Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Jakob62
Jakob62
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Jakob62

Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass der Krieg am 22. Februar 2022 begann, sondern schon zum Monatswechsel Januar/Februar 2022, als in Peking die Winterolympiade war und sich Xi mit Putin der Weltöffentlichkeit als Verbündete präsentierten. Manche sagen, der krieg begann mit der Krimkrise 2014. Meines Erachtens begann der Konflikt um die Ukraine aber schon mit der Visa Affäre unter Joschka Fischer, also im Jahr 1999.

https://de.wikipedia.org/wiki/Visa-Aff%C3%A4re

Karl
Karl
Administrator

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Karl
als Antwort auf Jakob62 vom 02.06.2023, 22:53:03
...
 Meines Erachtens begann der Konflikt um die Ukraine aber schon mit der Visa Affäre unter Joschka Fischer, also im Jahr 1999.

https://de.wikipedia.org/wiki/Visa-Aff%C3%A4re
@Jakob62,

müssen wir jetzt den langen Wikipedia-Artikel lesen und dann selber mühsam herausfinden, warum Du dies als den Anfang des Ukrainekriegs bezeichnest?

Ich finde, wenn Du schon solche Behauptungen aufstellst, dann solltest Du wenigsten dazu schreiben, was Deine Gründe dafür sind. Denn falls Du es begründen könntest, wäre das ja schon etwas (für mich) Neues und würde mich interessieren.

Karl
Jakob62
Jakob62
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Jakob62
Guten Morgen Karl,
es ist erstaunlich, wie wenig Menschen informiert sind, die eine feste Meinung haben bzw. wie schnell die Menschen vergessen, was vor 20 Jahren war, wenn sie nicht durch die Medien immer wieder dazu erzogen werden, um das politisch Richtige zu denken.
Die Jahrtausendwende war die Zeit, in welcher die Länder des ehemaligen Warschauer Pakts an den Westen gebunden werden sollten. Deshalb sind da auch die Beitritte vieler osteuropäischen Länder zur EU und Nato, also Anfang der 0er Jahre.
Russland setzte nur Widerstände bei Ländern, die zur ehemaligen Sowjetunion gehörten. Beispiel Georgien. Beispiel Ukraine.

Wäre so etwas umgekehrt in der Nähe der USA geschehen, hätten wir längst einen Atomkrieg.
Man hat da überwiegend mit Dollarscheinen gewunken. Keines dieser Länder wäre EU Mitglied, wenn es Nettozahler wäre oder würde. Der erste Versuch Berlins, den Boxer Klitschko als Bürgermeister von Kiew zu installieren, scheiterte daran, dass die Bürger dort das nicht wollten und ihn auch gar nicht so kannten wie wir.
1999 bekamen Hunderttausende von Ukraine ohne Prüfung ein Visum für Deutschland und kamen hierher, wurden versorgt usw. Man wollte das Land an den Westen binden, familiäre Strukturen hierzulande schaffen. Das war eine strategische Entscheidung, der Tatsache geschuldet, dass Moskau den speziellen Fall Ukraine gerne als neutralen Staat sehen wollte.
Man muss natürlich wissen, dass der damalige Außenminister Joschka Fischer mit Madeleine Albright befreundet war und die USA ebenfalls ein geostrategisches Interesse daran hatte, Osteuropa komplett an den Westen zu binden.
Man sieht derzeit an Konflikten mit Polen, Tschechien, Ungarn usw. und Aufnahmekandidaten wie Serbien, dass man eigentlich keine gemeinsamen Werte teilt.
Ursula von der Leyen wurde Kommissionspräsidentin ohne zur Wahl gestanden zu haben, denn das waren drei andere Kandidaten. Manfred Weber, der Vorsitzende der EVP im EU Parlament, hat es vor ein paar Tagen bei Markus Lanz sehr offen gesagt, dass er permanent von Bürgern auf diese Sache angesprochen wird und die Union, wie auch die EU, ein demokratisches Glaubwürdigkeitsproblem bei vielen Wählern hat.
Aktuell ist die Strategie der EU ja eine Ähnliche. Wir haben über eine Million Ukrainer aufgenommen, formal wegen des Krieges. Diese kommen aber fast alle aus Gebieten, in denen kein Krieg herrscht. Das sind meist Frauen mit Kindern und deren Eltern, wo die Ehemänner in den Krieg ziehen mussten. Damit die Familie versorgt ist. Mehr als die Hälfte aller Flüchtlinge aus der Ukraine ziehen nach Russland. Das sind aber tatsächlich Flüchtlinge, wenn nicht gar Vertriebene. Inzwischen werden diese Zahlen hierzulande gar nicht mehr veröffentlicht, weil zu viele Leute dumme Fragen stellten, warum Russland mit weitem Abstand auf Platz 1 der Zielländer von Flüchtlingen aus der Ukraine steht.
Gruß
Jakob

