Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Mich wundert daß Dich nur die REaktionen nerven und nicht die Agitationen!
Edita
Hallo Granka,
kann ja mal passieren - Buchstabendreher - an der Stelle besonders delikat.
Da hat man im Osten also einen furchtbaren Nährboden. Gut das das jetzt mal klar gesagt worden ist.
So ist das, wenn der Nachbar das Feld seines Nachbarn haben will, aber nicht weiß, welche Qualität der Boden hat und was der braucht, um reichlich gute Früchte hervorzubringen. Dann beginnt man zu ackern und pickt sich die besten Stücke heraus, deindustrialisiert den Rest aber gründlich. Ergebnis - Brache, Steppe, Ruinen, Abwanderung, sozial nicht verträgliche Lösungen, allgemeine und überwiegende Abwendung von den Propagandisten "blühender Landschaften".
Das ist wirklich ein furchtbar fruchtbaren Nährboden für Realisten und Märchenerzähler.
Danke für die nette Vorlage,
Juro
Diese Einschätzung teile ich mit Dir.Ich finde dieses Gutachten sehr beachtlich
Allerdings waren auch die vorhergehenden Gutachten zumindest der 'Beachtung ' wert.
In den , mehr oder wenigen 'sozialen', Medien , auch in denen des ÖRR, scheint man diesen Gutachten, die iwS vom "Frieden " handeln, aber eher ein Schattendasein zuzuordnen.
Was da seit Mitte Juni, als das Gutachten vorgestellt wurde, dieser Arbeit an "Beachtung" zuteil wurde ist , ... na ja, ich sage mal 'bescheiden', wenn nicht 'beschämend', reflektiert aber m.E. den Stellenwert, der dem Thema "Frieden" in unserer Zeit beigemessen wird.
Frieden nicht als Teil der militärischen Logik, die ja militärisches Handeln als die eigentliche "Friedensarbeit " versteht, ist das Resultat anstrengender Schwerstarbeit , nicht mit oberflächlichen 08/15 - Positionen zu verwechseln, ist aber auch nicht sehr lukrativ, weder was das 'Berufsbild' angeht, noch die ökonomischen Interessen (nicht nur der Rüstungsindustrie) .
Die sog. 'Friedensdividende' nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, kam nicht "Friedensmaßnahmen" zugute, sondern dem Staatshaushalt als solchem und diente der Förderung der Wirtschaft und damit auch einer allgemeinen Wohlstandssteigerung (bes. im Westen) .
Schaut man sich die einzelnen Empfehlungen an und vergleicht sie mit der realen Welt der Politik, so kommt man nicht umhin festzustellen, dass entweder die einen 'spinnen' oder die anderen. Denn das, was getan wird ist doch in weiten Teilen genau das Gegenteil dessen, was empfohlen wird, um Frieden zu schaffen oder zu erhalten.
Heribert Prantl liegt m.E. nicht falsch, wenn er in seiner SZ Kolumne vom 01. 08 . schreibt : Die Sozialdemokraten verstecken ihren Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich und tun so, als müsste man sich für dessen friedenspolitische Positionen genieren. Aber vielleicht schwindet die Macht der Partei ja genau deshalb."
Die Frage stellt sich, wo gehen die Wähler hin, die der SPD einst diese, jetzt schwindende, Macht gegeben haben ?
Es wird - ich wiederhole meine alte Prognose vom Jahrsanfang - zu einer Bewegung im "Krieg in Europa" kommen. Wer nicht dabei sein dürfte bei den laufenden Bemühungen, Bewegung reinzubringen - ich sehe zumindest niemanden - ist Deutschland .
Dabei wird doch erwartet, dass DE endlich seine Führungsrolle in Europa wahrnimmt ! Wie soll das bloss aussehen ?
Sehr schön - Danke für den Link!Ja, das schreiben sie genauso wie im vergangenen Jahr! Weil sie die Situation völlig richtig einschätzen, dass beide Konfliktparteien nicht zu Verhandlungen bereit sind.
Aus dem Link:
“ Die Experten plädieren, den Druck auf Russland unter anderem in Form von Sanktionen aufrechtzuerhalten und die Ukraine weiterhin militärisch zu unterstützen.
Um mittelfristig Friedensverhandlungen zu ermöglichen, brauche die Ukraineverlässliche Sicherheitsgarantien des Westens. Bereits jetzt gilt es Form und Inhalt der Verhandlungen vorzubereiten und etwaige Drittparteien auszuloten, so die Empfehlung.“
Das liest sich ganz anders als die „„Friedensforderungen“ der
„Hobbyfriedensforscher!“
Edita
Aber sie schreiben natürlich sehr viel mehr zum Thema...
Zu Deinem letzten Satz: das bezweifle ich! 😉
Das Problem in diesem Forum sind die ständigen unrichtigen Unterstellungen.
Z.b. steht in der Einleitung zum Ukraine - Teil des Gutachtens eine Aussage, die man hier nicht nicht schreiben darf, ohne sofort als Feind der Ukraine und Freund Putins erklärt zu werden...
Unabhängig davon bringt der Konflikt immenses Leid über die Menschen in der Ukraine.
Umso dringlicher ist die Frage, wie sich der Konflikt befrieden lässt.
