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Internationale Politik Flüchtlingsdrama vor Lampedusa

silhouette
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von silhouette
als Antwort auf Karl vom 05.10.2013, 13:25:35
Die Schleuserbanden, die syrische Flüchtlinge aus dem Land bringen, verlangen pro Kopf 5000 bis 10000 Euro.
geschrieben von karl
Diese nun von unserer Regierung kriminalisierten Leute nannte man zu DDR-Zeiten Fluchthelfer. So ändert sich die Perspektive. Ich habe im TV Berichte von syrischen Flüchtlingen gehört, die sich sehr lobend über ihre Fluchthelfer alias "Schleuser" geäußert haben.

Karl

Stimmt, und daran habe ich beim Schreiben auch gedacht. Aber ich wollte nur darauf abheben, was ein Schleuser für 500 Bootspassagiere zwischen Libyen und Lampedusa größenordnungsmäßig einkassiert.

Als Lösung sehe ich nur, in folgender Richtung vorzugehen, die adam vorher aufgezeigt hat und die ich erweitern möchte:

Die einzige Möglichkeit von Europa, dieses Sterben kurzfristig zu verhindern, besteht darin, die Menschen erst garnicht in die Boote zu lassen und/oder ihnen vorher die Aussichtslosigkeit ihres Vorhabens zu zeigen......
und sie durch Information und Anreize oder Perspektiven davon zu überzeugen, dass sie besser zuhause bleiben.

Zugegeben, in den erwähnten Ländern, in denen es keinen K.H. Böhm gegeben hat oder gibt, stattdessen kriminelle Machthaber, die jederzeit bereit sind, über Leichen zu gehen, wird dies ein hilfloser, frommer Wunsch bleiben.

Indirekt hilft ihnen nämlich Europa, wenn es ihnen die vielen hungrigen (oder bei Aufständen als widerspenstig daherkommenden) Leute abnimmt, und stört sie nicht beim Geschäftemachen mit neuen Kolonialisatoren.

Interessenpolitik ist nie moralisch, und schon gar nicht mitfühlend.

Übrigens: K.H. Böhm hat sich vor Ort so viel Achtung verschafft, dass es ihm sogar sehr weitgehend gelungen ist, die Bevölkerung von der Tradition der Mädchenbeschneidung abzubringen.
nostalgie
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf luchs35 vom 05.10.2013, 13:51:01
geschrieben von adam am 05.10.2013 14:23 als Antwort auf luchs35 vom 05.10.2013 13:51

Wichtig ist der richtige Türöffner. Und das sind nicht selten Waffen. Das darf ja auch nicht sein. Oder Kredite ohne Sicherheiten. Wer gibt die in Europa?

Hilft Europa bei der Ressourcenausbeute, ist es Ausbeuter. Liefert es Patroullienboote, kungelt es mit Regimen. Gibt es Kredite, ist der Vorwurf der Bestechung auf dem Tisch. Mahnt es Menschenrechte an, ist das Bevormundung. Macht es Vorschläge für Handhabungen, gleich welcher Art, ist das Überheblichkeit und Rassismus. Macht es nichts, ist das die Schande Europas.

Es bleibt schwierig.

Zustimme
clara
clara
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von clara
als Antwort auf nerida vom 05.10.2013, 13:19:51


Natürlich wollen auch hier viele der Jungen nach Europa und das halte ich auch für normal. In die Welt hinaus wollen auch unsere JungenLeute.
Ich denke, dass man diesen Menschen eine gute Ausbildung zukommen lassen müsste, Handwerksberufe oder Studium, aber mit der Verpflichtung dass sie wieder in ihre Herkunftsländer zurückkehren.
........
Wenn ich die Afrikanischen Gesichter sehe dann denke ich an Joe Cockers "with a little help from my friends" und diesen Leuten da gehört mein ganzer Respekt und Zuneigung.
(Unterstreichung von mir)
Ja, Bildung und nochmal Bildung. Dann wächst auch die Einsicht, dass Überbevölkerung einen Großteil der Misère ausmacht.
Wie schwer die Durchführung einer geplanten Geburtenbeschränkung auf 3 Kinder ist, zeigt sich am Beispiel Ruandas, s. Link unten!
Wie einige Foristen hier bin ich auch der Meinung, dass dieses Riesenproblem der Abwanderung afrikanischer Jugend nach Europa nur in den afrikanischen Ländern selbst gelöst werden kann - mit der Hilfe Europas, parallel zum Druck auf die oft rücksichtslose Ober-und Regierungsschicht.

Den jetzt flüchtenden Menschen muss aber ohne Wenn und Aber geholfen werden und dafür gesorgt werden, dass solche Katastrophen wie die jüngste nicht immer wieder geschehen. Vor allen anderen Überlegungen ist ein rein humanitäres Handeln gefordert.

www.taz.de/!1235/ (Den Link per Hand eingeben!)

Clara

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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 05.10.2013, 13:25:35
Die Schleuserbanden, die syrische Flüchtlinge aus dem Land bringen, verlangen pro Kopf 5000 bis 10000 Euro.
geschrieben von karl
Diese nun von unserer Regierung kriminalisierten Leute nannte man zu DDR-Zeiten Fluchthelfer. So ändert sich die Perspektive. Ich habe im TV Berichte von syrischen Flüchtlingen gehört, die sich sehr lobend über ihre Fluchthelfer alias "Schleuser" geäußert haben.


