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Internationale Politik Flüchtlingsdrama vor Lampedusa

Mareike
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von Mareike
als Antwort auf nostalgie vom 16.10.2013, 18:35:06
Es kommt natürlich sehr darauf an, zu welchem Zweck diese Statistiken geführt und ausgewertet werden.
Man kann sie auch dazu nutzen, eigenes Verhalten zu überprüfen.
Im politischen Sinne: Welche Maßnahmen in der Flüchtlingspolitik haben sich als hilfreich und sinnvoll ergeben, welche sind eher schädlich, sogar todbringend?

Mareike
nostalgie
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf Mareike vom 17.10.2013, 11:31:55
Ich sehe das eher als Vertuschung.
Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Warum sollte man Menschen, darunter oft Kleinbauern, die ihr Land verloren, nicht in halbleeren Orten ansiedeln und sie dort wieder ein Stück Ackerland betreiben lassen und für ihren Unterhalt sorgen könnten? Wenn Lösungen gesucht werden, könnten sie in kleinem Rahmen mit öffentlicher Hilfe und Beratung auch gefunden werden. Der Entsiedlung mancher dörflicher Landstriche könnte gleichzeitig entgegengetreten werden. Und besser wären diese Leute in jedem Fall dran, denn sie trügen Selbstverantwortung, ein Grundstein menschlicher Würde.
Nur so ein Gedanke ?
geschrieben von luchs

@luchs, dein gedanke hat mich nicht losgelassen ...
bei der zu erwartenden zahl an flüchtlingen wäre diese lösung aber nur der bekannte tropfen auf dem heissen stein, was du ja auch andeutest.

nach längerer überlegung kam mir die überzeugung,
dass es im inland auch viele menschen in prekärer situation gibt,
die liebend gern solche chancen "mit öffentlicher hilfe und beratung" ergreifen würden.

natürlich geht es den menschen, z.b. im alten äthiopien (ich bewundere seit meiner teenagerzeit die schönheit vieler frauen dort), unvergleichlich schlechter, allein durch den wassermangel, wie du ja auch schriebst.

für mich bleibt wirklich nur geburtenkontrolle als lösung,
und "schulbildung ... schulbildung ... schulbildung".
ich weiss, diese "hilfe zur selbsthilfe" ist keine soforthilfe,
sondern ein langer prozess, m.e. der einzig wirksame.

margarit
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Mareike
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.10.2013, 14:19:24
Es ist mMn ein Fehlschluss zu glauben, der Kinderreichtum (6 Kinder pro Frau im Durchschnitt in den armen Ländern) wäre ursächlich für die Armut.
Und der Wohlstand in den Industrieländern gründet nicht auf Geburtenkontrolle: Weniger als 2 Kinder im Schnitt pro Frau hier bei uns sind vielmehr Folge des Wohlstandes. (Wertewandel)

Wir können unsere Maßstäbe nicht einfach übertragen.
Wer dachte zB 1945 an erster Stelle an Bildung und Geburtenkontrolle?

Mareike
Deutschland: das Land der niedrigen Geburtenrate
Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 17.10.2013, 14:48:22
Es ist mMn ein Fehlschluss zu glauben, der Kinderreichtum (6 Kinder pro Frau im Durchschnitt in den armen Ländern) wäre ursächlich für die Armut. (...)
Wir können unsere Maßstäbe nicht einfach übertragen.
Wer dachte zB 1945 an erster Stelle an Bildung und Geburtenkontrolle?

unkontrollierte vermehrung ist nicht die einzige armutsursache, aber hilft.
in dürregebieten ist -neben anderem- nicht nur wassermangel sondern auch eine ständig sich erhöhende bevölkerungsdichte durchaus ein lebensbedrohliches problem.

wie oft soll ich in beiträgen noch wiederholen,
dass ICH nicht "unsere massstäbe übertrage".

1945 wurden in den meisten gegenden ausgebombte schulen schnelltmöglich wieder aufgebaut.

dein beiträg, mareike, geht erstaunlich weit an meinem vorbei.

margarit
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luchs35
luchs35
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.10.2013, 14:19:24
Natürlich ist Schulbildung eine wesentliche Voraussetzung für die Menschen, um weiterzukommen, Margarit, da bin ich mit Dir einig.

Was die "Hilfe zur Selbsthilfe" betrifft, greift das eine in das andere. Wenn Du auf die prekäre Situation mancher Einheimischer ansprichst, die ebenfalls Hilfe zur Selbsthilfe benötigen, muss ich sagen, dass dies doch wohl keine so große Schwierigkeiten machen dürfte. Die Ausgangslage ist eben eine andere als bei den Flüchtlingen.

