Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Granka
Granka
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Granka
als Antwort auf pippa vom 20.03.2024, 11:18:47
wäre es wirklich die richtige und vor allem die dauerhaft friedensstiftende Lösung, Putin seine Beute zu überlassen und einen Waffenstillstand jetzt auszuhandeln?

Ich bezweifle das und hoffe, ihr nehmt mir das nicht übel. Was ich fürchte ist, dass ein so triumphierender Putin nur Luft holen würde, um dann weiter zu machen.
Von Karl
Ich fürchte mich auch vor einem triumphierenden Putin, doch ich fürchte mich vor einem in die Enge getriebenen Putin noch mehr.

Was passiert eigentlich, wenn die Ukraine das Kunststück fertig bringt, die besetzten Gebiete zurückzuerobern?

Glaubt ihr, dann würde Putin stillhalten? 

Ich glaube, dann geht nach einiger Zeit alles von vorne los , und das kann doch niemand wollen.
Die Russen selber werden niemals die Kraft aufbringen, sich von diesem korrupten System zu befreien.

Beenden kann das nur die NATO, aber dies bedeutete Weltkrieg.
Pippa
Pippa, was hat denn das  große Russland mit seinem Möchtegern Zar bisher erreicht? Putins wollte in einer  militärische Spezialoperation in 3 Tagen die Ukraine einnehmen, in einer, wenn man den Militärs zuhört, völlig chaotischen Aktion, Kiew erreichen, ging daneben, die Ukrainer verteidigten heldenhaft ihr Land.   . Hätte die Ukraine von Anfang an genug und die richtigen Waffen besessen, hätten sie die Russen aus ihrem Lang gejagt, auch die Sommeroffensive gelang  wegen Waffenmangels nicht und jetzt besinnt sich Europa gerade noch rechtzeitig um Putin daran zu hindern die Ukraine vollends zu zerstören und noch mehr Leid anzurichten. 
Wie ist das mit der, völkerechtswidrigen annektierten Krim, die er als russisches Gebiet betrachtet? Putin warnt unaufhörlich, davor die Krim anzugreifen, droht  mit strategischen Nuklearwaffen,
mit was auch immer. Und? Die Ukrainer haben schon teilweise und mehrmals die Kerschbrücke zerstört, die russische Schwarzmeerflotte vertrieben, russische Schiffe versenktund letzlich verschiffen sie auch wieder Getreide über das Schwarze Meer. Was hat Putin gemacht? Nichts, er kann nur drohen, er mag genug Soldaten haben, aber nach allem was ich las, hält auch die russische Wirtschaft einen langen Krieg nicht aus. 
Nein, Angst hätte ich nur, wenn es nicht gelingt, diesen verbrecherischen Imperialisten zu stoppen.
Granka
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Friedensfreund
Friedensfreund
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Friedensfreund
als Antwort auf Karl vom 19.03.2024, 21:47:43

@ karl

Ich glaube nicht, dass die Länder Europas mit all ihren getroffenen Maßnahmen Putin zu Verhandlungen bewegen können. Die Sanktionen in ihrer Summe treffen Russlands Wirtschaft nicht, sie schaden in erster Linie uns selbst. Auch können wir noch soviel Waffen und Munition in die Ukraine liefern, Russland wird immer eine entsprechende Antwort finden. Egal, was Deutschland und Frankreich in dieser Richtung tun, es interessiert Putin nicht. Es interessiert ihn deshalb nicht, weil er mittlerweile wirtschaftlich von Europa nicht mehr abhängig ist, und die atomare Drohkulisse funktioniert ja auch, wie man sehen kann. Aber - Russland ist fest eingebunden in die BRICS-Gemeinschaft, und eine gute Chance für Verhandlungen und einer darauf folgenden Kriegsbeendigung bestünde mM nach darin, dass diese Staaten, vorwiegend China und Indien, Druck auf Putin ausüben, ihn zum Einlenken drängen. Sollte er innerhalb dieses Verbundes seine Position verlieren, dann wäre Russland wirtschaftlich am Ende. Deshalb wäre es nicht das schlechteste, wenn Deutschland in dieser Hinsicht verstärkt auf die BRICS-Staaten einwirken würde. 

