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Internationale Politik Flüchtlingsdrama vor Lampedusa

Mitglied_5ccaf87
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.10.2013, 09:00:41
Kurzmitteilung Festung Europa

http://www.arte.tv/guide/de/047330-000/festung-europa

Dieser Film wurde auf Grund seiner Aktualität kurzfristig aufgenommen. Noch vor wenigen Tagen stand er auf einem Index und sollte nie aufgeführt werden. Momentan ist der Zugang völlig überlastet und zusammengebrochen.
silhouette
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.10.2013, 16:51:23
Wieder so eine Verschwörungsmeldung!
Die Doku habe ich am 8.10. auf arte gesehen. Produziert wurde der Film mal vom NDR.
Dein Hinweis betrifft bereits eine Wiederholung, daher auch die Sendezeit am Vormittag.
Arte hat ihn sich kurzfristig an Land geholt, weil der Sender flexibler kurzfristige Programmänderungen vornehmen kann. Begründung hier: die Aktualität.
Wo ist dein Index?????????
Mitglied_5ccaf87
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf silhouette vom 09.10.2013, 17:22:07
Das Angebot der ARD ist 13 Minuten lang. Das Video von Arte ist 52 Minuten lang.

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silhouette
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.10.2013, 17:28:55
Wo habe ich von einem "Angebot der ARD" geschrieben???
Lass deinen Index sehen und gut iss.
luchs35
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von luchs35
als Antwort auf silhouette vom 09.10.2013, 17:22:07
Große Worte, Betroffenheitsbezeugungen , Krokodilstränen beim Anblick von bislang 270 Särgen in einer Halle - die EU liefert dieser Tage der Welt ein jämmerliches Bild ab.
Italiens Regierungschef Enrico Letta ordnet für die Toten ein großes Staatsbegräbnis an, Eu-Kommissinspräsident Barroso will die Menschen in Lampedusa mit 30 Millionen Euro besänftigen und Bundesminister Friedrich will nachdenken, wie man Afrika besser helfen könne , damit man alle Leute, die aus Afrika geflüchtet sind, wieder dorthin zurückbringen könne.

Die EU-Minister waren sich einig, dass man etwas tun müsse! Am besten mit der Task force "Frontex" , mit der den Schleusern das Leben schwer gemacht werden soll. Was aber geschieht dann mit den Flüchtlingen auf diesen aufgebrachten Booten?

Aber : Die derzeitige Gesetzeslage bleibt bestehen! Die hauptsächlich betroffenen Länder Italien, Spanien und Griechenland können weiterhin wie bisher handeln. Danach bleibt auch das Gesetz bestehen, nach dem jene Menschen, die es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können, Menschen beim Ertrinken zuzusehen ohne zu helfen, bestraft werden.

Den italienischen Fischern, die es sich nicht nehmen ließen, mit ihren Booten rauszufahren und zu helfen wurden die Boote beschlagnahmt , ausserdem müssen sie mit einer Anklage rechnen.
Also weiterhin nach der Alternative handeln: Schweigen, wenn draußen auf dem Meer ein Flüchtlingsboot kentert ! Das also ist Europa mit seinen Werten!

Welch ein Heuchelei auch, wenn wieder Geld in die armen afrikanischen Länder als Entwicklungshilfe geschickt werden soll, wo dann die "Hilfe" an der verzweifelten Bevölkerung vorbei in die Taschen korrupter Machthaber verschwindet.

Die Wahrheit ist aber doch auch, dass die Flüchtlinge in Europa keiner haben will. Diese Armuts- und Bürgerkriegsflüchtlinge haben doch keine legale Chance, dass sie offizielle Asylanträge stellen können und diese dann auch genehmigt werden.

Diese Menschen sind doch nur lästiger Ballast , der wie Abfall "entsorgt" wird.

Gerade ist wieder die Zeit für den Friedensnobelpreis. (Ironie: Welch ein Glück, dass ihn die EU schon hat!) So könnte es doch die Chance geben, dass ihn die Menschen von Lampedusa erhalten, obwohl ich in der Zwischenzeit so meine Skepsis habe, ob dieser Preis überhaupt noch seine Würde hat.

Luchs

Sil, ich habe den grausamen Frontex-Film auch schon vor längerer Zeit im Schweizer TV gesehen, später noch einen ähnlichen im ZDf oder ARD.
Keine Ahung, ob es derselbe ist.
Mitglied_5ccaf87
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 09.10.2013, 17:35:16

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silhouette
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von silhouette
als Antwort auf luchs35 vom 09.10.2013, 17:35:16
Luchs,
ich muss dir in Sachen EU-Außengrenzenrecht und deutschem Ausländerrecht widersprechen:

Die von dir genannten EU-Mittelmeeranrainer sind ja nur das Tor zur EU. Einmal drin, amtlich erfasst, können sie in jedes EU-Land ihrer Wahl weiterziehen. Dort können sie ohne weiteres Asylantenstatus beantragen und müssen ihn auch bekommen, wenn sie nachweisen können, dass sie aus einer Bürgerkriegsregion kommen. Aber dann mahlen die Mühlen der Bürokratie, und die sind den Italiener schon längst über den Kopf gewachsen. Die Einwohner von Lampedusa, die die vielen Toten und vorher die vielen Gestrandeten in ihrem Lager gesehen haben, sind natürlich gegen Barroso und Co auf 180. Die sollen mal zusehen, dass sie solche Typen wie Berlusconi in die Wüste schicken und nicht eines Tages wieder wählen. Dem hat Italien auch dieses ungelöste Problem zu verdanken.

