Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Michiko vom 07.02.2023, 09:27:43

Ob wohl Putin manchmal Schuldgefühle hat? Wenn er die Bilder der Zerstörung in der Ukraine sieht?

Die wenigsten Leute, die überzeugt sind, dass sie für eine 'gute' Sache kämpfen, sich aktiv um das Wohlergehen, den Schutz ihrer Familien , ihres Landes , ja auch ihres Glaubens (und einer Verbreitung) 'kümmern' entwickeln Schuldgefühle, weder während ihres schuldhaften Tuns noch später.

Das Beispiel Deutschland ist ja bekannt. Nach dem Krieg gab  es kaum welche, die sich  zu einer Täterschaft (und damit Schuld) bekannten.

'Man' war Opfer einer Person, des 'Führers' und seinen bis auf die untersten Ebenen durchsickernden Befehlen, die jeder pflichtschuldigst (!)  erfüllte oder zu erfüllen hatte. Schuldig (und dafür auch sogar mit dem Tod bestraft) wurde, wer nicht seiner Gehorsamspflicht nachkam.

Gerade in diesen Tagen wird ja Stalingrad 1943 'neu verarbeitet', indem begonnen wird,  verstärkt auch auf die Opfer der anderen Seite hinzuweisen, was jahrelang quasi 'tabu' war.

Das Leid der Gegner, seine Zerstörung, Vertreibung, wird sehr wohl gesehen, aber nicht als Schuld erzeugendes Verbrechen, sondern als 'erfolgsreiches' Ergebnis des eigenen 'guten' Handelns im Krieg und seinen Schlachten,  wo auf allen Seiten das Völker-/Menschenrecht eher keine prioritäre Handlungsmaxime ist und das,  je länger ein Krieg dauert, Rache am Gegner zunehmend zur sinnstiftenden Motivationsgrundlage wird.

Man sollte aber nicht vergessen, dass das immer schon so war, seit es fanatische Tyrannen, Feldherren und ihre Schlachten/Kriege gibt, nicht erst bei den Stalins, Hitlers, Maos, Idi Amins, Pol Pots, ... der Neuzeit. 

Das Ergebnis der Aufklärung (Kant: bediene dich deines eigenen Verstands !),  an Demokratie und Rechtsstaatlichkeitserfahrungen gereifte, einsichtige Bevölkerungen, die auch eine Pflicht zur Menschlichkeit (und ggf.sogar Pflicht zur Befehlsverweigerung !) kennen und Verstöße sanktionieren, sind "Gegenmittel", wenngleich auch nicht immer umfassende 'Allheilmittel'.
 
pschroed
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf aixois vom 07.02.2023, 11:41:24


Das Ergebnis der Aufklärung (Kant: bediene dich deines eigenen Verstands !),  an Demokratie und Rechtsstaatlichkeitserfahrungen gereifte, einsichtige Bevölkerungen, die auch eine Pflicht zur Menschlichkeit (und ggf.sogar Pflicht zur Befehlsverweigerung !) kennen und Verstöße sanktionieren, sind "Gegenmittel", wenngleich auch nicht immer umfassende 'Allheilmittel'.
 
Danke Aixois. Phil.
Bias
Bias
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf Michiko vom 07.02.2023, 09:27:43
Das ist leider so gewesen, im Osten wie im Westen des Landes. Und in Westdeutschland wurde 1968 das sog Dreher-Gesetz beschlossen, dadurch waren viele Mordtaten verjährt und wurden nur als Totschlag bestraft. Und dann gab es diejenigen, die in der neuen Bundesrepublik, aber auch in der DDR wieder zu Amt und Würden kamen. Ob sie sich alle frei fühlten von jeglicher Schuld?
Und um beim Thema zu bleiben:  Ob wohl Putin manchmal Schuldgefühle hat? Wenn er die Bilder der Zerstörung in der Ukraine sieht? Seinem Auftreten nach nicht, aber er muss ja auch seinen Generälen und seiner Bevölkerung beweisen, dass er alles richtig macht. Aufkommende Zweifel werden bestraft.
„Zyniker: Ein Lump, dessen fehlerhafte Sicht die Dinge sieht, wie sie sind, und nicht, wie sie sein sollten. Daher rührt der skythische Brauch, einem Zyniker die Augen auszustechen, um seinen Sehfehler zu korrigieren.“
So soll das der Journalist und Satiriker Ambrose Gwinnett Bierce gesehen haben.
Ich könnte mich ihm anschließen, hätte ich nicht oftmals den Eindruck, dass einer Reihe von Mitmenschen die Unterscheidung von Ironie, Satire und Zynismus nicht geläufig zu sein scheint.
Sei’s es drum.

