Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Bias
Bias
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf Alkmar vom 04.05.2022, 23:35:08
. . . . . .
Tja und ich sage immer:
„Viele geben vor die Toleranz zu lieben, doch kaum einer lebt sie real.“
geschrieben von Alkmar
Nochmal – „Toleranz“ ist ein vertikaler Begriff, kennt oben und unten.
Tolerant kann sein, wer sich in der Lage sieht, einen Zustand abzustellen oder etwas an ihm zu ändern.
In den allermeisten Fällen, welche hier unter dem Titel „Toleranz“ behandelt werden, sind wir das alle nicht, vermute ich mal.
Was den Botschafter angeht, ist das, was er da wie treibt, inakzeptabel; auch wenn "Tolerante" im Forum es anders sehen und argumentieren.

Zurzeit wird die Nation systematisch auf steigende Preise eingestellt.
Eines der Argumente ist, wir bezögen Strom zu billig. Dabei wird anscheinend vergessen, dass Deutschland auch schon vor dem Kriegsbeginn mit seinen Energiepreisen einsame Spitze beim Strombezug gewesen ist.
Weshalb?
Wiedereinstieg und abrupter Ausstieg aus dem Atomstrom fordern nun mal einen Preis. Das insbesondere dann, wenn gleichzeitig aus fossilen Brennstoffen ausgestiegen wird.
Gefordert und begrüßt wurde das von den GRÜNEN; umgesetzt von Frau Dr. Angela Dorothea Merkel und der sie tragenden Regierung.
Externer Energiebezug war eine zwingende Folge.

Schaun wir mal wer demnächst wie damit beginnen wird beim täglichen Einkauf, bei der Fahrt zur Arbeit, beim Bezug von Energie, am Essen auf dem Tisch, etc. sparen zu dürfen.
Ich bin relativ sicher: Herr Dr. Robert Habeck und Co. werden ebenso wenig dazu gehören, wie all jene, die von arbeitslos erzieltem Einkommen leben oder ihre Kosten umlegen können.
Während sie weiterhin öffentlichkeitswirksam Solidarität zelebrieren und davon reden, dass Zeiten wie diese, Opfer von uns allen fordern.

Die Freiheit Europas wird aktuell am Dnjepr verteidigt und es gilt, die aggressiven russischen Barbaren in die Schranken zu weisen.
Von daher ist jeder noch so starke Spruch ukrainischer Diplomaten geeignet, die bisher noch nicht aktiv am Krieg beteiligte Nation Deutschland in den Kampf einzubeziehen.
Sie ihrer Geschichte und ihres wirtschaftlichen Gewichtes wegen aufzufordern, dabei eine „Führungsrolle“ zu übernehmen und ihren Repräsentanten in den Hintern zu treten, falls sie dazu nicht schnell genug bereit sind.
Ich weiß und glaube das Anliegen auch ausreichend zu verstehen.

Macht was aus dem Tag, tut das, auf was Ihr Einfluss habt.
Seid gut – vielleicht auch tolerant – mit Euren Freunden.


 
RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf teri vom 05.05.2022, 02:48:00

Es gibt noch eine Eskalationsstufe höher...
nämlich wenn Putin die durch ihn besetzten ukrainischen Landesteile plötzlich zu „russischen Staatsgebieten“ erklären würde. 
Wenn nun jedoch Selenskyi nicht damit einverstanden ist, was ich nachvollziehen kann, seine Gebiete zurückhaben möchte, eine Materialschlacht beginnt, befände sich Putin nicht mehr in einer militärischen Operation, sondern im Krieg und zwar mit der Ukraine als eigenständigen Staat. Er müßte dann das Wort „Krieg“ seinem Volk buchstabieren, da sie nicht zu kennen scheinen.

adam
adam
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von adam
als Antwort auf Bias vom 05.05.2022, 09:35:39


Macht was aus dem Tag, tut das, auf was Ihr Einfluss habt.
Seid gut – vielleicht auch tolerant – mit Euren Freunden.


 
geschrieben von Bias

Der Glaube, tolerant zu sein ist gleich dem Verdacht, doch recht zu haben. Warum sollte ich das meinen Freunden antun(?) oder diesem ukrainischen Botschafter, dem endlich einer die Diplomatie erklären sollte.

--

adam

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Mitglied_162e28b
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 04.05.2022, 20:48:55
Die EU soll's richten.
Ist das jetzt überraschend?
geschrieben von Enya
Was haben sich die Amerikaner dabei gedacht, als ihnen der Marshallplan nach WK2 für die zerstörten europäischen Staaten "in den Sinn kam"???

