Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Michiko
als Antwort auf olga64 vom 07.04.2022, 16:34:54

Weil hier immer wieder die Feststellung auftaucht, dass Angela Merkel gegen die Aufnahme der Ukraine in die Nato war, habe ich mal wiki bemüht, denn sie war es ja nicht im Alleingang.

"Eine Aufnahme der Ukraine in die NATO gestaltet sich schwierig, da Russland nicht auf die Schwarzmeerflotte auf der Autonomen Republik Krim verzichten wird.
Der ukrainische Präsident Wiktor Juschtschenko versuchte im Februar 2005, mit der NATO einen Aktionsplan abzuschließen, der zur Mitgliedschaft der Ukraine führen sollte. Der Antrag wurde aber nur von einer Minderheit der Bevölkerung unterstützt, es kam zu Protestdemonstrationen und das Parlament der Ukraine beschloss, dass ein Beitrittsgesuch ein landesweites Referendum voraussetze. Russland reagierte mit Warnungen und Drohungen. Im April 2008 lehnte ein NATO-Gipfel den Antrag der Ukraine auf Mitgliedschaft ab[1], obwohl die USA ihn unterstützte. Die Voraussetzungen müssten erst in einem Plan (Membership Action Plan, MAP) erfüllt werden."    wiki
Demnach wurde also aus Rücksichtnahme gegenüber Russland die Aufnahme der Ukraine durch die Nato-Mitgliedsländer zunächst abgelehnt.

@olga

Woran es liegen könnte, dass Herr Melnyk den Bundeskanzler a.D. Schröder nicht erwähnt, vlt. hält er ihn ja für nicht für erwähnenswert. Dieser für alle überraschende Besuch Schröders in Moskau kann durchaus nur private Gründe gehabt haben, das würde mich nicht wundern. Es stimmt, man hört so gar nichts, vlt. auf persönliche Order des Kremls-Chefs.


Michiko

 

Fialka
Fialka
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Fialka
als Antwort auf olga64 vom 07.04.2022, 17:21:26
Sie haben Herrn Sarkozy vergessen - der war damals mit dabei als diese Entscheidung fiel.

Wäre die Ukraine damals Mitglied der Nato geworden, würde das auch für die Bundeswehr bedeuten, dass wir jetzt den Bündnisfall hätten - also dort auch deutsche SoldatInnen kämpfen müssten.
Oder denken Sie in die Richtung ,dass Putin dann keinen Einmarsch durchgeführt hätte?
Olga
Richtig so, wir hätten den Bündnisfall und der hätte Putin abgeschreckt. Atomwaffen wird er auch jetzt noch einsetzen können ohne jeden Bündnisfall.

Derzeit leistet die Ukraine ihren Blutzoll dafür, dass Merkel die Ukraine nicht in der Nato haben wollte. Für Sarkozy bin ich nicht zuständig. In Frankreich habe ich kein Stimmrecht.

Warum hat man dann so viele Staaten des ehemaligen Warschauer Pakts in die Nato aufgenommen? Weil das Putins Angriffslust schmälern würde? Aber nicht doch!  Trotz Nato-Zugehörigkeit verfügen diese Staaten über Erfahrung genug, um zu wissen, was ihnen blüht.
RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf aixois vom 06.04.2022, 16:55:57
Dialogs 2016 : "Ansehen Deutschlands in Russland und Russlands in Deutschland sinke beständig.
Es drohe eine dauerhafte Wahrnehmung als Gegner"

geschrieben von aixois
Psychologische Kriegsführung.
Zur Zeit  darfst du KEINER Mitteilung trauen, heisst ALLES erst mal als *gelogen* einstufen.
Egal von wem das stammt. Besonders wenns vom Papst käme.

Aber bedenke, dass es iMMER einen Tag danach gibt.
Dann stellt sich heraus, wer am wenigsten gelogen, gehetzt hat.
Vielleicht. Aber 'sowas' verläuft im Sande, bis ein Kamel wieder das Gras abfrisst.

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olga64
olga64
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Michiko vom 07.04.2022, 17:37:15

Danke Michiko für Ihren sachlichen Bericht .Das ist auch im Rückblik viel hiflreicher als jetzt hochemotional und auf der Suche nach Schuldigen anzunehmen, dass die Ukraine als Mitglied der Nato von Putin nie überfallen worden wäre.
Putin droht bereits Finnland entsprechende SChritte an, wenn diese sich mehrheitlich für einen Nato-Beitritt entscheiden wollen.Und danach sieht es in Finnland aktuell aus.
Wer kann das mit Sicherheit bei einem Mann sagen, dessen einzige Berechenbarkeit die Unberechenbarkeit ist?

