Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Juro vom 27.03.2023, 08:12:52

Wie wäre es mal mit echter Friedenspolitik?

Schöne Frage. Leider nur rhetorischer Natur, d.h. darauf kriegst Du keine Antwort.
Wie auch ? Es reicht einen betriebswirtschaftlichen Blick allein auf die Budgets für Rüstungs-/Militärausgaben zu werfen , die für die NATO 2021 so rund 1.2 Billionen (1.200.000.000.000) $ betrugen, und die in den nächsten Jahren erheblich gesteigert werden. DE peilt ja  3 % des BIP an, d.h. eine Verdoppelung zu des heutigen Budgets.

Dahinter stehen entsprechende - langfristige - Investitionen im Rüstungsindustriebereich, die sich amortisieren (abgeschrieben) werden müssen. Dazu ist mindestens mit einer Dekade zu rechnen, und dann kommen auch noch Tausende von Arbeitsplätzen dazu, die erhalten werden müssen ...
Das sind nach dem alten  'si vis pacem - para bellum ' (willst du Frieden, musst du den Krieg vorbereiten) Prinzip 'der Abschreckung' Investitionen, in den 'Frieden', erzeugt durch eine den Gegner das Fürchten lehrende große Mengen an (möglichst) 'high tech' Waffen.

Ob das nun 'echte' oder nur praktizierte Friedenspolitik ist ? Nur mal so eine schelmische Zahlenspielerei : wäre es eine 'echtere' Friedenspolitik, wenn man diese NATO Militärbudgets dazu verwendete, jedem Russen (145 Mio) 6500 $ jährlich 'schenken' würde ... wollten die dann immer noch ganz Europa erobern oder wären sie statt der Taube auf dem Dach, mit dem 'Spatzen'betrag von 540 $ (entspricht in etwas unserem 'Bürgergeld') monatlich nicht zufriedener  ?


Eine Antwort erwarte ich natürlich nicht , aber jede(r) kann sich in seine(r)m Denken mal anstossen lassen, wie wäre es wenn wir den Frieden nicht selbst herstellten, sondern '(er) kaufen' würden. 😵





 
lupus
lupus
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von lupus
als Antwort auf Juro vom 27.03.2023, 08:12:52

Rein vom Wirtschaftssystem aus gesehen ist die Produktion von Waffen wohl recht lukrativ.
Das gilt aber nur, wenn der Produzent sie verkaufen kann und die Lieferung auch bezahlt wird.
Das erklärt z.B. den Drang nach viel Waffen von denjenigen, die mit den Waffenherstellern in irgendeiner Weise verbandelt sind und die das Geschäft nicht vermiesen wollen.
Sofern der Abnehmer das eigene Land ist, sieht das aus der Sichtweise des Landes schon anders aus. Der Waffenkauf und Verbrauch verursacht hohe Kosten, welche die verfügbaren Mittel verringern und andere Aktivitäten (z.B. den nunmehr notwendigen teuren Brückenbau) schrumpfen lassen und natürlich von der Gesamtbevölkerung getragen werden müssen.
Diese Belastung entsteht natürlich auch, sofern die Waffen verschenkt werden.

Juro
Juro
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf Bias vom 27.03.2023, 08:29:59

Hallo Bias,
ich hab nicht verstanden, worauf du dich beziehst.
Juro


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Juro
Juro
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf ingo vom 27.03.2023, 11:23:47

Hallo Ingo,
hab ich schon so oft hier wiederholt. Musst du mal suchen.
Juro

Edita
Edita
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf aixois vom 27.03.2023, 13:42:48
Ob das nun 'echte' oder nur praktizierte Friedenspolitik ist ? Nur mal so eine schelmische Zahlenspielerei :
wäre es eine 'echtere' Friedenspolitik, wenn man diese NATO Militärbudgets dazu verwendete, jedem Russen (145 Mio) 6500 $ jährlich 'schenken' würde ... wollten die dann immer noch ganz Europa erobern oder wären sie statt der Taube auf dem Dach, mit dem 'Spatzen'betrag von 540 $ (entspricht in etwas unserem 'Bürgergeld') monatlich nicht zufriedener  ?
Soll man über soviel  "Schelmerei" nun lachen oder weinen???
Ich staune immer wieder, für wie naiv manche Menschen ihre Mitmenschen halten, an was kann das nur liegen? Fragen über Fragen ......

Glaubst Du im Ernst, daß jeder Russe freiwillig für Putin "ganz Europa" überrennt und erobert???

Glaubst Du im Ernst, daß jeder Russe, dem Putin wegen seiner Militäroperation mit in Anschlag stehendem Gewehr im Nacken sitzt, sich lieber wegen ein paar Flocken erst foltern und dann erschießen läßt, als Putins Befehl auszuführen?

