Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?

Internationale Politik Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?

olga64
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von olga64
als Antwort auf MarkusXP vom 16.09.2023, 20:43:38
 
Geht das wirklich endlos so weiter? Militärputsch, Katastrophen, Klimaflüchtlinge usw. ... Europa ist für viele das Ziel! Italien hat schon gesagt, dass es am Ende seiner Möglichkeiten ist, der nächste Schritt wäre Aussenden der Marine, also unter kriegsähnlichen Bedingungen die Menschen von der Flucht in Richtung Italien abzuhalten! 
MarkusXP

 
Solange sich innerhalb der EU keine Solidarität einstellt, dass z.B. jedes der 27 Länder einen gewissen Prozentsatz an Flüchtlingen freiweillig aufnimmt,versorgt und integriert, wird sich nichts ändern.
Solange es Staaten in der EU gibt wie z.B. Polen und Ungarn, wird sich nichts ändern.

Und solange dann Diktatoren wir Lukaschenko in Belarus und auch Putin diese Lage noch ausnützen und ihrerseits Menschen aus Krisengebieten einfliegen lassen, um sie an den Grenzen der EU wieder auszusetzen,damit sie von dieser geografischen Seite das Drama verstärken, wird sich nichts ändern.

Ich mag mir die Bilder nicht vorstellen, die entstehen würden, wenn Italien wirklich gegen die Flüchtlinge militärisch vorgeht. Aber auch solche Strategien müssen vorbereitet werden und geschehen nicht innerhalb von 24 Stunden. Und die Fluchtbereiten werden davon erfahren und sich baldigst auf den Weg machen, um nach Europa zu kommen. Das machen sie sowieso - in den Monaten, bevor es meteorologisch ebenfalls Winter wird - in Europa.

Und vergessen sollte man auch nicht, dass das Drama nicht nur auf Lampedusa (Italien) aktuell eskaliert: es kommen auch Flüchtlinge in Spanien und Griechenland weiterhin an.
Da gibt es dann die oft perverse Situation, dass auf einer Seite einer Ferieninsel die Touristen ihren Urlaub geniessen und auf der anderen Seite Menschen unter Todesgefahr in windschiefen Booten ans Ufer wollen und einige das nicht überleben. Olga
Michiko
Michiko
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von Michiko

Vielleicht müssen völlig andere Überlegungen her, anstatt dass die Länder sich gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben. Italien und besonders die kleine Insel Lampedusa sehen sich einer Situation gegenüber, die nicht zu bewältigen ist. Und wer noch immer mit Solidaritätsrufen an die Bevölkerung appelliert, hat den Ernst der Situation nicht begriffen.
Warum werden die Hebel nicht in den Herkunftsländern angesetzt? Sind tatsächlich alle Menschen, die ihr Geld zusammenkratzen, um auf Schlauchbooten nach Europa schippern zu können, in ihren Ländern von Tode bedroht oder von irgendwelchen Strafmaßnahmen? Haben diese Länder keine Polizei und Ordnungsorgane, die die Schlepper in Gewahrsam nehmen und verurteilen können?  Warum schauen sie der Fluktuation aus ihrem Lande zu? Asyl wird in großem Stil inhaltlich missbraucht, so sehe ich das. 

Von unseren Politikern traut sich niemand, den Finger auf die Wunde zu legen, Klartext zu sprechen, niemand möchte rechts verortet werden, was sofort passieren würde. Und so lange das nicht passiert, wird die AfD im Aufwind bleiben.

olga64
olga64
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Michiko vom 18.09.2023, 19:13:20

Michiko - es geht nicht nur um afrikanische Flüchtlinge, sondern mittlerweile auch sehr viele, die aufgrund von Aktionen der Diktatoren Lukaschenko und Putin in die EU eingeschleust werden sollen, um Probleme in unseren demokratischen und liberalen Ländern zu schaffen.
Es wird derzeit versucht, über Tunesien (und dessen ziemlich korrupten Herrscher) Möglichkeiten zu schaffen, um Flüchtlinge aus der Sahelzone abzuhalten, weiterzureisen.
Auch wurde in diesen afrikanischen Gegenden schon sehr viel unternommen, um hier anzusetzen. Aber meist verschwanden die Gelder in den Kassen der korrupten Herrscher, bzw. nehmen solche Länder ihre Menschen auch meist nicht zurück, denen die Flucht nach Europa gelungen ist.
Denn oft schicken die von hier dann Geld an ihre Familien,das sie sich durch Hilfsarbeiten in unseren LÄndern verdienen - und das bedeutet für afrikanische LÄnder sehr oft eine gute Einnahmequelle. Warum sollten sie europäische Länder unterstützen und hier etwas ändern wollen?