@ elbling

Du bleibst also bei Deiner Ansicht, dass die DDR territorialer Bestandteil der UdSSR war, völkerrechtlich gesehen also eine Sowjetrepublik? 
Im übrigen ist das hier ein sehr seriöses Diskussionsforum, da sollten persönliche Beleidigung, wie Du sie mir gegenüber gebracht hast, unterbleiben. 

 

Alkmar
Alkmar
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf pschroed vom 20.03.2024, 12:09:44

Im Moment, lieber Phil, juckt mich eher, wann oder wie der Kanzler die Koalition kitten kann.
Der Ton und die Stimmung in der Fraktion sind schlecht.

Ein Lichtblick dürfte sein, dass die NATO aktuell eine Personalfrage stellt, wo Scholz auch für den Niederländer Mark Rutte ist.
Seltsam, gilt dieser doch als harter Unterstützer der Ukraine.
 


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ingo
ingo
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 19.03.2024, 21:47:43

@karl: Deine ersten beiden Sätze sind sehr diplomatisch😏Für einen Forenbetreiber ist das absolut okay. Ich hätte das deutlicher geschrieben, weil ich geradezu entsetzt darüber bin, dass Menschen der Putin_Strategie immer noch auf den Leim gehen und nicht merken, dass es hier nicht nur um die Sicherheit der Ukraine, sondern auch um die Sicherheit der angrenzenden Länder und auch um unsere Sicherheit geht. Putin will die Urkaine, dann noch andere Anrainer und er will Europa und möglichst die Nato destabilisieren/zerstören. Deshalb sind wir alle leider in der Verteidigerposition.

Alkmar
Alkmar
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf Friedensfreund vom 20.03.2024, 12:34:41

Hallo,
man kann nie Sanktionen aussprechen, die nicht auch selbst jemanden etwas kosten, denn ansonsten stellt sich eine Sinnhaftigkeit des Handels miteinander, wo nur eine Partei Nutzen hat.
Es kommt nur darauf an, ob man sein gestecktes Ziel erreicht.
Ziel war es, eine aufstrebende Ukraine, die wirtschaftlich anfing zu prosperieren, zu überfallen und sich einzuverleiben. Also niederer Raubzug.

Russland hat ein wahnsinniges Wirtschaftsproblem, wenn man bedenkt, dass alles auf Krieg umgestellt wurde.
Daher ist das aktuelle Bild der russischen Wirtschaft ein Potemkin’sches Dorf.
Eine Wirtschaft blüht auf im Krieg und kollabiert danach, wenn der Raubzug negativ gewinnbringend war.
Das ist ein Grund für den russischen Rückzug aus Afghanistan.
Daraus zu schließen, dass reine Zahlen darüber entscheiden würden, wie gesund ein Land sei, ist töricht, denn in Russland gibt es Überreichtum und bittere Armut im Drogenkonsum oder Alkoholismus.
Das ist der Grund, warum Putin Soldaten aus ärmeren Regionen verpflichtet und nicht aus der Hauptstadt und seinem Speckgürtel.
 
Auch der Deutsche Verzicht auf Nord Stream 1 und 2 werden erst verspätet wirksam.
Ein neues Druckmittel wurde gerade wieder genannt – den Rückbau!
Es ist also nicht, wie einige behaupten, alles so schrecklich und hoffnungslos, Russland zur Einsicht kommen zu lassen.
 

Elbling
Elbling
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Elbling
als Antwort auf pippa vom 20.03.2024, 11:18:47
wäre es wirklich die richtige und vor allem die dauerhaft friedensstiftende Lösung, Putin seine Beute zu überlassen und einen Waffenstillstand jetzt auszuhandeln?

Ich bezweifle das und hoffe, ihr nehmt mir das nicht übel. Was ich fürchte ist, dass ein so triumphierender Putin nur Luft holen würde, um dann weiter zu machen.
Von Karl
Ich fürchte mich auch vor einem triumphierenden Putin, doch ich fürchte mich vor einem in die Enge getriebenen Putin noch mehr.

