Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Fialka
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Fialka
als Antwort auf oldsmobilefan vom 07.04.2022, 14:00:54
Und Herr Melnyk kriegt wahrscheinlich nen Nervenzusammenbruch, wenn er diese Bilder sieht. Er muss Waffen beschaffen, Symbolpolitik bringt ihn nicht weiter. Schließlich will er nicht auch entlassen werden wie die ukrainischen Botschafter in Marokko und Grusinien.


"Selenskyj hatte zudem die Botschafter seines Landes in Georgien und Marokko abberufen. In einer Videobotschaft am Mittwoch kritisierte Selenskyj, dass der Botschafter Igor Dolgow in Tiflis und die Botschafterin Oksana Wassiliewa in Rabat nicht „effektiv“ darin gewesen seien, Waffenlieferungen an die Ukraine für die Verteidigung gegen die russische Invasion sowie Sanktionen gegen Russland zu erreichen.
 
„Bei allem Respekt, es gibt keine Waffen, keine Sanktionen, keine Beschränkungen für russische Unternehmen. Bitte suchen Sie sich einen anderen Job“, sagte Selenskyj."

Quelle

Der letzte Satz hätte auch von Trump stammen können.
 
"Er muss Waffen beschaffen, Symbolpolitik bringt ihn nicht weiter." Klappern gehört zum Geschäft. Es ist Selenskyjs Aufgabe und auch Melnyks, lautstark auf das Problem aufmerksam zu machen, sonst wären sie in ihren Funktionen fehl am Platze. Wer meint, es hätte vor 30 Jahren jemals ein Hahn nach der Ukraine gekräht, der scheint vergesslich geworden zu sein. Und jetzt müssen Selenskyj und Melnyk ihren Job machen. In der Pharmafirma, in der ich beschäftigt war schwärmten viele Pharmareferenten zu Kunden aus, um für unsere Produkte zu werben. Noch ist die Ukraine keine Apotheke, zu der die Kunden aus eigenem Willen kommen, weil sie was brauchen. Verzeiht mir bitte meinen Ausrutscher.

Morgen soll Ursula von der Leyen mit Josep Borrell nach Kiew reisen, um mit Selenskyj vor Ort zu sprechen. Treffen in Kiew Deren Mut bewundere ich sehr. Könnte einem nämlich schon so ein Bömbchen um die Ohren fliegen.

Insgesamt diskutieren wir über das, was uns die Medien berichten. Was hinter verschlossenen Türen geschieht wird uns verschwiegen. Und das wird gut so sein.
JuergenS
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von JuergenS

Um noch besser verstehen zu können, was sich da in der Ukraine abspielt, habe ich mal gegoogelt, wie die ethnische Zusammensetzung, die offensichtlich einigermassen friedlich zusammenlebte, ist.

"Nach der offiziellen Volkszählung von 2001 leben in der Ukraine 77,8 % Ukrainer, 17,3 % Russen und über 100 weitere Ethnien. Eine staatlich nicht anerkannte Minderheit sind die Russinen Transkarpatiens."

Also Deutschland ist in seiner Vielfalt sicher ähnlich gestreut in seiner Ethnien-Vielfalt.

JuergenS
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Fialka vom 07.04.2022, 15:48:16

stimme zu, auch du verwendest das Wort Mut bei vdLeyen.
Ich tat das auch, habe es etwas sarkastischer variiert: "Mutprobe".

Die Solidaritäts-Bekundungen, Vorort-Besuche, Waffenlieferungen werden aber den Untergang der Ukraine nur verzögern.
 


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Fialka
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Fialka
als Antwort auf JuergenS vom 07.04.2022, 15:52:50
Um noch besser verstehen zu können, was sich da in der Ukraine abspielt, habe ich mal gegoogelt, wie die ethnische Zusammensetzung, die offensichtlich einigermassen friedlich zusammenlebte, ist.

"Nach der offiziellen Volkszählung von 2001 leben in der Ukraine 77,8 % Ukrainer, 17,3 % Russen und über 100 weitere Ethnien. Eine staatlich nicht anerkannte Minderheit sind die Russinen Transkarpatiens."