Dazu gehen mir folgende Gedanken durch den Kopf:

Fluchthelfer haben laut Wiki auch zu DDR-Zeiten Geld genommen.
Nicht alle, aber einige.

Afrika ist nicht mit Stacheldraht, Todesstreifen und Wachttürmen umgeben und eingesperrt.

Ein Kind kann mit einer Spende von 20 Euro ? ein Jahr lang unterstützt werden ?
Bildung, sauberes Wasser....ect.

Ein Flucht-Ticket kostet zwischen 5000 und 10.000 Euro ?

Ja was kommen denn da für Menschen ?

Und in Deutschland können viele Menschen und Kinder nur in Armut durch Aufstockung und H4 leben.

Das ist ein Mosaik, welches für mich nicht schlüssig zusammenpasst.
Vieles hier im ST gelesen und gesammelt.

nordstern
myrja
myrja
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von myrja
Es nützt den notleidenden Menschen in Afrika überhaupt nicht, wenn wir Geld und jede Menge Technik mit den dazugehörenden Studierten ihnen vor die Nase setzen.

Das Geld kommt nicht an wo es soll und bei der Technik sind es meist die Europäer, die sie anfangs bedienen. Dann gehen sie zurück nach Europa. Und die Technik vergammelt, weil sie dort niemand bedienen kann.

HILFE zur SELBSTHILFE ist die einzige Möglichkeit auf Dauer etwas zu ändern. Denn da werden Einheimische fachgerecht ausgebildet und können nach Abzug der Europäer die Technik weiterbedienen. Dies schafft nicht nur Fortschritt in den Entwicklungsländern, sondern auch Arbeitsplätze. Dass es so funktionieren kann, hat Karlheinz Böhm mit seinen Projekten in Äthiopien ja bewiesen.

Wenn schon von der Politik Geld in diese Länder fließt, dann meiner bescheidenen Meinung nach am Besten direkt in solche Projekte, ohne dass das Geld vorher auf irgendwelchen den Staaten gehörenden Banken landet und dort in unsichtbaren Kanälen verschwindet. Eine genaue Abrechnung erhaltener Geldleistungen sollte natürlich Bedingung sein.

Myrja
sammy
sammy
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von sammy
als Antwort auf myrja vom 05.10.2013, 16:42:40
HILFE zur SELBSTHILFE ist die einzige Möglichkeit auf Dauer etwas zu ändern. Denn da werden Einheimische fachgerecht ausgebildet und können nach Abzug der Europäer die Technik weiterbedienen.

Wenn das so einfach wäre, zumal es sich dann doch auch um ein Überstülpen einer "Europäischen Kultur" handeln würde. Vorrangig wäre die Aus- und Weiterbildung anzustreben, damit von den einheimischen Menschen in Erkenntnis der Notwendigkeiten eine gesicherte Lebensgrundlage bzw. -sicherheit aufgebaut werden kann. Dafür werden viele Jahre notwendig sein.

sammy

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nostalgie
nostalgie
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.10.2013, 16:27:22
Die Schleuserbanden, die syrische Flüchtlinge aus dem Land bringen, verlangen pro Kopf 5000 bis 10000 Euro.
geschrieben von nordstern
Diese nun von unserer Regierung kriminalisierten Leute nannte man zu DDR-Zeiten Fluchthelfer. So ändert sich die Perspektive. Ich habe im TV Berichte von syrischen Flüchtlingen gehört, die sich sehr lobend über ihre Fluchthelfer alias "Schleuser" geäußert haben.
geschrieben von karl


Dazu gehen mir folgende Gedanken durch den Kopf:

Fluchthelfer haben laut Wiki auch zu DDR-Zeiten Geld genommen.
Nicht alle, aber einige.

Afrika ist nicht mit Stacheldraht, Todesstreifen und Wachttürmen umgeben und eingesperrt.

Ein Kind kann mit einer Spende von 20 Euro ? ein Jahr lang unterstützt werden ?
Bildung, sauberes Wasser....ect.

Ein Flucht-Ticket kostet zwischen 5000 und 10.000 Euro ?

Ja was kommen denn da für Menschen ?

Und in Deutschland können viele Menschen und Kinder nur in Armut durch Aufstockung und H4 leben.

Das ist ein Mosaik, welches für mich nicht schlüssig zusammenpasst.
Vieles hier im ST gelesen und gesammelt.

nordstern


Ja was kommen denn da für Menschen? Genau das ist die Frage.
myrja
myrja
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von myrja
als Antwort auf sammy vom 05.10.2013, 17:15:09
Sammy,

ich schrieb ja, die Einheimischen müssen ausgebildet werden, damit sie eine Zukunft haben.
Und nur weil sie dann z. B. lernen wie man Brunnen baut, Äcker bewässert oder Strom erzeugen kann, stülpen wir ihnen doch nicht unsere Kultur über. Wir geben lediglich unser Wissen an diese Menschen weiter, damit sie sich in Zukunft selber helfen können.

Myrja
myrja
myrja
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von myrja
als Antwort auf nostalgie vom 05.10.2013, 17:31:58


Ja was kommen denn da für Menschen? Genau das ist die Frage.


Ganz einfach Nostalgie,

Menschen die in großer Not sind.

Myrja
nostalgie
nostalgie
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf myrja vom 05.10.2013, 17:35:02
Und das denke ich eben nicht! Wenn jemand 1000,00€ bis 10000,00€ für eine Überfahrt zahlen kann( wohlgemerkt für eine Person), dann ist er nicht in großer Not.

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