Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

pschroed
pschroed
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Der-Waldler vom 12.11.2022, 09:01:48
Es zeigt sich für die Bürger in Cherson wären Verhandlungen falsch gewesen, sie könnten jetzt nach dem Verhandlungsresultat russisch sein, die Hartnäckigkeit von vielen westlichen Politiker unter anderem auch von SPD Scholz werden belohnt, die Bürger in Cherson freuen sich.

Nun, lieber Phil, ich teile Deinen begeisterten Optimismus nicht. Jedenfalls noch nicht. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Putin so leicht aufgibt. Selbst Selenskyj mahnte ja schon mehrfach in den letzten Tagen zur Vorsicht, anscheinend kann auch er sich nicht vorstellen, dass (und warum) Putin gerade jetzt dort aufgibt, wo er erst vor wenigen Wochen dieses Gebiet mit großem Pomp und Trara "einverleibt" hat. Ich befürchte irgendeinen Hinterhalt, irgendeine größere Aktion, lasse mich aber gern davon überraschen, dass Dein Optimismus berechtigt war/ist.

DW
Natürlich besteht noch immer eine sehr grosse Gefahr, jetzt sind Raketenabwehrsysteme angesagt um die circa 289 000 Bürger in Cherson zu schützen. Du hast Recht Putin ist ein unberechenbarer Terrorist, hoffen wir nur daß seine Macht in RU irgendwann schwinden wird und das Töten unschuldiger Bürger aufhört.
Stimmt ich bin ein optimistischer Mensch und kann mich in die Freude der Bürger in Cherson hineinversetzen umgedreht zwar auch, aber das geht mir zwar manchmal heftig an die Seele. Phil.
Edita
Edita
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf Der-Waldler vom 12.11.2022, 10:50:48

Aber ........ gerade in diesem Falle, sich für nichts zu entscheiden und stattdessen immer nur zu fragen " ich weiß es auch nicht, aber was wäre wenn ....." bringt eine Diskussion keinen, nicht den winzigsten Schritt weiter und die Betroffenen erst recht nicht!


Edita

weserstern
weserstern
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von weserstern
als Antwort auf Edita vom 12.11.2022, 11:00:16
Aber ........ gerade in diesem Falle, sich für nichts zu entscheiden und stattdessen immer nur zu fragen " ich weiß es auch nicht, aber was wäre wenn ....." bringt eine Diskussion keinen, nicht den winzigsten Schritt weiter und die Betroffenen erst recht nicht!


Edita
Stimmt @Edita,

diese Diskussion bringt die Betroffenen keinen Schritt weiter. Wir sitzen in der warmen Stube vorm PC oder Laptop, tauschen uns in der unterschiedlichsten Weise aus und die Menschen in der Ukraine leiden.

weserstern

 

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Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Tina1
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Der-Waldler vom 12.11.2022, 10:16:14
@der-waldler,

...

Sollte die gesamte Ukraine ein Butscha werden?

Karl
geschrieben von Karl

Was soll diese ungeheure Frage an mich??? Habe ich das geschrieben? Habe ich von Kapitulation geschrieben? Oder dass die Ukraine ein Butscha werden soll? Wie kommst Du dazu, mich auch nur andeutungsweise oder indirekt in diese Nähe zu rücken???

DW
Ich denke, @Karl, deine heissgestrickte Antwort an DW ist überzogen, er hat eine ausgewogene Einschätzung zu dem Konflikt Russland gegen Ukraine, auch ich stelle mir oft, als Amateur oder Laie, eher Fragen als Antworten zu geben oder gar Unterstellungen zu formulieren.
Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rispe

Wenn ich mir vorstelle, das Putin vor kurzem Tausende Rekruten in den Kampf gezwungen hat, fast ohne Ausbildung, ohne ausreichende Ausrüstung und ohne genug zu essen und zu trinken, dann tun mir auch viele der in diesem Kampf umgekommenen jungen russischen Soldaten leid. Die sind bestimmt zum größten Teil nicht gern da reingegangen und wurden schlicht und einfach verheizt.
Dieser Krieg hat viele Opfer nicht nur unter den Ukrainern, auch unter den Russen. Und auch die sind Menschen!
 


