Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

olga64
olga64
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf aixois vom 11.03.2024, 18:18:04

Obwohl ich natürlich keinerlei Ähnlichkeiten zwischen der jungen, deutschen Aussenministerin und dem amtierenden, alten und vermutlich auch kranken Mann im Vatikan sehe (das ist schon stark an den Haaren herbeigezogen, zumal wenn man die angenommene Dauer eines MinisterInnen-Amtes in Deutschland mit einem Amt auf Lebenszeit im Vatikan vergleicht), stimme ich ansonsten mit Ihnen grossenteils überein.

Aber ich machte mir als nicht klerikale, weibliche Person noch weitergehende Gedanken: m.W. ist die Religion in der Ukraine nur zu einem kleinen Teil diejenige des Moskauer Patriarchats,d as Russland bestimmt. Möchte sich der Papst als Oberhaupt der katholischen Kirche nicht zu stark in die Interna des Moskauer Patriarchats einmischen, welches doch vermutlich sehr eng an Putin gebunden ist.
Und wäre es opportun für den Papst, seinen "Kollegen" Kyril (der übrigens früher ebenfalls KGB-Agent war wie Putin) seine Vorschläge zu Verhandlungen zwischen  Russland und der Ukraine vorzutragen?

So stösst nun Erdogan in diese freie Lücke und bietet unter seiner Führung Friedensverhandlungen zwischen Putin und Selenskij in Istanbul an. Olga

Edita
Edita
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf aixois vom 11.03.2024, 18:18:04

So wie das Kruzifix seit Jahrtausenden Sinnbild für das Opfer Jesu Christi zur Erlösung der Menschheit ist, ist das Hissen der weißen Fahne in einem Kriegsgebiet seit Jahrhunderten das Zeichen zur Kapitulationsbereitschaft, und das weiß auch der Papst, seine  nachträglich gereichten Erklärungen sind nichts weiter als ein untauglicher Versuch einer Relativierung seiner ursprünglichen Aussage, um die sehr berechtigten Kritiken abschmettern zu können! 



Edita

Elbling
Elbling
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Elbling
als Antwort auf MarkusXP vom 11.03.2024, 17:09:43
Er sieht die vielen Toten und Verletzten und möchte diesen Krieg so schnell wie möglich beendet sehen.
 
Das wundert mich aber die"moralische Autorität", haben doch seine vielen Vorgänger allesamt der jeweiligen Obrigkeit fleißig gedient. Sie haben die Waffen sogar gesegnet damit sie der 'anderen Seite Tot und Elend' brachten....
Er sollte sich besser mit dem Beten befassen.....

Anzeige

aixois
aixois
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf olga64 vom 11.03.2024, 18:30:27

Fortschritt wird durch Phantasie, durch Innovation, durch das Erforschen und Entdecken Wollen  von bislang Unbekanntem, vom Begehen bislang nicht ausgetretener,  oder gar noch nicht kartografierter, Wege , befördert.

Dahinter steht die neugierige Frage "was könnte gehen ?"

Nicht aber die Aufzählung von echten oder vermeintlichen Gründen,  die einen vornherein darüber informieren , weshalb etwas sicher nicht gehen wird,  und was deshalb gefälligst  schon  gar nicht erst versucht werden sollte.

Erfinder waren von ihrem Bemühen überzeugt, und haben es,  nach oft bitteren Fehlschlägen, immer und immer wieder neu probiert, bis zum Gelingen.

