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Internationale Politik Flüchtlingsdrama vor Lampedusa

pitt
pitt
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von pitt
als Antwort auf Karl vom 16.10.2013, 08:30:23
In meiner gegend sind auch viele dörfer nicht entvölkert, aber von einwohnerschwund betroffen.
Schuld daran ist aber der mangel an arbeitsplätzen.
So zieht jugend und arbeitsfähiges volk in die städte oder dorthin wo noch arbeit ist.
Du kannst ja gern mengen von asylanten, die ohne papiere und ohne qualifikation hier massenweise einfluten in diese dörfer quartieren.
Aber was bitte machen die dann dort?
Der mangel an fachkräften ist doch locker aus umliegenden ländern wie spanien, griechenland, portugal und aus östlicher richtung zu decken.
Dort herrscht ja eine hohe jugendarbeitslosigkeit auch unter gut ausgebildeten und da weiß man wenigstens was man kriegt.
Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 16.10.2013, 08:30:23

Ich wundere mich zudem über einzelne "Erfahrungsberichte" zu Asylanten. Ich kenne auch "geduldete" (was für ein Wort) Menschen und habe mit Ihnen sehr fleißige und arbeitswillige Menschen kennengelernt, die nicht arbeiten dürfen.
Karl
geschrieben von karl


Ich wundere mich auch.
Ich gewinne den Eindruck, dass ich in einer Region wohne,
wo nicht nur positive Dinge zu vermelden sind.
Ich muß es zur Kenntniss nehmen.
Ausgesucht habe ich mir das nicht.
Ich hätte gerne auf negative Seiten verzichten wollen.

Ebenso wie auf die "Rechten", die manches Mal durch unsere Siedlung zogen um ein Asylbewerberheim "aufzumischen" und auf dem Weg unsere Autos beschädigten,
Antenne knicken, Gehwegplatte in die Frontscheibe.
Zum Glück gibt es die nicht mehr.

Auch die Jugendlichen russischer Zuwanderer, die Müttern Kinderwagen umkippten und
belästigten, gibt es nicht mehr.
Wenn man diese Dinge erlebt hat, erleben musste, hat man schon ein etwas differenzierteres Bild.

Vielleicht wäre es gut, wenn jeder mal ein Jahrzehnt neben oder in der Nähe eines
Asylbewerberheimes wohnen würde.
Das lehrt auch die Schattenseiten.
Ich wäre wahrscheinlich sehr viel entspannter, würde ich nur die positive Dinge kennen.

Trotzdem bin ich immer dafür, Menschen, die ihren Fleiß und guten Willen zeigen, zu unterstützen.
Ich hoffe, dass man mir das trotz meiner negativen Beobachtungen ebenfalls abnimmt.

nordstern
myrja
myrja
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von myrja
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.10.2013, 09:08:17
Also wenn ich Deinen letzten Beitrag richtig verstehe Nordstern,

sind es nicht die afrikanischen Flüchtlinge, die in der Vergangenheit Unruhe und Schaden bringen, sondern die deutschen Rechten und Aussliedlerjugendliche.

Da sollten wir doch bei uns etwas tun, um Jugendliche nicht in die rechte Szene abrutschen zu lassen und auch um Aussiedlerjugendlichen eine vernünftige, berufliche Zukunft zu geben.

Myrja

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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf myrja vom 16.10.2013, 09:33:55
Also wenn ich Deinen letzten Beitrag richtig verstehe Nordstern,
sind es nicht die afrikanischen Flüchtlinge, die in der Vergangenheit Unruhe und Schaden bringen, sondern die deutschen Rechten und Aussliedlerjugendliche.
Myrja


Nein Myrja, dass hast Du etwas falsch verstanden.

Ich reagiere auf "Erfahrungsberichte mit Asylanten".
Es gehört nicht vordergründig zu Lampedusa.

Ich habe einen Gesamteinblick geschildert.
Von zwei Wohnorten in dreißig bis vierzig Jahren.
Es unterteilt sich.

