Internationale Politik Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
@ Granka,
hattest Du mir nicht vor Kurzem erst die Anweisung erteilt, gefälligst mit Anderen zu diskutieren und nicht mit Dir??
Dann halte Dich doch bitte selbst daran - und mach Dir keine unnötigen Sorgen um mein Kaufverhalten.
Katja
@ Granka,An eine Anweisung kann ich mich nicht erinnern, wo wären wir auch, wenn Mitglieder dies gegenseitig tun könnten? Dass wir mehr als gegenteilige Ansichten haben, ändert nichts daran, dass ich dir oder du mir antworten kannst.
hattest Du mir nicht vor Kurzem erst die Anweisung erteilt, gefälligst mit Anderen zu diskutieren und nicht mit Dir??
Dann halte Dich doch bitte selbst daran - und mach Dir keine unnötigen Sorgen um mein Kaufverhalten.
Katja
Aber es ist natürlich auch eine Antwort, interpretiere ich so, sollen doch andere bewusster einkaufen.
Granka
Deine "Umwertung" von Geber / Nehmer erinnert mich etwas an die 70ger Jahre, als linke Gruppen mit der Frage "Wer gibt eigentlich seine Arbeit und wer nimmt sie?" die Begriffe Arbeitgeber und Arbeitnehmer umdrehen wollten ...@ MarkusXP,
bitte fühle Dich durch meine Antwort nicht selbst angegriffen, denn es geht mit nicht darum, Dich persönlich anzugreifen!
Ich finde aber, dass die o.g. Aussagen genau beschreiben, woran die Situation bzgl. der Flüchtlinge krankt!
Wenn es darum ginge, "was unsere Erde hergibt", müssten eigentlich die rohstoffreichen Länder des globalen Südens die Reichen sein - und wir die Bettler!
"Unser Reichtum" basiert auf der Ausbeutung dieser Länder.
Nicht wir sind die "Geber", sondern wir sind die "Nehmer"! Und bei allem, was wir "geben", wird doch sehr darauf geachtet, dass für uns dabei deutlich mehr heraus springt, als für die arm gehaltenen Länder.
Wie wäre es z.B. erstmal mit reellen Preisen für die ausgebeuteten Rohstoffe in diesen Ländern?
Wie wäre es endlich mal mit wirklich fairen Handelsbeziehungen?
Europa produziert durch seine Handelspolitik, Agrarpolitik, unsere Rüstungsexporte oder die Unterstützung von korrupten Diktatoren selber Flüchtlinge.
Wir sind selber mitverantwortlich dafür, dass die Lebensgrundlagen in Afrika zerstört werden z.B. für die Kleinbauern.
Beispiel: Hühnerfleisch, wo wir Hunderte von Millionen Kilogramm exportieren zu Dumpingpreisen und die Märkte vor Ort kaputtmachen.
Oder die Kaffeebauern, die konsequent ausgebeutet werden! Z.B. wird in Äthiopien produziert ein Kaffeebauer Kaffee in höchster Qualität, bekommt dafür aber weltweit die niedrigsten Preise aller Produzenten! Und kann damit nicht überleben!
Es sind die Wirtschaftssysteme der reichen Länder, die mit "unserer Erde" umgehen, als hätten wir noch zehn andere zu Verfügung!
Wie wäre es mal damit, die eigene Verantwortung dafür anzuerkennen - statt uns auch noch als die großen Gönner zu fühlen!
Wenn es nicht darum geht, Fluchtursachen zu bekämpfen, sondern ausschließlich die Flüchtlinge - dann ist zu aller erst UNSER System krank!!
Katja
Die Tatsache, Rohstoffe zu haben, führt ja nicht unbedingt zu Wohlstand, sondern ein funktionierendes Wirtschaftssystem ist mindestens genauso wichtig ... und das haben eben viele Länder des globalen Südens nicht. Daran würde sich vermutlich auch nichts ändern, wenn die Rohstoffpreise um ein vielfaches stiegen. In Afrika trifft dies wahrscheinlich auf sehr viele Länder zu ...
Das Elend fing schon damit an, dass der gesamte Kontinent mit seinem ausgeprägten Stammes- und Clanwesen überhaupt nicht zu Nationalstaaten europäischer Prägung geeignet war ... wahrscheinlich auch noch immer nicht ist. Dies ist vielfach der Grund für Kriege, ist aber wohl kaum noch zu ändern ... und wenn überhaupt, dann nur durch die Afrikaner selbst.
Die Ausbildung der Eliten kann nur an den Universitäten des Südens erfolgen ... dann muss man eben hoffen, dass die Absolventen ihre Kenntnisse in den Dienst ihrer Heimat stellen ... sicher ist das aber keinesfalls.
