Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
...Die mag es ja durchaus geben. Aber warum erwähnst Du niemals die Meinungsmanipulationen in den russischen Medien?
Seine Ausführungen über die Meinungsmanipulation und politische Machenschaften im Rüstungs- und im Finanzsektor sind nachvollziehbar.
...
Immer nur der Westen ist böse. Du betreibst ganz offensichtlich reine Propaganda.
Karl
Für alle Relativierer, Verharmloser und Putin-Versteher habe ich hier einen schönen Artikel mit „wunderschönen“ Bildern:
Die Apokalypse von Marjinka – wie Russland eine Stadt dem Erdboden gleichmacht
Helau, kann ich da nur sagen.
Da vergeht einem die Karnevalsstimmung.
Unglaublich was diese Terroristen mit den ukrainischen Städten anrichten.
Da findet man keine Worte mehr. Unvorstellbar daß einige noch für sowas auch nur ein Minimum an Verständnis für diese Terroristen finden können. Ich denke nur an Wagenknecht und Alice Schwarzer.Phil.
Hallo Karl,
nach denen war bei der Betrachtung des Interviews nicht gefragt. Es ging hier nur um die Einschätzung des Journalisten hinsichtlich des Vorwurfes der Nähe zum Faschismus.
Oder erwartest du so was wie einen einleitenden Abgesang aller gegenwärtigen Vorwürfe und Anschuldigungen gegen Putin? Das wird dann auch unglaubwürdig wie früher "die Sonne am Firmament des Sozialismus unser über alles geliebter Führer J. W. Stalin"...
Bitte entschuldige den Sarkasmus. Ich helfe bereits ukrainischen Geflüchteten bei uns anzukommen und einen Platz zu finden. Du musst mich nicht dazu animieren. Und was sie erlebt haben bzw. was sie zur Flucht veranlasst hat, erfahre ich aus erster Hand.
Juro
Und die Russen sind auch noch stolz auf dieses erschütternde Ausmaß an Zerstörung.
Sie veröffentlichen selber diese Bilder, um zu zeigen, wozu sie fähig sind.
Zitat:
„Anfang Februar tauchte auf einer obskuren russischen Nachrichtenplattform ein ebenso rätselhaftes wie erschütterndes Video auf. Es zeigt einen einsamen Panzer inmitten einer Trümmerlandschaft, der aus nächster Nähe die Ruine eines zerbombten Gebäudes beschiesst. Riesige Rauchwolken steigen über der höllischen Szenerie hoch. Unter dem Video prangen die russische Flagge und der Ausspruch «Unsere Panzertruppen sind die besten».“
Dieser Artikel und die furchtbaren Bilder sprechen Bände. Es ist unfassbar, dass es trotzdem noch Leute gibt, die diesen Krieg laufend relativieren und Verständnis für die russische Seite einfordern.
Das ist für mich eine mentale Verrohung und Herzenskälte, anders kann ich das nicht sehen, tut mir leid.
Videos aus russischen Militärquellen geben nun jedoch eine Vorstellung von der dortigen Kriegshölle. In Marjinka ist fast jedes Leben ausgelöscht worden.
"Russland ist ein in Auflösung befindliches Imperium"
"Vom Wagenknecht-Schwarzer-Manifest hält der Osteuropa-Historiker Jan Behrends nichts. "Dass man gegen Tyrannei, gegen äußere Aggression und für nationale Selbstbestimmung zur Waffe greifen kann, ist in anderen Ländern eine viel stärkere Selbstverständlichkeit. In Deutschland ist es in bestimmten Kreisen dagegen völlig legitim, genau dies anzuzweifeln."
" Putin geht es um die Rückkehr zur Ordnung von Jalta, sagt der Historiker. "Diese Ordnung legte fest, dass die sowjetische Hegemonie bis zur Elbe reichte", so Behrends. "Putin schreibt und sagt ja ganz offen, dass er Russlands Einflusssphäre nicht nur in der Ukraine, sondern in ganz Osteuropa wiederherstellen will."
"Sie haben den russischen Überfall auf die Ukraine das Aufbäumen der letzten sowjetischen Generation genannt. Was meinen Sie damit?
Putins Generation ist die letzte, die komplett im sowjetischen Imperium sozialisiert wurde. Für diese Generation ist die Ordnung von Jalta die natürliche Ordnung Europas.
Auf der Konferenz von Jalta auf der Krim haben Roosevelt, Churchill und Stalin im Februar 1945 die Aufteilung Europas beschlossen.