In Hamburg hatte ich es gegenüber.
Polen, Afrikaner, Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien.
Damals kamen auch schon Afrikaner, wenn auch nicht mit den jetzigen Begleiterscheinungen (Boote).

Am jetzigen Wohnort war es erst ein Asylbewerberheim "um die Ecke", belegt mit Afrikanern.
Zudem gab es eine rechte Szene am anderen Ortsende. Das waren Deutsche ohne Hintergrund.
Leider gab es da immer Besuche zum Heim und der Weg führte durch unser Wohngebiet.
Die rechte Szene gab es dann bald nicht mehr.Wohin die sich verlagerte, weiß ich nicht.
Das Heim wurde aufgelöst, was ich auch besser finde, weil so eine Konzentration ist schlechter
als überall mitten unter uns untergebracht. Das ist meine Ansicht.

Danach gab es nennenswerten Zuzug von Rußlanddeutschen. Überall in den Gemeinden bei uns.
Damit gab es dann Schwierigkeiten mit den Jugendlichen in Freizeit und Schulen,
später auch mit den jungen Männern.
Das legte sich etwas, sie sind älter, vielleicht auch vernünftiger geworden ?
Mit Rechten hat das aber nichts zu tun, eher mit den Gepflogenheiten, eigene Konflikte zu bewältigen.

Dem folgte dann im Bereich der Diskotheken eine vielschichtige Klientel, die zu Gewalt neigt.
Da muß man jeden Fall betrachten, das kann man nicht an Nationen oder Hintergrund festmachen.
Da würde ich einzelnen Nationen Unrecht tun.
Wir sind uns sicher einig, dass die jungen Menschen, hier geboren, Deutsche sind.
Aber der Pass ist nicht entscheidend, sondern die Erziehung.

Ich hätte es gerne so friedlich, wie Du es geschildert hast.
Im Hochhaus, in Deiner Arbeit in der Flüchtlingshilfe.
Leider sehe ich diesen Frieden in meinen zurückliegenden Erfahrungen nicht
und ich will auch nicht zuviel breittreten.
Aber ich lasse mich auch nicht in eine Ecke weisen,
nur weil ich nicht so gute Erfahrungen/Beobachtungen machen durfte.

Können wir uns trotzdem darauf verständigen, dass ich nicht bösartig ausländerfeindlich bin,
sondern nur friedliches Verhalten auf allen Seiten einfordere ???
Damit ich auch tagsüber unbesorgt bestimmte S-Bahnen benutzen kann, ohne auf Begleitpersonal
der Bahnpolizei vertrauen zu müssen ???
Nur weil es durch Stadtteile mit hohen Ausländeranteil geht ?
Das sollte doch möglich sein, oder ?

Rechte spielen zum Glück schon länger keine Rolle mehr.

nordstern
Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 16.10.2013, 08:30:23
.
Wir können und dürfen deutschland nicht bis über den rand vollstopfen,
das sind wir den hiesigen folge-generationen schuldig.
geschrieben von karl
Fakt ist: Die Bevölkerung Deutschlands ist am Schrumpfen. Auf dem flachen Land sind ganze Dörfer entvölkert. Einwanderung ist den Folgegenerationen zu wünschen, denn sonst droht der wirtschaftliche Niedergang.
Ich wundere mich zudem über einzelne "Erfahrungsberichte" zu Asylanten. Ich kenne auch "geduldete" (was für ein Wort) Menschen und habe mit Ihnen sehr fleißige und arbeitswillige Menschen kennengelernt, die nicht arbeiten dürfen. Karl
geschrieben von Margarit

meine meinung ist, dass deutschland ein schrumpfen der "überbevölkerung" gut tun würde.
dieses land überlebt durch industrieproduktion.
was wird, wenn unsere waren auf dem weltmarkt nicht mehr so gefragt sind?
der tag wird kommen, an dem dieses land vor dieser frage steht ...
hoffentlich erlebe ich ihn nicht mehr ...