Also Deutschland ist in seiner Vielfalt sicher ähnlich gestreut in seiner Ethnien-Vielfalt.
Oh @JuergenS

Du siehst Selenskyj sehr ähnlich! 😊

Dem ist so. In der Ukraine leben viele ethnische Minderheiten. Juden, Armenier usw.

Heute war Selenskyj per Video im griechischen Parlament zugeschaltet. Innerhalb seiner Rede kamen auch zwei Griechen aus Mariupol zur Sprache. Glaube, sie sprachen Griechisch. Beide verteidigen das zu 90 % zerstörte Mariupol weiterhin, weil es eben ihre Stadt, ihre Heimat ist.

Bei uns leben neben sehr vielen anderen Ethnien auch Türken. Nicht auszudenken, wenn Erdogan plötzlich auf die Idee käme, deswegen Deutschland sich einzuverleiben. München, wo ich lebe, hatte vor Jahren ca. 20 % Ausländer als Einwohner. In der U-Bahn höre ich jedenfalls sehr viele Sprachen und bedauere, sie nicht einordnen zu können. Italienisch, Französisch ist kein Problem. Englisch manchmal schon, weil, wenn sich nämlich zwei Bayern auf Englisch unterhalten, man genauer zuhören muss und sich nicht auf den Klang verlassen darf. Was dabei nämlich herauskommt ist Filser-English. Das war eine Kolumne der Süddeutschen Zeitung in jeder Wochenendbeilage. Filser Kolumne
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Michiko vom 06.04.2022, 19:54:21

Ich denke auch,dass sich Frau Merkel zumindest vorläufig so verhalten wird. Sie hat m.E.auch wenigier Veranlassung als Herr Steinmeier, sich detailliert über ihre damaligen mit Frankreich geäusserten Ansichten und Entscheidungen zu äussern - sie ist nicht mehr in der Politik; Herr Steinmeier ist es dagegen noch auf einige Jahre.
Mich verwundert bei dieser verbalen Schlacht gegen deutsche Politiker eine Sache sehr: warum wird Herr Schröder von Herrn Melnyk usw. so pfleglich behandelt, bzw. bei diesen Schuldzuweisungen gar nicht erwähnt? Kann es doch sein, dass Herr Schröder vor einiger Zeit seine (wie es scheint erfolglose 'Reise zu Putin) aufgrund einer Idee aus der Ukraine angetreten hat? Und weiterspekuliert - hat er damals dann schon im Vorfeld vereinbart, dass er bei einem Misserfolg nicht in den Medien zerrissen werden möchte? Man hört(e) ja so gar nichts, was da beim lupenreinen Freund Putin in Moskau stattfand. Der grösste Erfolg wäre ein sofortiges Ende des Krieges gewesen - davon ist aber auch nichts zu spüren - das wird ja immer grausamer. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was nach Besichtigung von Mariupol dort alles entdeckt wird; diese Stadt ist nun seit vielen Wochen für immer noch viele Menschen die Hölle auf Erden. Olga

olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf JuergenS vom 07.04.2022, 15:52:50
Um noch besser verstehen zu können, was sich da in der Ukraine abspielt, habe ich mal gegoogelt, wie die ethnische Zusammensetzung, die offensichtlich einigermassen friedlich zusammenlebte, ist.

"Nach der offiziellen Volkszählung von 2001 leben in der Ukraine 77,8 % Ukrainer, 17,3 % Russen und über 100 weitere Ethnien. Eine staatlich nicht anerkannte Minderheit sind die Russinen Transkarpatiens."