Diese Ordnung legte fest, dass die sowjetische Hegemonie bis zur Elbe reichte. Sie endete 1989 in Europa beziehungsweise 1991 mit der Auflösung der UdSSR. In Putins Sicht hat der Westen einen kurzen Moment der russischen Schwäche genutzt, um die nach dem Zweiten Weltkrieg etablierte sowjetische Stellung zu zerstören. Wenn man sich seine Forderungen aus den Vertragsentwürfen anschaut, die Russland im Dezember 2021 den USA übergeben hat, dann wird deutlich, worum es ihm geht: Russland fordert darin einen Rückzug der NATO auf den Stand von 1997, also auf die Zeit vor der ersten Osterweiterung. Faktisch war das ein Ultimatum an den Westen. Wenn man die Vertragsentwürfe genau liest, stellt man fest, dass sie darauf hinauslaufen, Jalta wiederherzustellen, eine Ordnung, die eben für die letzte sowjetische Generation geopolitisch ein starkes Identifikationsobjekt ist. In gewisser Weise ist das auch eine gute Nachricht.
Inwiefern?
Nachfolgende russische Generationen, die irgendwann an die Macht kommen werden, teilen diese Obsession mit dem Sieg im Zweiten Weltkrieg und mit der Herrschaft über Osteuropa nicht.
Welches Geschichtsbild propagiert die russische Regierung?
Im offiziellen russischen Geschichtsbild geht es stets um die Größe und die Macht Russlands. Das Imperium kann dabei unterschiedliche Formen annahmen: das Zarenreich, die Sowjetunion unter Stalin oder auch Russland unter Putin. Die Kontinuität, die betont wird, ist Russland als Großmacht auf der internationalen Bühne. Der russischen Bevölkerung wird erzählt, dass die Großmachtstellung wichtiger sei als allgemeiner Wohlstand oder ein funktionierendes Sozialsystem. Das ist ein wichtiger Unterschied zwischen diesem imperialen Staat und der Ukraine. Dort ist es das Ziel der Politik, die Verhältnisse im eigenen Land zu verbessern. Kiew hat keine Großmachtambitionen. Den russischen Eliten und Putin kommt es darauf an, dass ihr Land international gefürchtet wird. Dafür sind sie sogar bereit, den Wohlstand und die Zukunft Russlands zu riskieren.
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Edita
Wenn schon 'neue' Begriffe (von wegen vertippt ??? 😉) , dann besser den im anglophonen Sprachraum zunehmend verwendeten Neologismus des "Vladolf Putler" als Manifestation eines 'neo-faschistischen' russischen palingenetischen Ultranationalismus (Griffin).
Den 'Putinismus' gibt es schon seit geraumer Zeit. Versuche ihn zu 'erfassen' waren eher deskriptiv als kognitiv.
Trotz aller Einstufungen als 'entwickelten' oder 'klassischen' oder auch 'späten' Putinismus, es ist auch die Rede von einem ' Putinismus ohne Putin', hat der Westen (ich wiederhole mich schon wieder) , trotz aller Studien, Putin und - was viel wichtiger ist - "Russland", seine imperiale Tradition, sein besonders nach dem Sieg im Großen Vaterländischen Krieg 1945 Bild von einer "russischen Welt" nicht verstanden, nicht verstehen wollen (ähnliches kann von Deutschland und seinem Bild eines neuen "Tausendjährigen Großreichs" gesagt werden).
Stalin war der neue Aggressor, er musste aufgehalten werden, man befand sich im Krieg mit ihm, der stellvertretend für Russland, die "Russen" stand. Russland = Kommunismus steht für den Systemfeind des Kapitalismus das es zu bekämpfen gilt. Was geworden wäre hätte Trotzki sich durchgesetzt, kann man nicht wissen.
Dass der Anti-Trotzkist Stalin aber den alten Geist der Herrscher- Bürokratien und das damit verbundene autoritäre, auf Kadavergehorsam bauende 'Kastenwesen' für seine Zwecke (Pseudo Leninismus) wiederaufleben lassen konnte, hat, dazu geführt, dass das politische Russland zu dem werden konnte, was es heute ist mit seinem 'deep state' (geheime, nicht legitimierte Machtstrukturen) und warum sich ein Putin, nicht aber ein Gorbatschow/Yeltsin halten konnten.
Vielleicht sollten neben den Bemühungen, möglichst schnell eine für die nächsten Jahrzehnte hocheffiziente Rüstungsindustrtie aus dem Boden zu stampfen, auch Überlegungen eine Chance bekommen, wie die Beziehungen mit einem europäischen Nachbarstaat nach Putin aussehen sollten und ob da auch noch etwas anderes geht als nur eine Aggressionsprophylaxe ?
Was wissen wir, unsere Poiltiker eigentlich wirklich von Russland, seinen liberalen Traditionen, die zwar weitgehend stecken bleiben, die es aber dennoch gab (zaristisch-progressiv adlige Reformen in den 1860-ern - Stolypins tiefgreifende Reformansätze 1906/07- bis hin zur Gorbatschow ..). Was könnte der Westen tun, ohne sich auf simple von außen kommende 'regime change' Veersuche zu beschränken, und ohne der Wirtschaft die Politikaufgabe des Wandels (durch Handel) zu überlassen ?
Wieder mal Fragen, die mehr als nur Schwarz- Weiß Denken erfordern, Fragen, die uns wieder mal Überfordern, dabei könnten Elemente einer Antwort durchaus nützlichsein, wenn es an den "Verhandlungstisch" geht.
