Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
DArüber wird seit Jahrzehnten gefachsimpelt: Die Ostdeutschen seien nacheinander in zwei Diktaturen sozialisiert worden - zuerst von den Nazis,dann von den KOmmunisten,deshalb sei ihr Verständnis für die Demokratie nur wenig ausgeprägt.
Gerade die Ostler verfügen meiner Beobachtung nach über ein sehr feines Sensorium hinsichtlich dieser Abweichungen, geschuldet deren Erfahrungen aus 2 Systemen, die sich in vielerlei Hinsicht übrigens nicht mal so unähnlich sind.
Allmählich kann man das nicht mehr glauben, weil anschliessend fast 40 Jahren folgten, in den wunschgemäss den Ostdeutschen die Demokratie angedient wurde - denn sie waren es ja, die den Anschluss an den Klassenfeind BRD wünschten.
Und auch diejenigen, die die früheren beiden Diktaturen Nazizeit und Kommunismus vollständig miterlebten, dürften nach und nach verschwunden sein - sie schafften es anscheinend nur bis heute nicht, zu erkennen was Demokratie leisten kann und wie sie sich abbildet - als Projekt für alle und keine Lieferung von PolitikerInnen.
ABer allmählich sollten wir bei aller Spannung zum Grossereignis desJahres - den Wahlen in einigen kleinen ostdeutschen Ländern - wieder realistisch werden. Sonst tritt wieder in diesen Regionen der übliche Frust ein, wenn es eben nicht möglich ist, einen Umsturz der gesamten,deutschen Politik einzuläuten, wenn gerade mal 6 Mio Menschen ihre Landtage wählen (also weniger als z.B. in Bayern, Baden Württemberg usw.).
Es dürfte sicher sein,dass SPD, Grüne und FDP Einbussen erleben werden.
ABer ebenso sicher dürfte es sein, dass die Rechtsextremen keinen Regierungsauftrag erhalten werden.
Aber deren Hass, Hetze usw. werden weiter dazu führen, dass der politische diskurs zusehend verroht.
Die Sprüche kann man heute schon hören, wenn die Rechten auf der Basis eines möglichen Wahlgewinnes von evtl. mehr als einem Drittel der Abgeordneten ankündigen, dass sie die anderen Parteien vor sich herjagen werden.
Nun denn - dann sollen sie mal jagen und auch berücksichtigen, was das dann wirtschaftlich mit ihren Bundesländern macht, der Bevölkerungsstruktur stark überaltet ist und nur überleben kann, wenn sich Zugezogene aus anderen Ländern bereit erklären, dort zu leben und zu arbeiten.
Irgendwann kommt sonst nämlich ein Zeitpunkt, wo es für Einsicht zu spät wird und eine imaginäre Mauer wiederum entsteht, wo REspekt auf allen Seiten nicht mehr erreichbar ist. Und ob Parteien wie die Wagenknechte und die AFD dafür einen Ausweg wüssten, wenn alle, die es noch können, die Regionen verlassen und nur die bleiben,die anderswo keine Möglichkeiten mehr sehen - wäre schon ein Risiko, das abzuwarten. Olga
Und ob Parteien wie die Wagenknechte und die AFD dafür einen Ausweg wüssten..Ich hab gerade mal kurz die Augen geschlossen und sah Frau Wagenknecht und Frau Weidel als 'Mauerspechte'...
Die eine hielt den Meißel und die andere klopfte mit dem Hammer auf den selbigen. Das war ein Blutbad......
Deiner Ansicht nach möchte Jeder, der auf die dramatischen Fehlentwicklungen in unserem Land hinweist, und die Verursacher nicht mehr in Regierungsverantwortung haben möchte, eine Diktatur als Staatsform? Wie kommst Du denn auf dieses schmale Brett? Alles, was von der altbackenen Bundesrepublik der 70-er Jahre, in der leider so viele Mittbürger im Westen noch verharren, abweicht, ist demokratiefeindlich und staatsgefährdend?
Kannst Du Dir u.U. vorstellen, dass unsere Bürger ihre Erfahrungen im täglichen Leben machen, und nicht, so wie Du und andere, ihr "Wissen" aus den Medien beziehen müssen? Und dass diese empirisch gewonnen Fakten Zweifel nach sich ziehen können, so sie nicht mit denen der Medien übereinstimmen? Gerade die Ostler verfügen meiner Beobachtung nach über ein sehr feines Sensorium hinsichtlich dieser Abweichungen, geschuldet deren Erfahrungen aus 2 Systemen, die sich in vielerlei Hinsicht übrigens nicht mal so unähnlich sind.
Och ja -
„unsere Bürger“ …….
wenn ich solchen Suiz, solche unberechtigte Vereinnahmung schon lese, da kräuselt sich in mir alles! Nicht nur Wolf Biermann findet welche „eurer Bürger“ nicht nur zum Küssen aber leider auch zum Kotzen, wie auch ein nicht zu verachtender Teil der Bürgerrechtler!