Also Deutschland ist in seiner Vielfalt sicher ähnlich gestreut in seiner Ethnien-Vielfalt.
Wie "hilfreich" soll denn eine solche Statistik sein, die über 20 Jahre alt ist?
Bei der hohen Flüchtlingszahl,bedingt durch den Angriffskrieg des Kriegsverbrechers Putin und auch derToten dürften die Zahlen aktuell völlig anders aussehen; nur nimmt sich vermutlich aktuell keiner dieZeit, hier eine Volkszählung durchzuführen.
Olga

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Fialka
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Fialka
als Antwort auf olga64 vom 07.04.2022, 16:34:54
Ich denke auch,dass sich Frau Merkel zumindest vorläufig so verhalten wird. Sie hat m.E.auch wenigier Veranlassung als Herr Steinmeier, sich detailliert über ihre damaligen mit Frankreich geäusserten Ansichten und Entscheidungen zu äussern - sie ist nicht mehr in der Politik; Herr Steinmeier ist es dagegen noch auf einige Jahre.
Mich verwundert bei dieser verbalen Schlacht gegen deutsche Politiker eine Sache sehr: warum wird Herr Schröder von Herrn Melnyk usw. so pfleglich behandelt, bzw. bei diesen Schuldzuweisungen gar nicht erwähnt? Kann es doch sein, dass Herr Schröder vor einiger Zeit seine (wie es scheint erfolglose 'Reise zu Putin) aufgrund einer Idee aus der Ukraine angetreten hat? Und weiterspekuliert - hat er damals dann schon im Vorfeld vereinbart, dass er bei einem Misserfolg nicht in den Medien zerrissen werden möchte? Man hört(e) ja so gar nichts, was da beim lupenreinen Freund Putin in Moskau stattfand. Der grösste Erfolg wäre ein sofortiges Ende des Krieges gewesen - davon ist aber auch nichts zu spüren - das wird ja immer grausamer. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was nach Besichtigung von Mariupol dort alles entdeckt wird; diese Stadt ist nun seit vielen Wochen für immer noch viele Menschen die Hölle auf Erden. Olga
Weil nämlich Gerhard Schröder tritt bei Heimatklub Hannover 96 aus
Die Zeiten, als Schröder noch ein Politiker war, sind längst vorbei. Er war nur bis 2005 Bundeskanzler. Für die Ablehnung des Beitritts der Ukraine 2008 durch Angela Merkel war er nicht mehr zuständig.


 
Fialka
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Fialka
als Antwort auf olga64 vom 07.04.2022, 16:34:54
Ich denke auch,dass sich Frau Merkel zumindest vorläufig so verhalten wird. Sie hat m.E.auch wenigier Veranlassung als Herr Steinmeier, sich detailliert über ihre damaligen mit Frankreich geäusserten Ansichten und Entscheidungen zu äussern - sie ist nicht mehr in der Politik; Herr Steinmeier ist es dagegen noch auf einige Jahre.
 
Frau Merkel hat 2008 den Beitritt der Ukraine zur Nato abgelehnt, nicht Herr Steinmeier, denn das lag nicht in seiner Zuständigkeit.
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Fialka vom 07.04.2022, 17:12:36

Sie haben Herrn Sarkozy vergessen - der war damals mit dabei als diese Entscheidung fiel.

Wäre die Ukraine damals Mitglied der Nato geworden, würde das auch für die Bundeswehr bedeuten, dass wir jetzt den Bündnisfall hätten - also dort auch deutsche SoldatInnen kämpfen müssten.
Oder denken Sie in die Richtung ,dass Putin dann keinen Einmarsch durchgeführt hätte?
Olga

oldsmobilefan
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von oldsmobilefan
als Antwort auf Fialka vom 07.04.2022, 17:12:36
 
Frau Merkel hat 2008 den Beitritt der Ukraine zur Nato abgelehnt, nicht Herr Steinmeier, denn das lag nicht in seiner Zuständigkeit.
Was ja auch richtig und weitsichtig war. Wie wir alle von ihr noch wissen, pflegt sie Prozesse vom Ende her zu denken. Die NATO hätte noch am Tag der Vertragsunterzeichnung mit der Stationierung begonnen, einschließlich der Krim und der Schwarzmeerhäfen. Kriegsschiffe der NATO neben Kriegsschiffen der Russen in Simferopol - wenn sich die Beiden da nicht spontan ganz doll lieb gehabt hätten, wäre der große Krieg damals aber mit Sicherheit schon ausgebrochen. Merkel traf damals eine souveräne und auch richtige Entscheidung als Regierungschefin und braucht sich dafür auch im Nachhinein vor Niemandem zu rechtfertigen.

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