Was Schuld und Schuldgefühl angeht, würde mir es bei weitem reichen, wenn Leute Verantwortung für ihr Tun übernähmen. Dass sie dafür einstehen, was sie zu verantworten haben; und sei es auch nur qua Amt.

Verweise auf die Geschehen im Dritten Reich greifen meines Erachtens nicht, weil zurzeit (Gott sei’s gedankt) in Deutschland unter Alltagsbedingungen nicht beweisbar ist, wie sich selbst die größten Moralisten von heute, unter gleichen oder ähnlichen Umständen wie damals verhalten würden.
Der Glaube daran, dass sie zutiefst gut – ganz, ganz anders als ihre Vorfahren sein könnten – hilft zu vermeidet, dass unsereiner seine Tage permanent verdrießlich verbringt.

Bei der Gelegenheit sei beispielgebend angeführt:
Typen wie ich sehen im
Ausschluss von Rednern bei Veranstaltungen, der Verbannung von Büchern aus Kinderzimmern und Bibliotheken, der Ausgrenzung aktuell missliebiger Meinungen, der „Aufarbeitung“ von Geschichte durch Löschung von Namen im öffentlichen Raum etc.
Ereignisse, die nicht nur sehr dezent an Bücherverbrennungen im Laufe der Geschichte erinnern.
Für Immanuel Kant, dessen Namen im Rahmen des Threads angesprochen worden ist, entspräche diese Art des Umgangs wahrscheinlich auch nicht in idealer Weise dem, was er mit seinem kategorischen Imperativ einst eingefordert hat.
Er würde – danach befragt – an solcherlei Verhaltensweisen Anstoß nehmen, könnte er das noch, glaube ich zuversichtlich.
 

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Anna842
Anna842
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Bias vom 07.02.2023, 14:40:40

Bei unterschiedlichen Formen der Gewalt passiert es, dass nicht der Täter/Täterin
ihre Schuld eingestehen, sondern die Opfer der Gewalt Schuldgefühle entwickeln.
 

olga64
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Anna842 vom 07.02.2023, 10:37:40
 