 


Eine Antwort erwarte ich natürlich nicht , aber jede(r) kann sich in seine(r)m Denken mal anstossen lassen, wie wäre es wenn wir den Frieden nicht selbst herstellten, sondern '(er) kaufen' würden. 😵

geschrieben von aixois
Ich konnte mir leider eine Antwort nicht verkneifen, abba Du mußt sie ja nicht lesen!



Edita
ingo
ingo
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ingo
als Antwort auf Juro vom 27.03.2023, 14:01:17

Ich muss hier überhaupt nichts suchen, @Juro.


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Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Tina1

Ich sehe das auch so, wie es in dem Bericht erklärt wird.
Es dürfen nicht noch mehr Zivilisten u Soldaten sterben, für einen Kampf, für Ziele die nicht erreichbar sind, außer die Nato, Natosoldaten würden mitkämpfen. Was aber nicht passieren darf.
Dass die Ziele nicht erreichbar sind, hat das Jahr des Kampfes bewiesen. Was man sieht, ist, dass kein Ende in Sicht ist, kein Licht im Tunnel zu sehen ist, aber jeden Tag unzählige Soldaten sterben müssen. Das muss gestoppt werden. Und wie das passieren könnte, darüber wurde schon in vielen politischen Diskussionsrunden im TV diskutiert. Es gab Vorschläge. Es muss der Krieg auch gestoppt werden, weil die Gefahr zu einer großen Eskalation, wo die Nato mit reingezogen werden kann, immer wahrscheinlicher wird.
Meine Gedanken, die niemand teilen muss.
Tina 

https://www.stern.de/politik/ausland/ukraine-krieg--militaerexperte-sieht-weder-russland-noch-ukraine-siegen-33290746.html


Militärexperte

Mögliches Kriegsende: "Auf einen Sieg-Frieden können weder Ukrainer noch Russen hoffen"

Wie ist die militärische Lage in der Ukraine und was passiert bei den Kämpfen um Bachmut?
Militärexperte Wolfgang Richter erklärt – und macht wenig Hoffnung auf eine diplomatische Lösung.

"Wolfgang Richter war lange bei der Bundeswehr, Nato, im Verteidigungsministerium, Leiter der militärischen Vertretung bei der OSZE und bis 2022 als Abrüstungs- und Sicherheitsexperte bei der Stiftung Wissenschaft und Politik. Wieder kein Putin-Freund, der deutlich warnt.

-   Auf einen Sieg-Frieden können weder Ukrainer noch Russen hoffen
-  Bachmut droht jetzt eine eingekesselte Festung wie damals Mariupol zu werden
-  Drohenabschüsse können schnell zur unkontrollierten Eskalation führen
- der Ukraine droht langfristig Gefahr durch die US-Republikaner - wenn die US-Unterstützung ausfiele, stünden die Europäer allein da.
Daher sollte eine Friedenslösung nicht auf die lange Bank geschoben werden

Wolfgang Richter sagt:

Bachmut ist ein Eckpfeiler in der Verteidigungslinie. Es geht darum, Zeit zu gewinnen um die eigene Offensive vorzubereiten und darum, den Russen Verluste beizubringen und ihre Offensivkraft zu schwächen. "Auf der anderen Seite steht dagegen tatsächlich die Gefahr der Einschließung und auch hochqualifiziertes Personal zu verlieren." Es würde aktuell gutes Personal dorthin geschickt. Er hofft, dass die Ukrainer erkennen, wenn es eng wird und sie sich dann rechtzeitig zurückziehen.

Richter warnt vor Eskalation

Drohnenflüge der Amerikaner habe es schon vor dem Krieg über dem Schwarzen Meer gegeben.Dort wo enger Kontakt besteht, können immer solche Zwischenfälle passieren. Allerdings gehe es jetzt darum, dass keine Eskalation eintritt.

US-Republikaner gefährlich für die Ukraine

"Die Gefahr, die sich für die Ukraine langfristig ergibt, kommt tatsächlich eher aus dem republikanischen Lager in den USA." Ron DeSantis, aber auch andere radikale Republikaner können Mehrheiten verhindern, wir wissen nicht wer der neue Präsident wird. Wenn die USA als größter Geldgeber wegfallen, dann stünden die Europäer alleine da. Diese Überlegungen sollten dazu beitragen, dass man die Friedenslösung nicht auf die lange Bank schiebt.

Nach außen sieht es aber gerade nicht nach einer Kompromisslösung aus. Wir sollten dabei dazu auch an unsere eigene Sicherheit denken, findet Richter. "Wir haben es mit einer der beiden großen Nuklearmächte dieser Erde zu tun. Das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen."



