Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Ich dachte, das hätte ich deutlich um Ausdruck gebracht, als ich schrieb, dass " der Krüppel ist erst durch die Nazi-Verbrecher (wie in Hadamar) zum Objekt der Ausmerzung gemacht worden, was zu seiner allmählichen, heute allgemein üblichen, eindeutig negativen Konnotierung führte" .Selbst WENN das Wort "Krüppel" bis in den 1960er Jahre "normal" war. HEUTE ist es das nicht.
Mir ging es um die Verwendung des sprachlichen Begriffs, nicht um die (meist exkludierende) Behandlung von behinderten Menschen, die m.E. nicht an einen Begriff geknüpft ist.
Aber das ist wirklich ein anderes Thema - hier nur OT , es sei denn, man nähme Bezug auf die Behandlung (Stigmatisierung ? Diskriminierung ? effiziente Fürsorge, Abschottung oder Integration?) von vielen Tausenden Kriegs-"Invaliden" (auch so ein Wort: invalidus = schwach, hinfällig, krank, unfähig sein) auf beiden Seiten als Teil der Kriegsfolgelasten, die ja nicht nur materieller/infrastruktureller Natur sind.
Darüber wird m.E. leider zu wenig gesagt. Warum ? Weil der Augenblick gerade nicht passt ? Es 'unangenehm' ist, weil es vielleicht schon bisher mit der inklusiven (Weiter-) Bildung und der Wieder-Eingliederung in den Arbeitsmarkt nicht zum Besten stand ?
@ Olga,Und von so einem Land,d as dem Untergang entgegentaumelt, soll Europa allen Ernstes festhalten?
Russland hat nur eine Chance, sich möglichst bald aus den Klauen dieser Diktatur zu befreien, den Wünschen und Ambitionen der jungen Bevölkerung entgegenzukommen und sich neu aufzustellen. Geschieht es das nicht, verbleiben in dem Riesenland nur noch alte, politisch desinteressierte Menschen, die dann mehr und mehr grausame Not erleiden müssen. Olga
was heißt denn "an so einem Land festhalten"?
Wann hätten wir denn jemals an Russland "festgehalten"? Darum geht es aber doch auch gar nicht.
Es bleibt uns aber gar nichts Anderes übrig, als anzuerkennen, dass dieses Riesen-Land (gleichgültig, wie "zwergenhaft" Sie es darstellen möchten) mit eben seinem System in unserer Nachbarschaft existiert und auch weiterhin existieren wird.
Zu Ihrem letzten Absatz:
Es stimmt, dass sehr viele hochqualifizierte Menschen aus Russland zunächst geflüchtet sind.
Aber es kehren längst immer mehr von ihnen zurück!
Ca. die Hälfte der Geflüchteten waren bereits im letzten Jahr zurück in Russland und es hat sich der Trend der Abwanderung umgekehrt. D.h., dass mehr Menschen zurück kehren, als auswandern.
Wirtschaftlich macht sich die Rückkehr bemerkbar. Nach Schätzungen von Bloomberg Economics trägt sie zwischen einem Fünftel und einem Drittel zum jährlichen Wirtschaftswachstum Russlands bei. Im vergangenen Jahr wuchs die russische Wirtschaft um 3,6 Prozent.
Das geschieht nicht etwa, weil diese Menschen plötzlich begeistert sind von Putins Krieg, sondern weil sie in den Fluchtländern nicht gewollt sind.
Russische Auswanderer müssten im Ausland feststellen, dass sich "die Welt buchstäblich gegen sie verschworen hat", sagte die Soziologin Anna Kuleshova gegenüber Bloomberg.
Kuleshova lebt in Luxemburg und ist Soziologin bei der Social Foresight Group, die russische Einwanderer befragt. Sie wird mit den Worten zitiert:
"Sie kehrten mit einem Gefühl der Verbitterung zurück und dem Gefühl, dass ‚Putin doch nicht so falschlag. Die hassen uns wirklich.‘"
Tja, nicht nur russische Sportler (oder auch Künstler) werden diskriminiert, sondern auch Menschen, die sich eigentlich von Putins Politik los gesagt hatten...
Nicht gut, aber so ist es wohl.
Katja
"Es stimmt, dass sehr viele hochqualifizierte Menschen aus Russland zunächst geflüchtet sind.
Aber es kehren längst immer mehr von ihnen zurück!
