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Internationale Politik Flüchtlingsdrama vor Lampedusa

silhouette
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von silhouette
als Antwort auf Karl vom 06.10.2013, 21:42:33
zu hören, dass italienische Fischer wegen Fluchthilfe bestraft wurden, weil sie Ertrinkende gerettet haben.
Karl
geschrieben von karl

Na, da dürfte sich doch ein normal tickender und couragierter Anwalt finden lassen, der diese Anklage abschmettert. Damit hat sich Italien ja schon einmal blamiert:

Cap Anamur-Prozess: Freispruch für Kapitän Stefan Schmidt und Elias Bierdel

Doch bereits das Verfahren hatte negative Signalwirkung auf die humanitäre Hilfe
PRO ASYL: Auf die Anklagebank gehört die Flüchtlingspolitik Italiens und Europas

Der Cap Anamur-Prozess ist nach drei Jahren zu Ende. Mit dem Freispruch hat die italienische Justiz die einzig mögliche Konsequenz gezogen, denn schon die Anklage hätte nie erhoben werden dürfen. Humanitäre Hilfe ist niemals ein Verbrechen...........

.............Bereits von dem quälend langen Verfahren ging eine verheerende Signalwirkung aus. Zunehmend berichten Bootsflüchtlinge, in den Gewässern zwischen Libyen, Malta und Italien seien Schiffe an ihren seeuntüchtigen Flüchtlingsbooten vorbeigefahren ohne zu helfen. Die Saat der Inhumanität, ausgebracht vom früheren Innenminister Schily und seinem italienischen Amtskollegen Pisanu, geht damit auf. Sie wollten mit einem harten Vorgehen gegen die Cap Anamur humanitäre Hilfe kriminalisieren und Nachahmer abschrecken.


Freispruch im Cap Anamur-Prozess

Wie schon geschrieben: erste Voraussetzung wären eindeutige, für alle EU-Mitgliedstaaten gleiche Gesetze, gleiches Ausländerrecht.
(Ich erinnere mich an Seminare, in denen das deutsche und das französische Ausländerrecht verglichen wurden, und die Unterschiede sind bereits zwischen diesen Ländern stellenweise sehr groß)

Es reicht nicht aus, den Schengen-Raum für die Staaten untereinander zu öffnen und dies dann auch auf Flüchtlinge aus anderen Gebieten zu übertragen, wenn sie erst mal im Schengen-Raum drin sind. Wenn die Bedingungen, unter denen sie reingelassen werden, den einzelnen Staaten der EU-Außengrenzen überlassen werden.

Dass die italienischen Fischer Angst haben und lieber wegschauen, ist damit gut zu erklären. Die wollen keine ähnlichen Scherereien wie die Leute von der Cap Anamur vor immerhin schon 4 Jahren. Die haben auch bloß ihr kleines, bescheidenes Auskommen und sonst nichts.
adam
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von adam
als Antwort auf silhouette vom 06.10.2013, 22:26:20
Das ist alles Bestandteil eines Karussells der Hilflosigkeit, der Unfähigkeit die Ursachen zu bekämpfen und dem Unwillen die Folgen auszubaden.

Die "Produktion" von Elend und Flüchtlingen ist auch schon immer ein Mittel der Kriegführung, um Staaten im Inneren zu destabilisieren und feindliche Staaten außerhalb zu schwächen.

--

adam
silhouette
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von silhouette
als Antwort auf adam vom 06.10.2013, 22:41:30
Gut beobachtet! Aber das ist ja alles so unmenschlich, so etwas zu formulieren.

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adam
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von adam
als Antwort auf silhouette vom 06.10.2013, 22:45:13
Die Realität ist nur selten schön.