Wie die EU Märkte in Afrika kaputt macht, wie sie Importe unterbindet ist ja bekannt und auch zu beanstanden. Das nimmt natürlich Lebensgrundlage und muss verbessert werden.
Ich bin da Pragmatiker. Maßnahmen, die das westliche Wirtschaftssystem ruinieren, helfen letztendlich niemandem.
MarkusXP
Es dürfte nicht schaden, das weltweite Flüchtlingsproblem mal von einer anderen Seiten zu betrachten:
Zwischen der Mitte des 19. Jahrhunderts und der Mitte des 20. Jahrhunderts bewegten sich 150 Mio Menscshen - damals 9% der Weltbevölkerung in 1900 -von einem Kontinent zu einem anderen. Mehr als ein Drittel waren Europäer.
Nach dem 2. Weltkrieg hörten die Europäer auf, in die Neue Welt zu emigrieren; stattdessen entwickelte sich Westeuropa zu einem wichtigen Ziel für Migration, zunächst vor allem aus den ehemaligen Kolonien und den Mittelmeerländern und in den letzten Jahrzehnten auch aus weiter entfernten Staaten.
Die Migrations-Quote liegt seit Jahrzehnten bei ca 3% der Weltbevölkerung, ohne grosse Veränderungen.
Aber es gibt sinnvolle Formen der Änderungen bei der Entwicklungshilfen, die von den Migranten selbst betrieben wird. Sie schicken einen Teil ihrer Einkommen nach Hause, wo dann u.a. Häuser usw.gebaut werden, Geschäfte gegründet und Ausbildungen finanziert - ohne Agenturen,die Geld kosten und weitgehend ohne Korruption.
Ca 1990 wurden weltweit knapp 30 Mrd Dollar aus auswärtigem Einkommen in die Heimatländer geschickt; in 2020 waren es über 500 Mrd - das sind 2 1/2 xmehr als die öffentliche Entwicklungshilfe betrug.
Interessant ist auch, wie selektiv Aufnahmegesellschaften im Umgang mit fremdenfeindlichen Ressentiments sein können. Zu der Zeit, als alle sagten, das Boot sei voll, war es weder in Deutschland noch anderen europäischen Ländern ein Problem, Hunderttausende Ukrainer aufzunehmen.
Aber es gibt bestimmte Gruppen von Flüchtlingen ode Mitgliedern der 2. Generation, die in Einwanderungslkkändern keine Arbeit finden und in Randpositionen leben. Das ist das Ergebnis der wirtschafltichen Ausgrenztung und das Versagen von Regierungen, Verantwortung für die Integration dieser Flüchtlingsgruppen zu übernehmen. Man hoffte nach wie vor, dass der Aufenthalt von Migranten nur vorübergehend sei, ignorierte Probleme und behandelte die neue Generation Migranen als billige Arbeitskräfte, was einer Gesamtintegration gerade in veralteten Ländern, wo dringend ARbeitskräfte benötigt werden, extrem zuwiderläuft.
Olga
@ MarkusXP,Die Tatsache, Rohstoffe zu haben, führt ja nicht unbedingt zu Wohlstand, sondern ein funktionierendes Wirtschaftssystem ist mindestens genauso wichtig ... und das haben eben viele Länder des globalen Südens nicht. Daran würde sich vermutlich auch nichts ändern, wenn die Rohstoffpreise um ein vielfaches stiegen. In Afrika trifft dies wahrscheinlich auf sehr viele Länder zu ...
Das Elend fing schon damit an, dass der gesamte Kontinent mit seinem ausgeprägten Stammes- und Clanwesen überhaupt nicht zu Nationalstaaten europäischer Prägung geeignet war ... wahrscheinlich auch noch immer nicht ist. Dies ist vielfach der Grund für Kriege, ist aber wohl kaum noch zu ändern ... und wenn überhaupt, dann nur durch die Afrikaner selbst.
ja ich verstehe das schon: auch mir ist es unangenehm, mich etwas genauer mit den tiefergehenden Ursachen für die Armut in afrikanischen Ländern zu beschäftigen...
Wenn wir es aber nicht tun, bzw. die europäischen Entscheider in Politik und Wirtschaft nachdrücklich auffordern, für Ausgleich und Gerechtigkeit zu sorgen, wird es unmöglich sein, die Flüchtlingsbewegung nach Europa aufzuhalten!
Dann sind "wir" halt zufrieden mit der Bekämpfung der Flüchtlinge?
Dadurch werden Friedensnobelpreisträgerin EU insgesamt und auch Deutschland speziell zunehmend ihr menschliches Gesicht verlieren!
