Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Mareike vom 06.04.2022, 17:23:12

Ja ich weiss. Ich weiss aber nicht, weshalb sie immer noch auf der Seite des Petersburger Dialogs präsentiert wird und ich weiss auch nicht, ob sie jetzt, 2022, auch noch _Chefin von dem R-D-G - Laden ist. 2020 war sie noch Präsident, wie man auf der web site lesen kann:

Общество Россия - Германия
(2015 - 2020)
 
Президент
 
Зиновьева Ольга Мироновна,

Vizechefin des Sinowjew Clubs ist sie noch (Sept 2021). und wohl auch der RDG (beides linientreue Einrichtungen):

Der Sinowjew-Klub der Internationalen Informationsagentur „Russia Today“ ist eine Expertenplattform, die von der Internationalen Informationsagentur „Russia Today“ gemeinsam mit dem Biografischen Institut Alexander Sinowjew gegründet wurde. Co-Vorsitzende des Sinowjew-Klubs: Dmitry Kiselev (Generaldirektor der Internationalen Informationsagentur Rossiya Segodnya) und Olga Sinowjewa (Direktorin des Biographischen Instituts Alexander Sinowjew, Präsidentin der Internationalen Gesellschaft „Russland-Deutschland“). Информация взята с портала «Научная Россия» (https://scientificrussia.ru/)


aixois

Edita
Edita
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf teri vom 06.04.2022, 17:30:52
Teri - ich bitte Dich- Hintergründe konntest Du hier aus allen möglichen politischen und historischen Richtungen, mannigfach lesen, und fast alle laufen am Ende auf die gleiche Richtung hinaus, die da heißt "Putin lebt und schreibt seine eigene Version der russischen Geschichte", und die hat absolut nichts mit "patriarchal" zu tun, sondern ausschließlich mit martialischem, gewalttätigem Größenwahn!


Edita
Das stimmt, allerdings kannst du in allen historischen Richtungen - und zwar fast aller Nationen - die kriegerischen patriarchalen Strukturen erkennen.

teri
geschrieben von teri
Führen Regentinnen weniger Kriege? Ein Blick in die Geschichte zeigt: Nein, im Gegenteil


Edita
olga64
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64

Manchmal gewinne ich den Eindruck, dass insbesondere Deutschland für die politischen Verfehlungen der letzten 20 Jahre und das zu nachsichtige Verhalten Putin gegenüber,seit Wochen gerade von ukrainischer Seite stark kritisiert und auch verantwortlich gemacht wird.
Aktuell sind Herr Steinmeier, Bundespräsident und die Ex-Kanzlerin, Frau Merkel, besonders im Focus.
Herr Steinmeier gesteht für sich und seine Fehleinschätzungen insbesondere Putin und Nordstream 2 gegenüber schon ein hohes Mass eigener Schuld ein.

Manches erscheint inzwischen offenkundig, was über die Fehler der 'Regierungen von Schröder b is Merkel, zu einseitig und falsch eingeschätzt wurde.
Aber Politik kann in Bezug auf "'richtig" oder"falsch" immer nur im Rückblick beurteilt werden - in den Momenten der damaligen Entscheidungen gab es jeweils für die Verantwortlichen nur ein "entweder" "oder".

Frau Merkel reagierte zu 2008 als sie dagegen war, die Ukraine zügig in die Nato aufzunehmen (Entscheidung fiel zusammen mit Monsieur Sarkozy)dass sie auch heute zu dieserEntscheidung stünde.
Sicher wird sich irgendwann auch Frau Merkel ausführlicher an dieser Debatte beteiligen, aber wie es scheint, nicht mit den Extremen, in  die nun Herr Steinmeier mit seiner hohen Selbstanklage verfällt.