Musste die Erfahrung machen, dass bis auf eine (!!), bei den Jahrgängen
1945-1955 keinerlei Bereitschaft vorhanden war, sich mit der eigenen
Familiengeschichte zu befassen. Denke nur an den armen Niklas Frank....
von seinen Geschwistern verstoßen worden.
Niklas Frank ist ein gutes Beispiel - aber der mittlerweile über 80-jährige Mann hat m.W. sein ganzes Leben dafür verwendet,die Schuld seiner Eltern anzuprangern und zu veröffentlichen. Er geriet irgendwann in einen persönlichen Sog, aus dem er sich bis heute nicht befreien konnte und es vermutlich jetzt auch gar nicht mehr möchte.
Aber davon gibt es mehrere, auch prominente: z.B. Ferdinand von Schirach, ein mittlerweile sehr ankannterJurist und Autor,der als Enkel noch die grosse Zerrissenheit in sich spürt, weil er aus dieser Familie stammt.
Aber die Konfrontation bei den Nazi-Mitläufern oder -Mittätern war vermutlich auch eine extrem schwierige Angelegenheit für diese Generation (sage ich aus heutiger Sicht einer Nachgeborenen): praktisch von heute auf morgen mussten sie ihre Ideologie ändern, hatten nicht mehr viel nach einem verlorenen Krieg und erfuhren wirklich, welche Gräueltaten diejenigen begingen, denen sie noch vor kurzem zujubelten, bzw. für die sie diesen unsäglichen Krieg gezogen sind.
Dann entschlossen sich wohl viele, zu erklären, sie hätten davon nichts gewusst. Das war und ist natürlich unglaubwürdig, wenn zB. Nachbarn abgeführt und deportiert wurden und "man" selbst in die leer gewordenen Wohnungen ging, um sich von dem zurückgelassenen Gut dieser Todgeweihten Dinge auszusuchen,die man gebrauchen konnte.
In Dachau wurden die erwachsenen Zivilisten von den Amerikanern zu toten Insassen des KZ geführt, die noch nicht begraben waren und verpflichtet, dies zu tun,damit sie erkennen, was in ihrem Namen hier an monströsem Meschheitsverbrechen getan wurde.
Aber solche Zwangsmassnahmen ändern natürlich nicht unbedingt bei allen die innere Einstellung eines Volkes. Das potentiert sich dann auch in Hass gegen die Eroberer, also Gewinner des 2. Weltkrieges bis hin zum Verhältnis zu Menschen des jüdischen Glaubens, Sinti und Roma und überhaupt allem Fremden gegenüber. Olga
pschroed
pschroed
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed

178 Leopard-1 wird DE Selenskjy bis 2024  liefern. Phil.


Quelle Focus

Deutschland will 178 Leopard-1-Kampfpanzer an Ukraine liefern
16.48 Uhr: Deutschland will insgesamt 178 Leopard-1-Kampfpanzer an die Ukraine liefern. Das berichtet der „Spiegel“. Der Bundessicherheitsrat habe dem Export Anfang der Woche zugestimmt. Die Entscheidung soll am Abend verkündet werden. Ein Teil davon soll bereits im Sommer an die Ukraine geliefert werden, der Großteil jedoch erst 2024.
Ukraine meldet den tödlichsten Kriegstag für russische Soldaten

16.41 Uhr: Das russische Militär hat nach ukrainischen Angaben den tödlichsten Tag Kriegsbeginn erlebt. Insgesamt seien 1030 russische Soldaten in den letzten 24 Stunden bi Angriffen im Osten gefallen, teilte das ukrainische Militär am Dienstag mit.

 


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Bias
Bias
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf Anna842 vom 07.02.2023, 10:37:40
Musste die Erfahrung machen, dass bis auf eine (!!), bei den Jahrgängen
1945-1955 keinerlei Bereitschaft vorhanden war, sich mit der eigenen
Familiengeschichte zu befassen. Denke nur an den armen Niklas Frank....
von seinen Geschwistern verstoßen worden.
„Wir müssen jetzt nach vorne blicken“,
lautet auch heute noch eines der Mottos führender Politiker nach einem entdeckten Missstand.
Umgehend, ebenso pragmatisch und entschlossen wie von Unfallflüchtern vorgetragen und – umgesetzt, falls sie niemand daran hindert.
So what?
Edita
Edita
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf Michiko vom 07.02.2023, 09:27:43
Das ist leider so gewesen, im Osten wie im Westen des Landes. Und in Westdeutschland wurde 1968 das sog Dreher-Gesetz beschlossen, dadurch waren viele Mordtaten verjährt und wurden nur als Totschlag bestraft.
Na klar doch, wahrsheinlich hatte sich dreher schon ausgerechnet, was ihm wohl "zustehen" könnte!
Gottseidank wurde es aber 2007 wieder außer Kraft gesetzt! Aber klar, viele Täter sind so straffrei davon gekommen!
 
Und dann gab es diejenigen, die in der neuen Bundesrepublik, aber auch in der DDR wieder zu Amt und Würden kamen. Ob sie sich alle frei fühlten von jeglicher Schuld?
Ich würde behaupten ...... JA!