Die EU könnte daran zerbrechen...
Mehr will ich dazu selbst jetzt nicht schreiben.
Ich hänge mal ein Interview an, in welchem etwas genauer beschrieben wird, mit welchen Konsequenzen afrikanische Länder aus der Kolonialzeit "in die Freiheit" entlassen wurden, welche Auswirkungen die IWF-Strukturprogramme für Afrika hatten und warum die EU-Handelsabkommen ruinöse Folgen für Afrika haben...
https://brennstoff.com/das-leiden-afrikas-an-europa-ein-gespraech-mit-wangui-mbatia/
Ich bin der Meinung: Statt jetzt Milliardenbeträge an afrikanische Despoten (die wir doch angeblich gar nicht leiden können) zu überweisen, damit diese die Drecksarbeit für Europa erledigen (in dem sie Menschen an einer Flucht hindern sollen, "gern" auch mit Mord und Totschlag) - sollten wir diese Milliarden besser nutzen, um afrikanische Länder aus ihrer mit verursachten Überschuldung zu befreien! Und ihnen damit überhaupt erstmal die Möglichkeit geben, sich wirtschaftlich und politisch positiv und frei zu entwickeln.
Katja
Und wie soll das gehen?Jedem Einwohner in einem afrikanischen Land eine kleine Spende überweisen? Es wird in diesen oft korrupten Ländern nie ohne die afrikanischen Despoten gehen. Aber es gibt auch den anderen Weg, in dem Geflüchtete, die bei uns mittlerweile seit längerem leben und arbeiten von ihren Einnahmen an die in Afrika lebenden Familien Gelder überweisen. Dies geschieht auch in hohem Umfange und übertrifft seit langem unsere staatliche sog. Entwicklungshilfe.
Ich bin der Meinung: Statt jetzt Milliardenbeträge an afrikanische Despoten (die wir doch angeblich gar nicht leiden können) zu überweisen, damit diese die Drecksarbeit für Europa erledigen (in dem sie Menschen an einer Flucht hindern sollen, "gern" auch mit Mord und Totschlag) - sollten wir diese Milliarden besser nutzen, um afrikanische Länder aus ihrer mit verursachten Überschuldung zu befreien! Und ihnen damit überhaupt erstmal die Möglichkeit geben, sich wirtschaftlich und politisch positiv und frei zu entwickeln.
Katja
Auf der anderen Seite und unter wirtschaftlichen Aspekten hat übrigens schon längst China diesen Kontinent übernehmen; in der Art der früheren Kolonialisten werden das Land und die Menschen ausgebeutet, es werden hohe Kredite gewährt, die aber irgendwann wieder zurückgezahlt werden müssen. Und dann fallen wieder einige der Länder in den Abgrund und die jüngeren Menschen begeben sich auf die Flucht nach Europa.
Ein ewiger Kreislauf, der sicher nicht kleiner wird und auch nicht aufhaltbar ist .Olga
Für Bayern wurde jetzt erarbeitet wie die Situation für Geflüchtete sich darstellt in Bezug auf Arbeitsaufnahme usw.
Die GEsetzeslage ist so,dass Schutzsuchende,d ie noc hauf den Ausgang ihres Verfahrens warten, ARbeitsverbote in den ersten drei bis sechs Monaten gelten und auch dann, wenn die Chancen gering stehen, dass Asylbewerbern Schutz zugesprochen bekommen.
Die Beschäftigungsquote bei anerkanntenGeflüchtetenn aus den wichtigsten Herkunftsländern Syrien, Afghanistan, Nigeria, Pakistan, Iran, Irak,Somalia und Eritrea liegt inzwischen bei 48.7% - anders gesagt: jeder 2. Mensch im arbeitsfähigen Alter aus dieser Gruppe arbeitet, sei es in einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit oder einem Minijob.
Ich denke,das ist ein passabler Wert für Menschen,die Sprachbarrieren überwinden und sich in eine fremde Gesellschaft einfinden müssen.
Zum Vergleich: im Rest der Bevölkerung liegt die Beschäftigungsquote im erwerbsfähigen alter bei 61.7% bei Frauen und bei Männern bei 69.2%.
Bei den Ukrainern liegt die Beschäftigungsquote mit 34.5% deutlich darunter. Aber unter den Ukrainern sind besonders viele Frauen mit kleinen Kindern.
Nach dem Angriff Putins auf die Ukraine flohen ca 170.000Ukrainer nach Bayern; davon haben aktuell 37.500 eine sozialversicherungspflichtige 'Beschäftigung gefunden.