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Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Rispe vom 12.11.2022, 11:18:49
Wenn ich mir vorstelle, das Putin vor kurzem Tausende Rekruten in den Kampf gezwungen hat, fast ohne Ausbildung, ohne ausreichende Ausrüstung und ohne genug zu essen und zu trinken, dann tun mir auch viele der in diesem Kampf umgekommenen jungen russischen Soldaten leid. Die sind bestimmt zum größten Teil nicht gern da reingegangen und wurden schlicht und einfach verheizt.
Dieser Krieg hat viele Opfer nicht nur unter den Ukrainern, auch unter den Russen. Und auch die sind Menschen!
 

Siehst Du, Rispe, so etwas wage ich hier ja schon gar nicht mehr zu schreiben, ohne sogleich ... egal, ich rege mich heute schon genug auf.

Aber ich kann Deinem Text absolut zustimmen, jedem Satz, jedem Wort!

LG

DW
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed

Dutzende Raketen schießt Russland auf ukrainische Städte und andere Ziele. Schutz bieten Flugabwehrsysteme - etwa auch aus Deutschland. Phil.

QUELLE ZDF

Es gibt wenige gesicherte Angaben darüber, wie viele einsatzbereite Flugabwehrsysteme größerer Reichweite die Ukraine aktuell hat. Der vom Institut IISS herausgegebene Bericht "Military Balance 2021" zählte 72 Buk- und 250 S-300-Systeme. Experte Gressel nennt zum Zeitpunkt des Kriegsbeginns lediglich 10 Buk- und 31 S-300-Batterien.

Im April gab die Slowakei ein S-300-System an die Ukraine ab. Deutschland hat vier Systeme Iris-T SLM zugesagt, die USA bislang acht Nasams-Systeme. Ende September hieß es, dass die Lieferung der ersten beiden Nasams-Systeme in rund zwei Monaten stattfinden werde. Weitere Staaten prüfen derzeit, was sie abgeben können

pschroed
pschroed
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Der-Waldler vom 12.11.2022, 11:33:01
Wenn ich mir vorstelle, das Putin vor kurzem Tausende Rekruten in den Kampf gezwungen hat, fast ohne Ausbildung, ohne ausreichende Ausrüstung und ohne genug zu essen und zu trinken, dann tun mir auch viele der in diesem Kampf umgekommenen jungen russischen Soldaten leid. Die sind bestimmt zum größten Teil nicht gern da reingegangen und wurden schlicht und einfach verheizt.
Dieser Krieg hat viele Opfer nicht nur unter den Ukrainern, auch unter den Russen. Und auch die sind Menschen!
 

Siehst Du, Rispe, so etwas wage ich hier ja schon gar nicht mehr zu schreiben, ohne sogleich ... egal, ich rege mich heute schon genug auf.

Aber ich kann Deinem Text absolut zustimmen, jedem Satz, jedem Wort!

LG

DW
Lieber DW.

Warum solltest du dich nicht wagen zu Schreiben daß es viele russische unschuldige Soldaten in diesem Krieg trifft ?? Ich habe schon oft darauf hingewiesen.

Das sind alle junge Menschen wo leben wollen, eine Familie gründen wollen, genau wie viele ukrainische Frauen und Männer wo wegen diesem Menschenverachter im Kreml unnötiger Weise ihr Leben opfern.

Es ist nicht der Russe, oder Chinese, es sind die Verquerren Diktators wie Assad, Xi Jingping, Putin, Lukaschenko uva. wo mit diesen Menschen umgehen und ihre entsprechende Gehirnwäschen einsetzen. Phil.
aixois
aixois
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Der-Waldler vom 12.11.2022, 09:01:48
erst vor wenigen Wochen dieses Gebiet mit großem Pomp und Trara "einverleibt" hat.

'Trara' löst bei  mir 'Assoziationen' aus.

Ich weiß nicht, lieber DW, ob es nur mir so geht, aber ich ertappe mich in diesen Wochen und Monaten immer öfter, dass mir im Hinterkopf Melodien aufklingen, wie das Getrommele und das Fanfarenschallen, oder auch die Sequenzen aus den Lisztschen Préludes , die die OKW Meldungen begleiteten.

Sie kündigten im WK II Sondermeldungen über den Frontverlauf, Begradigungen, Rückereroberungen, Vorrücken auf breiter Front usw. an, in einer Sprache, die wohl  'zeitlos' den Militärs eigen ist. Sie unterscheiden sich kaum von den aktuellen Berichten über die Frontverläufe, Eroberungen. Verlusten  ... im Ukraine Krieg.
Mir kommen meine Eltern in den Sinn, die von der Erwartung der Mitmieter, der Nachbarn sprachen, dass jeder sich solche Kriegszustandsmeldungen gefälligst anzuhören habe, und dass man als nicht 'linientreu' auffiel (z.B. im Sommer, wenn die Fenster auf waren), wenn man nicht vor dem Volksempfänger sass, sondern z.B. Musik hörte oder machte, die auch für Laien anders klang als die Melodien der Kriegsberichterstatter.