*** *** ***
ja, auch hier gibt es dörfer mit viel leerstand (z.b. im osten).
in letzter zeit ist aber zu beobachten, dass alte in diese landschaftlich schönen gegenden ziehen.
immobilien sind dort preiswert, abzahlungen oft billiger als mieten.
das streckt die (zumeist geringen) renten.
dort bestehen grössere chancen, altersgemäss hilfen zu bekommen,
nachbarschaftshilfe ist auch noch kein fremdwort.
mit fachlicher medizinischer versorgung hapert es dagegen oft ...

die nachkommen der alteingesessenen ziehen fort in ballungsräume,
weil die chancen, arbeitsplätze zu bekommen, dort besser sind.
auch ist die gesamte infrastruktur (z.b. auch unterhaltung usw.) in ballungsräumen für junge leute "stimmiger".

nicht selten wird dann aber das klagelied über "zu teure" mieten gesungen.

als junges ding (19) zog es mich ja auch in gross-städte (berlin, düsseldorf usw. usw.).
ich war allerdings mit schäbigen "möblierten zimmern in ghettos der armen" zufrieden und schrie nicht nach dem vater staat.
der "geruch der grossen weiten welt" draussen vor der tür entschädigte mich,
und die sehnsucht nach "schöner wohnen" habe ich mir später durch arbeit und verzicht erfüllt.

glaubst du tatsächlich, dass immigranten ausgerechnet in dörfer mit leerstand "auf dem flachen land" wollen?
spätestens deren nachkommen gehen auch in ballungsgebiete.

*** *** ***
ich verstehe nicht, an wen dein zweiter absatz (von mir fett markiert) gerichtet ist bzw. was du evtl. mir (?) damit sagen willst, lieber karl.
für erklärung wäre ich dankbar.

margarit
.
hafel
hafel
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von hafel
@ Karl: "ja, auch hier gibt es dörfer mit viel leerstand (z.b. im osten)......."

Und was sollen die Flüchtlinge dort machen? Die Dörfer stehen leer weil die Infrastruktur fehlt, es keine Arbeitsplätze gibt und und.
Deutschland kann sich, trotz seines "Reichtums" auf die Dauer keine zusätzlichen Millionen Sozialfälle leisten.
Deine Idee geht leider nur auf, wenn alle Flüchtlinge in Brot und Lohn kommen und kein Sozialfall werden. Das hast Du leider nicht zu Ende gedacht.

In dieser Trostlosigkeit wird dann auch kräftig die Kriminalitätsrate steigen.

Hafel

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Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.10.2013, 09:58:15
Lieber Nordstern,

Du bringst eine ganze Palette an Diskussionswürdigem auf den Tisch, welches besser in einem gesondertem Thread auseinandergepflückt werden müsste.
Wir haben uns auch schon mal privat darüber ausgetauscht und ich verstehe wo der Schuh drückt.
Ich befürchte jedoch, dass der Schuss nach hinten losgeht, wenn dies in Zusammenhang mit den Bootsflüchtlingen erörtert wird.
Diese Menschen sind noch nicht angekommen. Sie suchen eine Bleibe.
Sie vernichten ihre Papiere und somit ihre Identität, weil dies die einzige Gewähr ist, nicht abgeschoben zu werden: Wenn die Herkunft nicht nachgewiesen werden kann, können sie nicht ausgewiesen werden.

Es leuchtet doch wohl ein, dass auf dieser Basis keine Existenz aufgebaut werden kann.

Mareike
Skorpion49
Skorpion49
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von Skorpion49
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.10.2013, 09:58:15
Also wenn ich Deinen letzten Beitrag richtig verstehe Nordstern,
sind es nicht die afrikanischen Flüchtlinge, die in der Vergangenheit Unruhe und Schaden bringen, sondern die deutschen Rechten und Aussliedlerjugendliche.
Myrja
geschrieben von nordstern


...........
Können wir uns trotzdem darauf verständigen, dass ich nicht bösartig ausländerfeindlich bin,
sondern nur friedliches Verhalten auf allen Seiten einfordere ???
Damit ich auch tagsüber unbesorgt bestimmte S-Bahnen benutzen kann, ohne auf Begleitpersonal
der Bahnpolizei vertrauen zu müssen ???
Nur weil es durch Stadtteile mit hohen Ausländeranteil geht ?
Das sollte doch möglich sein, oder ?