Männliche Geflüchtete aus der Ukraine und anderen Ländern finden am häufigsten Jobs im verarbeitenden Gewerbe, Maschinenbau, Automobilzulieferern.
UkrainerInnen arbeiten am häufigsten in Hotels, Gaststätten und im Gesundheitswesen.
Ebenso kommen die Menschen in Verkehr, Logistik, als Postboten, Busfahrer oder Lagerarbeiten und im Gastgewerbe in Arbeit.
Es wird derzeit überlegt, wie man die immer noch ca 40.000 arbeitslosen Geflüchteten ausder Ukraine und den wichtigsten Asylherkunftsländern, die Bürgergeld beziehen, besser in Jobs vermitteln kann ,auch auf der Basis von Herrn Heil initiieren sog. "Job-Turbo".
Olga
Und jetzt greift Deutschland wieder auf Herrn Erdogan zurück - den ansonsten so gar nicht beliebten, langjährigen Regierungschef der Türkei.
Herr Scholz vereinbarte mit ihm,d ass wöchentlich Hunderte von abzuschiebenden Flüchtlingen aus Deutschland, für die wir keine Verwendung haben, in Linienflügen in die Türkei verbracht werden.
(Die Türkei hat nach wie vor ca 4 Mio Geflüchtete im Land, die noch aus der Vereinbarung des sog. EU-Flüchtlings-Deals stammen).
Im Gegenzug versprach Herr Scholz, dass türkische Reisende Visaerleichterungen erhalten - eine Sache, die schon vor vielen Jahren im Zuge des EU-Flüchtlingsdeals angedacht war, aber nie erfüllt wurde).
Jetzt darf man gespannt sein, wann zum einen die abgeschobenen Flüchtlinge wieder auf der Balkan-Route zurück in die EU kommen und wie viele türkische Reisende sich aufmachen werden und diese Visa-Erleichterungen auszunützen.
Interessant wäre auch, zu erfahren, wie viel das Ganze kostet (ausser den Linienflügen usw.). Olga
Und jetzt greift Deutschland wieder auf Herrn Erdogan zurück - den ansonsten so gar nicht beliebten, langjährigen Regierungschef der Türkei.Bereits im Jahr 2023 wurden knapp 1.300 türkische Staatsbürger, denn um die handelt es sich bei der aktuellen Übereinkunft, zurück in die Türkei gebracht. Ende April 2024 waren laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge etwa 14.500 Türken ausreisepflichtig. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat in diesem Jahr bisher über 28.492 Asylanträge türkischer Staatsangehöriger entschieden. Das sei die dritthöchste Zahl nach Syrien und Afghanistan. Dabei habe die Schutzquote bei 9,6 Prozent gelegen.
Herr Scholz vereinbarte mit ihm,d ass wöchentlich Hunderte von abzuschiebenden Flüchtlingen aus Deutschland, für die wir keine Verwendung haben, in Linienflügen in die Türkei verbracht werden.
(...)
Deutschland schiebt Hunderte Asylbewerber in die Türkei ab
Und jetzt greift Deutschland wieder auf Herrn Erdogan zurück - den ansonsten so gar nicht beliebten, langjährigen Regierungschef der Türkei.
Sah soeben in den Nachrichten,dass Herr Erdogan diese Abschiebevereinbarung mit Deutschland bereits dementierte. Nichts davon sei wahr - so seine Worte - wie es in den deutschen Medien vermittelt würde.Herr Scholz vereinbarte mit ihm,d ass wöchentlich Hunderte von abzuschiebenden Flüchtlingen aus Deutschland, für die wir keine Verwendung haben, in Linienflügen in die Türkei verbracht werden.Bereits im Jahr 2023 wurden knapp 1.300 türkische Staatsbürger, denn um die handelt es sich bei der aktuellen Übereinkunft, zurück in die Türkei gebracht. Ende April 2024 waren laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge etwa 14.500 Türken ausreisepflichtig. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat in diesem Jahr bisher über 28.492 Asylanträge türkischer Staatsangehöriger entschieden. Das sei die dritthöchste Zahl nach Syrien und Afghanistan. Dabei habe die Schutzquote bei 9,6 Prozent gelegen.
(...)
Deutschland schiebt Hunderte Asylbewerber in die Türkei ab
Evtl. vermisst er klare Aussage zu Visaerleichterungen für seine Landsleute; dazu war gestern in unseren Nachrichten zu vernehmen, dass über Details zu dem Abkommen mit Herrn Erdogan geschwiegen würde. Na da war doch das EU-Abkommen mit dem Flüchtlings-Deal schon konkreter, dauerte länge und entlastete uns für lange Zeit. Olga