Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Und diese 'Selbsteinschätzung ist für mich der Grund warum diese ehemaligen Politiker genau heute zu den jetzigen Fehlern lieber schweigen sollten, höchstens warnen den gleichen nicht noch mal zu begehen.
Zitat dazu aus der Süddeutschen Zeitung vom 08 06 2014 :
"Hinterher ist man immer mitschuldig. Mitverstrickt. Immer", sagt Dohnanyi. "Ich frage mich, warum ich mich selber in der Frage des Protestes nicht an den Außenminister gewandt habe. Hab ich nicht gemacht. Hätte ich machen müssen. Ich war, vermute ich mal, mit meinem Kopf in Europa und habe den Fall gar nicht weiter durchdacht oder verfolgt." Dohnanyi
Jeder Politiker handelt aus dem Wissensstand/Überzeugungsstand von "Jetzt". Liegt er hinterher richtig ist er ein Weiser und Held - andernfalls ein 'Vollmaterial aus Holz'.
Die Aussage könnte also nahelegen, die (kritisierten) Äußerungen Dohnanyis (größere Distanz zu den USA) so zu interpretieren, als ob sie Warnungen wären vor der allzu großen Gefolgschaftstreue den USA gegenüber und vor einem unkritischen Übernehmen von US Geheimberichten, von denen später keiner mehr weiß, von wem sie geschrieben wurden, Warnungen also von diesen Fehlern der Vergangenheit ?höchstens warnen den gleichen nicht noch mal zu begehen.
Aixois, Du kannst es übersetzen wie Du möchtest (..wirst Du ja sowieso machen..), aber sich ausschließlich an einen "Verbündeten" zu klammern macht nun mal keinen Sinn. Das ist eine Lehre aus dem Münchener Abkommen von 1939 - die Verbündeten machten 'Sitzkrieg' am Rhein....
Und wenn demnächst Trump wieder Präsident ist wird er uns für einen Wodka an Putin verkaufen...
Dohnanyi und andere haben Fehler gemacht in der Politik mit dem Westen und mit dem Osten - soviel weiß man heute, auf beides ist kein wirklicher Verlaß. Und ein Dohnanyi hat kräftig mitgeholfen dabei. Im Westen hat man sich bemüht den Amerikanern möglichst elegant in den Allerwertesten zu kriechen, im Osten Deutschlands war es Pflicht, nur das wird allzugerne vergessen.
Wenn der CIA hier in den Papiekörben der deutschen Politiker rumwühlte oder eine Bundeskanzlerin das Handy überwachte, war man nicht brüskiert. In der DDR war es nicht anders. Und Putin war einer derjenigen die DDR-Politiker mit überwachte.
Ein altes russisches Sprichwort besagt:
Wenn ein Freund Dich umarmt und ganz leicht drückt ist es ehrlich gemeint. Gefährlich ist es nur wenn Dir dabei die Luft wegbleibt.
Darüber denke mal nach.
Na das ging aber schnell: der Putin-Freund Orban, derzeit mit Ungarn Inhaber der EU Ratspräsidentschaft, reiste umgehend nach Kiew (Ukraine), um von Herrn Selenskij eine Waffenruhe zu fordern und Verhandlungen mit Putin aufzunehme. ER, Herr Orban, bietet sich als Vermittler an.
Geschieht das jetzt in unverbrüchlicher Orban-Freundschaft zu Putin, also dem Gaslieferanten für Ungarn oder entspricht es gar der Forderung von Putin, die Herr Orban nun zu erfüllen hat?
Herr Orban bietet auch Unterstützung für die Ukraine beim Wiederaufbau an (obwohl Ungarn selbst am Tropf der EU hängt).
Aber er scheint vergessen zu haben,dass Russland die Ukraine überfiel und es zielführender wäre, wenn ER seinen Freund Putin auffordern würden, die russischen Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen. Olga
Dazu passt in etwa eine schwedische Aussage zur Guillaume-Affäre :
(Aus dem Gedächtnis)
Jeder hat Kundschafter ,aber einen so nahe am Regierungschef zu postieren gehört sich nicht 😉
lupus
Herr Orban scheint nun gründlich einiges missverstehen zu wollen. Durch die temporäre Übernahme d er EU-Ratspräsidentschaft für Ungarn bedeutet das nicht ,dass ER zum König von Europa mutierte und sein Besuch in Kiew im Namen der EU erfolgt.
Weshalb sollte Herr Selenskij diesem selbsternannten Friedensboten Orban folgen, der von ihm einen Waffenstillstand fordert und sich den Vorstellungen für einen Frieden Putin`s beugen solle?
Das ist alles so realitätsfern, dass eine fehlende Resonanz durch Selenskij nur bezeugt ,dass dieser zu professionell ist, um sich auf ein solches Thema mit Orban überhaupt detailliert einzulassen.
Orban ist mittlerweile das Sprachrohr von Putin, der ebenfalls erklärte, dass vor einem Waffenstillstand die faktische Kapitulation der Ukraine erforderlich ist.