Rechte spielen zum Glück schon länger keine Rolle mehr.

nordstern

Werter Nordstern
Warum entschuldigen Sie sich für ihre Aussagen, welche nur die Tatsachen wiedergeben?
Sie haben Recht.
Aus meiner täglichen Arbeit kann und muß ich ihnen voll und ganz Recht geben.
Leider ist es in Deutschland Mode geworden, alle Menschen, welche nicht dem Multi Kulti Wahn huldigen, in eine rechte Ecke zu stellen. Das ist ja einfacher als mal die Erfahrung betroffener Menschen nach zu vollziehen. Auch diese Menschen haben Rechte in ihren Land, welches sie mit aufbauten und aufbauen. Welche täglich mit ihren Steuern und Abgaben erst dafür sorgen, daß Menschen ohne Arbeit nicht verhungern müßen.
Skorpion 49
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Mareike vom 16.10.2013, 11:12:45
Ein Gespräch in einer TV-Sendung am vergangenen Sonntag mit einem ehemaligen afrikanischen Bootsflüchtling aus Eritrea, der auf Lampedusa "gelandet" ist, zeigte sich noch ein ganz anderes Bild. Der Mann, gelernter Schreiner, suchte lange Zeit nach Arbeit, aber es war aussichtslos. Er machte aber Erfahrungen, die ihn dann freiwillig in seine Heimat zurücktrieben und der dort alles tut, um junge Menschen von dieser Art "Auswanderung" abzuhalten.

Seine Schilderungen waren dahingehend, dass schon um die Auffanglager und später auch an gewissen "Brennpunkten" massenhaft Leute auftauchen, die die hoffnungslos nach Arbeit und einem lebenswerten Dasein Suchenden als Handlanger für kriminelle Geschäfte anheuern - vor allem im Sektor Drogenhandel, zuerst als Anreiz gut bezahlt, dann nur noch brutal ausgenutzt.
Viele der verzweifelten Menschen greifen zu diesem Strohhalm, werden nun kriminalisiert und finden kaum mehr zu einem halbwegs normalen Leben zurück.

Dieser Mann, schätzungsweise Mitte 30, konnte allerdings nur wenige der jungen Menschen davon abhalten, ihr "Glück" auf einer dieser Schaluppen zu suchen, denn die Hoffnung ist zu groß.

Ich will damit nur sagen, dass da nicht - wie oft vermutet - viele Kriminelle nach Europa einwandern wollen, sondern dass sie in den europäischen Ländern erst kriminalisiert werden.

Warum sollte man Menschen, darunter oft Kleinbauern, die ihr Land verloren, nicht in halbleeren Orten ansiedeln und sie dort wieder ein Stück Ackerland betreiben lassen und für ihren Unterhalt sorgen könnten? Wenn Lösungen gesucht werden, könnten sie in kleinem Rahmen mit öffentlicher Hilfe und Beratung auch gefunden werden. Der Entsiedlung mancher dörflicher Landstriche könnte gleichzeitig entgegengetreten werden. Und besser wären diese Leute in jedem Fall dran, denn sie trügen Selbstverantwortung, ein Grundstein menschlicher Würde.

Nur so ein Gedanke ?

Luchs
nostalgie
nostalgie
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf Skorpion49 vom 16.10.2013, 11:32:00
@ Nordstern und skorpion,

da kann ich nur zustimmen.
Es braucht wahrhaftig Mut, diese Dinge hier auch auszusprechen.
Es bringt nichts, mit Scheuklappen durch die ach so heile Welt zu laufen, die Realitäten lehren anderes.

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