 
..und genau das ist Putin sein Kalkül - Angst zu erzeugen und verunsichern.

Zurückschrecken wegen der Angst bedeutet aber bei solch Wahnsinnigen auch das sie sich bestätigt fühlen, sie können weitermachen wie bisher.
Ein User schrieb hier das er seinen Nachkommen den Frieden erhalten will. Bei Erpressern funktioniert das aber nicht, sie sind nie zufrieden mit dem was sie bekommen haben. Wir würden lediglich die 'Lösung des Problem's' auf die Nachfolge-Generation verschieben. Wenn wir was für unsere Nachkommen wirklich machen wollen müssen wir jetzt und hier das Problem mit Russland lösen.
Wenn Putin sieht das sich keiner einschüchtern läßt muß er seine Strategie wechseln - denn auch Putin und seine Enturage wissen sehr genau das sie 'mit dem Feuer spielen' und auch sie haben kein Interesse daran das die wenigen Überlebenden unter einer Eiche Platz finden. Russland's 'Führung' muß und will sein Gesicht wahren. Das kann ein Punkt sein sie zum Einlenken zu bewegen.

Auch wenn es sehr paradox klingt - bis dahin ist eine mehr wie massive Aufrüstung das allerbeste Mittel ihnen einen Ausweg klar zu machen - den Krieg beenden.

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Juro
Juro
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf Edita vom 20.03.2024, 11:37:10

Hallo Edita,
so kann es passieren, wenn man sich ungefragt in eine Diskussion einmischt, zu Dingen, von denen man keine Ahnung hat, sondern aus seiner mit der Muttermilch aufgesogenen und elterlich verordneten ("altdeutschen") Ideologie heraus die Welt zu erklären versucht. 

Die Bundesrepublik Deutschland wäre 1990/1991 froh gewesen, einen geordneten gesamtstaatlichen Katastrophenschutz zu haben. Meine zweite Arbeitswoche in Neu-Deutschland begann damit, dass ich an einer Tagung der Landesregierung teilnehmen musste, wo genau dieser Zivil- und Katastrophenschutz das Thema war. Ich habe nach dieser Tagung in drei Tagen eine Synopse aller Bundesländer geschrieben, damit man weiß, worüber man reden sollte. Ein Gewerkschaftsverlag hat diese dann in sein Literaturprogramm aufgenommen und sie ging reißend weg. Geld habe ich dafür nicht gewollt (schön dämlich, oder?)

Bis 1975 und noch lange danach war die Grundhaltung vieler Verantwortlicher auf lokaler Ebene zu umschreiben mit: "Dat is us Füer!" oder "Das ist unser Einsatzort!" Es gab ja Geld für gefahrene Einsätze. 1975 rollten Köpfe nach einer verheerenden Brandkatstrophe in Niedersachsen. Erste überregionale Strukturen wurden aufgebaut und Katastrophenschutzkonzepte überdacht. 
Es dauerte aber noch  fast 20 Jahre, ehe daran gegangen werden konnte, die verkrusteten Denkweisen aufzubrechen. Vorher hatte man natürlich das Katastrophenschutzsystem der DDR im Zuge der Wiedervereinigung geschleift.

Nun zu deinem Argument, dass man dem Wehrunterricht nicht entrinnen konnte. Doch - man konnte. Mädchen ohnehin. Aber sehr bald nach 1978 auch Jungen, die sich gegen einen Dienst an der Waffe aussprachen, natürlich mit Hilfe der Eltern und in vielen Fällen auch der beiden großen christlichen Kirchen. Die Grundausbildung im Katastrophenschutz war die Alternative.

Ich hätte mich, wäre ich noch in der betreffenden Altersgruppe, befreien lassen können. Mit einem Ausmusterungsschein war das auch möglich. Ich hätte mich auch befreien lassen.

