Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?

Internationale Politik Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?

Mitglied_a867230
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Globetrotter vom 14.11.2021, 15:42:36

@ Globetrotter,

Soweit ich das verstanden habe kannst du einen Asylantrag für Deutschland nur auf deutschem Hoheitsgebiet stellen. Wenn du  "Asylantragsteller" außerhalb der Botschaft unterbringen möchtest, brauchst du ja schon wieder die Genehmigung des Landes. Du kannst ja nicht plötzlich irgendwo ein Camp aufbauen. Allerdings sollte eine Unterkunft auch zu mieten sein.
Da käme eben ein "humanitäres Visum", oder wie man es nenen mag, der Landes in Frage (nicht totalitär, das war ja die Kondition), in dem der Asylantrag gestellt wird, und zwar für die Dauer der Bearbeitung.
 
Eine Frage bleibt jedoch, was würden die Menschen machen, deren Asylantrag abgelehnt wird. Akzeptieren die das so einfach, oder nehmen sie dann doch den gefährlichen Weg übers Mittelmeer auf sich?
Das könnte es sicher geben, ich meine aber, nicht in der Höhe der sonstigen Anzahl, wenn es also keine "Übergangsvisa" gibt. 
 
 
Bias
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von Bias
als Antwort auf Globetrotter vom 14.11.2021, 15:42:36
"Eine Frage bleibt jedoch, was würden die Menschen machen, deren Asylantrag abgelehnt wird. Akzeptieren die das so einfach, oder nehmen sie dann doch den gefährlichen Weg übers Mittelmeer auf sich?"

Klingt alternativlos, Globetrotter und führt zu der Frage:
Was werden sie machen, wenn sie solchermaßen in den "Aufnahmeländern" angekommen, dort eventuell mit darüber entscheiden sollen, ob - und wenn ja - andere einen gleichen Weg wählen sollen; weil der Weg belegbar Erfolg verspricht?

Der barmherzige Samariter hat, um etwas Frommes zu nennen, die Wunden eines von Räubern halb tot Geprügelten versorgt, hat ihn zur nächsten Herberge gebracht, dort den Wirt für dessen Pflegeleistung vorausbezahlt und versprochen, die eventuell höher liegende Rechnung zu zahlen, wenn er wieder von der Reise zurückkommt.
So schilderts zumindest die Geschichte.
Er hat das alles als tätige Hilfe und mit dem Einsatz eigenen Vermögens geleistet. Völlig anders als beispielsweise aktuell der scheidende Kirchenfürst Heinrich Bedford-Strohm beim Thema Aufnahme von Notleidenden handelt.

Was glaubst Du, wie oft der Mann aus Samaria den Vorgang wohl wiederholt hat oder wie lang er ihn wiederholen konnte?
Was meinst Du, wann Leute wie etwa der oben Genannte damit beginnen es ihm gleichzutun?
teri
teri
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von teri
als Antwort auf wandersmann vom 10.11.2021, 14:06:24

Es geht um Menschen wo der Willkür der Despoten wie Putin und Lukaschenko ausgesetzt sind.
Ich weiß ja nicht, was Dir den Blick auf die Realität so gnadenlos verstellt, pschroed, aber die Menschen aus dem Irak, Syrien, Afghanistan, die sich im weißrussischen Grenzgebiet aufhalten, sind immernoch freiwillig dort.
Aus ganzheitlicher Sicht drängt sich mir die Frage auf

Wer hat im  Irak, Syrien, Afghanistan, mit dem Krieg begonnen ????????

Welche Länder haben sich damals mit den USA verbündet und dort solches Elend bei den dort lebenden Menschen angerichtet?  Daß Armut, Not und Elend das Ergebnis aller Kriege ist, dürfte nicht unbekannt sein.

Doch jetzt, wo es um Hilfe für diese notleidenden Menschen geht, ist plötzlich niemand verantwortlich.

teri

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wandersmann
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf teri vom 14.11.2021, 18:25:06

Sehr guter Denkansatz, teri.

Die USA führen die Kriege, Deutschland nimmt die Flüchtlinge auf. So war doch der deal. Stand das nicht so oder ähnlich bereits im unveröffentlichen Zusatzprotokoll des Versailler Vertrages? Aber spätestens doch im 2+4 - Vertrag von 1990.

RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf teri vom 14.11.2021, 18:25:06
... Daß Armut, Not und Elend das Ergebnis aller Kriege ist, dürfte nicht unbekannt sein.
geschrieben von teri
Oh, es wurde schon mal gelegentlich um Gauben/Religion gekämpft.
Und um Frauen wurde auch schon öfter gefochten.

Was ich hier mittlerweise in einigen unglaublich blöden Beiträgen (noch) lese, ist nur noch abscheulich.

Aber ich fange an zu verstehen, warum der Clou mit der Corona-Abwendung niemals funktionieren kann.