Ich warte immer noch auf den/die Bundestagsabgeordnete(n), der/die es Toni Hofreiter nachmacht und sich nächtelang hinsetzt, um die existierenden 'Friedenswaffen-Modelle" zu 'büffeln'.... und dann den Alltag vor Mikrofonen und in talks shows verbringt  und von nichts anderem mehr redet als von den neuesten 'Friedensinitiativen', deren Anzahl, so meine Befürchtung, allerdings weitaus geringer sein dürfte  als die verschiedenen Haubitzen-Typen .

olga64
olga64
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf aixois vom 11.03.2024, 19:02:46

Ich nehme an, es gibt sie in grossen Mengen, die BundestagsabgeordnetInnen, die ihre Zeit dafür verwenden, sich irgendwas Kluges (auch ihrer persönlichen Sicht) einfallen zu lassen, damit sie aus dem Heer derer, die noch daran arbeiten, hervorstechen.
Toni Hofreiter hatte wohl andere, politische Karrierepläne und rechnete damit, in der Ampel-Koalition endlich ein wichtiges Ministeramt zu erhalten (geschätzt war es diePosition des Landwirtschaftsministers). Und der Inhaber dieses Amtes - Cem Özdemir - träumte wohl davon, Aussenminister zu werden, um es dann u.a. mal Herrn Erdogan so richtig zu zeigen.
Aber manchmal bestimmen andere anders. Kann auch wieder sein, wenn Herr Kretschmann (Baden Württemberg) abtritt, dass dann doch nicht Herr Özdemir sein Nachfolger wird. Das kann ganz einfach auch deshalb so sein, weil die Wähler sich in BW nicht mehr für die Grünen mehrheitlich entscheiden, wenn der charismatische Herr Kretschmann weg ist.
Mich wundert nur immer,dass erwachsene Männer (wie z.B. die beiden Beispiele Özdemir und Hofreiter) sich auch in Talkshows von neugierigen ModeratorInnen in solche Dinge reinquatschen lassen und wenn es nicht klappt, die Sache noch peinlicher wird.
Aber man ist im Gespräch und das ist auch schon was....
Bin ich froh,dass ich solche Strategien beruflich nicht mehr nötig habe.... Olga

sneja
sneja
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von sneja
als Antwort auf aixois vom 11.03.2024, 12:51:31

@aixois:
Die Bibel hast Du zuerst zitiert, sonst wäre mir nicht in den Sinn gekommen, das bekannte  Wort von der "anderen Backe" zu erwähnen.

Man kann ja für und wider dasselbe gefällige oder vordergründig einleuchtende Argumente finden, wenn man nur geschickt oder geschult genug ist. 
Ich bin solcher Wortfechtereien schnell überdrüssig, es erinnert mich an die Zeit, als der Existenzialismus Mode war und wir mit schwarzen Rollkragenpullovern und (die Mädels) mit Juliette-Greco-schwarz-umrandeten-Augen in der Kneipe saßen und nächtelang diskutiert haben - nur um des Diskutierens willen.
Das Thema, um das es hier geht, ist zu ernst. Und Du, aixois, wie auch jene, die Du zum "Lager" der Friedfertigen zählst, hast meines Wissens bislang noch nie einen brauchbaren Vorschlag geäußert,
wie man mit jemandem verhandeln soll, der es nicht will.
Ich rechne mich übrigens nicht absolut einem Lager zu, ich höre denen zu, die die Endlosschleife in der Argumentation fahren, man solle keine Waffen liefern, sondern verhandeln. Und sollte es eine Möglichkeit geben (ohne dass die Ukraine aufhört zu existieren), wäre ich die erste, die zugeben würde 'Ich habe mich geirrt.'
Aber viel Klügere und besser Informierte als ich sagen, es geht nicht, und es ist brandgefährlich für Europa.
Der Presseclub gestern war auch ein gutes Beispiel. Für mich jedenfalls.
sneja


Anzeige

poldy
poldy
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von poldy

Ich habe vorhin einen Beitrag der .. Letzten Geneartion .. im Radio gehört. da stellt sich mir auch die Frage, sind die ganzen, neuen Fabriken klimafreundlich, im Sinne der ..Letzten Generation ..  die für den Nachschub der Ukraine sorgen.

Dazu auch sämtliche Waffen, die die ganze Bevölkerung leiden lassen. Dazu kommt später noch vielleicht der ganze Wiederaufbau, wenn dieser unsägliche Krieg endlich mal beendet ist.

