Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Juro
Juro
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf pschroed vom 01.04.2024, 09:30:27

Hallo Phil,
wenn Lindner von Wohlstand spricht, meint er etwas anderes, als wenn ein voll alimentierter Langzeitarbeitsloser, ein Wohnungsloser, ein prekär Entlohnter oder ein Mensch mit Handicap in Deutschland davon spricht.

Juro

reader
reader
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von reader

Wie schnell man zurzeit in Deutschland mit Pauschalurteilen ist, ist nicht mitunter mehr schön.
Man sollte doch auch mitbekommen haben, dass ebenfalls die deutschen Medien nicht mehr immer einheitlich sind, sich scheinbar widersprechen - heute dies, morgen das. Da sind die Forderungen, die Aufzählung von (auch mehr oder weniger absurden) Gründen nach mehr Waffen. Dann liest man wieder, dass die Beschaffung aus verschiedenen Gründen momentan gar nicht so schnell möglich ist – da stand schon einmal `nicht vor Ende 2025`. Herr Selenskij geht davon aus, dass ohne ausbleibende Hilfen aus meinem Land ein Sieg kaum möglich sein wird (CBS-Interview) und heute wieder zu lesen: überalterte Soldaten, die zu schnell ermüden und für die die Grundausbildung von 4 Wochen zu kurz sei.

Logischerweise müsste man schlussfolgern: Wer soll mehr oder modernere Waffen bedienen, einsetzen? Sogar ein Herr Selenskij sah in seinem Interview so Manches realistischer als deutsche Politiker.
Man hat eine Propagandablas aufgebaut – Ukraine von 1991 nebst Krim -, ohne einen Plan B zu haben, wenn es nicht so kommen wird. Wie will man dann kurzfristig die Bevölkerung wieder auf etwas anderes einstimmen, ohne dass man unglaubhaft wird?

Hat jetzt nichts direkt mit der Ukraine zu tun, wohl aber mit Glaubhaftigkeit: Vor Jahren gab es für Vielverdiener kein Elterngeld, dann für alle mit der Begründung: Es ginge um die Gleichberechtigung der Frau. Sie bleibt meist zu Hause und gibt ihren Job auf und dadurch soll werde sie wieder kurzfristig völlig abhängig von ihrem Partner (betraf auch Alleinverdienerinnen)  werden, sondern dennoch über eigenes Geld verfügen. Ein Argument, das nicht von der Hand zu weisen war. Und ab heute? Wegfall/weitere Herabsetzung der Verdienstgrenze für Bezug von Elterngeld für Besserverdienende. Es wird nicht viele treffen, die Betroffenen werden auch nicht notleidend, aber was ist denn nun mit dem Argument der Gleichberechtigung der Frau? Der Krieg kostet Geld, also weg mit diesem Argument der Gleichberechtigung. Fiel mir heute besonders auf.

Tina1
Tina1
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Tina1
Über das Thema, was der Wissenschaftler Nicolai Petro in dem Video bespricht u analysiert, darüber hat man kaum was gehört oder gelesen. Es ist aber ein wichtiges Thema, denn es erklärt den Jahrzehnten langen schweren Konflikt zwischen der Ostukraine und der Westukraine. Also es erklärt, die Spaltung der Ukrainer zwischen denen, die in Richtung Westen wollen und denjenigen, ein Großteil der Bevölkerung,  die sich zu Russland fühlen in der Ostukraine. Dabei aber nicht an Russland angebunden werden wollen, sondern unter der Ukraine weiter leben wollen, nur mit anderen Einstellungen. Das alles wäre friedlich möglich gewesen.

Warum wurden die Menschen nicht zusammengeführt, versöhnt, trotz unterschiedlichen Fühlen und denken? Warum gab es keine Vereinigung und damit Frieden, sondern Spaltung, Trennung u Krieg zwischen West u Ost, gegen die Ostukraine ? Wer hat das alles, also den Frieden in der Ukraine, verhindert ?

Darauf antwortet der Wissenschaftler Nicolai Petro, sehr interessant. Der
Bürgerkrieg im Donbass nach 2014, hätte verhindert werden können.
Tina

 










 

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Edita
Edita
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf reader vom 01.04.2024, 12:23:19

Vor allen Dingen mit Urteilen über die "korrupte" Ukraine mitsamt ihrem Präsidenten, unsere Regierung mit allen voran, den "unfähigsten" Regierungsmitgliedern, Habeck und Baerbock, und  natürlich dürfen die angeblichen "Staatsmedien" auch nicht fehlen!