Ich habe mich wertfrei nur an Teri gehängt.
aixois
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von aixois
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.11.2021, 13:28:21

Asyl in der deutschen Botschaft ihres Landes oder etwa oder angrenzender Länder zu beantragen, würde viel Leid und Tote ersparen. - Das geht nicht? Wo steht das in Stein gemeißeilt? 

Zur Rechtslage : Dass Asyl nur von Personen beantragt werden kann, die sich bereits in Deutschland aufhalten, ist im Asylgesetz festgelegt, das  wiederum auf dem  Prinzip des sog. „territorialen Asyls“ basiert (das kann aber auch an der Grenze bzw. am Flughafen - Transitzone -  sein).

Natürlich kann das Asylgesetz geändert werden, aber ob sich da eine Mehrheit für Änderung findet, die für ein 'extra-territoriales' Asylvrfahren findet, ist recht unwahrscheinlich, zumal auch noch zu klären ist, ob dazu das Grundgesetz zu ändern wäre, was dann nochmal andere Parlamentsmehrheiten erforderte.

aixois


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aixois
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von aixois
als Antwort auf wandersmann vom 14.11.2021, 13:30:01

Bitte künftig etwas präziser lesen.

Punkt ist angekommen und verstanden. Sorry.  Hatte das aus dem Zusammenhang in den falschen Hals gekriegt. Der kratzt jetzt etwas, bin aber selber schuld daran.

Wobei die Diskussion über die kommende neue (bes. auch von AKK* betriebene, auf alter bzw. verstärkter atomarer Abschreckung beruhender) Nato (=MIK) Verteidigungskriegstrategie  durchaus ein der Diskussion würdiges Thema darstellen würde, damit es später mal nicht heissen kann:  Zitat: " Im Sinne der Bürger dieser Länder war das nicht."

aixois

*manche sagen AKK hält z.Z. Reden,die als Bewerbungsreden durchgehen könnten, für die Nachfolge Stoltenbergs ... wäre da nur nicht schon eine (auch noch Frau) Deutsche auf einem hohen Postgen in Brüssel ...
wandersmann
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf aixois vom 14.11.2021, 20:22:26

Alles gut aixois. 
Danke für die Klarstellung.

RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.11.2021, 14:16:31
Ich meinte nicht, dass damit "alles" gelöst wäre, und das Problem sehe ich auch!

Was ich meinte, wenn es (beispielsweise) möglich wäre, in der dtsch. Botschaft eines nicht-totalitäen, ggf. Nachbarlandes bzw. auf dem eigenen Kontinent, etwa Afrika, einen Asylantrag zu stellen, bliebe vielen die Überfahrt auf seeuntüchtigen Schiffen übers Mittelmeer mit Todesgefahr erspart. Damit wäre nicht alles gelöst, für die Betroffenen viel gewonnen. 
Asyl setzt doch Gefahr für Leib&Leben voraus.
Einen derartigen Antrag in einem 'lojalen' Staat bei der (deutschen) Botschaft zu stellen, die würden Dich rauskatapultieren.
Du kannst natürlich ein Einreise- oder DauerVisum erfragen, was ein ganz normaler Vorgange wäre bei einer Einreise in das Land Deiner Träume, zB Canada (Botschaft in Bonn zu meiner Zeit).
Hast Du nix ausgefressen, und hast Du genug Kohle und/oder besondere Fähigkeiten (und evtl Sprachkenntnisse), dann klappt das recht fix.
Aber das dürfte bei einem AsylAntrag nicht zutreffen.

Ob sich ein 'AusweichLand' zu einer solchen Aktion breitschlagen lässt, weiss ich nicht. aber so wie ich Botschaften (des Ostblocks) kenne, gehen die den Weg des geringsten Arbeitsaufwandes; heisst sie würden gar nichts unternehmen, sondern Dich einfach aushungern.

Und eine offizielle Anlaufstelle zu schaffen in dem Bösen Land? No chance.
Ich weiss auch nicht, was ich empfehlen kann oder soll.
Aber sie können nicht in D&S liegen gelassen werden.

Auch ist noch immer die Frage, ob 'der Westen' nicht eine erhebliche Schuld trägt an der Misere, was Sklavenhandel und Kolonien heisst/hiess. Da wurde sehr viel kaputtgemacht, in etwa vergleichbar mit der ehem sog DDR.
Mitglied_a867230
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf aixois vom 14.11.2021, 19:38:23

@ aixios,

Natürlich kann das Asylgesetz geändert werden, aber ob sich da eine Mehrheit für Änderung findet, die für ein 'extra-territoriales' Asylvrfahren findet, ist recht unwahrscheinlich, zumal auch noch zu klären ist, ob dazu das Grundgesetz zu ändern wäre, was dann nochmal andere Parlamentsmehrheiten erforderte.
Unwahrscheinlich, womöglich, aber wenn es niemand der Verantwortlichen überhaupt in die Diskussion mit einbeziehen möchte, dann sicher unmöglich, weil überhaupt nicht gewollt.

Heute habe ich bei der Tagesschau gelesen, Polen würde überlegen, die Nato um Hilfe zu bitten.

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