Mir persönlich sind auch die Aussagen zur Rüstungskontrolle sehr wichtig. Auch das ist jede Menge Text, den man hier nicht einstellen kann.
Aber ein Satz ist mir besonders wichtig:
Eine zentrale Erkenntnis aus dem Kalten Krieg ist, dass in einer geopolitischen Konfliktlage zusätzlich zu Abschreckung und Verteidigungsfähigkeit auch Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nichtverbreitung unverzichtbare Elemente rationaler Sicherheitspolitik und Grundlagen für die Entwicklung hin zu Friedenspolitik sind.
Rüstungskontrolle kann dazu beigetragen, das Vertrauen zwischen Staaten zu stärken, das Risiko von Konflikten zu verringern und Rüstungsausgaben zu senken. Sie ist ein klares sicherheitspolitisches Interesse Deutschlands.
Den Essay von Prantl habe ich auch gelesen und fand ihn sehr interessant. Es war mir aber nicht neu, weil diese Gedanken und so einiges zu Mützenich oder einigen wenigen, die in der SPD ein bisschen quertreiberisch unterwegs sind, auch in seinem Buch „Den Frieden gewinnen“ enthalten sind, das ich nun gelesen habe, hier ist eine gute Rezension: Prantl, Den Frieden gewinnen
Das Buch kann einen durchaus nachdenklich machen, es enthält außerdem viele Kapitel zur Abschottung Europas gegenüber den Flüchtlingen, in denen ich genau meine Meinung wiedergefunden habe.
Prantl ist ja sehr vom Christentum geprägt, am Schluss widmet er ein ganzes Kapitel den Mythen und Erzählungen der Bibel. Von daher rührt auch sein Friedensengagement. Und genauso war es bei meinem Vater, als er von Anfang an gegen Hitler und die NS-Propaganda eingetreten ist, bei ihm hatte es auch mit seinem Christentum zu tun, deshalb bin ich auch nicht der Meinung, dass Religionen per se gefährlich sind, wie hier leider immer wieder, auch von dir, postuliert wird, sie können im Gegenteil den Frieden befördern helfen,
Allerdings weiß ich trotzdem keine Lösung, wenn man der Ukraine nicht mehr mit Waffen hilft. Predigen nützt ihr nichts, sie muss sich wehren können.
Aber Prantl, der kein radikaler Pazifist ist und nicht alle Waffenlieferungen ablehnt, weist zu Recht darauf hin, dass mittlerweile zu wenig versucht wird, Verhandlungen einzuleiten. Die USA könnten mehr dafür tun, wie ich auch glaube. Er schreibt richtig: Notfalls muss man auch mit dem Teufel verhandeln, alles ist besser als diesen Krieg immer länger und härter weiterzuführen. Es wird immer gesagt, Putin wolle gar nicht verhandeln oder nur zu seinen Bedingungen, aber ist das so sicher? Wäre es nicht doch mal einen Versuch wert, wenn Diplomaten mehr dafür tun würden, mit ihm zu sprechen? Ich weiß es wirklich nicht, und mir kann auch niemand erzählen, er wisse es genau.
Ich gebe zu, dass ich inzwischen zwischen Baum und Borke stehe. Man muss wohl einsehen, dass es hier keine einfachen Lösungen gibt.
So eindeutig wie früher zu diesem Konflikt ist meine Meinung jedenfalls nicht mehr.
QUELLE ZEITPhil, und wir in der DDR haben das genauso erlebt - wir waren auch nur 'Brückenkopf' zur Sicherung der Macht in Moskau. Falls Du Dich noch an den 'Prager Frühling' erinnerst - so erging es jenen die diese Brückenkopf-Funktion in Frage stellten.Für Klaus von Dohnanyi sind die Amerikaner so etwas wie die Universalbösewichte. "Wenn Sie an den Kern der Dinge wollen: Wir haben uns den Interessen der USA ausgeliefert", sagt er. Die Vereinigten Staaten hätten "für Europa nie etwas Positives gewollt oder bewirkt und betrachten Europa als ihren Brückenkopf zur Weltmacht"
„Aber Prantl, der kein radikaler Pazifist ist und nicht alle Waffenlieferungen ablehnt, weist zu Recht darauf hin, dass mittlerweile zu wenig versucht wird, Verhandlungen einzuleiten. Die USA könnten mehr dafür tun, wie ich auch glaube.“
Woher hat Prantl die Gewißheit denn?
Ich finde daß die geheim gehaltenen Verhandlungen über den letzten und die vergangenen Gefangenenaustausche, den Weizenlieferungen, dem Öffnen der Wasserstraßen beweisen, daß sehr wohl verhandelt wird, aber bis jetzt noch ohne Ergebnis wie man einen Frieden herbei verhandeln könnte!
Aber so sicher wie das Amen in der Kirche ist, daß miteinander gesprochen wird, und das ist in Kriegszeiten auch keine Selbstverständlichkeit!
Edita
Das stimmt natürlich auch wieder. Aber die Frage ist, ob genug getan wird, um diesen Krieg zu beenden.
Wenn einer sich stur stellt, und das ist offensichtlich der Fall, wir wissen auch wer das ist, dann ist es nie genug, man kann dem aber von außen nich abhelfen, dasvist die Krux!
Edita