Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Und einmal mehr ein typischer ingo.
Was auf jeden Fall bleiben wird, egal ob Putin nun einsitzen muss oder nicht, ist das einhellige Urteil, das die Weltgemeinschaft Putin mehrheitlich für einen brutalen Verbrecher hält, der sich um Menschenrechte einen Dreck schert und dabei nicht einmal vor kleinen Kindern Halt macht.
So wird es weltweit in den Geschichtsbüchern viele Generationen lang stehen, aber nicht dass er ein ganz 'Großer' war, der Russland den ihm gebührenden Platz eines ehrenhaften "Großreiches" verschafft hat.
Sein Versagen darf zwar nicht laut benannt werden, ist aber zumindest in den 'achtsamen', zukunftsbewussten Kreisen der russischen Gesellschaft bekannt.
So wird es zwangsläufig, wenn nicht früher, dann halt später, zu einer Ablösung kommen, ob mit oder ohne 'Palastrevolution'.
Ich jedenfalls habe seinerzeit genauso gegen die Kriegsverbrechen der USA im Irak oder vorher Vietnam und anderswo demonstriert, wie ich es heute gegen die Kriegsverbrechen Putins tue, dies zur Information denen, die hier meinen, man würde die Verbrechen der USA ignorieren.
Von Ablenkungsmanövern und Relativierungen der Verbrechen Putins lasse ich mich nicht beeindrucken, dagegen bin ich immun.
Dein Interview, @Innah, ist sehr interessant. Hast du dabei auch folgenden Passus gelesen?
Zitat:
Frage: „Sie kritisieren die Position des früheren Hamburger Bürgermeisters Klaus von Dohnany. Wo irrt er sich?
Kai Ambos: Ich glaube nicht an die in der Sache von ihm geäußerte These der Äquidistanz zwischen Deutschland/Europa zu Russland und zur USA. Die USA ist, bei aller berechtigten Kritik, eine Demokratie, wo man nicht zuletzt gerade solche Dinge, wie ich sie in meinem Buch sage, vertreten kann.
Russland hingegen ist ein autoritärer, ja faschistischer Staat, der Andersdenkende unterdrückt. Wenn ich wählen muss, lebe ich lieber unter US-amerikanischer als russischer Hegemonie. Am liebsten ist mir allerdings ein europäisches Gegengewicht und eine selbstbewusste Beziehung auch zu den USA, wo unterschiedliche Ansätze und Auffassungen offen angesprochen werden.
Frage: Was muss der Westen tun, um größere Glaubwürdigkeit zu erlangen?
Kai Ambos: Er muss sich konsequenter an das Völkerrecht halten, wozu auch gehört, dass fragliche Praktiken westlicher Staaten, einschließlich der USA, auch thematisiert und ggf. kritisiert werden.“
Dem allen kann ich voll zustimmen. Ich hoffe, das wird auch von denen gelesen, die ständig den guten Herrn von Dohnany zitieren und von ihm schwer beeindruckt sind.
Doppelmoral des Westens im Ukraine-Krieg?
Ich bin jetzt mal gespannt wie die rechtspopulistische AFD sich nun positionieren wird, die AFD hat ihm ja vieles verziehen. Phil.
Putin wird sich freuen, denn so bekommt er kostenlos neue Beweise, was die von ihm schon immer vermuteten Absichten der 'westlichen Aggressoren' sind.Natürlich wird der Kreml es in seine Propaganda integrieren, aber die Welt ist schon etwas grösser als Russland, sein Ruf ist definitiv dahin, auch wenn jetzt schon Drohungen aus dem Kreml gegenüber die Richter in Den Haag kursieren diese umzubringen, nützt es nicht mehr viel. Phil.
Er wird das nicht 'fake news' nennen, sondern als Ausdruck des Hasses des 'Bösen' gegen das 'Russische' seinem Volk präsentieren, das dadurch nicht nachdenklich wird, sondern noch mehr daran glaubt, dass man Putin und seine 'Verteidigungsanstrengungen' unterstützen muss.
Ich halte solche Reaktionen eher für kindisch, kommt mir vor wie die ohnmächtigen Schüler, die in ihre Hefte Galgen oder zum Mond fliegende Raketen kritzelten, auf den sie in ihrer wut -und frustableitenden Phantasie den ihnen verhassten Lehrer, der sie gerade wieder ungerecht behandelt , verletzt hat, 'hinträumten'.
Hier ein Ausschnitt aus dem von rispe verlinkten Interview:
Kai Ambos: Unsere derzeitige Welt besteht aus über 190 Staaten, wenn die hiesigen Medien von "internationaler Gemeinschaft" sprechen, meinen sie in der Regel den Westen, also die Nato und einige weitere Verbündete (z.B. Australien, Japan, Südkorea, Neuseeland), im Kern sind das ca. 40 Staaten. Diese Staaten unterstützen auch tatsächlich die westliche Ukraine-Politik, das heißt, sie beteiligen sich an Sanktionen gegen Russland und unterstützen die Ukraine militärisch.
Was dir nicht alles einfällt. Das heisst sich schön den Putins Untertan machen. Phil.
So siehts aus! Es kann nicht schaden, sich bewusst zu machen, dass wir nicht der Nabel der Welt sind.
Hallo Inna,
Die Menschen wären sicherlich schon bereit, aber das Gesellschaftssystem, die gnadenlose Profitwirtschaft ist es nicht. Und gerade in diesen entscheidenden Kreisen dominiert noch das Blockdenken und die Meinung, man könne die Welt nach den eigenen Wünschen auch zwangsweise in ein unterlegenes Gebilde umformen. Klappt nicht, weil andere Länder - andere Sitten und weil alle Menschen gleichberechtigt.Ich glaube einfach, die Menschen sind evolutionär noch nicht reif für ein friedliches Neben- und Miteinander.
Ich bin voll deiner Meinung, dass Waffenlieferungen keinen Krieg verhindern oder beenden. Dass Polen und andere jetzt mit dem bisherigen Konsens brechen, keine Kampfjets zu liefern, halte ich für äußerst gefährlich. Was sollen 20 veraltete Kampfflugzeuge entscheidendes bewirken - außer Provokation.
Juro
Das mußt Du uns nicht sagen, daß
„wir“ nicht die Welt sind, ich wäre eh nie auf den Gedanken gekommen, solch einen Unsinn anzunehmen!
Aaaabeeer……… von 193 Staaten haben 141 Mitglieder der UN-Vollversammlung erst vor 3 Wochen für eine Resolution zum Ende des Krieges gegen die Ukraine und den Rückzug Rußlands aus der Ukraine gestimmt. Sieben Staaten stimmten dagegen. 32 enthielten sich der Stimme!
141 sich einig gezeigte Staaten gegen 39 Staaten ……. das bildet zwar immer noch nicht „die Welt“ komplett ab, aber 73 Prozent ist doch eine gewichtige Hausnummer, die niemand, der noch alle Gedanken unter Kontrolle hat, ignorieren sollte!
Und die 141 Staaten sind nicht nur „die NATO“ und „der böse arrogante Westen“!
Edita