Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Hallo Rispe,
es ist immer wichtig, sich an der Friedenssicherung zu engagieren. Und die aufrufende Organisation hat da eine lange Tradition und ist auch heute an vielen Brennpunktthemen aktiv. Seit wann engagierst du dich denn dort?

Bei den veröffentlichten Statements, Kommentaren und Themen fehlt mir aber eines: Seit Monaten laufen die Kampagnen über die Europäische Sicherheitsarchitektur, Pro  und Kontra treffen auf dramatische Weise aufeinander, - kein Statement dazu.
Jetzt, wo es einen Krieg gibt, entdecken sie diesen. Jetzt alle auf die Straße. Vorher hätten auch alle auf die Straße gehen müssen und Verhandlungen einfordern müssen, um genau diesen Krieg zu verhindern.

Juro

Im Beitrag über die Nazizeit haben wir uns, gefragt, ob es jemals wieder einen Irren geben kann, der die Welt in Krieg und Elend stürzt und haben übersehen, dass er schon da ist, nicht unter uns, aber neben uns, Putin
@MarkusXP ich zweifle genau wie du am geistigen Zustand dieses Diktators, vermutlich ist er deswegen so unberechenbar und für keinerlei Gespräche offen. 

Wegen der Sanktionen  droht er dem Westen mit fürchterlichen Konsequenzen, ich mag nicht zu Ende denken, was er damit meint. Unter Umständen spürt Putin/Russland von den Sanktionen  aber nicht viel, denn China steht an seiner Seite und kann wirtschaftliche Defizite ausgleichen. 

Ich mag gar nicht daran denken was die Menschen in der Ukraine mitmachen müssen, Kinder werden ihrer Kindheit beraubt und viele verlieren alles. 

Angesichts des Leides der Ukrainer  verstehe ich Streit und Rechthaberei hier im ST überhaupt nicht. 
Rosenbusch 

Ein anderer Gedanke:

Ein einziger Mensch ist in der Lage, fast eine halbe Milliarde Menschen(= Europa) innerhalb weniger Stunden in Angst und Schrecken zu versetzen. 

Das ist (in dieser Geschwindigkeit) nicht einmal Adolf Hitler gelungen.

...
Jetzt alle auf die Straße. Vorher hätten auch alle auf die Straße gehen müssen und Verhandlungen einfordern müssen, um genau diesen Krieg zu verhindern.

Juro

Aber die Verhandlungen hat es doch gegeben. Nur Putin hat die Verhandlungspartner schlichtweg belogen und in die Irre geführt. Zu Scholz sagte er, Truppen würden zurückgezogen, in Wirklichkeit hat er den Angriff von langer Hand vorbereitet.

Putin ist unehrlich und geht offensichtlich über Leichen.

Karl

Hallo Rispe,
es ist immer wichtig, sich an der Friedenssicherung zu engagieren. Und die aufrufende Organisation hat da eine lange Tradition und ist auch heute an vielen Brennpunktthemen aktiv. Seit wann engagierst du dich denn dort?

geschrieben von Juro

Tja, Juro, diese Diskussion hier führt mir wieder vor Augen, warum ich mich nicht mehr in der Friedensbewegung engagiere, was ich eine Zeitlang tatsächlich getan habe.

Ich habe nämlich damals festgestellt, das die Gruppe, in der ich war, genauso einseitige Statements von sich gab wie hier so manche Putin-Versteher, da waren vorwiegend DKP-Leute, die alles, was aus dem Osten kam, verteidigten und allem, was aus dem Westen kam, die Schuld gaben.
Das war in der Zeit nach dem 11. September, da wurde dann so ein verschwörungstheoretisches Filmchen gezeigt, das beweisen sollte, die Amis hätten selber diesen Anschlag verübt etc. Dann wurde u. a. auch ein Dia-Vortrag gehalten von Leuten, die eine Reise nach China gemacht hatten und begeistert erzählten, wie wohlwollend sie dort von den chinesischen Politikern empfangen wurden als die friedensbewegten Deutschen. Mit MR-Gruppen oder irgendwelchen Oppositionellen haben sie sich nicht getroffen, nur mit denen, die das Sagen hatten und z. B. die Massaker des Platzes auf dem Himmlischen Frieden rechtfertigen.

Diese Beispiele, die ich da erlebt habe, habe mich dazu gebracht, aus der Friedensbewegung wieder auszusteigen und nur noch für eine MR-Organisation zu arbeiten.

Und wenn ich sehe, was hier wieder stattfindet, dann sehe ich die gleiche einseitige Haltung bei dir und anderen, die wieder dem Westen (Nato, Biden etc.) die Schuld geben, auch dann, wenn von Russland ein Krieg vom Zaun gebrochen wird.

Insofern wundere ich mich selber über den Aufruf von der Friedenskooperative, den ich eingestellt habe. Der widerspricht nämlich dem, was ich vor Jahren in meiner Gruppe erlebt habe.

Offenbar haben sie was begriffen mittlerweile. Aber es gibt ja auch verschiedene Gruppen in dieser Szene, diese hier scheint eine sehr vernünftige zu sein.

Ich verwerfe gerade, in der Wut, den Gedanken, dass sich die Nato wie Putin nicht mehr an ihre Regeln halten muss, und ihn aus dem Kreml herauszuholen.
Denn ich stelle mir vor, dass Putin genau das mit Selenski vorhat, um ihn nach Russland zu holen.

Hallo Novella,
ich habe es auch schon anderen geschrieben. Der "geprügelte Hund" war ein Bild, das etliche User im Forum verwendeten, als es darum ging, an den Verhandlungstisch zu kommen und als stattdessen nur Drohungen und Missachtung aus dem Westen kam.
Dort wurde sinngemäß ausgedrückt, dass ein geprügelter Hund irgendwann auch mal beißen könnte. Eine Metapher also.
Alle wussten, wer Putin ist, was er will und dass er an den Punkt kommen kann, wo er diesen Schritt gehen könnte. Er hat es getan. Ich sehe das als Bruch des Völkerrechtes. Keiner hat den ernsthaften Versuch gemacht, das zu verhindern. Makron und Scholz nehme ich da aus.
Jetzt können wir nur noch zusehen, aus dem Schlammassel raus zu kommen. Die Inflation trifft uns schon. Betriebe übrigens auch.
Herr Habeck hat heute schon verkündet, dass sich die Deutschen kein Sorgen machen müssen. Die Gasspeicher seien wieder gut gefüllt, die Lieferungen an Gas und Öl und Kohle kommen vertragsgemäß durch Leitungen bzw. über die Transportwege an.
Man gestatte mir ein ?
https://www.boersennews.de/nachrichten/artikel/habeck-k-ndigt-gas-und-kohlereserve-an/3501111/

Juro

Ja lieber Juergen_S,

die Wut könnte schnell einen Weltkrieg entfachen. Die Politiker benötigen jetzt einen sehr kühlen Kopf, aber bitte keinen kalten.

Karl

Hallo MarkusXP,
ich widerspreche dir nicht.
Juro

Hallo, Rispe,

warst Du im Netzwerk Friedenskooperative? Ich kannte den Gründer, Manfred Stenner, nämlich aus meiner Bonner Zeit. Er organisierte damals die große Demo im Bonner Hofgarten mit (ich glaube, das war 1983), und ich fand ihn nicht DKP-orientiert. Allerdings habe ich später in Frankfurt ähnlich negative Erfahrungen mit Friedensorganisationen gemacht, die entweder aus der Esoterik herkamen oder aus der DKP. Aber das war auch viel früher als bei Dir, das war ca. 1980-1990.

Gruss

DW