Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf aixois vom 09.03.2024, 11:09:51

Die ersten Aufklärer (Kant und Konsorten) wurden noch gehört, gar bewundert und ihre Gedanken setzten sich durch. Ihnen haben wir den liberalen Staat zu verdanken.
Wenn heute von Aufklärern die Rede ist, denkt man doch eher an die Eingabe von Zielkoordinaten für den Taurus ...

Und wenn von Pazifisten die Rede ist, werden Rechtfertiger von Putin gemeint. Die Sprache wird nicht nur verändert, sie verkommt geradezu. Daher, lieber @aixois, hast Du meine Bewunderung, dass Du hier noch weiter argumentierst. Aber gegen die Immer-RechthaberInnen hast Du keine Chance, glaub es mir.

LG

DW
pschroed
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed

Die ukrainischen Bürger haben die Hoffnung auf die Gegenoffensive aufgegeben. 
Sie haben Angst , die Waffen-Hilfe aus dem Westen bleibt aus. 
Ganzes Land in Flammen.
Sie werden zu uns flüchten, so wie die Syrer auch in die EU flüchteten um ebenfalls Putins Bomben zu entkommen.  Keiner wird den Kriegsverbrecher Putin bremsen, er wird seine Ziele umsetzen, egal wieviel Menschen er noch töten wird.  Mal gespannt wie Frankreich , Polen und die Briten  reagieren.  Phil. 

QUELLE FOCUS
Rund um die von den Russen eingenommene Stadt Awdijiwka verlassen Ukrainer ihre Häuser und fliehen. Viele haben die Hoffnung aufgegeben, in ihren Häusern bleiben zu können. Am Bahnhof von Kramatorsk treffen nun Soldaten auf dem Weg an die Front auf Zivilisten, die von dort fliehen.

Seit die russische Armee Awdijiwka in der ostukrainischen Region Donezk erobert hat, wächst die Sorge vor einem weiteren Vorrücken. Erst vor kurzem wurde bekannt, wie sich die Menschen in den Dörfern rund um die Kleinstadt darauf vorbereiten, ihre Höfe zurückzulassen.

Aber auch in den Städten der Region sind jetzt immer mehr Menschen dabei, ihre Heimat zu verlassen, wie ein Bericht der „BBC“ zeigt.

„Wir wissen, was auf uns zukommt“, sagt etwa Mariya dem Sender, während sie den Fernseher in ihrer Wohnung in Kostyantynivka verpackt. Er soll in die Hauptstadt Kiew geliefert werden, wohin sie selbst mit ihrem Sohn gehen möchte. „Wir sind den ganzen Tag müde und leiden unter Stimmungsschwankungen und Panikattacken.“

Fast täglich verschlechtere sich die Lage, es gebe ständig Beschuss, die Luftwaffe der Russen sei ständig im Einsatz. „Die Russen werfen Bomben auf Wohnhäuser“, fügt er hinzu.

Und so werde der Bahnhof von Kramatorsk im Donbass, so schreibt die „BBC“, nicht nur die letzte Station der Soldaten vor dem Fronteinsatz, sondern zunehmend auch zum Ziel der Zivilisten, die aus ihren Städten fliehen.

Dort treffen die Reporter auch Alla, die auf ihrenZug nach Kiew wartet. „Vor einem Jahr dachten wir, wir würden Hilfe aus dem Westen bekommen und unsere Gegenoffensive würde funktionieren“, sagt sie. Aber jetzt glaubten die Menschen nicht mehr daran.
pschroed
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Der-Waldler vom 09.03.2024, 11:29:23
 

Und wenn von Pazifisten die Rede ist, werden Rechtfertiger von Putin gemeint. Die Sprache wird nicht nur verändert, sie verkommt geradezu. Daher, lieber @aixois, hast Du meine Bewunderung, dass Du hier noch weiter argumentierst. Aber gegen die Immer-RechthaberInnen hast Du keine Chance, glaub es mir.
LG
DW
Lieber DW.
Du schreibst von zwei Gruppen, pro und kontra.
Man kann deine Kritik auch umgedreht anwenden, besonders die Aussage bzw. der Vorwurf der Rechthaberei. Keiner hat Insider Wissen, aber wirklich keiner, wir können uns nur über die demokratischen Medien informieren. Phil.
 

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Alkmar
Alkmar
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf pschroed vom 09.03.2024, 07:56:34

Na ja, die Schwächen des Kanzlers liegen wohl nicht alleine bei ihm, sondern an der Koalition von Parteien, die nicht zueinander finden. Denn es wackelt bisweilen der Schwanz mit dem Hund und nicht umgekehrt.
Zudem gibt es Machtkämpfe innerhalb der Parteien und den jeweilig führenden Personen.

