Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Gysi 2014 ! vor dem Bundestag zur Ukraine.
anhörenswert! Wurde über WhatsApp verbreitet.
vor dem Bundestag
Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen. Als Kunsthistorikerin musste ich mich auch mit dem politischen und theologischen Hintergrund befassen. Insofern ist er mir keineswegs fremd. Meine darin ziemlich sattelfest zu sein.Und dennoch ist es geschehen. Der Krieg ist wie das Wunder in der Theologie. Alle glauben an das immerwährende Recht und daran, von ihm für alle Zeit geschützt zu sein, und dann kommt plötzlich Unvorhergesehenes, Unerhörtes, Verstörendes in die Welt, und bald schon gelangt auch dem letzten Realitätsverweigerer zu Bewusstsein, dass die Welt ein ganz anderer Ort ist, als er sich ihn vorgestellt hat."geschrieben von Michiko
„Moskau, Drittes Rom“ (russisch Москва - третий Рим)
Gar so neu ist das alles nicht.
Wieder ein sehr kluger Bericht.
Wäre ich religiöser, würde ich meinem Gott schon die Frage stellen wollen: Warum eine bis jetzt weltumspannende, zweijährige Pandemie mit viel Leid, vielen Toten und Kranken und dann obendrauf nun nach Jahrzehnten wieder Krieg in Europa? Was kommt als Nächstes - werden wir bestraft oder sollen uns die Augen geöffnet werden, dass die einzige Sicherheit im menschlichen Leben die Unsicherheit ist?
Oder humoriger ausgedrückt: wenn Menschen Pläne machen, lacht dieser Gott im Himmel vermutlich .Olga
@Hobbyradler,
ich denke - ich sagte das mehrfach mit schwindender Hoffnung - dass der Zeitpunkt für Gespräche eigentlich verpasst war. Dass Putin so charakterlos sein könnte, wie er sich jetzt durch seine 'fake' Dialogsangebote benommen hat, hatte ich mir nicht gedacht, dass er einmarschieren könnte,allerdings nicht ausgeschlossen.
Dieser Zeitpunkt sinnvoller 'Gespräche' (und mehr) war nach dem Zusammenbruch des 'kommunistischen diktatorischen Ostreichs" 1990/91. In einem Moment der Schwäche, der völligen Orientierungslosigkeit, der Scham über das offensichtliche Versagen. Den befreiten 'Sklaven' hat man jede mögliche Hilfe zuteil werden lassen, damit sie sich aufrappeln können, Wohlstand schaffen.
Um den 'Sklavenhalter' hat man sich aber nicht gekümmert, hat ihn 'draussen' gelassen, hat ihn am Boden liegen gelassen, 'geschieht ihm gerade recht, bist ja selbst schuld ...".
In den MOEL gab es milliardenschwere Hilfen zur Rehabilitation und zur Umstrukturierung, Schulungen, Austauschprogramme usw. usw. Russland musste sich selbst helfen , mit den Mitteln, die es hatte, auch mit dem (alten, korrupten, ideologisch verblendeten) Personal. Die alten Netzwerke bestanden weiter - ideologisch abgespeckt - und machten , was sie eben schon immer gemacht haben. Sich bereichern, ihre Macht (auch militärisch) sichern, aber weiterhin in Abwehrhaltung gegen den Westen, der weiterhin als Feindbild herhalten mussten.
Nicht wenige Politiker im Westen geben mehr oder weniger offen zu, dass damals als das Zeitfenster offen stand, viele Fehler gemacht wurden, vieles versäumt wurde. Man freute sich über den Zuwachs an Macht-/Einfluss (nicht zuletzt Absatzmärkten), dachte in alten Kategorien weiter, hat die Vergangenheit fortgeschrieben ohne groß an die Chancen/Risiken durch einer 'waidwund' darniederliegenden Ex-Großmacht zu denken.
Das ist Geschichte. Allerdings eine, die noch lebt.
Viele stört es, wenn man darauf hinweist, wollen es nicht wissen, ist ja schon lange her. Und doch ist auch Putin ein Kind dieser Zeit, ein 'Kind', das so wie es herangewachsen ist , nur in dieser 'Restauration' gedeihen konnte.
Diese Entwicklung den 'Friedfertigen', den 'Rüstungsskeptikern' jetzt in die Schuhe zu schieben, halte ich einfach nur für perfide. So, als ob eine hochgerüstete 500 000 Mann Bundeswehr mit mehr als nur atomarer Teilhabe einen Putin, einen 'Rückeroberungskrieg' hätte verhindern können, so als ob wir - wären wir nur stärker - die Russen militärisch nach Osten hätten zurücktreiben könnten. Maulheldentum nenne ich das.