Danke @aixois,
es ist gut, dass Du weiter nachdenkst, denn die komplizierte Situation braucht Ideen, die auch m. E. über reine Waffenlieferungen (die ich in der gegenwärtigen Situation leider als notwendig erachte) hinausgehen.
Karl
Vielleicht sollten neben den Bemühungen, möglichst schnell eine für die nächsten Jahrzehnte hocheffiziente Rüstungsindustrtie aus dem Boden zu stampfen, auch Überlegungen eine Chance bekommen, wie die Beziehungen mit einem europäischen Nachbarstaat nach Putin aussehen sollten und ob da auch noch etwas anderes geht als nur eine Aggressionsprophylaxe ?Wer sagt denn daß das nicht geschieht?
Was wissen wir, unsere Poiltiker eigentlich wirklich von Russland, seinen liberalen Traditionen, die zwar weitgehend stecken bleiben, die es aber dennoch gab (zaristisch-progressiv adlige Reformen in den 1860-ern - Stolypins tiefgreifende Reformansätze 1906/07- bis hin zur Gorbatschow ..). Was könnte der Westen tun, ohne sich auf simple von außen kommende 'regime change' Veersuche zu beschränken, und ohne der Wirtschaft die Politikaufgabe des Wandels (durch Handel) zu überlassen ?
Wieder mal Fragen, die mehr als nur Schwarz- Weiß Denken erfordern, Fragen, die uns wieder mal Überfordern, dabei könnten Elemente einer Antwort durchaus nützlichsein, wenn es an den "Verhandlungstisch" geht.
Genau zu solchen Zwecken ist die Münchner Sicherheitskonferenz eingerichtet worden, denn sie ist "privat organisiert und keine offizielle Regierungsveranstaltung. Sie dient ausschließlich der Diskussion unter den Teilnehmern, von denen sie auch zu diskreten Hintergrundgesprächen genutzt wird. Hinzu kommen weitere Treffen, die am Rande der Konferenzen organisiert werden. Viele dieser mehr als 100 Nebenveranstaltungen werden zusammen mit NGOs durchgeführt, darunter Transparency International, Greenpeace oder Amnesty International." (laut Wiki)
Das wohl wichtigste Thema bei der Siko in diesem Jahr dürfte der Ukraine Krieg gewesen sein. Weitere Themen aber waren ganz sicher nicht ausgeschlossen, als da sind der Nahost-Konflikt sowie die angespannten Beziehungen des Westens zu China, der Klimawandel, Cybersecurity oder die Frage, wie mit Politikern umgegangen werden soll, die Menschenrechtsverletzungen oder anderweitige Kriegsverbrechen begangen haben.
Darüber hinaus waren ganz bestimmt Konflikte wie der Atomkonflikt mit dem Iran, die schwierige Lage im Indo-Pazifik, der Nahost-Konflikt sowie die angespannten Beziehungen des Westens zu China auch auf dem Zettel, man muß sich doch nur die Teilnehmerliste anschauen, dann weiß mer scho, was da Thema sein konnte!
Glaubst Du, daß die Teilnehmer der Siko Denkanstöße aus Seniorenkreisen brauchen?
Edita
Hallo Edita,
so betrachtet ist die Beendigung des Kalten Krieges zu den Bedingungen der alliierten Teilung Europas von 1945 zustande gekommen. Das waren auch die Überlegungen von 1989/90 in Frankreich und Großbritannien, aber vom Standpunkt her, dass das geeinte Deutschland nie wieder zu einem Krieg fähig sein sollte. Davor hatte man starke Bedenken.
Damit verbunden war auch das Versprechen, den "Einflußbereich" der noch bestehenden Sowjetunion nicht durch die Stationierung von Nato-Truppen östlich der Elbe und nicht durch die Aufnahme der Länder des ehemaligen Warschauer Vertrages in die NATO anzutasten. Es hätte eine friedliche Welt resultieren können, in der ein Zusammenwachsen der Länder auf wirtschaftlicher Basis hätte erfolgen können. Das wäre das "gemeinsame Haus Europa" gewesen. Europa hätte friedlich zusammenwachsen können.
Hätte, hätte, hätte ...........
Wir, der Westen, hat die Chance vermasselt und einen Kalten Krieg 2.0 aufgebaut.
Wenn du schreibst dass Putins Generation die letzte in Russland ist, die sowjetisch sozialisiert wurde, dann musst du auch dazu schreiben auch die Gräuel des 2. Weltkrieges und des Leides den der deutsche Faschismus über das Land gebracht hat. Diese Gräuel wirken sicher noch weitere Generationen nach, denn fast jede Familie war mit Opfern betroffen. Sie sehen diese Menschen-Opfer auf sowjetischer Seite anders als wir. Große Teile unsere Öffentlichkeit will diese Opfer vergessen machen.
Und jetzt betone ich nochmals, dass ich den Krieg gegen die Ukraine verurteile, wie ich auch jeden Krieg, der aus politischen und hegemonialen Gründen geführt wird, verurteile.
Juro