Herr Selenskij hat Frau Merkel aufgefordert, sich in Butscha selbst ein Bild von 14 Jahren gescheiterter deutscher Politik zu machen - der ukrainische Botschafter, Herr Melnyk, legte sofort nach als er erfuhr ,dass sich Frau Merkel derzeit  auf einer privaten Reise in Florzenz befindet und lästert darüber, dass natürlich diese Stadt viel attraktiver sei als das zerstörte Butscha mit seinen vielen Leichen.
Allmählich wäre es sicher auch empfehlenswert, wenn die ukrainischen Männer Selenskij, Melnyk,Klitschko usw. sprachlich ein wenig abrüsten würden. Die Ukraine wird deutsche Hilfe noch lange gebrauchen und dies nicht nur in Form von Waffen oder Aufnahme von Geflüchteten.
Da ist es dann auch immer wichtig,dass das Volk hinter den Entscheidungen ihrer gewählten Politiker steht, insbesondere, wenn dies entsprechend grosszügig gestaltet werden sollen.
Bei aller Verzweiflung, die in der Ukraine vorherrscht und nachvollziehbar ist - der Täter, der dafür verantwortlich ist, sitzt in Moskau und nicht in Berlin. Olga


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Michiko
Michiko
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Michiko
als Antwort auf olga64 vom 06.04.2022, 19:33:44

(...)
Sicher wird sich irgendwann auch Frau Merkel ausführlicher an dieser Debatte beteiligen, aber wie es scheint, nicht mit den Extremen, in  die nun Herr Steinmeier mit seiner hohen Selbstanklage verfällt.
geschrieben von olga64
Ich glaube, Angela Merkel wird ihrer einmal geäußerten Meinung treu bleiben, sich nicht weiter zum Thema Ukraine zu äußern, als sie es bisher schon tat. Erscheint mir in gewisser Weise auch verständlich.

Link zum Text: Keine Stellungnahme: Angela Merkel

Merkel hatte den russischen Angriff auf die Ukraine am 25. Februar in einer schriftlichen Erklärung scharf verurteilt und sich hinter die Bemühungen ihres SPD-Nachfolgers Olaf Scholz gestellt, Präsident Wladimir Putin zu stoppen. „Dieser Angriffskrieg Russlands markiert eine tiefgreifende Zäsur in der Geschichte Europas nach dem Ende des Kalten Krieges“, erklärte Merkel damals auf dpa-Anfrage.
„Für diesen eklatanten Bruch des Völkerrechts gibt es keinerlei Rechtfertigung, ich verurteile ihn auf das Schärfste.“ Sie betonte: „Meine Gedanken und meine Solidarität sind in diesen furchtbaren Stunden und Tagen beim ukrainischen Volk und bei der Regierung unter Führung von Präsident (Wolodymyr) Selenskyj“.

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel plant derzeit trotz wiederholter Aufforderungen keine weiteren öffentlichen Äußerungen zu ihrer Russlandpolitik. Die bisherigen schriftlichen Stellungnahmen Merkels in diesem Zusammenhang „haben unverändert Gültigkeit. Deshalb ist eine darüber hinausgehende öffentliche Äußerung der Bundeskanzlerin a.D. derzeit nicht geplant“, teilte eine Sprecherin Merkels der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Mittwoch (heute) auf Anfrage mit.

 
Fialka
Fialka
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Fialka
als Antwort auf olga64 vom 06.04.2022, 19:33:44
Manchmal gewinne ich den Eindruck, dass insbesondere Deutschland für die politischen Verfehlungen der letzten 20 Jahre und das zu nachsichtige Verhalten Putin gegenüber,seit Wochen gerade von ukrainischer Seite stark kritisiert und auch verantwortlich gemacht wird.
 
Meines Wissens kommt Kritik auch von Seiten Polens und den USA. Natürlich auch aus den baltischen Staaten. Es wurde mit diplomatischen Worten von den USA eine hohe Verwunderung über Deutschlands Verhalten gegenüber der Ukraine und Russland geäußert, und das noch vor Kriegsbeginn. Es war und ist die Rede, Deutschland blockiere Nato-Beschlüsse. Trump, der auf mich sehr unangenehm wirkte, bestand darauf, dass DE 2 % seines BIPs für militärische Zwecke ausgeben solle. Vor ihm auch Obama. Siehe da, kaum ist der Krieg ausgebrochen, schon sind große finanzielle Mittel für unsere Rüstung bewilligt.