Es dürfte keinen anderen Weg geben als sich realistisch innerhalb der EU auf Übernahmezahlen pro Staat von Flüchtlingen zu einigen und zwar auf der Basis, wie gross ein Land ist, welche ökonomische Potenz usw. Aber das geschieht nicht, weil sich EU-Länder zu Null Übernahme erklären und dies seit Jahren.

Dazu kommt, wenn so eine Flutkatastrophe wie in Libyen oder ein Erdbeben wie in Marokko geschieht, kommen wieder mehr Flüchtlinge. Wie will z.B. Libyen ca 40.000 Obdachlose beherbergen? Da fliehen die Leute doch (würden wir doch auch nicht anders machen).
Und dann befindet sich gerade Afrika aktuell in einer sehr kritischen Situation mit diversen Putschversuchen, Ausweitung von Kriegen usw.  - und immer ganz vorne dabei Russland und seine Södlner. Kann man auch machen ,wenn man als Land wie Russland weiss, dass es keine Flüchtlinge zu befürchten hat, weil die woanders hin wollen.

Wir als Deutschland haben uns an das individuelle Asylrecht zu halten (eine Grundgesetzänderung benötigt einer Zweidrittelmehrheit in unserem Parlament ) und auch an die Genfer Konventionen.
Das sollten wir auch mit Berücksichtigung unserer eigenen Geschichte nie vergessen. Olga
 


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olga64
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von olga64

Wenn man die TV-Berichte der letzten Tage (z.B.Spiegel-TV) ein wenig verfolgte, erfüllt es nur noch mit Grauen, was die Initiatoren dieser Flüchtlingsflut über Moskau nach Belarus und von hier nach Polen und Deutschland anbetrifft. Da werden mehr als 20 Leute in einen Lieferwagen gepfercht und dann ohne Nahrung, Wasser, Orts- und Sprachkenntnisse irgendwo an der EU-Grenze freigelassen.
Oft sind auch unbegleitete Minderjährige darunter - einige versuchen, die Zäune zu umgehen, in dem sie durch einen Fluss wollen, aber nicht schwimmen können.
Sie kommen meist aus Syrien, Afghanistan und dem Iran - aber immer mehr auch aus der Türkei. In letztere wird man versuchen, sie wieder abzuschieben - bei den anderen Ländern ist das nicht möglich, weil dort die Situation für Geflohene zu lebensgefährlich ist.

Italien transportiert nun die angekommenen Flüchtlinge weiter auf das italienische Festland und man kann sicher vermuten,dass die dortigen Behörden sie auch grossenteils weiterziehen lassen nach Österreich und Deutschland.
Ich habe mich gestern telfonisch mit einem alten, italienischen Freund unterhalten und diesen auch daran erinnert, dass es erst einige Jahrzehnte her ist, dass ein Exodus aus Italien in Richtung Deutschland und weiter erfolgte. Der Grund war, dass die Leute sich ausserhalb Italiens eine bessere Zukunft aufbauen wollten (also das machen ,was sie jetzt den Flüchtlingen ihrerseits vorwerfen und sie als Wirtschaftsflüchtlinge bezeichnen).
Viele dieser Italiener sind auch nie wieder zurückgegangen, sondern leben seit vielen Generation u.a. in Deutschland, Österreich, der Schweiz und auch weiter nördlich - und sie leben gut. Warum erinnert man sich in Italien gegenwärtig nicht auch an diese historischen Hintergründe?
Olga

Kettwiger
Kettwiger
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von Kettwiger
als Antwort auf olga64 vom 18.09.2023, 17:35:18

Ist doch ganz einfach. Kein "Nicht EU Bürger" ohne gültige Personalpapiere oder Einreisevisa darf Deutschland betreten. So will es das Gesetz. Wo ist denn das Problem? Wurde das Gesetz bei uns ausser Kraft gesetzt?

hobbyradler
hobbyradler
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von hobbyradler

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht Deutschland bei der Aufnahme von Flüchtlingen an der Belastungsgrenze. Im ersten Halbjahr habe das Land mehr als ein Drittel aller Asylanträge innerhalb der EU gehabt, zudem lebten mehr als eine Million Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/steinmeier-aufnahme-fluechtlinge-belastungsgrenze-100.html


Da traut sich der Bundespräsident aber etwas. 2015 und 2016 sind Politiker die eine jährliche Obergrenze forderten an den Pranger gestellt worden.

Deutschland verhält sich human, doch scheint der Spruch aus 2015, "wir schaffen das“, heute nicht mehr zu funktionieren.