Edita

pschroed
pschroed
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed

Zwei Jahre nach der Befreiung erinnert Selenskjy an die Gräueltaten in Butscha, ausgeführt von den russischen Besatzer angeführt vom Terroristen Putin.  Phil.

QUELLE FAZ

Orte wie Butscha, Irpin oder Borodjanka stünden für den Kampf der Ukrainer für ihr Land und ihr Leben, sagt der ukrainische Präsident. Sein Land werde auf jeden Fall siegen, gibt er sich überzeugt.

Wie kein anderer Ort in der Ukraine steht Butscha als Symbol für Gräueltaten in Russlands Krieg gegen die Ukraine. Einige Leichen wurden mit gefesselten Händen auf dem Rücken gefunden. Am 2. April 2022, Tage nach dem russischen Abzug, gingen die Bilder von den auf der Straße liegenden Toten um die Welt. Hunderte Menschen wurden dort nach dem russischen Einmarsch laut ukrainischen Ermittlern getötet.

Selenskyj sagte, dass die Ukraine so wie damals die Kiewer Vororte künftig ihr gesamtes Land befreien werde. „Das wichtigste ist, nicht den Glauben an sich zu verlieren“, sagte der Präsident. Es dürfe kein Tag vergehen, ohne dass die Ukraine Ergebnisse vorweisen könne. Etwa 20 Prozent des Landes sind unter russischer Kontrolle. Moskau hat Gebiete im Osten und im Süden des Landes besetzt.
reader
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von reader
als Antwort auf Edita vom 01.04.2024, 12:45:01

Mit irgendwelchen Schimpfwörtern habe ich und werde ich die von euch gewählten Volksvertreter niemals betitulieren. Für mich gilt immer noch: "Herr" oder "Frau", auch für nicht deutsche Politiker.  

Wenn ich von Medien schrieb , dann waren es keine "angeblichen" Staatsmedien, sondern tatsächliche - "Rekrutierung in der Ukraine" (Reportage Tagesschau heute) "(Warum Munition so schwer zu beschaffen ist" (Tagesschau März 2024)

Oder was meinst du mit "angeblich"?

 


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Edita
Edita
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf reader vom 01.04.2024, 13:02:34

Mein Einwand bezieht sich auf das, was Du der Umschreibung „man“ zugeordnet hast! 


Edita

Friedensfreund
Friedensfreund
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Friedensfreund

Wo sind eigentlich unsere Friedens-Barden, um ihre Stimme zu erheben für die Beendigung dieses Krieges? Wo ist Konstantin Wecker, wo Hannes Wader, wo Reinhard Mey, wo Udo Lindenberg, wo Heinz Rudolf Kunze, wo Herbert Grönemeyer??? Wo ist deren musikalisches Bekenntnis für den Frieden??? Wo liegt es begraben???

Malinka
Malinka
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Malinka

... apropos kalter Kaffee in der Ukraine ... 

In der Ukraine wird viel mehr Tee als Kaffee konsumiert. Dies gilt nicht nur für das Frühstück, sondern auch für den Nachmittag und den Abend. Eine Ausnahme bilden größere Städte in der Westukraine, wo vereinzelt noch Wiener Kaffeehäuser zu finden sind. Tee ist also das beliebtes Heißgetränk in der ukrainischen Kultur 

Manche überflüssigen Einlassungen hier führen zu noch mehr Streit - da sollte sich manch eineR schämen

Viel mehr irritiert die Ukrainer der neu eingeführte Wechsel und so ziemlich jede Nachrichtensendung fragt sich: Wann ist Ostern 2024 und warum gibt es zwei davon mit einem Monat Unterschied?Innerhalb der Christgengemeinde herrscht da ziemliche Unruhe im Land - und viele Gemeinden wollen und werden sich dem "neuen Kalender" auch nicht anschließen -  zur Info