--

adam
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf adam vom 06.10.2013, 22:41:30
Das ist alles Bestandteil eines Karussells der Hilflosigkeit, der Unfähigkeit die Ursachen zu bekämpfen und dem Unwillen die Folgen auszubaden.
geschrieben von adam


Ich sags jetzt mal politisch unkorrekt und habe es vorher mit meinem Freund aus Ghana abgestimmt:

Man möchte in Europa einfach keine Neger am Tisch!
adam
adam
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 06.10.2013, 23:11:00
Das mag für Dich gelten dutch. Für Europa spielt die Hautfarbe keine Rolle, sondern daß man dieser Flüchtlingsströme nicht Herr wird. Es sind einfach zu viele Menschen, die auf dem Sprung sind. Was ist zu tun?

Auf jeden Fall werden Fehler der jüngsten Vergangenheit sichtbar. Die Nato hätte Gaddafi helfen müssen, nicht den Islamisten das Feld bereiten.

--

adam

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dutchweepee
dutchweepee
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf adam vom 06.10.2013, 23:19:24
.... sondern daß man dieser Flüchtlingsströme nicht Herr wird.
geschrieben von adam


Das funktioniert doch prima adam. Man lässt sie erstmal ersaufen und empört sich in der Presse.
Geändert wird politisch oder wirtschaftlich nichts.

Oder entmachtet die EU oder die USA oder die Weltbank oder Mutti-Merkel die Schweine von Monsanto oder die Nahrungsspekulanten der Deutschen Bank?
adam
adam
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 06.10.2013, 23:23:51
Bei Dir funktioniert es doch auch prima, dutch. Du lässt sie erstmal ersaufen und empörst Dich in einem Internetforum. Vorschläge, die etwas zum Positiven ändern hast Du nicht, nur Dein typisch ideologisches Geleiere über Dein Feindbild von Europa und den USA.

Das Ganze hat nicht so viel mit der Weltbank zu tun oder Monsanto, sondern damit, daß die Boatpeople bei sich zu Hause daran gehindert werden, für ihre Existenz zu sorgen. Wie sieht Deine Hilfe aus oder Vorschläge dafür?

--

adam
silhouette
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von silhouette
als Antwort auf dutchweepee vom 06.10.2013, 23:11:00

Man möchte in Europa einfach keine Neger am Tisch!

Aha. Syrer und Kurden und Ägypter sind auch Neger?
nerida
nerida
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von nerida
als Antwort auf dutchweepee vom 06.10.2013, 22:22:50


So funktioniert das aber nicht, wie digizar bereits geschrieben hat. Korn wächst nunmal nicht auf Wüstensand und die Konzerne und Staaten kaufen riesige Kornkammern auf, um Nahrungsmittel teuer zu verscherbeln.


wo sollen diese riesigen Kornkammern sein?
Afrika war schon immer ein Kontinent, der teils aus Wüsten, Weideland und Ackerland bestand. Die Menschen da haben sich an die jeweiligen Bedingungen angepasst und kamen damit sehr gut zurecht.

Hauptsächlich leiden die Menschen doch unter den kriegerischen Auseinandersetzungen und den brutalen Machtansprüchen ihrer eigenen Politiker. Bestes Beispiel ist Dafur und Somalia.

Aber auch Eritrea, ein Land das man ganz gut mit der ehemaligen DDR vergleichen kann. Die langen kriegerischen Auseinandersetzungen mit Äthiopien haben dazu geführt dass sich das Land komplett abschottet, es gehört auch zu den ärmsten Ländern dieser Erde.
Den Menschen bleibt nur die Flucht um diesem Elend zu entkommen.
Allerdings dürften diese Flüchtlinge nicht zu den Ärmsten des Landes gehört haben, denn so eine lange Reise bis nach Lampedusa führt durch mehrere Länder um an die Mittelmeerküsten zu kommen.

Diese Flüchtlinge gehören auch nicht zu den Menschen aus den Flüchtlingslagern, deren Bilder von Elendsgestalten wir so gut kennen und die unser Mitleid fordern.

Diese Flüchtlinge sind stark genug um bewusst alle Risiken einzugehen um am besseren Leben hier teilzunehmen.

Besser wäre es allerdings wenn sie diese Kräfte einsetzen würden, um in ihren Herkunftländern mit unserer Hilfe am Aufbau eines besseren Lebens teilzu haben .

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