 

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf aixois vom 27.03.2023, 13:42:48
..................
Ob das nun 'echte' oder nur praktizierte Friedenspolitik ist ? Nur mal so eine schelmische Zahlenspielerei : wäre es eine 'echtere' Friedenspolitik, wenn man diese NATO Militärbudgets dazu verwendete, jedem Russen (145 Mio) 6500 $ jährlich 'schenken' würde ... wollten die dann immer noch ganz Europa erobern oder wären sie statt der Taube auf dem Dach, mit dem 'Spatzen'betrag von 540 $ (entspricht in etwas unserem 'Bürgergeld') monatlich nicht zufriedener  ?
...............

Diese Idee ist genial. 👍👍👍 Von dieser genialen Idee könnten wir sicherlich weltweit noch weitere Völker überzeugen. Die würden sicherlich Schlange stehen, um unser Friedensangebot anzunehmen. 👼

Ciao
Hobbyradler
 
Jan Dal
Jan Dal
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Jan Dal

Die zentrale Frage ist, wer ökonomisch und militärisch den längeren Atem hat und da sehe ich Russland, trotz massiver Unterstützung aus dem 'Westen' für die Ukraine und Sanktionen gegen Russland, im Vorteil ('Menschen und Material ').
Zudem ist fraglich, inwieweit der 'Westen' die fortlaufende Unterstützung bereit ist aufrecht zu erhalten. Nicht auszuschließen ist die Vorstellung, dass sich der öffentliche Druck in manchen Ländern, insbesondere den USA, gegen die immensen Kosten positioniert, zumal die derzeitige Unterstützung, monetär und militärisch, droht, ein Fass ohne Boden zu werden. Der längere Atem wird m.E. den Krieg letztendlich entscheiden.
Putin ist sich dessen bewusst; die Zeit ist, nach jetzigem Stand der Dinge, auf seiner Seite. 

Der unaufhörliche (und nachvollziehbare) Ruf nach Waffenstillstand bzw. Friedensverhandlungen ist, selbstredend, richtig. Die Voraussetzungen dafür sind allerdings suboptimal, ja nicht vorhanden.
Wie auch? Putin, Verursacher des Krieges,  auf Grundlage von Lügen und einer 'heim in's Reich ' Politik auf der einen Seite und Selenskyj, mit der realitätsfremden Forderung auf Rückzug aus dem gesamten ukrainischen Staatsgebiet auf der anderen Seite. Unter diesen Umständen ist eine diplomatische Glanzleistung gefragt. Ich sehe keine am Diplomatenhorizont. Leider.
​​​​​​
Ohne den Gedanken 'Gebietsabtretungen an Russland' im Gepäck, wird es keinen  Diplomaten und/oder Politiker in Vermittlerrolle auch nur ansatzweise  gelingen,  seine/ihre diplomatischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Auch hier: leider. 


Der Versuch, Putin zu überzeugen die Truppen aus der Ukraine abzuziehen, gleicht.dem Versuch, ein Kartoffelacker mit dem Teelöffel zu pflügen. 
olga64
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64

Da Putin nun mit der Stationierung von Nuklearwaffen in dem russischen Sklaven-Staat Belarus den Einsatz erhöht, schreibt dazu Tomas Avenarius in der heutigen SZ einen interessanten Bericht:

Das Ganze ist eine veritable Erpressung: sollte der Westen weiter Waffen an Kiew liefern, könnte der Kreml den Konflikt weiter ausweiten.
Die Befürwortere immer neuer, westlicher Panzerlieferungen behaupten dann immer gerne,Putin scheue Risiken und würde die Atomwaffen nicht einsetzen.
Ob das wirklich stimmt? Belarus grenzt an dieUkraine. Käme es zu Kämpfen,bei denen ukrainische Granaten auf belarussischem Boden einschlagen, wäre ein Land betroffen, in dem Atomraketen des Kreml stehen.

Der Ausgang des Ukraine-Kriegs entscheidet schon längst mit über die Zukunft derNato und Europa. Es gibt zum gegenwärtigen Zeitpunkt kein Zurück mehr.
Das dürfte sich erst ändern, wenn eine Verhandlungslösung möglich erscheint, die Kiew akzeptieren kann, ohne seine Maximalziele erreicht zu haben (z.B. die Rückgabe der Krim).
Putin hat daran kein Interesse und deshalb wird der Krieg weitergehen.
Gut,dass seit Jahrzehnten US-Sprengköpfe in Deutschland eingelagert sind - es garantiert hoffentlich den Schutz von Warschau und Berlin bei russischer Ausweitung der Angnriffe.Olga


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