Weiss eigentlich jemand hier, warum Merkel den Nato-Beitritt der Ukraine ablehnte? Angela Merkel verteidigt Ablehnung von Nato-Beitritt der Ukraine.

"Selenskyj warf den Europäern vor, 2008 wegen einer "absurden Angst" vor Russland einer "Fehlkalkulation" aufgesessen zu sein, indem sie der Ukraine die Mitgliedschaft in der Nato verweigert hätten. Sie hätten geglaubt, "dass sie durch die Ablehnung der Ukraine Russland besänftigen könnten". Doch habe die Ukraine seither eine Revolution, acht Jahre Krieg im ostukrainischen Donbass und nun "den schlimmsten Krieg in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg" erlebt, sagte Selenskyj." (ebda)

Selenskyj sagt das eine, was sagt Angela Merkel dazu? Wird doch wohl eine nachvollziehbare Begründung dafür geben. Kennt sie jemand unter uns? Diese Frage stellt sich mir nur, um es auf den Punkt zu bringen.

Letztendlich ist es eine recht ungemütliche Lage, in der wir uns gerade befinden. Auf die Schnelle neue Energiequellen aus dem Boden zu stampfen ist nicht so leicht. Man beginnt nämlich Putin ernst zu nehmen wie auch alle seine Androhungen, die Struktur des Westens umzuorganisieren. Erst jetzt beginnt man zu begreifen, was er damit meint. Fialka
aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Michiko vom 06.04.2022, 15:04:10

das wird eine der wichtigsten Fragen sein: wird es weiterhin eine - zumindest aus russischer Sicht gefühlte Benachteiligung geben, d.h. zuerst kriegt die Ukraíne die Unterstützungsgelder (seinen "Marshallplan"), Russland als feindlicher Täterstaat aber  wird ausgeschlossen oder muss warten, zusehen, wie es dem Opfer, dem Verlierer besser geht.

Das Besondere an den US Krditrewn war ja, das sie dem Tätervolk, dem für zig-Millionen Toten verantwortlichen Kriegsverantwortlichen gewährt wurden, dass man West-Deutschland nicht zum Agrarland machte, sondern es (zugegeben als nützliches Bollwerk im Kalten Krieg) wirtschaftlich aufrüstete, stark machte, es in seinen Club aufnahm als Partner. Dieses Glück hatte die DDR nicht. Sein Besieger holte raus , was ging, steckte aber kaum etwas rein. Die Folgen sind noch mehr als 1/2 Jahrhundert zu spüren.

Aber wäre das vermittelbar, Russland ebenso zu behandeln wie die Ukraine, zuzulassen, dass es vom Wiederaufbau auch noch profitiert, es einzubinden, mit ihm kooperieren, auf allen Gebieten, nicht nur wirschaftlich ? Umzuschalten von Bestrafung auf Ermunterung und Förderung ?
Starker Tobak - aber trotzdem  eine ehrliche , vorausblickende Überlegung wert.

aixois


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aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Michiko vom 06.04.2022, 19:54:21

Der Wiederaufbau will geplant, organisiert und koordiniert werden ...

wer könnte das wohl machen, eine Person aus Malta oder Griechenland oder jemand, der so was schon mal gemacht hat, das Funktionieren der Apparate, sowie der  Sprache und Mentalitäten kennt, offenes Verständnis für Land und Leute aufbringen kann und die Menschen  mit einem "Leute,  wir schaffen das !" aufmuntern kann ?  Zweimal tüchtig in die Hände gespuckt und schon verdoppeln wir das Sozialprodukt  !