Edita
Und während der ARbeiten werden die "Damen" intensiv darüber nachdenken, wem sie dafür die Schuld zuschreiben können. Den Altparteien? Geht irgendwann für die AFD nicht mehr, weil sie selbst schon dazu zählt im Vergleich zu den jungen Wagenknechten. Olga
Alles, was von der altbackenen Bundesrepublik der 70-er Jahre, in der leider so viele Mittbürger im Westen noch verharren, abweicht, ist demokratiefeindlich und staatsgefährdend?
Solche Aussagen machen Sie ja öfters - sie werden aber dadurch auch nicht zur Tatsache.
Woher wollen Sie in den 70er Jahren die BRD und ihre Bürger gekannt und beurteilt haben? Ihr ummauertes Staatsgefängnis bot Ihnen dazu nur lebensgefährliche Möglichkeiten.
Da hatten wir schon andere Chancen: nachdem wir die Schikanen der Grenzer überstanden hatten und das Eintrittsgeld für den Arbeiter- und Mauern-Zoo bezahlten,durften wir diese grosse Tristesse in Augenschein nehmen und uns - je nach Jahreszeit - auch den undefinierbaren Gerüchen aussetzen, die dortige Heizungen und der Trabant in die Luft pusteten.
War ein unvergessliches Erlebnis - aber für Zwiegespräche mit der dortigen Bevölkerung fehlte meist der Mut derjenigen. Konnten wir verstehen - wir wussten ja, was sie bei solchen Kontakten evtl. zu erwarten hatten. Olga
"Liedermacher Wolf Biermann warnt vor den anstehenden Landtagswahlen vor der Nähe zwischen AfD und dem BSW. In der Ex-DDR wachse mit den „Erben des Hitlerschen Nationalsozialismus und des Stalinschen Nationalkommunismus gerade zusammen, was zusammengehört“."
Wolf Biermann hat wieder einmal gut getextet.
Granka
Sehe ich auch so.
Ich werde es nie vergessen, wie ich ihn - kurz nach seiner Ausweisung aus dem Arbeiter- und Mauern-Paradies in den 70er Jahren in einem Live-Konzert erlebte.
Es muss damals schlimm für ihn gewesen sein - aber er war und ist immer mutig gewesen und hat sich auch von keiner Seite vereinnahmen lassen, was in Anbetracht seiner persönlichen Vita schon bewunderungswert war.
Ich denke auch oft zurück als er im Bundestag mit seiner Klampfe mal ein spöttisches Lied auf die Partei,die sich die Linke nannte, sang. Olga
Biermann hatte vielleicht im Westen eine gewisse Reputation, aber nicht deshalb, weil er für etwas war, sondern, weil er gegen das System DDR andichtete. Aber selbst bei uns im Jenaer Friedenskreis hatte er nicht dieses Ansehen, dass man ihm im Westen anheftete. Bei der gemeinen Bevölkerung schon gar nicht, bei denen galt er stets als das, was er immer war - der vom Margot Honecker protegierte Pausenclown, der in der DDR stets Narrenfreiheit hatte, einschließlich Dauervisum in den Westen. Jeder andere, der auch nur annähernd so auftrat, wie er, hätte Auftrittsverbot bekommen, und wäre von der Bildfläche verschwunden. Nicht so Biermann. Erinnert sei hier an die Gruppe "Renft", mit Klaus hatten wir viel Kontakt, die eben ihrer kritischen Texte wegen mehrfach verboten wurde. Das konnte Biermann nicht passieren, über den hielt Margot H. ihre Hand. Ähnlich wurde ja mit seiner Ziehtochter Nina Hagen verfahren.
„Biermann hatte vielleicht im Westen eine gewisse Reputation, aber nicht deshalb, weil er für etwas war, sondern, weil er gegen das System DDR andichtete. Aber selbst bei uns im Jenaer Friedenskreis hatte er nicht dieses Ansehen, dass man ihm im Westen anheftete„
Was erzählst Du da für einen Kokulores?
Du kannst doch nicht von Dir auf andere Leuts schließen!
„1976 wird Wolf Biermann während einer Konzertreise im Westen von der DDR-Führung ausgebürgert.
In einer beispiellosen Aktion fordern Schriftsteller die Rücknahme der Maßnahme. Vergeblich. Zahlreiche Künstler und Intellektuelle verlassen danach die DDR.
Kein Staat bricht zusammen, weil ein junger Mann mit 'ner Gitarre einen Fußtritt kriegt. Sondern es war der Protest in der DDR gegen diese Ausbürgerung: Das war die politische Bombe." So blickte Wolf Biermann selbst zurück auf seine Ausbürgerung und die Folgen - ein Ereignis, das oft als "Anfang vom Ende der DDR" bezeichnet wird.“
Quelle