Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Du täuschst dich ich hab die Briefwahl schon abgegeben und ich wähle nach eigenen Gutdünken und lasse mich von Leuten, denen eigentlich es nichts angeht, nie durch Belabern beeinflussen.
lupus
Dazu eine kleine Ergänzung - auch im Hinblich auf die angekündigtre "gesellschaftliche Debatte - was die beabsichtigte Erweiterung der "Traditionspflege" der Bundeswehr angeht. (für Interessierte hier )Wir sind seit 1955 in der NATO, also seit fast 70 Jahren ... und die hat mit Pazifismus nichts zu tun!
" Entscheidend für die Traditionswürdigkeit von Soldaten der Gründergeneration der Bundeswehr ist das Ergebnis eines sorgfältigen Abwägens zwischen etwaiger persönlicher Schuld und individueller Leistung, die sinnstiftend in die Gegenwart wirkt. Dies kann zum Be ispiel der besondere Verdienst für den Aufbau der Streitkräfte, von Truppengattungen, die Integration in die NATO oder die Ausgestaltung der Inneren Führung sein
Der Traditionserlass lässt ausdrücklich die Übernahme von vorb ildlichen soldatischen
Haltungen und Handlungen aus anderen Epochen - einschließlich des Zweiten Welt-
krieges - zu. Darunter fallen nicht nur diejenigen Angehörigen der Wehrmacht, die
dem militärischen Widerstand zuzuordnen sind."
Es findet - wieich meine - schleichende Verschiebung von der Aufgabe aller Soldaten (Eid) einer effektiven Verteidigung zum Schutz des Landes im Angriffsfalle, hin zur Vorbildhaftigkeit der Bewährung im todesmutigen Kampfeseinsatz statt. Von der Kriegstüchtigkeit zur Kampfestüchtigkeit. Ein m.E. kleine, aber bedeutende Betonung der Wichtigkeit.
Da die Bundeswehr da zu wenig 'Tradition' aufzuweisen hat, dürfen in Zukunft auch alte Kämpen aus dem Weltkrieg herangezogen werden, um sie den jungen RekrutINNen als nachzuahmende Vorbilder vorgestellt zu werden.
Nicht nur der Widerstand, auch die Anzahl der versenkten Schiffe und U-Boote, die erfolgreiche Einkesselung des Feindes und das 'Aufreiben' des Feindes könnten somit als Kriterien herangezogen werden, wenn es darum geht, neue Vorbilder aus alten Tagen ('anderen Epochen') zu suchen und zu finden.
Aber die Tradition eines deutschen Militärs, reicht ja tatsächlich weiter als der WK II.Es gab da einige reiche Traditionen von Kämpfern zur Erlangung der Freiheit, z.B. die aus den Bauernkriegen 1525; oder die Revolutionäre von 1848, die Verteidiger der badischen Republik gegen die Übermacht der Preußen 1849, die aufständischen Soldaten und Matrosen von 1918. Ich vergaß, das waren ja keine Soldaten, aber doch auch mutige Kämpfer, die ihr Leben einsetzten für eine gute Sache. Vorbilder ? Eher nicht .
Nur so zur Erinnerung, unter dem SPD Verteidigungsminister Minister Apel hiess es im 1982-er Traditionserlass noch, dass die Wehrmacht des NS-Staates keine Tradition der Bundeswehr begründen kann. Aber - so werden nicht wenige sagen - das sind doch olle Kamellen, das ist lange her. Man muss fortschrittlich sein, und mit der Zeit gehen ...
Tüchtiges Kämpfen kann doch nicht schlecht sein, nur weil es in der Wehrmacht statt fand.
Weiterentwicklung der (militär-) 'strategischen Kultur' durch Dialog und gesellschaftliche Debatte ? Ja doch, mit all denen, "die sich mit Sicherheits- und Friedenspolitik beschäftigen" (so der Kanzler).
Übrigens, Adenauer hat schon früh die Aufstellung der Bundeswehr vorbereiten lassen (Amt Blank) auch durch alte WK II Kämpfer-Experten, er musste - so Adenauer, die nehmen, die er hatte, andere gab's nicht. NATO 1955 war auch ein Ergebnis dieser Beratungsleistungen. Darunter auch die von Ulrich De Maizière (Staatsbürger in Uniform - als Vorbild), aber auch das ist eine olle Kamelle, weil schon sooo lange her.