 
Und um beim Thema zu bleiben:  Ob wohl Putin manchmal Schuldgefühle hat? Wenn er die Bilder der Zerstörung in der Ukraine sieht? Seinem Auftreten nach nicht, aber er muss ja auch seinen Generälen und seiner Bevölkerung beweisen, dass er alles richtig macht. Aufkommende Zweifel werden bestraft.

Nein - er hat keine Schuldgefühle, ganz sicher nicht, im Gegenteil - er denkt sich immer mehr Lügen aus, damit das Volk sich nicht von ihm abwendet!
Jetzt fängt er auch noch an ausländische Magazin-Cover zu fälschen!


"Russland betreibt gezielt Desinformation - laut einem EU-Bericht auch mit manipulierten europäischen Magazin-Covern. So will Moskau offenbar Zweifel daran säen, wer der Aggressor im Ukraine-Krieg ist. Auch Kremlvertreter seien involviert.
Russland verbreitet als Teil seiner Kriegspropaganda laut einem EU-Bericht unter anderem gefälschte Titelblätter von renommierten europäischen Satiremagazinen. Im vergangenen Jahr war auch die deutsche "Titanic" betroffen.
Demnach wurde ein manipuliertes "Titanic"-Cover verbreitet, auf dem ein Gesicht zu sehen war, in dessen Mund verschiedene Kriegsgeräte und Geld fliegen. In ukrainischen Landesfarben gab es dazu die Schlagzeile "Ewiger Appetit". Nach Angaben des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) sollte mit dem gefälschten Cover der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verunglimpft werden."        

Russland verbreitet gefälschte Magazin-Cover


Edita
Michiko
Michiko
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Michiko
als Antwort auf olga64 vom 07.02.2023, 17:05:53

(...)
Dann entschlossen sich wohl viele, zu erklären, sie hätten davon nichts gewusst. Das war und ist natürlich unglaubwürdig, wenn zB. Nachbarn abgeführt und deportiert wurden und "man" selbst in die leer gewordenen Wohnungen ging, um sich von dem zurückgelassenen Gut dieser Todgeweihten Dinge auszusuchen,die man gebrauchen konnte.
In Dachau wurden die erwachsenen Zivilisten von den Amerikanern zu toten Insassen des KZ geführt, die noch nicht begraben waren und verpflichtet, dies zu tun,damit sie erkennen, was in ihrem Namen hier an monströsem Meschheitsverbrechen getan wurde.

Aber solche Zwangsmassnahmen ändern natürlich nicht unbedingt bei allen die innere Einstellung eines Volkes. Das potentiert sich dann auch in Hass gegen die Eroberer, also Gewinner des 2. Weltkrieges bis hin zum Verhältnis zu Menschen des jüdischen Glaubens, Sinti und Roma und überhaupt allem Fremden gegenüber. Olga
Es ist aber eine Tatsache, dass viele Menschen von den monströsen Menschheitsverbrechen nichts wussten. Ich habe mich allerdings gefragt beim Ansehen des Films "Wannseekonferenz", wie bei Gesprächen in diesem abstoßenden und menschenverachtenden Tonfall, keiner von den Anwesenden protestierte über die Dinge, die da geplant und auch ausgesprochen wurden. Wenn wir das heute sehen, dann kann man die Wortwahl kaum für bare Münze nehmen.

"Auf Befehl der Amerikaner mussten Weimarer Bürger am 16. April 1945 das KZ Buchenwald besichtigen. Mit dabei war Edelgard S., damals 17. Was sie dort sah, verfolgt sie bis heute.
Als die 17-Jährige aufgefordert wurde, über einen Leichnam zu steigen, der auf dem Boden vor ihr lag, verschloss sie die Augen. Da versetzte ihr ein amerikanischer Soldat mit der Faust einen Schlag in den Rücken und schrie sie an. Sie solle gefälligst die Augen wieder öffnen und sich alles ganz genau anschauen: Dazu sei sie schließlich hier.
Edelgard S. gehorchte, kletterte über den Toten, lief weiter, immer weiter, wie in Trance. Vorbei an den ausgemergelten Leichen, dem Krematorium, den Baracken voller Sterbender, Gepeinigter, Verhungernder. "Es war so fürchterlich. Ich dachte: 'Das kann doch nicht wahr sein. Du träumst doch oder was ist hier los?'", sagt die betagte Dame mit dem kurzen, grauen Haar im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE."