Auf den Gedanken mit einer Querverbindung zu Schröder bei Herrn Melnyk kam ich deshalb, weil dieser in einem Interview erklärte (als Schröder in Moskau war), Herr Schröder würde sich am nächsten Tag erklären und wäre dort aufgrund einer Verbindung zu ukrainischen Gruppen.
Und dann kam nichts mehr - auch nicht von Herrn Herrn Melnyk,d er ansonsten ja nicht unbedingt zurückhaltend ist, wenn er deutsche PolitikerInnen jeglicher Couleur vorzuführen bereit ist. Olga

aixois
aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Michiko vom 07.04.2022, 08:29:31

@Michiko,

ich würde das auch so sehen, zumindest in der Situation wie sie derzeit sich darstellt.

Putin, egal ob er bleibt oder aus 'gesundheitlichen' Gründen von der Bühne getreten wird (was ich immer noch vermute) , hinterlässt auf jeden Fall einen enormen Flurschaden, weltweit und besonders,  was sein eigenes, großes Land angeht und  dessen Wirtschaft (und die von ihr alimentierten Oligarchen).
Die Offenlegung, vor aller Augen, des blamablen Zustands seiner 'großen Streitmacht', auf deren Modernisirung Putin viel von sich hielt. Peinlich. Die spürbare Bockigkeit, besonders der jungen Rekruten, bei dem Irrsinn mitzumachen, die Aussichten zum Spielball des chinesischen Nachbarn zu degenerieren, mit den anderen BRICS und anderen Schwellenländern feilschen zu müssen, damit sie russische -Rohstoffe kaufen ... alles keine schöne Aussichten. Für die kann man zwar die westlichen Faschisten und Neonazis verantwortlich machen, aber das löst die Probleme nicht.

Es wird natürlich nicht mit Putin selbst  und seinen von ihm profitierenden, ihn bislang treu stützenden Kreisen möglich sein, einen Neuanfang zu wagen.

Aber es möglicherweise eine Chance in diesem Moment der Schwäche, der Schande und der Schmach, diesen 'Marshallplan-Ansatz' den Du erwähnt, hast zu versuchen mit den Reformern (auch aufgewschlossenen Oligarchen, denn ohne die wird es nicht gehen) etwas auf den Weg zu bringen.
Ich wiederhole mich: Auf jeden Fall nicht auf einen Sektor begrenzt (Wirtschaft) , sondern gesellschaftlich breiter angelegt, andere Bereiche (Jugend Bildung Forschung Soziales Klimawandel ...)  miteinbeziehend durch  gezielte, auch kontrollierte  Förderung.

Es wird lange dauern,  in der Tat bis das Grauen auch dieses Krieges vom Gras der Geschichte überwachsen sein wird.

Aber es muss nicht, wie ja das Beispiel Westdeutschlands zeigt, wo die Millionen grauenvoll von den Deutschen ums Leben Gebrachten auch kein Hinderungsgrund waren,  für das Ausland, beim Aufbau eines neuen Deutschland , der BRD, Hilfe zu leisten . Alles eine Frage nicht der Moral,sondern des Win-Win.

Kann man sich vorstellen, dass es eine solche Konstellation wie Ende der 1940-er Jahre erneut geben könnte ? Oder muss  es zwanghaft zur Weiterherrschaft von geklonten Putin-Rumpelstilzchen kommen ?

Man sollte gelegentlich auch daran denken, dass nicht wenige der damaligen Partner auf deutscher Seite,   bis in die 60-er Jahre hinein,  alte SS Schergen und fanatische NS Stützen waren an deren Händen Blut klebte. Wie die Russen heute, hatten auch die Deutschen so ihre Probleme sich an die Demokratie zu gewöhnen, sich von ihrem  "Über Alles in der Welt" Denken zu verabschieden.


Übrigens: danke für Dein 'Mit-Überlegen' ....

aixois




 

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 07.04.2022, 17:21:26
Sie haben Herrn Sarkozy vergessen - der war damals mit dabei als diese Entscheidung fiel.