Edita
Glaubst du, dass die beiden Kriege und ihre niederschmetternden Auswirkungen vergleichbar sind?
Alkmar
Alkmar
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf Bias vom 05.05.2022, 09:35:39
. . . . . .
Tja und ich sage immer:
„Viele geben vor die Toleranz zu lieben, doch kaum einer lebt sie real.“
geschrieben von Alkmar
Nochmal – „Toleranz“ ist ein vertikaler Begriff, kennt oben und unten.
Tolerant kann sein, wer sich in der Lage sieht, einen Zustand abzustellen oder etwas an ihm zu ändern.
In den allermeisten Fällen, welche hier unter dem Titel „Toleranz“ behandelt werden, sind wir das alle nicht, vermute ich mal.
Was den Botschafter angeht, ist das, was er da wie treibt, inakzeptabel; auch wenn "Tolerante" im Forum es anders sehen und argumentieren.

Zurzeit wird die Nation systematisch auf steigende Preise eingestellt.
Eines der Argumente ist, wir bezögen Strom zu billig. Dabei wird anscheinend vergessen, dass Deutschland auch schon vor dem Kriegsbeginn mit seinen Energiepreisen einsame Spitze beim Strombezug gewesen ist.
Weshalb?
Wiedereinstieg und abrupter Ausstieg aus dem Atomstrom fordern nun mal einen Preis. Das insbesondere dann, wenn gleichzeitig aus fossilen Brennstoffen ausgestiegen wird.
Gefordert und begrüßt wurde das von den GRÜNEN; umgesetzt von Frau Dr. Angela Dorothea Merkel und der sie tragenden Regierung.
Externer Energiebezug war eine zwingende Folge.

Schaun wir mal wer demnächst wie damit beginnen wird beim täglichen Einkauf, bei der Fahrt zur Arbeit, beim Bezug von Energie etc. sparen zu dürfen.
Ich bin relativ sicher: Herr Dr. Robert Habeck und Co. werden ebenso wenig dazu gehören, wie all jene, die von arbeitslos erzieltem Einkommen leben oder ihre Kosten umlegen können.
Während sie öffentlichkeitswirksam Toleranz zelebrieren und davon reden, dass in Zeiten wie diesen solidarisch Opfer von allen fordern.

Die Freiheit Europas wird derzeit am Dnjepr verteidigt und es gilt, die russischen Barbaren in die Schranken zu weisen.
Von daher ist jeder noch so starke Spruch ukrainischer Diplomaten geeignet, die bisher noch nicht aktiv am Krieg beteiligte Nation Deutschland in den Kampf einzubeziehen. Sie ihrer Geschichte und ihres wirtschaftlichen Gewichtes wegen aufzufordern, dabei eine „Führungsrolle“ zu übernehmen.
Ich weiß und glaube das Anlegen ausreichend zu verstehen.

Macht was aus dem Tag, tut das, auf was Ihr Einfluss habt.
Seid gut – vielleicht auch tolerant – mit Euren Freunden.


 
geschrieben von Bias

Sorry, habe mir gerade auf beide Schenkeln geklopft! 😅
Sehe mich gerade im Leo 1 Panzer vorfahren.
Was ist da schon ein SUV? 😄

Sag mal wovon redest du?
Zu meiner Zeit hatte Deutschland etwa 5000 Panzer, heute etwa 500.
Wir haben keine ausgebildeten Soldaten für solch einen Einsatz.
Wehrtechnisch gehen wir auf dem Zahnfleisch.

Woraus leitest Du ab, dass Wirtschaftskraft gleichbedeutet sein sollte mit Wehrkraft.
Und wovon träumst du nachts, wenn du von "Führungsrolle" sprichst. 

Kleiner Spaß:
Ja vom "Anlegen" verstehe ich auch was, habe alle Scheine und überlege gerade eine Tour nach Kanada zu planen.
Weit weg von Leuten, die leichtfertig über einen Kriegseintritt faseln.
Oder was wo verteidigt wird...

Und deine Anspielung auf Peter Strucks Blödspruch, den Hindukusch, ist für mich ein wenig makaber.
Da hat Deutschland Kinder bombardiert!

Und glauben heißt nicht wissen, lieber Bias!
 
Edita
Edita
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.05.2022, 10:14:10

Du fragtest doch nicht nach dem Krieg, sondern von eventuellen Aufbaustrategien der Ukraine nach dem Krieg, und ein "Marshallplan 2" ist so eine Strategie und kein unliebsames Geschenk!

"Die Hilfsleistungen bestanden zu einem großen Teil aus Krediten sowie Lieferung von Rohstoffen, Lebensmitteln und Industriegütern. Das Programm verstand sich als Hilfe zur Selbsthilfe und war an Bedingungen geknüpft, wie dem Abbau von Handelshemmnissen, der Stabilisierung der eigenen Währung oder der zwischenstaatlichen Kooperation. Die Initiative ging vom damaligen US-Außenminister George C. Marshall (Amtszeit 1947 bis 1949) aus, nach dem das Programm benannt und der deshalb auch 1953 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. "   (Wiki)

Edita

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Bias
Bias
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf Alkmar vom 05.05.2022, 10:20:22
. . . . . .
Und glauben heißt nicht wissen, lieber Bias!
Gut, dass Du mich darauf aufmerksam machst. Bin ich doch tatsächlich einer von jenen, die zu wissen glauben, während andere bereits wissen, dass sie etwas wissen.