Das Gros der in D gelandeten Flüchtlinge kam bisher nicht aus Mittelmeerstaaten, d.h. ursprünglich aus Schwarzafrika, sondern aus Bürgerkriegsländern wie z.B. dem Kosovo und dem Nahen Osten. Das dürfte sich bald ändern.

Auch die Deutschen wissen nicht mehr, wo sie sie alle unterbringen sollen. Und die sehr restriktiven Bedingungen für die Aufnahme einer Arbeit bei noch nicht abschließend geklärten Asylverfahren sind das Allerletzte.

Das Schlagwort von der "Festung Europa" geistert schon längere Zeit durchs Fernsehen. Diesmal war's ganz ausführlich, eine eigene Produktion.
Mitglied_bed8151
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.10.2013, 16:51:23

arte.tv
Festung Europa
Einsatz gegen Flüchtlinge
Donnerstag, 17. Oktober um 9:55 Uhr (52 Min.)
Erstausstrahlung am Dienstag, 08.10. um 22:15 Uhr -> http://www.arte.tv/guide/de/047330-000/festung-europa

bpb
12.10.2009
Festung Europa
Zur Flüchtlingspolitik der EU
In der EU gelten umfassende menschenrechtliche Verpflichtungen für alle Mitgliedstaaten. Die Realität sieht indes häufig anders aus – insbesondere an den EU-Außengrenzen: Hier werden zunehmend Maßnahmen getroffen, um Menschen gar nicht erst Zutritt zum Hoheitsgebiet der EU zu gewähren.
Von Dr. Hendrik Cremer -> http://www.bpb.de/internationales/weltweit/menschenrechte/38729/festung-europa

ich habe mir die arte-dokumentation gestern abend angeschaut. ich kann sie nur eingeschränkt empfehlen für jene, die noch gar nichts von der festung europa gehört haben und nicht wissen, wer bzw. was sich hinter dem begriff frontex verbirgt. - für mich brachte die dokumentation wenig neues. seit vielen jahren bemühen sich die führer der eu armen flüchtlingen den weg in die eu zu versperren. führer + die meisten geführten sind sich einig: arme flüchtlinge sind eine gefahr für das eigene wohlergehen.
---
w.
myrja
myrja
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von myrja
als Antwort auf luchs35 vom 09.10.2013, 17:35:16
Hallo Luchs,

ich unterstreiche jedes Deiner Worte!

Myrja
hafel
hafel
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von hafel
als Antwort auf luchs35 vom 09.10.2013, 17:35:16
@ Luchsi:

Ich widerspreche Dir auch.

Luchsi, es nützt auch wenig, wenn Du hier an die Gefühle appellierst, das mag das erste Semester der Journalistenschule zu sein. Sachliche Zahlen sind da besser.

Ich denke mal, dass rund 67 Millionen Menschen auf der Flucht sind oder in Lagern leben. Diesen Menschen eine Aufnahme zu ermöglichen ist schon eine fast unlösbare Aufgabe.

Es müssen die Ursachen beseitigt werden (wie bei allen Problemen) und diese Ursachen liegen nicht in Europa. Zunächst müssen die Rahmenbedingungen für die Schleußer und die Illegalen geändert werden. Das mag zunächst hart klingen, ist aber die einzige Möglichkeit.

Die Forderungen nach mehr Flüchtlingsaufnahme ist eine Augenwischerei. Meist noch von Leuten vorgebracht, die selber nie einen Flüchtling aufnehmen würden (immer die Anderen).
Diese Augenwischerei erinnert ein wenig an die sehr zweifelhafte Organisation Pro Asyl, die absolut keine Probleme lösen will, sondern eigentlich immer nur mehr Flüchtlinge ins Land schleusen will - aus "Menschlichkeit". Doch es gibt da leider zwei große Denkfehler: zum einen wird nur ein winzigen Bruchteil der Flüchtlinge in der Lage sein, sich bei uns einigermaßen zu integrieren (freiwillig geht kaum jemand zurück) und zum anderen könnten wir pro Jahr 1 Mio. Flüchtlinge aufnehmen und hätten noch nicht ein einziges Problem gelöst (Stichwort Überbevölkerung in Afrika, etc). Wir können Probleme anderer Staaten nicht "gutmenschenhaft" in Deutschland lösen, das ist und bleibt Unsinn. Und das ist ja nun keine latent rassistische Stammtisch-Meinung, sondern gesellschaftlicher Konsens!

Das Asylrecht ist für politisch oder religiös Verfolgte da. Aber sicher nicht für Wirtschaftsflüchtlinge.

Was passiert ist, ist schlimm und so etwas sollte sich bestimmt nicht wiederholen. Doch was sind die Alternativen? Die Grenzen für jedermann öffnen? Das kann es ja wohl nicht sein. Es wird sich ein großer Strom Richtung Europa aufmachen, die aber entsprechend dem Asylrecht wieder zurückgeschickt werden müsste. Und das ist m.E. auch in Ordnung so. Wir können nicht für alle wirtschaftlichen Probleme in der Welt zur Rechenschaft gezogen werden. Und vor Ort die Probleme zu lösen ist meistens von den örtlichen Machthabern nicht gewollt. Europa spielt sich ja sonst als Kolonialmacht auf, wenn man Kritik an diesen Ländern übt.
Deutschland nimmt schon jetzt mehr Flüchtlinge auf, obwohl immer das Gegenteil behauptet wird.

Hafel

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