Mein Weg ging mit 12 Jahren in das DRK. Mit 18 wählten mich die Mitglieder aus unserem Ort in die Leitung des Ortsverbandes. Da war ich schon länger Mitglied in einer Sanitätseinheit des Katastrophenschutzes des DRK. Mit 20 machte ich meinen Ausbilderschein, wie fast alle aus meiner Berufsschulklasse. Witzigerweise war das nicht konfliktfrei, denn die Freiwillige Feuerwehr wollte mich auch haben, was aber wegen der Einbindung in Einsatzstrukturen des DRK und später auch des Gesundheitswesens schlecht ging.

Wenn du dich schlau machen willst, dann lies mal hier nach:
https://militaermedizin.de/html/med__schutz_der_bevolkerung.html

Übrigens hat die DDR das Lehrfach "Medizinischer Schutz der Bevölkerung", das in etlichen Lehrinhalten auch vor dem Wehrunterricht vermittelt wurde, ab Ende der 1970-er Jahre gestrichen. Der Schwerpunkt lag nun auf einem aktiven Friedensprogramm.

Juro

Elbling
Elbling
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Elbling
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 20.03.2024, 11:51:18
was gibt es eigentlich an der Aussage vom User "Friedensfreund" auszusetzen, dass die ehemalige DDR nicht zum Territorium der Sowjetunion gehörte ?? 
Weißt Du es wirklich nicht besser?
Gehörten denn Deiner Meinung nach  Polen, Ungarn, Tschechoslowakei, Rumänien und Albanien auch zum Territorium der Sowjetunion?

 
Ich erinnere nur an den Aufstand in der DDR..!
Ich erinnere nur an Einmarsch in Ungarn..!
Ich erinnere nur an den Einmarsch in die Tschechoslowakei..!

Das hat allen die "Machtposition der UdSSR" sehr klar gemacht - wer das Sagen hatte. Das es "selbständige" Staaten sein sollten war nichts anderes als Augenwischerei. Nur so viele glauben noch immer das da selbständige Staaten waren......
Und wie selbständig die Unionsstaaten waren hat Moskau auch recht deutlich klar gemacht: Armenienkrieg, Tetschenenkrieg, Ukrainekrieg, Georgienkrieg...........
Ich weiß das es hier so einige alles durch die 'rosa-rote Brille' betrachten - mal abzundzu absetzen..!
pschroed
pschroed
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed

Regierungserklärung im LIVESTREAM.
Auch die Ukraine ist ein großes Thema, besonders die Aussage von Mützenich wird vom Friedrich Merz hart 42 Minute, kritisiert. (Das Einfrieren des Ukraine Krieges)Phil.

QUELLE SPON

+++ Regierungserklärung im Livestream +++

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Der Kanzler spricht vor dem EU-Gipfel über den Ukrainekrieg. Aber auch die Rentenreform in Deutschland ist Thema. Jetzt kontert Oppositionsführer Friedrich Merz. Sehen Sie hier die Debatte live.
20.03.2024, 12.55 Uhr
hobbyradler
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Alkmar vom 20.03.2024, 13:12:17
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Auch der Deutsche Verzicht auf Nord Stream 1 und 2 werden erst verspätet wirksam.
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Du hast sicherlich recht, dass manche Sanktionen sich erst verspätet auswirken. Doch Nord-Stream 1 und 2 liegen etwas anders.

Nach meiner Erinnerung war es Putin der die Gaslieferungen über Nord-Stream 1 einstellte. Für Nord-Stream 2 gab es noch keine Genehmigung. Wir nehmen jetzt immer noch russisches Gas ab..

Vermutlich werden wir nach Aufklärung zum Attentat eine Überraschung erleben.

Die Verschwiegenheit der Bundesregierung bezüglich dieser Angelegenheit lässt für mich die Vermutung  zu, dass ein europäischer Verbündeter wie Polen, die USA oder die Ukraine der Attentäter war.

Russland eher nein, nicht weil ich Putin eine solch Schandtat nicht zutraue, sondern weil es Russland gereicht hätte weiterhin kein kein Gas zu liefern.

https://de.wikipedia.org/wiki/Anschlag_auf_die_Nord-Stream-Pipelines
 

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