Wäre die Ukraine damals Mitglied der Nato geworden, würde das auch für die Bundeswehr bedeuten, dass wir jetzt den Bündnisfall hätten - also dort auch deutsche SoldatInnen kämpfen müssten.
Oder denken Sie in die Richtung ,dass Putin dann keinen Einmarsch durchgeführt hätte?
Olga
Dass ich so denke, denke ich.
Der hätte sich sehr wohl gehütet, Hand an die Nato zu legen.
Das bedeutet auch, dass die BW nicht zu marschieren gebraucht hätte.
Niemand, auch Putin&Co nicht.

Auch Waffenlieferungen und Flüchtlinge hätten natürlich nicht stattgefunden.
Und niemand hätte bei Saudies um Energie betteln gehen müssen. Und und und ...
Die Nato war nur zu träge, warum auch immer.

Heisst nicht -ich schreibs ausdrücklich-, dass ich die NATO als Penner oder vorsätzlichen Übeltater einstufe.
Krieg/Überfall anzuzettelnd ist automatsich immer der Übeltäter.
Egal wer wie  und warum einer oder alle lügen.
Das ist IMMER die Schweinebacke.

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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf aixois vom 07.04.2022, 17:55:58
Aber es muss nicht, wie ja das Beispiel Westdeutschlands zeigt, wo die Millionen grauenvoll von den Deutschen ums Leben Gebrachten auch kein Hinderungsgrund waren,  für das Ausland, beim Aufbau eines neuen Deutschland , der BRD, Hilfe zu leisten . Alles eine Frage nicht der Moral, sondern des Win-Win.
geschrieben von aixois
Und genau das fürchtet der schon von mir ins Spiel gebrachte fanatische IS.
Fialka
Fialka
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Fialka
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2022, 18:13:42
Sie haben Herrn Sarkozy vergessen - der war damals mit dabei als diese Entscheidung fiel.

Wäre die Ukraine damals Mitglied der Nato geworden, würde das auch für die Bundeswehr bedeuten, dass wir jetzt den Bündnisfall hätten - also dort auch deutsche SoldatInnen kämpfen müssten.
Oder denken Sie in die Richtung ,dass Putin dann keinen Einmarsch durchgeführt hätte?
Olga
Dass ich so denke, denke ich.
Der hätte sich sehr wohl gehütet, Hand an die Nato zu legen.
Das bedeutet auch, dass die BW nicht zu marschieren gebraucht hätte.
Niemand, auch Putin&Co nicht.

Auch Waffenlieferungen und Flüchtlinge hätten natürlich nicht stattgefunden.
Und niemand hätte bei Saudies um Energie betteln gehen müssen. Und und und ...
Die Nato war nur zu träge, warum auch immer.

Heisst nicht -ich schreibs ausdrücklich-, dass ich die NATO als Penner oder vorsätzlichen Übeltater einstufe.
Krieg/Überfall anzuzettelnd ist automatsich immer der Übeltäter.
Egal wer wie  und warum einer oder alle lügen.
Das ist IMMER die Schweinebacke.
geschrieben von digi
Schließe mich Deiner Einschätzung kurz und bündig an. Fialka
Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Tina1

Video:
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Koennte-Putin-vor-internationalem-Tribunal-landen-article23249304.html


Völkerrechtsexperte klärt auf- Könnte Putin vor internationalem Tribunal landen?
 
"Angesichts der russischen Gräueltaten in der Ukraine werden Rufe nach einem Kriegsverbrechertribunal laut. Doch wann tritt dieses zusammen und kann Putin überhaupt belangt werden? Pierre Thielbörger, Professor für Völkerrecht, beantwortet die wichtigsten Fragen."
olga64
olga64
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Tina1 vom 07.04.2022, 19:07:19

Da diese internationalen Tribunale über keine Vollstreckungsmöglichkeiten verfügen, wird es nie dazu kommen,dass Putin vor ein solches Gericht gestellt wird, bzw. sogar in Haft muss.
Er darf natürlich zukünftig vermutlich nur noch mit Direktflug nach China reisen und so lange die mit ihm befreundet sind, läuft er keine Gefahr, in Peking bei Ankunft verhaftet zu werden.
Ausserdem dauern solche Tribunale viele, viele Jahre und Putin hätte hier auch die'Gnade seines höheren Alters - er würde ein Urteil vermutlich gar nicht erleben müssen. Auch halte ich es für noch ausgeschlossen,dass die russische Bevölkerung ihn direkt nach Den Haag befördert.

Olga


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