu kommt, dass die wenigen Jungen hier alles nicht mehr bezahlen können und dringend eine Ausweichmöglichkeit in einem anderen Land suchen und es sich dann auf diese Art "regeln" müssen. Olga

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myrja
myrja
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von myrja
Nur mal so als Vergleich, wie wir unseren europäischen Nachbarn (z. B. Griechenland) helfen, wenn deren Regierung Misswirtschaft betrieben hat:

Auf Deutschland entfallen damit knapp 27 Prozent. Das heißt, Deutschland muss knapp 22 Milliarden Euro in bar und 168 Milliarden an Garantien tragen. Umgerechnet hilft jeder Deutsche also mit 2375 Euro.
Das ist uns Griechenland wert.

Für hungernde Flüchtlinge oder vor dem Krieg flüchtende Menschen ist da natürlich kein Geld übrig, um ihnen ein Mindestmaß an menschenwürdigem Leben bei uns zu ermöglichen.



Myrja
olga64
olga64
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von olga64
als Antwort auf myrja vom 22.10.2013, 16:29:07
Noch sind die Hilfen für Griechenland ja Bürgschaften - noch kassieren wir hier ja auch gewaltige Zinsen, die man fairerweise gegenrechnen sollte.
Für Asylanten tut Deutschland schon einiges: so z.B. in 2012 ca 1.1 Mrd Euro - dies bedeutet, pro deutschem Einwohner ca 13.80 Euro jährlich. Ich erkläre mich ab sofort bereit, diesen auf mich entfallenden Betrag zu verdreifachen - wer macht mit? Olga
myrja
myrja
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von myrja
als Antwort auf olga64 vom 22.10.2013, 16:39:37
Ich bin dabei Olga.

Wohin kann ich das Geld überweisen?

Myrja

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olga64
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Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von olga64
als Antwort auf myrja vom 22.10.2013, 16:41:39
DAs weiss ich leider nicht, liebe Myrja und ich eigne mich auch nicht für solche Massensammlungen. Ich habe mich vor einigen Wochen Pro Asyl angeschlossen. Der Gründer dieser Vereinigung in unserer Gegend ist ein Freund meines Freundes. Den ersten Besuch in einem Asylantenheim haben eine Freundin (früher Lehrerin) und ich auch schon mit klopfendem Herzen hinter uns gebracht - umsonst, wir führten recht gute und anrührende Gespräche mit den Leuten, die sich richtig über unseren Besuch freuten.
Wir versuchen auf der GEsprächsbasis erste Kenntnisse der deutschen Sprache zu vermitteln und auch Fragen nach unserer Kultur usw. zu beantworten.
Vor Weihnachten werden wir im Freundes- und BEkanntenkreis insbesondere bei den Kindern FAhrräder, Fussbälle, Klamotten usw. einsammeln und dort abliefern. Am meisten tun mir die Kinder leid, die dort leben müssen - sie haben wahrlich Besseres verdient.
Wie wir dann weitermachen, werden wir noch besprechen - ich stelle aber fest, dass es viele Menschen in unserem Alter gibt, die gerne mithelfen möchten und auch über die Zeit und Know-How verfügen,dies zu tun. Olga
myrja
myrja
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von myrja
als Antwort auf olga64 vom 22.10.2013, 16:45:36
Gefällt mir gut, Ihr Engagement Olga!

Schön wäre, wenn all die, die hier immer nur Reden schwingen und jammern wie teuer uns diese Menschen kommen, vielleicht auch mal einen Besuch in einer Flüchtlingsunterkunft machen würden, um zu sehen, dass es keineswegs Kriminelle und Faulenzer sind, sondern Menschen, die schon unsägliches Leid hinter sich haben und die nichts anderes wollen, als zu überleben!

Myrja
olga64
olga64
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von olga64
als Antwort auf myrja vom 22.10.2013, 17:13:19
Ich orientiere mich nie an der Massenmeinung, sondern immer nur an Aussagen von Menschen, die ich akzeptiere und die mich überzeugen. Ausserdem war und ist es mir immer wichtig gewesen, eigene Erfahrungen zu machen.
Und die Massenströmungen der Empörten belustigen mich meist sehr. Oft sind es ja Menschen,die zeitlebens sehr angepasst lebten und sich nicht mal getrauten, den Mund gegenüber ihrem Chef mal aufzumachen. Zu Zeiten des Internet und der Anonymität getrauen sie sich vor aus ihren Ecken und lassen uns dann alle wissen, wie mutig und revoluzzerisch sie doch sind. Von Herzensbildung sprechen sie auch oft - aber nur, wenn es ihre eigenen Belange betrifft. Damit möchte ich nichts zu tun haben. Olga
hafel
hafel
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von hafel
als Antwort auf olga64 vom 22.10.2013, 16:08:27
@ olga:

Olga, bei aller Objektivität, kannst Du DAS doch nicht als Beispiel heran ziehen. Richtig, uns wurde geholfen aber der große Unterschied zu den Diktaturen in Afrika ist, dass wir besetzt und "entmündigt" wurden, nachdem der Krieg verloren war.

Ich wollte die Welt - und auch Dich - schreien hören, wenn "wir" einen afrikanischen Staat bekriegen, besetzen, entmündigen und dann demokratischen, lebenswerte Formen einführen.

Deine Wünsche an die Nachfahren sollten in andere Richtung gehen.

Hafel

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