Ca. die Hälfte der Geflüchteten waren bereits im letzten Jahr zurück in Russland und es hat sich der Trend der Abwanderung umgekehrt. D.h., dass mehr Menschen zurück kehren, als auswandern."
Woher weißt Du das? Du schreibst das so bestimmt als ob Du mittenmang wärst unter den russischen Flüchtlingen, dabei schreibt TELEPOLIS das alles im Konjunktiv, Zitat:
" Es wird geschätzt, dass sich die Abwanderung inzwischen umgekehrt haben könnte, d. h. dass mehr Menschen nach Russland zurückkehren als auswandern. Bis zu 45 Prozent der im ersten Kriegsjahr Geflohenen könnten demnach wieder in Russland sein."
Tausende Russen kehren nach Flucht vor Krieg zurück und stärken Putins Kriegswirtschaft
Edita
Da haben wir uns tatsächlich missverstanden oder ich habe nicht achtsam genug gelesen. Sorry, aixois
LG
DW
Zur russischen Wirtschaftskraft ist zu schreiben, dass diese auch mit der verstärkten Kriegswaffenproduktion zu tun hat. Würde diese plötzlich wegfallen, entstände ein gewaltiges Loch.
M. E. ist es nicht egal, wer Athleten an der Teilnahme einer Olympiade hindert bzw. diese mit Auflagen verknüpft.
1980 nahmen die Vereinigten Staaten von Amerika und diverse andere Länder nicht an der Olympiade in Moskau aus politischen Gründen teil.
1984 revanchierte sich dann Moskau und nahm nicht an der Olympiade in Los Angeles teil.
Sportliche Großereignisse werden immer wieder mit politischer Demonstration verbunden.
Das ist heikel.
Die Wettkämpfe sollten - so habe ich das immer verstanden - zur Völkerverständigung beitragen.
Diese Chance besteht.
heikel ist m.E. zu harmlos!
Es ist beschämend! 😡
lupus
Tja, nicht nur russische Sportler (oder auch Künstler) werden diskriminiert, sondern auch Menschen, die sich eigentlich von Putins Politik los gesagt hatten...
Nicht gut, aber so ist es wohl.
Katja
Das kritisiere ich allerdings auch.
Hier wird das ganze russische Volk mithaftbar gemacht für die Verbrechen der Regierung. Woran erinnert mich das bloß (ach ja, Palästina resp. Gaza!)?
Die ukrainischen Verweigerer werden hier aufgenommen und nicht ausgeliefert, die russischen offenbar nicht oder kaum. Warum eigentlich?
Auch dass dann plötzlich kein Tschaikowsky oder andere russ. Komponisten mehr gespielt werden dürfen oder russ. Schriftsteller wie Gogol, Tolstoi, Tschechow, Dostojewski, alle diese großartigen Schriftsteller, die ich verschlungen habe, nicht mehr gelesen werden sollen, was soll der Quatsch?
Aber zum Glück machen da nicht alle mit. Ich habe gerade vor ein paar Tagen die wunderbare „Scheherazade“ von Rimsky-Korsakow bei uns im Konzerthaus genießen dürfen, in meiner Stadt gibt es keinerlei solche Boykotte im kulturellen Bereich.
Einfachste und eigentlich selbstverständlichste Menschenrechte für alle Menschen, auch für Behinderte, werden in autokratisch regierten Ländern immer mißachtet und außer Kraft gesetzt, das ist beschämend!
„ Die Lebensumstände der 14 Millionen Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen und deren Familien in Russland sind prekär. Bis vor Kurzem waren sie kaum im öffentlichen Raum vertreten, ihre Bedürfnisse blieben weitgehend unbeachtet.
Die Sowjetzeit prägt die Wahrnehmung von Behinderung bis heute: Leistungsfähigkeit und Produktivität waren die ideologischen Maßstäbe des “Homo Sovieticus“. Personen, die aufgrund von Behinderungen arbeitsunfähig waren, wurden in Anstalten interniert.
Bis jetzt sind für diese Anstalten, auch Internate genannt, große Verbände verantwortlich. Jedoch sind diese sowohl institutionell als auch finanziell abhängig vom Staat und können dessen Politik kaum kritisieren.“
IM SCHATTEN DER ÖFFENTLICHKEIT – DIE SITUATION VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNG IN RUSSLAND
Edita
Und warum wandern sie zurück? Weil sie nirgendwo geduldet sind. Sie werden diskriminiert, egal wo sie sich niederlassen. Die Welt hat wieder einen Feind gefunden. Es wird nicht besser werden.