Was die momentane Lage angeht, so vertrete ich die Ansicht, dass mehr Waffen nur die Zahl der toten Väter, Söhne und Ehemänner erhöhen wird, der Preis ,die Kosten des Kriegs ins Unermessliche steigen.
Dass aber eine möglichst sofortige, weltweite völlige Isolation Russlands eine Ächtung des Landraubs unter Waffengewalt, mehr Effekt hätte (gehabt hätte, denn bis heute gibt es noch unzählige Schlupflöcher und Möglichkeiten Sanktionen zu umgehen).
Wobei ich die Kosten-Nutzenrechnungen immer noch nicht verstanden habe:
Warum ist es besser, unsere Wirtschaft bleibt durch weitere Gaslieferungen stark und produktiv und nützt damit der im Krieg befindlichen Ukraine (geben wir die dadurch erzielten Gewinne etwa ab oder kaufen dafür Waffen , bezahlen für die Flüchtlingslager ?) , als dass sie wegen des Energiemangels in Schwierigkeiten gerät, keine Gasmilliarden an Putin mehr schickt und damit der Ukraine nicht nützt ?
Warum sollte es von Vorteil für die Ukraine sein, sich möglichst 'teuer zu verkaufen' (welch ein Zynismus in diesenm Gedanken steckt) , den 'Preis' für den Aggressor möglichst hoch zusetzen , was doch nichts anderes meint, als dass möglichst viele Opfer an Soldaten und Zivilisten besser seien als möglichst wenige ?
Das Ergebnis wird letztlich kein wesentlich anderes sein, nur dass tausenden Familien die Väter, die Eltern abhanden gekommen sein, die Kräfte zum Wiederaufbau, aber auch für einen langen Guerilla-Widerstand fehlen werden.
Oder sollte die Absicht dahinter stecken, durch hohe russische Opfer den Sturz Putin hervorzurufen ?
Ganz ohne Militär werden aber auch die jetzigen (wohlgemerkt nicht-militärischen !) Massnahmen ihre Wirkung haben, braucht eben etwas länger.
Putin hat ausgedient, es ist eine Frage der Zeit, bis man ihn 'verabschiedet'.
Selbst wenn er die Ukraine völlig besetzen sollte, was hätte er davon ?
Ein wirtschaftlich kaputtes Land, das dauerhaft von Moskau Zuschüsse erhalten müsste (Schadensersatz ?) , um eine große, nicht nur an Geld, auch an Menschenopfernsehr kostspielige () Armee im - vom Westen geförderten - Dauerwiderstandskampf am Laufen zu halten, mit wenig kampfbereiten, unmotivierten Soldaten.
Mit einer zerbröselnde Wirtschaft in Russland selbst. Mit einer ganzen (zumindest halben) Welt, die einen großen Bogen um das Schmuddelkind "Russland" macht, es quasi in Dauerquarantäne steckt ? Mit im Ergebnis einem Abbau des bislang mühsam aufgebauten kleinen Wohlstands.
Mit einem Russland, das mit einer widerborstigen, selbstbewusst-aufbegehrenden Ukraine viel schlechter dran sein dürfte, als ohne.
Die künftige Situation wird nur eine Situation ohne Putin sein können.
Welche Vorschläge dann zum Tragen kommen können, hängt von der Nachfolge (auch der in den USA ) ab.
Ist sie weiterhin neo-zaristisch, sollte das Mittel der Wahl aber eher ein mehr oder weniger latenter Handelskrieg sein, kein falsches , von Eigennutz getriebenes , vorgeblich a-politisches 'Hofieren' auch wenn er die Gewinnschancen der Investoren erheblich einschränkt.
Leichter als strikte Handelbeschränkungen aufrecht zu halten, dürfte es allerdings fallen, die Hochrüstungskarte (kalter Krieg 2.0 ) zu spielen, jährlich 80- 100 Milliarden in Waffenkäufe anzulegen, angefangen von der dann - durch externe Berater - dann hoffentlich effizienter gewordene Beschaffung angefangen von den notorischen Mangelzuständen an Winterjacken, Unterhosen und Socken... Das Produkt wäre dann eben "Sicherheit".
Altes Lagerdenken eben, nur dass diesmal durch unser tüchtiges Zutun ein drittes Lager hinzugekommen ist von dem man mal wieder nicht weiß, wie es tickt und was es vorhat. Ob da eine starke Wehr helfen kann ?