Einer der Überlebenden, Rolf W. Buchenwald-Häftling Nr. 59 000. war an jenem 16. April 1945 auch zugegen. Und schilderte, wie die Menschen reagierten:
"Angesichts der Scheußlichkeiten, die ihren Augen geboten wurden, schrien die Frauen auf, einige fielen in Ohnmacht (...). Aber auch die Männer mussten sich zwingen, ihre Gefühle zusammenzuhalten. Immer und immer wieder fragten sie sich und schauten sich an: 'Wie ist so etwas möglich? Warum haben wir nie etwas davon erfahren?'"

Und um auf das aktuelle Thema Ukraine-Krieg zurückzukommen, wissen die russischen Bürger genug darüber, was in der Ukraine passiert? Dass es sich nicht darum handelt, Nazis ihrer gerechten Strafe zuzuführen sondern allein aus dem Beharren, dass das Gebiet Ukraine - auch wenn es fast leer sein wird - wie ehemals zu Russland gehören muss? Auch hier ist Gehirnwäsche im Gange, Propaganda ohne Ende über die sog. Spezialoperation. Warum tun sich nicht Generäle und Nomenklatura zusammen und sorgen für ein Absetzen von Putin? Denn sie wissen was wirklich stattfindet. Weil sie einfach Angst haben, dass sie den nächsten Tag nicht erleben, so war es und wird es immer sein.
olga64
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Michiko vom 07.02.2023, 17:58:00

Danke Michiko.
Aus eigener Erfahrung weiss ich nur,dass meine Fragen nach dem Nazitum weder in der Familie noch in der Volksschule beantwortet wurden;besser wurde es erst auf dem Gymnasium, weil wir dort jüngere und unvorbelastete LehrerInnen bekamen,die ebenso mit dieser Vergangenheit haderten wie unsere Nachkriegsgeneration.
Die wirklich Beteiligten kann man heute nicht mehr fragen, weil sie allergrössteneils nicht mehr leben und viele auch bis zum Schluss sicher an ihrer Version des Nichtwissens festgehalten haben. Denken wir nur an die alte Dame,die als Sekretärin in einem KZ arbeitete, vor Gericht stand (und ein mildes Urteil erhielt), sich aber bis zum Schluss weigerte, irgendeine Verantwortung zu übernehmen.

Wie das in Russland ist, kann ich oder können wir sicher nicht beurteilen. Von den Leuten,die sich strikte nach dem indoktrinierten Staatsfernsehen richten, wird man sicher nicht erfahren, wie sie wirklich über einen Krieg denken, der so gar nicht benannt werden darf. Über das Gemetzel im einstigen Bruderstaat Ukraine, wo viele Verwandtschaft und enge Bindungen haben.
Aber es verlassen zu viele Russland und ich denke, viele von denen haben nach wie vor Kontakt zu ihren Angehörigen in Russland und werden berichten, wie die Tatsachen wirklich sind.
Eines Tages wird sich auch das russische Volk dafür verantworten müssen, dass es Politikern wie Putin und dessen Schergen solche Gräueltaten erlaubte und sich nicht wehrte.
Es wird so sein wie bei uns Deutschen mit den Nazis.
In diesen Tagen wird an die Geschwister Scholl gedacht,die in der Münchner Universität Flugblätter verteilten und zum Aufstand gegen die Nazis aufriefen. Wenige Tage später - sie wurden von einem Hausmeister der Uni verraten - wurden sie hingerichtet.
Aber gut ,dass wir wenigstens einige Deutsche haben,d ie sich damals wehrten - wenn es auch nur wenige sind, derer wir in diesem Sinne gedenken können. Olga


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