Internationale Politik Es müßte doch möglich sein, auch über aufgeladete Themen zu schreiben.... ein guter Kommentar zum...

...ohne in die Niederungen der menschl. Verhaltensweisen zu verfallen.

Deshalb möchte ich zum Verständnis der für mich und manche andere doch eher unverständlichen Situation dieses Interview einstellen.

Dein Wort in manche Gehirngänge, Mart, aber da verlangst du einfach zuviel.
Wenn du dieses Interview als Beispiel anführen möchtest, muss ich entgegenhalten, dass dieses von einem ausgebildeten Journalisten geführt wurde, der gehalten ist, sachlich und ohne Polemik mit dem Interviewpartner zu sprechen. Das bedeutet natürlich nicht, dass er nicht "bohrt" und Antworten haben will, aber er muss (oder müsste!)auf einer sachlichen Ebene bleiben.

Davon ist ein Forum wie dieses weit entfernt. Du siehst oft schon an der Art des Eingangthreads, dass eine gewisse "Randale" erwartet wird. Ausserdem wissen die meisten Diskussionsteilnehmer, wer hier wieder auf den Putz hauen wird. Sachliche Beiträge gehen fast immer unter, finden kein Echo, wenn nicht irgendein Punkt gefunden wird, wo man ansetzen kann, um wenigstens Kontra zu geben - je lauter, je besser!

Luchs

Liebe Luchsi, ich habe mich offensichtlich etwas mißverständlich ausgedrückt.

Ich halte dieses Interview nicht als Vorbild für Diskussionen im St.Rahmen den St.schreibern vor... obwohl es dieses sicher wäre. Es fehlen dazu nicht nur die Ausbildung als interviewender Journalist sondern auch der Durchblick und das Wissen des Interviewten; da hast du vollkommen recht!

Ich meinte mit der für mich doch unverständlichen Situation das Kräftemessens zwischen zwei Staaten, das auch einen gewissen Heiterkeitseffekt hat .... allerdings auf dem Rücken von Geiseln.

Das Interview half mir dieses besser zu verstehen.

Nachtrag:

Mit den "Niederungen" nahm ich aber klarerweise Bezug auf geschlossene Threads.

Ja, Mart, da habe ich dich in der Tat völlig missverstanden. Es schadet aber trotzdem vielen "hitzigen" Diskutanten nicht, auch darüber einmal nachzudenken. Nützen wird es allerdings nicht
viel ! Es haben sich schon zu viele Hau-und-Stech-Partner aufeinander eingeschossen, und die "Zuschauer" bemerkst du auch, wenn du die Anwesenheitsliste im Forum bei Stänkerthemen ansiehst. Auch irgendwie amüsant....

Luchs

Ein interessantes Gespräch mit Arnold Hottinger. Der ist ein alter Fuchs und kluger Mensch. Er sagt Wahres und warnt seine Landsleute. Oft wird das ja vergessen, doch Hottinger spricht es aus... Es habe "keinen Sinn Muskeln zu zeigen, wenn die eigenen Muskeln schwächer sind, als die Muskeln des Anderen". Das gilt natürlich für alle Seiten, aber vor allem die Schweizer sollten erst nachdenken und dann erst handeln, wollen sie sich nicht noch mehr Ärger einhandeln. Sie sollten sich nicht täuschen... Die oft propagierte europäische Solidarität ist eine Schimäre.

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Wolfgang

Die Schweiz hat ja gehandelt, Wolfgang, indem sie die EU mit ins Boot holte. Als Mitglied des Schengener Abkommens hat sie 188 anscheinend hochrangigen Libyern die Einreise verwehrt und damit für diese auch alle Länder gesperrt, die das Schengen Abkommen unterzeichnet haben. Seitdem erst bemühen sich die EU Länder, die Krise zwischen Libyen und der Schweiz zu schlichten.

Zuvor - und da gebe ich dir Recht betreffs Schimäre- hat sich kein EU-Land auch nur bemüht, der Schweiz beizustehen. Der Sohn Gadhaffis war schliesslich mit seiner Frau nicht in offizieller Mission in Genf, er ist "nur Sohn von...", sonst nichts. Und wenn da die Polizei gerufen werden musste, weil Angestellte geschlagen wurden (heute heisst es bereits vorsichtig "angeblich") untersteht das auch der Polizei des Landes.

Dass dann ein Riesenpolitikum daraus wurde nach der Geiselnahme der beiden Schweizer in Libyen war allerdings ein Resultat des mangelnden Fingerspitzengefühls der Schweizer Regierung, die zwar versuchte, eine Lösung zu finden, was aber mangels Kenntnissen der arabischen Mentalität und der libyschen Gepflogenheiten mehr schadete als nützte.

Luchs

Dass dann ein Riesenpolitikum daraus wurde nach der Geiselnahme der beiden Schweizer in Libyen war allerdings ein Resultat des mangelnden Fingerspitzengefühls der Schweizer Regierung,....

@luchs

Mit mangelndem Fingerspitzengefühl wird aber in der Politik (oder in Foren?) auch gerne das Weglassen der oft unlauter schützenden "Political Correcness" bezeichnet, auf die diejenigen bauen, die es riskieren, dorthin gehauen zu werden, wo es ihnen gehört: zwischen die Hörner.

Dafür, daß man obigen Satz vielleicht zweimal lesen muß, kann ich nichts. Das beruht auf den letzten Zuckungen der sich wehrenden Political Correctness.

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adam

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Ich bestreite ja nicht, Luchs, dass die schweizerischen Verantwortlichen gehandelt haben. Wurde aber richtig (im Sinne von klug) gehandelt? Oder wurde nur dumm gehandelt, mit dem 'Erfolg', dass die Schweiz sich auf Händel eingelassen hat, die sie nicht gewinnen kann? - Dann wäre das nur ein Draufhauen gewesen.

Arnold Hottinger sagt, es habe "keinen Sinn Muskeln zu zeigen, wenn die eigenen Muskeln schwächer sind, als die Muskeln des Anderen". Hottinger ist ein kluger Mensch, der auch noch über ein einschlägiges Wissen verfügt. Eine seltene Mischung ist das. Allzuoft aber regieren die Raufer und Draufhauer und holen sich blutige Nasen und sind darauf auch noch stolz. Merkwürdige Menschen gibt es...

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Wolfgang

Ich finde das Interview nicht ausgewogen.
Der Autor geht aus von unterschiedlichen kulturen und unterschiedlichen verhaltensweisen.
Allerdings verlangt er von den europäern verständnis und anpassung an kultur und sitten der gegenseite, der er aber großzügig ihr beharren auf tradition und überholtes ehrverständnis gewährt.
In den auszügen über die familienehre und das verhalten der familie Gadaffi vermisse ich den empörten aufschrei der leute hier, die sich ansonsten über bevorzugte behandlungen von Reichen, Politikern oder Vip-Personen aufregen, wie es hier für die familie Gadaffi eingefordert wird.
Ansonsten ist es recht interessant und unbedingt empfehlenswert die kommentare zum link zu lesen.
Wenn sich darin die volksmeinung wiederspiegelt, differiert sie aber mächtig zum vorstehenden link.