Es lässt mich schon innehalten und nachdenklich machen, was der Krieg auch mit uns macht, als wäre er ein Teil von uns. Er ist in unserem Alltag, in unserem Sprachgebrauch, unserem Denken und Empfinden angekommen, auf allen Medienkanälen omnipräsent und durch Gewohnheit, 'normal'  geworden.

Die einen mutieren plötzlich zu Fachleuten mit militärischem Wissen, das man von ihnen nicht erwartet hätte (wie der Dr.Hofreiter, von manchen schon 'Haubitzen-Toni' genannt), andere schalten besorgt und/oder überdrüssig ab,'wollen davon nichts mehr hören' und bei wieder anderen hat man den Eindruck, dass sie mitten im Geschehen stecken, dass sie nicht mehr fremdeln, wenn ihnen die alten martialischen Begriffe  ganz leicht von den Lippen kommen.
Zugegeben, Fussballfans habens da leichter, sind  im Umgang mit dieser Kampfrhetorik  geübter.
Früher kannte 'man' die neuesten Automodelle, heute die Hersteller,Namen und Verfügbarkeiten von  Waffensystemen, ihre Kaliber, Reichtweiten, Stärken und Schwächen ...

Die einen haben Probleme mit der Verwendung des generischen Maskulinum.
Ich aber stutze kurz, wenn ich dem Enkel sage, dass es in seinem Zimmer aussähe,  als ob eine Bombe eingeschlagen hätte.
Kann man noch ganz unbedarft vorzeitig sein Pulver verschießen, Herzattacken haben, mit der Rechtschreibung auf Kriegsfuß stehen ... oder empfindet man solche Ausdrücke als nicht mehr ganz angemessen ?

Was wir denken hat Einfluss auf die Sprache.
Gilt aber auch umgekehrt, dass Sprache sich in unserem  Denken niederschlägt, es verändert  ?
Prägt die ständige Kriegsrhetorik unsere Denkweise, unser Urteilsvermögen ?
Beginnen wir anders zu denken oder tun es schon, als vor dem 2/24 ?

Ich war und bleibe ein Anhänger von Schengen, von freiheitlicher Freizügigkeit in ganz Europa, - das so haben wir es in der Schule gelernt, bis an den 'Ural' reicht -  in dem ausgedrückt wird , dass Europa ein grenzenloses ist oder sein sollte.
Grenzen überwinden war langezeit ein erstrebenswertes Ziel. Heute- scheint mir- nicht mehr. Aus der Öffnung, aus der Abschaffung,   ist eine Unverletzlichkeit, eine Betonung der Schutzfunktion, gar der Abschottung,  der Grenzen geworden.
Sprache und Denken gehen da Hand in Hand.

Es werden Anstrengungen unternommen und viel Geld investiert,  um  Grenzen neu hochzuziehen, zu schließen, zu schützen, eine Entwicklung, die das Gegenteil dessen ist, was wir brauchen, um gemeinsam die kommenden Entwicklungen in den Griff zu kriegen.

Das hat zuvörderst und unmittelbar mit dem neuen Eisernen Vorhang und Putins Aggression zu tun, aber eben nicht nur.
Grenzen wurden schon wegen der "Flüchtlingsflut" geschlossen und werden es noch , wie das jüngste Beispiel der italienischen Abwehr der Bootsflüchtlinge zeigt.

Eine neue Friedens- oder heute sagt man besser - Sicherheits- Ordnung ist nicht mehr denkbar, die Europa als Ganzes, als offenen Raum (oder wie Gorbatschow als 'Haus') versteht, in dem frei Handel getrieben wird,  in dem das elementare Recht auf Bewegungsfreiheit gilt. 
Das Alte wird wieder modern, obwohl man es abschaffte, weil es den Fortschritt hemmte, nicht mehr 'zeit'gemäß war.

Muss ich das , den Rückgriff auf das Vergangene , überwunden geglaubte, unter Epochenbruch, unter 'Zeitenwende' verstehen, von der keiner sagt, was damit eigentlich genau gemeint ist  ? Eine Rolle rückwärts ?

Lässt sich das ändern, steuern oder ist es ein alternativlos hinzunehmender, schicksalhafter  Prozess ?
 

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