Zur Zeit gibt es überall so viele, reale , dramatische Sorgen .

poldy

aixois
aixois
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf MarkusXP vom 11.03.2024, 17:09:43

Er ist sicher ein gebildeter Mann, aber dass er im Ukrainekonflikt mit den "historischen Feinheiten" vertraut ist, traue ich ihm ehrlich gesagt nicht ungeprüft zu.

Dass der Papst seine Reisen, seine Reden, seine Predigten, seine Interviews ganz alleine macht und nicht auf Teams erfahrener Fachleute und Berater, auch aus seiner Heimat Argentinien,  zurückgreift, sich nur auf seinen Verstand, seine Bildung verlassen muss, das glaube ich nun nicht.

Ich denke,  wir sehen die Sachlage wie so oft zu eurozentrisch/zu transatlantisch.
Als ob wir, der reiche Norden,  immer noch das Gravitätszentrum globaler Macht wären.

Unsere Interpretationen oder Beurteilungen über 'historische Feinheiten' müssen nicht (und werden es nicht) von den Menschen im globalen Süden geteilt werden.
Gerade die jungen Politiker in Afrika, in Südamerika,  schicken sich an,  selbst, und damit oft auch anders, als der globale Norden zu denken.

Sie tun sich schwer, die strenge, von ihnen als einseitig oder gar neokolonialistisch eingeschätzte  Position der westlichen Industrieländer mitzutragen.

Ich glaube daher nicht, dass die Mehrheit der Katholiken ihren pontifex wegen seines  Interviews (das erst noch ausgestrahlt werden soll, hoffentlich) so in die Pfanne hauen will, wir das tun.
Das Gegenteil könnte der Fall sein.



 
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf sneja vom 11.03.2024, 19:19:16
....................
Das Thema, um das es hier geht, ist zu ernst. Und Du, aixois, wie auch jene, die Du zum "Lager" der Friedfertigen zählst, hast meines Wissens bislang noch nie einen brauchbaren Vorschlag geäußert,
wie man mit jemandem verhandeln soll, der es nicht will.
..........................

Sofern der Spiegel recht hat, sieht es für mich ganz eindeutig so aus als möchte Selenskyj keine Verhandlungen, keinen Friedensgipfel.

Je länger Selenskyj wartet, umso mehr sinnlose Tote.

Ciao
Hobbyradler
 

Die Türkei hat sich bei einem Besuch von Wolodymyr Selenskyj in Istanbul erneut als Vermittler im Krieg Russlands gegen die Ukraine angeboten. »Wir sind bereit, einen Friedensgipfel auszurichten, an dem auch Russland teilnimmt«, sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan. Er sagte zudem die Unterstützung seines Landes beim Wiederaufbau der Ukraine zu. Die Türkei unterstütze zudem weiterhin die Integration der Ukraine in »euro-atlantische Institutionen«.
Vor Journalisten bezeichnete Selenskyj die Gespräche mit Erdoğan als produktiv, einen Friedensgipfel unter russischer Teilnahme lehnte er aber ab


https://www.spiegel.de/ausland/tuerkei-bietet-vermittlung-zwischen-ukraine-und-russland-an-a-63314100-11b2-40fb-aa21-f940941f84e3

Friedensfreund
Friedensfreund
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Friedensfreund

Die Wortführer des Westens wollen keinen Frieden, ansonsten hätten sie über die zutiefst christlich fundierten Worte des Papstes zumindest mal diskutiert, statt sie sofort in Bausch und Bogen abzulehnen und ihn selbst so dreist anzugehen. Diese täuschend als "Ringtausch" benannte Waffenlieferung an GB und damit an die Ukraine, wird uns früher oder später die Vernichtung bringen. Und was wollen wir später unseren Nachkommen auf deren Fragen antworten, weshalb wir es zugelassen haben, dass sie in einem verstrahlten und zerstörten Deutschland leben müssen? Wir dürfen es soweit nicht kommen lassen. Deshalb die Waffen nieder und bereit sein zu Friedensdeals. Auch wenn diese schmerzhaft sein könnten. Wir sind es unseren Enkeln schuldig.


Anzeige