Am 1. September haben die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche (UGCC) und die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OCU) auf einen neuen Feiertagskalender umgestellt – den Neuen Julianischen Kalender. Dieser Kalender enthält ein anderes System zur Berechnung des Datums von Ostern und anderen christlichen Feiertagen, das sich vom bisher in der Ukraine verwendeten julianischen System unterscheidet. Die offensichtlichste Änderung ist die Verlegung von Weihnachten auf den 25. Dezember, das zuvor am 7. Januar gefeiert wurde. Diese Änderung ist nur ein technisches Detail im kirchlichen Leben, hat aber erhebliche Auswirkungen auf den Rhythmus und den Veranstaltungskalender im Zusammenhang mit religiösen Feiertagen. Hier sind die wichtigsten Aspekte und Konsequenzen der Änderung des Kirchenkalenders in der Ukraine. Neue Feiertage in der Ukraine nach dem Neujulianischen Kalender: Einzelheiten Der neu eingeführte Kalender ist genauer, und dies gilt auch für die Daten religiöser Feiertage. „Wenn Sie den alten Kirchenkalender öffnen, werden Sie feststellen, dass einige Zahlen mit dem neuen Kalender übereinstimmen. Beispielsweise wird Weihnachten in allen Kirchenkalendern nicht am 7. Januar, sondern am 25. Dezember gefeiert. Dieses Datum änderte sich ständig und schließlich eins Es musste ein weiterer Tag hinzugefügt werden“, erklärt Erzbischof Vitaliy. Der neue Julianische Kalender „verschiebt“ alle Termine um 13 Tage. Das bedeutet, dass die Termine wichtiger kirchlicher Feiertage nun wie folgt lauten: Die Geburt der Heiligen Jungfrau Maria – 8. September (statt 21. September); Erhöhung des Heiligen Kreuzes – 14. September (statt 27. September); Die Fürsprache der Heiligen Jungfrau Maria – 1. Oktober (nach dem alten Kalender – 14. Oktober); Einführung der Heiligen Jungfrau Maria – 21. November (4. Dezember); St.-Andreas-Tag – 30. November (13. Dezember); Nikolaustag – 6. Dezember (19. Dezember); Weihnachten – 25. Dezember (7. Januar); Kathedrale der Heiligen Jungfrau Maria – 26. Dezember (8. Januar); Tag der Heiligen Melania – 31. Dezember (13. Januar); St. Basilius der Große – 1. Januar (14. Januar); Dreikönigstag - 6. Januar (19. Januar); Himmelfahrt des Herrn – 2. Februar (15. Februar); Verkündigung der Heiligen Jungfrau Maria – 25. März (7. April); Kupala-Nacht – 24. Juni (7. Juli); Heilige Peter und Paul – 29. Juni (12. Juli); Der Tag des Propheten Elias – 20. Juli (2. August); Makkabja, Honigretter – 1. August (14. August); Apfelretter - 6. August (19. August); Mariä Himmelfahrt - 15. August (28. August); Enthauptung des Heiligen Johannes des Täufers – 29. August (11. September); Das Weihnachtsfasten endet vor Neujahr: 15. November – 24. Dezember. Nach der Umstellung auf den neuen Kalender werden die Heilige Auferstehung, Himmelfahrt und Dreifaltigkeit im ukrainischen und römischen Katholizismus an verschiedenen Tagen gefeiert. Darüber hinaus ändern sich automatisch die Daten von Feiertagen, die auf denselben Tag wie religiöse Feiertage fallen: Weihnachten – 25. Dezember; Tag der Eigenstaatlichkeit, Tag der Taufe der Kiewer Rus – 15. Juli (Gedenktag des Großfürsten Wolodymyr); Tag des Verteidigers der Ukraine – 1. Oktober (Fürsprache der Heiligen Jungfrau); Tag der ukrainischen Sprache und Schrift – 27. Oktober (Tag des Hl. Nestor des Chronisten); Und Adoptionstag – 17. September (Tag des Gedenkens an die heiligen Märtyrerinnen Vera, Hope und Love und ihre Mutter Sophia). Bedingungen, unter denen der Übergang zum neuen julianischen Kalender durchgeführt wird: - Der Übergang wird nicht allen Gemeinden auferlegt; - Wenn Gemeinden Gottesdienste nach dem „alten“ Kalender abhalten möchten, steht es ihnen frei, dies zu tun; - Pfarreien sind verpflichtet, ihre Entscheidung ihren Bischöfen mitzuteilen; - Die OCU führt Statistiken darüber, wer Gottesdienste nach welchem Kalender abhält.