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Leutnant_der_Reserve
Leutnant_der_Reserve
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Leutnant_der_Reserve
als Antwort auf Jakob62 vom 03.06.2023, 11:20:14
Wir haben über eine Million Ukrainer aufgenommen, formal wegen des Krieges. Diese kommen aber fast alle aus Gebieten, in denen kein Krieg herrscht. Das sind meist Frauen mit Kindern und deren Eltern, wo die Ehemänner in den Krieg ziehen mussten. Damit die Familie versorgt ist. Mehr als die Hälfte aller Flüchtlinge aus der Ukraine ziehen nach Russland. Das sind aber tatsächlich Flüchtlinge, wenn nicht gar Vertriebene. Inzwischen werden diese Zahlen hierzulande gar nicht mehr veröffentlicht, weil zu viele Leute dumme Fragen stellten, warum Russland mit weitem Abstand auf Platz 1 der Zielländer von Flüchtlingen aus der Ukraine steht.
Gruß
Jakob
Die "immerguten" werden Dir dies als ausländerfeindliche AfD-Flüchtlingshetze anrechnen, diese spezielle
Situation aber kann ich bestätigen. Sicher gibt es unter den eingereisten Ukrainern auch tatsächliche Kriegsflüchtlinge, der Großteil aber sieht in der offenen Grenze und der Offerte, sofort nach Einreise in den meisten Bereichen den deutschen Bürgern gleich gestellt zu werden, eine einmalige Chance, ihre Lebensverhältnisse schlagartig zu verbessern. Die meisten "echten" Kriegsflüchtlinge kommen in der Westukraine/Polen unter oder bei Verwandten oder eben in Russland.
Eine langjährige Bekannte, die in Erfurt 2 Häueser besitzt, hat eine der Wohnungen an eine ukrainische Familie vermietet, Vati, Mutti und 2 Kinder. Alles ok. Die Miete zahlt ihr das Jobcenter, das ist ihr auch sehr recht, da es hierbei keine Ausfallerscheinungen gibt und sie stets pünktlich ihre Miete bekommt. Auf die Frage an den Vater, ob und wenn ja, als was er denn arbeitet, erwiderte dieser ganz offen, dass er eine Autowerkstatt südlich von Lviv (vormals Lwow, vormals Lemberg) besitzt, dort weiterhin arbeitet, wohnt in dieser Zeit in ganz normal in der dortigen Wohnung, und 1 mal pro Monat fährt er für eine Woche nach Erfurt, um bei seiner Familie zu sein. Da musste sie erstmal schlucken. sicher - Sicher man selbst würde es vermutlich ähnlich machen, wenn sich solch eine Gelegenheit  böte. Aber so richtig richt kann das ja auch nicht sein.
 
ingo
ingo
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ingo
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 02.06.2023, 20:53:05
Ohlala, Herr Leutnant, jetzt wird's lustig (ich warte ja immer noch auf Deine Antwort auf die einfache Frage, ob Du hier schonmal unter anderem Namen warst).

""" Dinge von mehreren seiten her zu denken ....."""

Diesen Vorhalt dürftest Du berechtigterweise machen, wenn Du "von mehreren Seiten her denken würdest". Solange Du aber immer nur von ein und derselben Seite denkst und die allenfalls umformulierst, darfst ausgerechnet Du dich nicht über Meinungseinfalt beklagen.
Das Recht der freien Rede besteht selbstverständlich; leider aber auch das Recht auf freie Ideologie; und die beherrschst  Du....wenn auch nur in den Grundzügen.
Über Deine Wortschöpfung, dass ich ein ein "Ideologe meines Schlages" sei, konnte ich alter ST-Zossen wenigstens herzhaft schmunzeln. So einen Unfug hat mir hier nach meiner Erinnerung nur ein ehemaliges Mitglied mal vorgeworfen. Wer war das doch noch gleich?😏
Rayela
Rayela
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rayela
als Antwort auf Karl vom 03.06.2023, 08:49:50
 
@Jakob62,

müssen wir jetzt den langen Wikipedia-Artikel lesen und dann selber mühsam herausfinden, warum Du dies als den Anfang des Ukrainekriegs bezeichnest?