Ich habe jetzt nicht an AKK oder UvL gedacht ...


aixois

freddy-2015
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf aixois vom 06.04.2022, 23:59:30

Aix,
Aber doch bestimmt auch nicht an eine Person die Putin die Steigbügel gehalten hat.

 

Letztendlich ist es eine recht ungemütliche Lage, in der wir uns gerade befinden. Auf die Schnelle neue Energiequellen aus dem Boden zu stampfen ist nicht so leicht. Man beginnt nämlich Putin ernst zu nehmen wie auch alle seine Androhungen, die Struktur des Westens umzuorganisieren. Erst jetzt beginnt man zu begreifen, was er damit meint.....geschrieben von  Fialka


Der Westen hat jetzt erstmal dafür gesorgt,
dass in Russland vieles nicht mehr rund läuft.
Wir brauchen schnell keine neuen Energiequellen,
die haben wir doch schon nur müssen sie dann auch erstmal ans laufen kommen.
Der Westen kann doch nur davon profitieren das es mit der Nase drauf gestossen wird was falsch gelaufen ist, die Einseitigkeit.
Weil billig und der Traum vom Frieden es zuliess Russland zu vertrauen.

Das ist jetzt Geschichte.

Der Kapitalismus ist in die eigene Falle gelaufen,
immer ein paar Euro mehr verdienen zu wollen.


Das wird jetzt erstmal teuer da raus zu kommen und der Bevölkerung klar zu machen, unser Wohlstand ist nur auf Zeit und abhängig vom Ausland.

Und das in vielerlei Hinsicht.

 
Fialka
Fialka
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Fialka
als Antwort auf aixois vom 06.04.2022, 23:49:46

Das Besondere an den US Krditrewn war ja, das sie dem Tätervolk, dem für zig-Millionen Toten verantwortlichen Kriegsverantwortlichen gewährt wurden, dass man West-Deutschland nicht zum Agrarland machte, sondern es (zugegeben als nützliches Bollwerk im Kalten Krieg) wirtschaftlich aufrüstete, stark machte, es in seinen Club aufnahm als Partner. Dieses Glück hatte die DDR nicht. Sein Besieger holte raus , was ging, steckte aber kaum etwas rein. Die Folgen sind noch mehr als 1/2 Jahrhundert zu spüren.
 
Auch das ist ein wichtiger Punkt. Etliche Westdeutsche fühlen sich durch den Marshallplan keineswegs beglückt und beklagen, dass sie unter US-Fittichen stehen. Könnte das ein Grund sein, weswegen DE eine Sonderrolle in den Nato-Beschlüssen einnimmt und eben keinen Partner im Club machen will?
teri
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von teri
als Antwort auf Edita vom 06.04.2022, 19:22:37
Das stimmt, allerdings kannst du in allen historischen Richtungen - und zwar fast aller Nationen - die kriegerischen patriarchalen Strukturen erkennen.
Teri
geschrieben von teri
 
Führen Regentinnen weniger Kriege? Ein Blick in die Geschichte zeigt: Nein, im Gegenteil

Edita
Maria Theresia war nicht nur als kluge Frau, sondern auch als liebevolle Mutter bekannt. Mit viel Diplomatie versuchte sie Eskalationen, die zum Krieg führen könnten durch die Verehelichung iher Töchter rechtzeitig vorzubeugen bzw. zu verhindern. Nur Marie Antoinette, ihre Jüngste Tochter erlebte die französische Revolution - und wurde geköpft. Doch das hat Maria Theresia nicht mehr erlebt.

Als erste regierende Frau in der Kaiserhierarchie Europas (seit unserer Zeitrechnung  von 2000 Jahren) zeigte sich wenig Verständnis bei den majestätischen Patriarchen für sie. Auch viele ihr unterstehenden Fürsten  nahmen sie als Frau kaum ernst und forderten viele Kriege, die sie dann leider öfter -trotz bestem Willen - nicht verhindern konnte und schließlich schweren Herzens einwilligte.

teri

PS.: Eine bewundernswerte Frau - denke ich.

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