Und deine Anspielung auf Peter Strucks Blödspruch, den Hindukusch, ist für mich ein wenig makaber.
Da hat Deutschland Kinder bombardiert!

Soweit ich mich erinnere, haben Deutschlands junge Angehörige der Verteidigungsarmee dort die Freiheit solidarisch verteidigt, Brunnen gebohrt und dafür gesorgt, dass Mädchen Schulen besuchen konnten,
während etwa gleichaltrige Afghanen, in Deutschland angekommen, Asyl beantragt haben.
Peter Struck und Team waren an all dem nicht direkt beteiligt; doch sie waren sicherlich solidarisch.
 
lupus
lupus
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von lupus

Wenn hier jemand darüber lamentiert dass Deutschland Rohstoffe zu billig (eigentlich zu zu kleinen Preisen ) eingekauft hätte, lässt das erkennen, dass er kapitalistische Marktwirtschaft nicht verstanden hat.

lupus

Edita
Edita
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf lupus vom 05.05.2022, 11:26:14

Ach du meine Güte, dann verstehen die Japaner, Chinesen oder Polen ja gar nichts  davon, denn die beziehen weniger als 10% ihres Bedarfes von Rußland!


Edita
aixois
aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.05.2022, 10:14:10

... dass die beiden Kriege und ihre niederschmetternden Auswirkungen vergleichbar sind?

es geht weniger um die 'Vergleichbarkeit' der Kriegsfolgen, als um jeweiligen Wirtschaftsstrukturen und ökonomischen Entwicklungspotentiale, die mit Krediten (re)aktiviert werden können.
Es waren damals in DE völlig andere Wachstumsfaktoren gegeben (z.B. Rüstungsgüterproduktion für den Koreakrieg).

Immer wenn mal wieder Krisen (Nahost - Afika - Griechenland usw) nach einer Sanierung/Wiederaufbau der Wirtschaft riefen, kamen selbsternannte Experten daher mit dem Zauberstab 'Marshallplan', um eins zwei drei diesen Nationalökonomien wieder auf die Sprünge zu 'helfen'.
Meist war Unkenntnis dessen, was der 'Marshallplan' eigentlich war (keine 'care-Pakete' Aktion !) , der Grund dafür, dass solche Rufe nach Marschallplänen ertönten. Die meisten Forderungen wurden zum Glück nicht umgesetzt.
Da,wo solche M-Pläne zum Einsatz kamen (z.B.Asien) , brachten sie bei weitem nicht den erhofften Erfolg, weil man eben einen "Mythos" nicht einfach 'kopieren' kann.

Auch beim Marshallplan (ERP) war das so. Länder wie UK, die weit mehr ERP Mittel bekamen als DE, schafften z.B. kein "Wirtschaftswunder".  DE dagegen hat heute noch ERP Mittel (die die KfW als Kredite ausreichen kann), während in anderen Ländern Europas von den Rückzahlungen kaum mehr was (meist nix) vorhanden ist.

Das wirtd auch beim Wiederaufbau der Ukraine nicht viel anders  sein. Ohne eine genaue Analyse der Ausgangsbedingungen, der Prioritäten, der mobilisierbaren Potentiale, der Folgewirkungen einschließlich der finanziellen Tragbarkeit usw. wird kein "Hilfsprogramm" zustande kommen - trotz Anti-Putin Bonus.

Welchen Namen es dann tragen wird, ist zweitrangig, aber wohl kaum "Marshallplan".

Es wird darauf hinauslaufen, wie es auch in DE nach dem Krieg der Fall war - dass letztlich die Ukrainer ihren Wiederaufbau selbst 'wuppen' müssen. Jeder Tag Krieg macht es teuerer.

Kosten in Billionenhöhe werden nicht durch 'Hilfe' zu decken sein, nur durch Kredite, deren Verwendung strikt konrolliert werden sollte (Korruption !) und die - das wird meist vergessen - irgendwann mal zurückbezahlt werden müssen (wie das auch beim Marshallplan der Fall war). Dank 'Wirtschaftswunder' war DE dazu in der Lage. Wenn die Ukraine so ist wie DE es nach dem WK II war, dann könnte sogar ein kleines W.Wunder mit drin sein. Das würde aber enorme Reformen erfordern ! Vor vier Jahren lag die Ukraine auf Platz 150 (von 180 Ländern) was den 'economic freedom" Index angeht.Das ist für ausländische Investoren nicht gerade einladend.
Nur: schon vor dem Krieg war das nicht der Fall. Das BIP der Ukraine pro Kopf lag bei  rund 3000 € (2020), der EU Durchschnitt bei 26 000 €.

aixois

 

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