Man sieht also, es gibt auch in Kriegszeiten Probleme, mit denen sich die ohnehin geplagte Bevölkerung herumschlagen muss. Aber wie haben die Ukrainer auf die Umstellung reagiert? Laut "VisitUkraine.today/blog 
unterstützen knapp 44% der Ukrainer die Umstellung auf den neuen Kalender, 16% unterstützen es überhaupt nicht, 20% lehnen es komplett ab  und dem Rest ist es egal - und auch, wer für die Umstellung ist, würde Weihnachten lieber weiterhin am 7. Januar und nicht am  25. Dezember feiern.

„Die Psyche wehrt sich immer gegen Veränderungen. Die tiefe Realitätswahrnehmung des Gehirns strebt nach Stabilität. Deshalb klammern sich die Menschen an jede Stabilität“, erklärt die Psychotherapeutin Bohdana Yankiv. Ein gewisser Widerstand gegen gesellschaftliche Veränderungen sei normal, sagt die Expertin e. Der Kulturwissenschaftler Yevhen Savisko ist der Ansicht, dass die Frage der Umstellung auf den neujulianischen Kalender nicht nur eine kirchliche, sondern eine kirchenpolitische Frage sei.

Laut Savisko sind die Folgen für die Ukraine noch unklar. Erzbischof Vitaliy Klos und die Psychotherapeutin Bohdana Yankiv sind sich jedoch einig, dass der Geist des Feiertags durch die Änderung des Datums nicht verloren geht.

In jedem Fall können die Ukrainer wichtige Feiertage auch im Krieg in einer herzlichen, familiären Atmosphäre feiern, unabhängig davon, ob sie im neuen julianischen oder gregorianischen Kalender stehen. Trotzdem jeden Tag mehr Häuser durch die Russen zerstört werden und immer mehr Menschen sterben. gibt es auch noch ein Leben , abseits des Krieges, es gibt Unterhaltungsprogramm, Theater, Diskos ... kalter Kaffee ist das geringste Problem, welches die Ukrainer haben. 

Hier ein aktueller Beitrag aus dem Ukrainischen Frühstücksfernsehen
 
Malinka
Malinka
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Malinka
als Antwort auf Friedensfreund vom 01.04.2024, 13:40:17

aber, aber, die alten Herren geniessen doch längst die Früchte ihrer Arbeit im Reed gedeckten Luxusdomizil auf Sylt, auf dem Landsitz in der Toskana oder in Bielefeld - Udo widmet ab u nd zu mal einen Song den Ukrainern, was immer die davon haben - und was soll es denn auch bringen? Den Frieden? 
Hannes Wader sagte kürzlich in einem Interview mit der TAZ auf die Frage

Ihre Lieder haben es auch ohne Humor geschafft, eine große Wirkung zu entfalten. Glaubt jedenfalls Ihr Kollege und Freund Reinhard Mey. Der sagte, als Sie den Echo für Ihr Lebenswerk bekamen, in seiner Laudatio, Sie hätten „das erreicht, was alle Liedermacher sich auf die Fahne geschrieben haben: die Welt ein Stück besser zu machen“. Wie sehen Sie das?
Da hat Reinhard übertrieben. Den Anspruch hatte ich auch gar nicht, jedenfalls nicht in meinen Anfängen. Als ich angefangen habe, wollte ich nur singen – nicht irgendeine Scheißwelt verbessern. Zu den politischen Songs bin ich in gewisser Weise gezwungen worden – von außen, vom, sagen wir es ruhig so, vom Zeitgeist. Die Frage, die die Journalisten damals in den Sechzigern als Erste stellten, war immer dieselbe: Glauben Sie, dass Sie mit Ihren Liedern die Welt verändern können? Da war meine Antwort zwar immer Nein, aber der Anspruch stand im Raum. Diese Forderung ist natürlich nicht an mir abgeprallt.
Ihre politischen Lieder sind also hauptsächlich auf Druck des damaligen Zeitgeistes entstanden.
Ja. Ich hab mich zwar gewehrt, denn ich genüge ungern Ansprüchen und Forderungen – bis heute. Aber ich lebe immer in einer Atmosphäre von Forderungen, die sich natürlich auch verstärken, wenn man bekannter wird. Diese Forderung steht übrigens immer noch im Raum, sie piesackt mich immer noch. Deshalb entsteht dann – wenn auch seltener inzwischen – immer mal wieder ein sogenanntes politisches Lied.

Ich glaube, die Ukrainer machen sich selbst am besten Mut mit ihrer Musik -  in der geht es vor allem ums Durchhalten und weniger um Friedenstäubchen
 

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