Ciao
Hobbyradler
 

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olga64
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Kettwiger vom 22.09.2023, 07:15:21
Ist doch ganz einfach. Kein "Nicht EU Bürger" ohne gültige Personalpapiere oder Einreisevisa darf Deutschland betreten. So will es das Gesetz. Wo ist denn das Problem? Wurde das Gesetz bei uns ausser Kraft gesetzt?
Und wie wollen Sie dies in die Tat umsetzen?
Mal angenommen ,es kommen täglich Hunderte mit ihren Booten aus "Nicht-EU-Ländern" an und zwar in Italien, Griechenland und Spanien (weil dort im Gegensatz zu Deutschland Aussengrenzen existieren) - werden diese Leute dann mit Waffengewalt zurück ins Meer gestossen, wenn sie nicht freiwillig zurückrudern?
Oder wie immer stärker zu beobachten: die von Putin und Lukaschenko vermittelten Reisen über Istanbul, Dubai oder Moskau in Richtung Minsk - diese Menschen werden dann in Richtung Polen getrieben und von dort mit freundlicher Hilfe in Richtung Deutschland.
Wollen Sie diese Menschen an irgendeiner Grenze mit Waffengewalt an ihrer Weiterreise hindern?

Deutschland hat übrigens ein individuelles Asylrecht und ist den Genfer Konventionen unterworfen.
Sobald ein Flüchtling erklärt, er beantrage Asyl - muss dem nachgegangen werden. EU-Bürger beantragen meist kein Asyl, soviel ich weiss.
Und zu fast 100% wird diesem Asylwunsch bei Syrern, Afghanen, mittlerweile auch Iranern nachgegeben - dies sind also die grossen Bevölkerungsgruppen,d ie dann bei uns leben werden.
Also wo sehen Sie das Problem? Olga
Kettwiger
Kettwiger
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von Kettwiger
als Antwort auf olga64 vom 22.09.2023, 18:06:03

Olga, halten wir doch mal fest hier; jeder sogenannte Flüchtling der unsere angestammte Heimat illegal betreten darf ermutigt weitere 10 oder mehr diesen Weg zu wählen. Vielleicht wird der hoch bezahlte "Schlepper" in diesen und anderen Ländern bald zum anerkannten Ausbildungsberuf. Diese Leute gehören abgewiesen, wie auch immer und ich würde wetten, das jeder rabiat Abgewiesene weitere 10 oder mehr zu der Erkenntnis bringt, dass er nicht auf Kosten hart arbeitender Menschen in anderen Ländern leben kann.

olga64
olga64
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Kettwiger vom 22.09.2023, 18:46:36

Vielleicht wird der hoch bezahlte "Schlepper" in diesen und anderen Ländern bald zum anerkannten Ausbildungsberuf. Diese Leute gehören abgewiesen, wie auch immer und ich würde wetten, das jeder rabiat Abgewiesene weitere 10 oder mehr zu der Erkenntnis bringt, dass er nicht auf Kosten hart arbeitender Menschen in anderen Ländern leben kann.
Was verstehen Sie unter "rabiat abweisen"? Waffengewalt, zurückdrängen ins Meer, auch Frauen und Kinder? Oder würden Sie da Unterschiede machen?
Ähnliche Vorschläge hatten ja schon mal vor Jahren die Damen der AFD (Petry und von Storch). Sollen die nun auf Umsetzbarkeit geprüft werden?

Ich war nie Schlepper und weiss auch nicht ,wie hochbezahlt man in diesem Beruf ist.
Aber ich erinnere mich z.B. an die Menschen, die mit ihren Fahrzeugen oder durch Tunnells aus der früheren DDR Menschen befreiten, damit diese in den Westen gelangen konnten.
Nannte man die eigentlich auch Schlepper - und bekamen die auch Geld für Ihre Arbeit?
Oder ist das was völlig anderes - und wenn ja, warum? Olga
Michiko
Michiko
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von Michiko
als Antwort auf olga64 vom 22.09.2023, 19:09:43

Ich war nie Schlepper und weiss auch nicht ,wie hochbezahlt man in diesem Beruf ist.
Aber ich erinnere mich z.B. an die Menschen, die mit ihren Fahrzeugen oder durch Tunnells aus der früheren DDR Menschen befreiten, damit diese in den Westen gelangen konnten.
Nannte man die eigentlich auch Schlepper - und bekamen die auch Geld für Ihre Arbeit?

Oder ist das was völlig anderes - und wenn ja, warum? Olga
Nein, diese Leute nannten sich Fluchthelfer und wenn sie geschnappt wurden, wurden sie wegen "staatsfeindlichen Menschenhandels" zu ca. 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die schleusten meist Familienangehörige, Freunde oder Bekannte aus der DDR heraus.

Der Herauskauf aus dem Zuchthaus von in der DDR verurteilten politischen Häftlingen durch die Bundesrepublik Deutschland war der "staatsfreundliche Menschenhandel."

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