Ich finde es übrigens bezeichnend, dass jetzt, da die Karre im Dreck steckt, erwartet wird, dass die, die früher eine andere Route fahren wollten, sie rausziehen sollen und jetzt 'Schuldvorwürfe' erhoben werden, die eine 'Friedensdividende' einforderten. Allerdings waren die heute so lautstarken Kritiker sehr still, als es um eine Neuordnung nach 1990/91 ging, nicht nur, was den uns angehenden Beitritt'
angeht.
aixois
Gysi 2014 ! vor dem Bundestag zur Ukraine.Ja @lupus,
anhörenswert! Wurde über WhatsApp verbreitet.
vor dem Bundestag
geschrieben von lupus
und nun höre Dir mal das aktuelle Interview mit Gregor Gysi an zum Angriffskrieg von Putin auf die Ukraine.
Ganz erstaunlich, das anzuhören, besonders wenn man zuvor die Rede aus 2014 vor dem Bundestag angehört hat. Kann ich nur jedem hier empfehlen.
Das kann ich dir sagen.
Was hat das alles mit dem Thema hier zu tun?
Zu dem Zeitpunkt als sich unsere Regierung entschloss unsere Bundeswehr auszurüsten stelle er einen Link mit Bild und "sonderbarem" eigenem Text ein. Der Link geht auf eine Seite der Franziskaner.
.
Ich zeigte ihm, dass sich die Franziskaner auch an Firmen mit Drogen und Waffen beteiligt hatten.
Hätte er den Link zu einem anderen Thema eingestellt hätte ich ihn vermutlich gut gefunden.
Ciao
Hobbyradler
das Geheimnis , wie Du zu so einer Aussage kommst, behältst Du wohl besser für Dich.ausser natürlich dem Kreml-Clown alle seine Forderungen zu erfüllen.
aixois
Hallo @axois,
deinen Beitrag habe ich eben gelesen und kann auf den ersten Blick nichts finden dem ich wiedersprechen möchte. Vieles sehe ich ähnlich.
Morgen werde ich ihn genauer lesen, denn einiges ist mir unklar.
Ciao
Hobbyradler
Aber war Herr Gysi nicht immer so? Hat er es nicht oft geschafft, seine Unwissenheit auf diversen Gebieten charmant und rhetorisch hochbegabt und zudem im Zivilberuf Jurist den Menschen so zu verkaufen,dass sie noch ziemlich entzückt waren? Das tat und tut diesem hoch-eitlen Mann bis heute gut.
Jetzt bei dieser Thematik und wenn sich auch die Mutterpartei Die Linke dazu bekennt, Putin falsch eingeschätzt zu haben, ändern auch die Funktionäre teilweise ihre Gangart. Auch Frau Wagenknecht tat dies in einem Tweet.
Ob ich das nun als verspätete Charakterstärke oder doch als persönliche Hilflosigkeit einschätzen soll - weiss ich noch nicht. Auch dies Leute hätten mit weniger Scheuklappen vor den Augen alles schon früher realistischer einordnen können. Olga
Aber war Herr Gysi nicht immer so? Hat er es nicht oft geschafft, seine Unwissenheit auf diversen Gebieten charmant und rhetorisch hochbegabt und zudem im Zivilberuf Jurist den Menschen so zu verkaufen,dass sie noch ziemlich entzückt waren? Das tat und tut diesem hoch-eitlen Mann bis heute gut.Er ist hochintelligent und rhetorisch hochbegabt, ein mit allen Winkelzügen vertrauter schlauer Jurist und sehr unterhaltsam, humorvolles Auftreten und gern gesehener Gast in talkshows, immer für eine Überraschung gut, kein Zweifel. Ja, so mancher Funktionär hat seine Gangart geändert, besonders nach 1989, man wollte ja nicht in der Versenkung verschwinden. Es gibt ein paar Fakten aus dieser Zeit und der Zeit davor, so dass ich Gysi nicht unbedingt zu meinen Favoriten zählen kann. Kann man erlesen bei wikipedia zu Gysi.
Jetzt bei dieser Thematik und wenn sich auch die Mutterpartei Die Linke dazu bekennt, Putin falsch eingeschätzt zu haben, ändern auch die Funktionäre teilweise ihre Gangart. Auch Frau Wagenknecht tat dies in einem Tweet.
Ob ich das nun als verspätete Charakterstärke oder doch als persönliche Hilflosigkeit einschätzen soll - weiss ich noch nicht. Auch dies Leute hätten mit weniger Scheuklappen vor den Augen alles schon früher realistischer einordnen können. Olga