Ich hoffe, dass du den Kommentar des Peter Dausend sorgfältig gelesen hast. Wer die Kolumne ganz lesen will, muss ein Abo abschließen.
Immerhin ist dieser v. 8. 3. 2023. Die Zeit ist inzwischen nicht stillgestanden.
Die polemischen Anfangszeilen des wöchentlichen Kolumnisten:
"Wenn man Rolf Mützenich ein wenig kennt, ihn länger schon beobachtet und hin und wieder auch mal begleitet, bemerkt man, dass er gern am Rand geht, sich an einem Tisch nie in die Mitte setzt, anderen stets den Vortritt lässt, mit Vorliebe in Menschengewimmel eintaucht, um langsam darin ganz zu verschwinden. Bewusste Unauffälligkeit ist so sein Markenzeichen."
Übrigens, Kolumnen geben eine Meinung wieder und verfügen nicht über belegbare Nachweise.
Ich hoffe doch, dass du dem redlichen Politiker Rolf Mützenich nichts anhängen willst.
Ich tue mich leichter damit, Eigenschaften aufzuzählen, die ein guter Autoschlosser, Ingenieur, Lehrer oder Journalist haben muss bzw. haben sollte ... aber wir sind ja beim Thema "gute Soldaten bzw. Soldatinnen".
Da kommt man schnell auf Eigenschaften wie Mut, Tapferkeit, er muss also gut kämpfen können, auch gehorsam ( denn darauf beruht ja das Prinzip Armee ) ... es gibt sicher noch viele mehr.
Dieses findet man in jeder Armee der Welt, mal mehr, mal weniger.
In einem zeitlichen Abstand muss man sich m.E. auch genau ansehen, was war das denn nun für ein Krieg? Worum ging es?
Soldaten aus dem 2. WK zu ehren, weil sie mit "Mut und Tapferkeit" im Nahkampf Haftminen an Panzer angebracht haben oder mit Torpedos aus U-Booten Kriegsschiffe versenkt haben, etc., sollten nicht auf den Schild gehoben werden, auch wenn sie "gute Soldaten" gewesen sind. Da scheinen mir Leute aus dem Widerstand eher geeignet, seien es nun Soldaten oder auch nicht.
MarkusXP
Ich hoffe, dass Netanjahu und Putin bald vor dem Internationalen Strafgerichtshof stehen.
Was soll ich den Mützenich anhängen, das tut er doch selbst, hoffen wir dass die SPD standhaft bleibt, wenn nicht ist es auch ok. Die CDU steht mit sehr guten Umfragewerte im Startloch.
Es ist sehr interessant die DE Politik zu verfolgen, fragt sich nur was für eine nächste Koalition sich ergeben wird. Phil.
Hallo Elbling,
mit deiner Antwort auf MarkusXP (#11866797) hast du dich in das Fahrwasser von Altnazis und Altrevangisten der jungen BRD begegnen, die die Wiederbewaffnung Deutschlands forderten und dies mit dem Beitritt zur NATO dann auch als Adenauers Werk erreicht haben. Das war die Zeit, als Bundespolitiker noch an Treffen der Traditionsverbände der SS teilnahmen.
Jede Form der Friedenspolitik und des Pazifismus wurde zu dieser Zeit durch die "Wiederbewaffner" diskreditiert, ja sogar das Wort "Frieden" hielt man für eine kommunistische Vokabel.
Wer nicht kommunistisch sein wollte, war also gezwungen, sich eine der vielen anderen pazifistischen Denkrichtungen anzuschließen.
Was mich ein wenig verwundert ist, dass du folgende Worte allen Ernstes für richtungweisend ansiehst:
Du wirfst "Rechtsnationalisten und Sozialisten" in einen Topf. Dir fällt keine Differenzierung ein und du greifst einfach in den Topf der politischen Verdrehungen. Schön, damit Otto Normalbürger etwas hat, über das lamentiert werden kann.Unsere Demokratie wird angegriffen, angegriffen von Extremisten die demokratisch gewählt wurden, aber nur das Ziel der Zerstörung der Gesellschaft verfolgen. Sie sind 'Rechtsnationalisten, Sozialisten'. Nicht einmal die bekommen Pazifisten von ihren Wünschen überzeugt..!
Und dann wollen Pazifisten die Welt retten mit Friedenswünschen..?