Ich finde, wenn Du schon solche Behauptungen aufstellst, dann solltest Du wenigsten dazu schreiben, was Deine Gründe dafür sind. Denn falls Du es begründen könntest, wäre das ja schon etwas (für mich) Neues und würde mich interessieren.

Karl
geschrieben von Karl
Jakob ist ein älterer Herr, wie wir hier alle, ich zum Beispiel weiss sehr
gut worüber er schreibt.

Festzuhalten bleibt, dass sich die Visa-Ausstellung durch die deutsche Botschaft in Kiew zwischen 1999 und 2001 fast verdoppelte und auf eine Zahl von circa 300.000 erhöhte.[5] Viele dieser Visa-Erteilungen sind auf den Missbrauch der oben geschilderten Regelungen zurückzuführen. Durch diesen Missbrauch wurden zudem Menschenhandel, die Arbeit von Schleuser-Banden und illegale Einwanderung ermöglicht oder zumindest erleichtert.

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Juro
Juro
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 03.06.2023, 11:57:51

Hallo Leutnant der Reserve,
die echten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine kann ich dir bestätigen. Sie kommen wirklich aus den Kampfgebieten, haben das letzte Geld zusammengekratzt und die wenigen Habseligkeiten, meist nur ein Koffer voll, die Kinder und Oma oder Opa, sofern noch reisefähig.
Sie kommen wirklich arm und abgebrannt hier an. Manchmal ist es das blanke Elend. Ich hab, genau wie alle unsere  Verwaltungskräfte vor Ort auch, jede Gelegenheit genutzt, mit den Kindern zu spielen. Eine Kollegin hatte Verbindung zu einem Kinderbuchverlag und hat Malbücher besorgt. Der Verlag hat extra eine "Spende" nachaufgelegt. Ich hab Märchen auf ukrainisch übersetzt und ausgedruckt, dann den Muttis oder Opas zum Vorlesen geschenkt. Oder hab Papierflugzeuge gebaut und ihnen gezeigt, wie es geht.
Viele von denen mussten erst mal in die Kleiderkammer. Sie besaßen nur das, was sie am Leibe trugen. 
Dann waren da auch die vielen Mütter, die einfach ihre Kinder in Sicherheit bringen wollten und die in der Ukraine kein Einkommen mehr hatten.
Und die Pendler (Wiederholungseinreisende) gab es auch. Ich glaube, die hat die Aufnahmebehörde sehr schnell rausgefiltert. Also, wenn hier jemand etwas von "Sozialtourismus" erzählen will, der möge bitte damit aufhören. Es wird "deutsch-gründlich" gearbeitet.
Eine schwer zu fassende Gruppe bestand aus Familien, teilweise auch Großfamilien, die sich schon seit 2014 nicht mehr wohl gefühlt hatten, weil nationale Minderheit, ständig diskriminiert und ausgegrenzt.

Juro
 

Heddy79
Heddy79
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Heddy79
als Antwort auf Karl vom 03.06.2023, 08:49:50

Ja Karl, Du müßtest mal den langen Artikel lesen. Jakob hat dies ja nicht geschrieben um anderen was vorzumachen. Es müssen schon alle Seiten beleuchtet werden. das ist nicht immer bequem und dem wird sicherlich widersprochen. Es gibr aber mehrere Seiten der Medaille und es schadet niemanden mal darübeer nachzudenken. Wie schon geschrieben, es gab schon Anfang 200Flüchtlinge aus der Ukraine und da war noch kein Krieg. Kenne selbst Ukrainer, die sich hier ein neues Leben aufgebaut haben. 
Wünsche allen ein schönes Wochenende ohne Streit hier und im realen Leben.
Heddy

 

Jakob62
Jakob62
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Jakob62
als Antwort auf Rayela vom 03.06.2023, 13:06:21
 
@Jakob62,

müssen wir jetzt den langen Wikipedia-Artikel lesen und dann selber mühsam herausfinden, warum Du dies als den Anfang des Ukrainekriegs bezeichnest?