Mein Beispiel mit dem brachliegenden Agrarland kann in erster Linie auch nur die betreffen, die überhaupt eine Ahnung vom bäuerlichem Rhythmus haben und wissen, wann was gepflanzt, geerntet, verarbeitet werden muss. Aber gerade aus diesen Flüchtlingsländern hat es viele dabei, denen ihr Stück Land weggenommen oder durch Kriege zerstört wurde.

Ich habe dann den Gedanken noch weitergesponnen. In diesen verlassenen Gegenden fehlt es auch an Handwerkern, die durch die Entvölkerung ebenfalls weggegangen ist. Ganz sicher hat es bei den Flüchtlingen auch handwerklich befähigte Menschen, die wieder eine kleine Chance bekämen.

Es ist einfach falsch, wenn man den Menschen, die arbeitsfähig sind, nur die Möglichkeit gäbe, Geld aus der Sozialkasse zu bekommen und sie zum Nichtstun verurteilen, weil sie keine Chance haben, etwas aufzubauen. Sie haben es ja in ihren Heimatländern auch versucht. Nur die Voraussetzungen waren nicht gegeben.

Ich weiß, dass es zu jedem Gedanken auch ein "Aber..." gibt, aber ich konnte auch beobachten, dass Menschen, die ein bisschen Zukunft vor Augen haben, Dinge zu leisten fähig sind, von denen sie oftmals selbst noch nichts wussten.

Es sind die ganz kleinen Schritte, die manchmal mehr helfen können, als ohne jegliche Perspektive in Asylantenheimen das staatliche Almosen entgegenzunehmen.

Wenn ich es nicht ganz real mit "meinen" betreuten Vietnamesen erlebt hätte, würde ich vielleicht auch anders denken.

Luchs

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nostalgie
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf luchs35 vom 17.10.2013, 15:28:55
Der Vietnamese ist ein ganz anderer Menschenschlag.
olga64
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von olga64
als Antwort auf nostalgie vom 17.10.2013, 16:04:55
"Der Vietnamese" - sind die alle gleich? Wie viele kennen Sie persönlich? Waren Sie mal in dem wunderschönen Vietnam? Fragen über Fragen.... Olga
Mareike
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.10.2013, 15:24:28
wie oft soll ich in beiträgen noch wiederholen,
dass ICH nicht "unsere massstäbe übertrage"
geschrieben von Margarit

Wenn ich auch auf Deinem Beitrag antwortete, möchte ich doch vermerken, dass ich nicht explezit DEINE Beiträge meine.
Es ist nun mal so, dass wir alle dazu neigen, das, was wir als "normal und richtig" erleben, zur NORM für alle zu machen.

Das Argument der Geburtenkontrolle wird immer wieder vorgebracht, nicht nur von Dir.

Vor kurzem berichtete eine meiner Töchter von einem Gespräch mit einer Frau aus Ruanda.
Diese Frau wuchs in einer gebildeten Familie auf und ihre Eltern hatten Kontakten nach Deutschland.
Ihre Familie wurde ermordet, sie wurde gefangengenommen, ihre zwei Kinder wurden ihr abgenommen.
Durch Vermittlung eines mit ihrer Mutter befreundeten Professors gelang ihre Freilassung und sie durfte nach Deutschland ausreisen. Später gelang es auch die Kinder ausfindig zu machen und nachkommen zu lassen.
Auch hier in Deutschland gebar sie noch einige Kinder.
Die Kinder wären ihr größter Reichtum sagte sie.
Sie konnte nicht verstehen, das deutsche Frauen da anders denken.
Sie machte einen lebensfrohen Eindruck und war dankbar hier leben und arbeiten zu dürfen. (Als Hilfskraft in einem Gemüseladen.)

Eine Anmerkung noch: Es gibt unter den Flüchtlingen gewiss viele Menschen mit Bildung ... vermute ich mal.

Mareike
olga64
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Mareike vom 17.10.2013, 16:18:55
Ich bin auch sicher, dass es unter den Flüchtlingen auch solche mit "Bildung" gibt, was immer man darunter verstehen mag. ABer ob diese "Bildung" bei uns oder in der EU anerkannt wird, ist die andere Frage. Ein noch grösseres Problem sind Sprachbarrieren - oft sind Afrikaner ja entweder französisch- oder englischsprechend; einige auch italienisch - je nachdem, wer die früheren Kolonialherren waren. Aber sie sind robuster, anpackender, nicht so verweichlicht oder anspruchsvoll wie z.B. viele Deutsche, die schon oft sehr abwägen, ob es sich überhaupt lohnt, zur Arbeit zu gehen oder ob H 4 nicht doch bequemer ist. Olga

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