Herr Orban reist ohne Erfolge zurück nach Budapest - wird diese Misserfolge aber - wie gewohnt - anders darstellen und weiterhin die Werte der EU diskreditieren, sich aber nicht sträuben, wenn nach wie vor die nötigen Gelder an Ungarn ausbezahlt werden. Olga
Darüber denke mal nach.Ich tu mich schwer, herauszukriegen - von Deinem Beitrag her - worüber ich "nachdenken" sollte ?
Oder habe ich mich irgendwo dafür eingesetzt, sich ausschließlich einem (z.B. dem transatlantischen) Partner hinzugeben ?
Ich bin kein Anhänger des "Eisernen Kanzlers" (Bismarck). Aber mit seinem 'Durcheinander' von Bündnissen hatg er zumindest erreicht, dass es zu keiner Lagerbildung kam. Die Spaltung Europas, die Blockbildung in Ost - West, begann schon 1890, als der geheime Rückversicherungsvertrag von 1887 mit Russland aufgekündigt wurde.
Danach ist es Deutschland nicht mehr gelungen, eine eigenständige Ausgleichpolitik zur Wahrung seiner Interessen zu betreiben. Man hatte keine "Freunde" mehr weder im Osten noch im Westen. Habsburg (Wien) - Hohenzollern (Berlin/Preussen) das war eher eine Hassliebe zwischen Herrschaftsgeschlechtern.
Als Folge der Kriege hatte Deutschland natürlich keine Wahl, es musste sich den Mächten im Osten - Westen unterordnen bzw. mit ihnen eine Art 'Zwangsehe' eingehen.
Ich sehe eine Überwindung dieses Status quo nur in einem starken , selbstbewussten Europa, das Nähe und Distanz (Äquidistanz) wahrt, um der Falle gefährlicher (militärischer, wirtschaftlicher) Abhängigkeiten zu entgehen (mitgegangen - mitgefangen).
Aber die aktuelle Entwicklung geht eher in die entgegengesetzte Richtung, mehr eskalierende Konfrontation zwischen den Blöcken - und das hat DE (und Europa) bislang nicht gut getan. Die Geschichte zeigt's.
Der Einsatz der Zinserträge ist beschlossene Sache (G 7) und die bis Ende 2024 zugesagten 2,4 Milliarden für die Luftverteidigung, Munition und Unterstützung der ukrainischen Industrie sind ohnehin bereits in "trockenen Tüchern" (Juni -Italienische Ratspräsidentschaft).sich aber nicht sträuben, wenn nach wie vor die nötigen Gelder an Ungarn ausbezahlt werden.
Orban hat also wenig Spielraum sich "zu sträuben" ...
Er kann allerdings Einfluss auf die EU Rat Agenda ausüben, Punkte/Projekte, die ihm wichtig sind, oben auf die Agenda setzen, Impulse geben, andere als nicht prioritär ansehene, nicht 'vorantreiben'.
Schlimmstensfalls wäre es halt eine Präsidentschaft der 'verlorenen Zeit' , aber das gab es ja immer wieder mal. Es hindert die Willigen nicht, 'bilateral' an wichtigen Dossiers weiterzuarbeiten, um vorbereitet zu sein für die nachfolgenden Präsidentschaften (die allerdings auch nicht gerade optimistisch stimmen, was europäischen 'Fortschritte' angeht: Polen, Dänemark, Zypern, ).
Für mich war der Kurztrip nach Kiew ein Signal, dass zumindest ein EU Land die gegenwärtige Ukraine-Politik nicht unterstützt und auch weiterhin Sand im Getriebe sein wird. Will heißen, Kiew braucht sich schon gar nicht erst die Mühe machen bis Ende Dezember Brüssel zu kontaktieren, wenn es etwas haben will. Im Januar ist Polen dran ...
Interessant wird es, wenn Orbán und die nominierte Aussenbeauftragte aus Estland, eine erklärte Anti-Putin hardlinerin, die "eiserne lady" Kaja Kallas, aneinander geraten, z.B. im Bereich der Zusammenarbeit im EEAS (Auswärtiger Dienst der EU).
Aber noch ist Kallas nur Kandidatin ...
Würdest Du mir bitte diesen Widerspruch in sich erklären? Ich versteh's nicht.
Unglaublich wie wir demokratische EU Bürger von solch einem korrupten Rechtspopulist Orban für dumm verkauft werden, ich hoffe nur daß die EU nun den Mut hat die richtige Schritte zu unternehmen.
Sie sollten dem Chaot sofort die Ratspräsidentschaft entziehen !
Natürlich müsste man dann auch durchgreifen, aber auch dieser rechtspopulistischer Kelch wird ungesühnt an der EU Kommission wieder vorüberziehen, das bin ich mir fast sicher.
Der Kriegsverbrecher Putin hält immer mehr Einzug in die europäische Union, wer hätte das gedacht als wir schon vor einiger Zeit hier im Forum auf den Rechts - und Linkspopulismus hingewiesen haben, warten wir ab bis auch Weidel und Wagenknecht offiziell im Kreml empfangen werden, das Ganze wird noch spannend. Aber nicht zum Guten der Demokratie. Phil.
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