Ich finde, wenn Du schon solche Behauptungen aufstellst, dann solltest Du wenigsten dazu schreiben, was Deine Gründe dafür sind. Denn falls Du es begründen könntest, wäre das ja schon etwas (für mich) Neues und würde mich interessieren.

Karl
geschrieben von Karl
Jakob ist ein älterer Herr, wie wir hier alle, ich zum Beispiel weiss sehr
gut worüber er schreibt.

Festzuhalten bleibt, dass sich die Visa-Ausstellung durch die deutsche Botschaft in Kiew zwischen 1999 und 2001 fast verdoppelte und auf eine Zahl von circa 300.000 erhöhte.[5] Viele dieser Visa-Erteilungen sind auf den Missbrauch der oben geschilderten Regelungen zurückzuführen. Durch diesen Missbrauch wurden zudem Menschenhandel, die Arbeit von Schleuser-Banden und illegale Einwanderung ermöglicht oder zumindest erleichtert.
Möglicherweise wurden Hinweise in google auf Wunsch der EU inzwischen gelöscht, denn ich fand ad hoc nichts mehr. Vielleicht erinnert sich jemand von Euch noch an den Skandal vor einigen Jahren. Das EU Parlament tagt zwischendurch in Straßburg. Dabei fiel es weiblichen Abgeordneten der EU auf, dass es in den Tagen vorher immer sehr hohe Zugänge von Frauen aus der Ukraine nach Straßburg gab. Es stellte sich heraus, dass männliche Abgeordnete das buchten. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es damals nicht sogar Direktflüge aus Kiew gab, wenn das Parlament in Straßburg tagte. Herzlichen Dank für Deinen Zuspruch. Es ist nicht immer leicht, anders als die anderen zu sein.
MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Jakob62 vom 03.06.2023, 11:20:14
...
Die Jahrtausendwende war die Zeit, in welcher die Länder des ehemaligen Warschauer Pakts an den Westen gebunden werden sollten.



Wäre so etwas umgekehrt in der Nähe der USA geschehen, hätten wir längst einen Atomkrieg.

Man hat da überwiegend mit Dollarscheinen gewunken.

Das war eine strategische Entscheidung, der Tatsache geschuldet, dass Moskau den speziellen Fall Ukraine gerne als neutralen Staat sehen wollte.

Wir haben über eine Million Ukrainer aufgenommen, formal wegen des Krieges.

Mehr als die Hälfte aller Flüchtlinge aus der Ukraine ziehen nach Russland.

( gekürzt! )
Ein Krieg ist sicherlich nicht der rechte Moment, um Heiligenscheine zu verteilen! Es gibt ohne Zweifel auch gute Gründe, vor der Ukrainischen Armee zu flüchten! Ich mag mir gar nicht vorstellen, was auf der Krim passieren würde, käme das Land zurück an die Ukraine und die Armee würde einmarschieren ... aber in weiten Bereichen haben wir keine Übereinstimmungen auf die Sicht der Dinge, Jakob!

Der Westen wollte nicht die Staaten des Warschauer Paktes an sich binden, diese Behauptung wird auch durch ständiges Wiederholen nicht wahrer! Als die Möglichkeit gegeben war, haben diese Staaten der EU und NATO die Tür eingerannt, um sich vor einer Rückabwicklung zu schützen, denn niemand wusste, wie lange es die Möglichkeit gab, sich von der Sowjetunion zu befreien! Du kannst gerne spekulieren ( an einigen Stellen deiner Einlassung tust du es ja auch, ziemlich gewagt wie ich finde! ) was passiert wäre, wenn Putin schon 1989 an der Macht gewesen wäre, auch was die UDSSR mit dem Freiheitswillen der DDR-Bürger gemacht hätte! 

Warum wollen denn die Ukraine und einige andere Länder der ehemaligen Sowjetunion in die Nato? Weil dies aus ihrer Sicht aktuell die einzige Möglichkeit ist, sich vor Übergriffen der RF zu zu schützen ... und nicht weil der Westen mit Dollarscheinen gewunken hätte!

Ich bin mit dem Umgang der Ukrainischen Flüchtlinge auch nicht immer glücklich, damit will ich nicht hinter dem Berg halten! Aber eingebrockt ( und noch vieles andere mehr! ) hat uns das ganze Elend Russland und niemand anderes!

Aus meiner Sicht blendest du vieles einfach aus, obwohl ich mir sicher bin, dass du es weißt!
MarkusXP



 

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