Der letzte Satz des Zitates ist eine glatte Unterstellung mit dem Ziel der Diffamierung. Pazifisten haben nicht nur einfach (utopische) Friedenswünsche, sondern sie machen sich stark für eine Friedenspolitik des Staates und zwar auf der Basis unserer demokratischen Grundordnung. Doch der ist gerade dabei uns ziemlich undemokratisch auf Kriegskurs zu bringen.
Ich meine, MarkusXP hat recht mit seiner Einschätzung, dass Deutschland wenig pazifistisch aufgetreten ist, in der Vergangenheit nicht und es auch gegenwärtig nicht tut.
Es ist schon heftig, was die Putin´s Trolle schon erreicht haben in Bezug der Wähler - Beeinflussung.Wie geht Deiner Ansicht nach diese " Beeinflussung" konkret vonstatten?
Sind alle, die nicht ordnungsgemäß CDU/SPD/FDP/GRÜNE wählen Deiner Meinung nach also von russischen Trollen beeinflusst?
Zur Kenntnis:
Mützenich erwartet Debatte um Ukraine-Territorium – POLITICO
Friedenslösung: Mützenich hält Debatten um territoriale Fragen der Ukraine in Friedensverhandlungen mit Russland für denkbar. „Das will ich nicht ganz ausschließen“, sagt er.
Jetzt würde man ernsthafter an Friedensverhandlungen mit Russland herangehen als noch in der Vergangenheit, so der SPD-Fraktionsvorsitzende. „Und man wird offensichtlich nicht mehr so sehr dafür beschimpft, wenn man auch diese Frage ein bisschen in die politische Debatte eingeführt hat.“
Das ging an sich selbst: „Früher war das nicht möglich, heute ist es vielleicht eher möglich, und deswegen will ich auch sagen, fühle ich mich sogar eher bestätigt in meiner Haltung.“
Echte Friedenskonferenz: Selenskyj habe nicht mehr ausgeschlossen, auch Russland zu Friedenskonferenzen wie in der Schweiz einzuladen. „Und ich würde mal sagen, das andere Manko war, dass einige der Staaten, die wichtig sind, den Eindruck hatten, hier gehe es allein um die Vorstellungen der ukrainischen Regierung“, sagt Mützenich.
Mützenich rechnet beim Haushalt mit Lindner ab: Auch, weil dieser bis zum Sommer keinen Entwurf vorlegen wollte. „Das habe ich ihm durchaus verübelt. So kann man mit dem Parlament nicht umgehen“, sagt Mützenich.
Freunde, nicht Gegner: Die SPD-Fraktion und er selbst haben „fast bis zur Selbstverleugnung zwischen den beiden anderen Koalitionspartnern immer wieder vermittelt“. Mützenich zeigt sich irritiert darüber, dass Lindner die SPD und ihn persönlich als „Gegner“ wahrnehme, was „nicht den Realitäten entspricht“.
Er hofft nun auf eine Entspannung der Situation: „Ich gönne ihm jetzt auch den Urlaub. Vielleicht hilft das auch ein bisschen — ich sage es mal so offen — auch abzurüsten.“
Der SPD-Fraktionschef will in den nächsten Wochen über seinen eigenen Verbleib in der Politik nachdenken. „Man trifft Entscheidungen, indem man andere auch zurate zieht. Und das werde ich in den nächsten Wochen und Monaten tun.“
Wegen seines Alters überlegt der 65-Jährige: „Ich hatte vor zwei, noch vor drei Jahren, als ich dieser neuen Fraktion gegenüberstand, einen kurzen Moment des Zweifels, ob ich da nicht sozusagen als großväterlicher Vorsitzender wahrgenommen werden würde.“
Doch: „Ich habe Lust, einfach mich weiterhin als jemand einzubringen, der auf der einen Seite eine politische Ansicht hat — das hat was mit meiner Sozialisation, mit meiner Herkunft zu tun — und auf der anderen Seite Erfahrung einbringt“, sagt Mützenich.
Ganz oder gar nicht: Sollte sich der SPD-Fraktionsvorsitzende zum Rückzug entscheiden, werde dieser aber vollständig sein: „Man muss dann nicht von der Außenlinie kommentieren.“
BERLIN PLAYBOOK PODCAST: Das 30-minütige Gespräch mit Rolf Mützenich hören sie hier.
KANZLERMAPPE