Die FDP hat massive innere Konflikte mit sich selbst und einem penetrant störenden Neoliberalismus, die sie versucht in die Koalition hinein zubringen.
Zudem meine ich, dass nicht nur ein großmäuliger Anton Hofreiter ein alleiniges Problem darstellt, sondern auch eine Frau Strack-Zimmermann oder ein nordische Störfaktor, namens Wolfgang Kubicki, der den Neoliberalismus einfordert.
Ferner auch noch eben viele andere, die ihre Agenda ungeachtet der Koalitionsdisziplin und zudem rücksichtslos, durchbringen möchten.
Auch zeigt es sich, dass man als „Dauer-Dagegen Partei“ nicht nur der Koalition massiv schadet, sondern sich letztlich auch selbst.

Machtworte eines Kanzlers können also durchaus dazu führen, dass diese fragile Koalition zerbricht.
Und auch umgekehrt wird ein passender Schuh daraus.
Sollte die SPD in ein Umfragehoch kommen, könnte auch dann der Kanzler die Zügel fester anziehen!
Also ist nicht Dauerkritik förderlich, sondern Solidarität!

Auch daran fehlt es, bei den zunehmend konstanten und allem Übel nach zudem noch notorischen unzufriedenen Wählerschaften, für die „jeden Tag wählen“ anscheinend angesagt sind.
Nur ist es leider so, dass man verblödet wäre, permanent nach Abstimmungen zu rufen ohne selbst einmal Verantwortung zu übernehmen.
 
Aber zunehmend ein Problem des Menschen an sich… „Da murrte das Volk!“, steht bekanntermaßen schon in der Bibel.
 

 

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf pschroed vom 09.03.2024, 11:55:35
 

Und wenn von Pazifisten die Rede ist, werden Rechtfertiger von Putin gemeint. Die Sprache wird nicht nur verändert, sie verkommt geradezu. Daher, lieber @aixois, hast Du meine Bewunderung, dass Du hier noch weiter argumentierst. Aber gegen die Immer-RechthaberInnen hast Du keine Chance, glaub es mir.
LG
DW
Lieber DW.
Du schreibst von zwei Gruppen, pro und kontra.
Man kann deine Kritik auch umgedreht anwenden, besonders die Aussage bzw. der Vorwurf der Rechthaberei. Keiner hat Insider Wissen, aber wirklich keiner, wir können uns nur über die demokratischen Medien informieren. Phil.
 

Du hast Recht: Niemand hat Insiderwissen, aber auch niemand weiß, was der wirklich richtige Weg ist, weil es den einen richtigen Weg vermutlich gar nicht gibt.  Aber es wird hier so getan, als wisse man ganz genau, was richtig ist (natürlich die eigene Postion)  und wertet die andere Seite sehr gern ab, oft sogar persönlich.

Ich finde, wir sollten hier alle mal verbal abrüsten, und den anderen zugestehen, dass er nicht dauernd Belehrungen braucht und genauso rat- und hilflos ist wie man selbst. Vor allem, dass er kein Unhold ist, nur weil er eine andere Position vertritt.

DW
pippa
pippa
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pippa

Ich habe den Kanzler gestern in einer an sich Unterhaltungstalkshow erlebt und völlig anders erlebt als ich ihn in den  täglichen Medienberichten wahrnehme.

Als G. di Lorenzo ihn fragte, warum er nicht öfter mal auf den Tisch hauen würde, sagte er, es wäre nicht seine Art, solches öffentlich zu machen.

Was also sind seine Schwächen? Nicht öffentlich jemanden wie Hofreiter oder Kubiki zu maßregeln?

Ich bin jedenfalls froh, dass wir gerade jetzt keinen Hitzkopf als Kanzler haben.
Pippa


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Friedensfreund
Friedensfreund
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Friedensfreund
als Antwort auf pschroed vom 09.03.2024, 11:30:40

Die ukrainischen Bürger haben die Hoffnung auf die Gegenoffensive aufgegeben. 
Sie haben Angst , die Waffen-Hilfe aus dem Westen bleibt aus. 
Ganzes Land in Flammen.
Sie werden zu uns flüchten, so wie die Syrer auch in die EU flüchteten um ebenfalls Putins Bomben zu entkommen.
aber genau das darf nicht passieren. Aber wenn der Westen weiter Waffen liefert und am Ende vielleicht sogar seine Soldaten, dann wird sich dieser Krieg immer weiter aufschaukeln, denn Putin wird nicht nachgeben. Unser Land kann aber millionfache Flüchtlinge nicht mehr aufnehmen wie bisher. Wir haben gar nicht die Wohnungen dafür, nicht die KITAs und Schulen, es mangelt an allem. Unser Land schafft es ja nicht einmal genügend bezahlbaren Wohnraum für die eigenen Leute zu errichten. Geht der Krieg weiter, geht Europa kaputt daran. Deshalb muss alles getan werden, ihn zu beenden. Von mir aus auch mit unpopulären deals.


 
MarkusXP
MarkusXP
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Friedensfreund vom 09.03.2024, 12:53:15

 
aber genau das darf nicht passieren. Aber wenn der Westen weiter Waffen liefert und am Ende vielleicht sogar seine Soldaten, dann wird sich dieser Krieg immer weiter aufschaukeln, denn Putin wird nicht nachgeben. Unser Land kann aber millionfache Flüchtlinge nicht mehr aufnehmen wie bisher. Wir haben gar nicht die Wohnungen dafür, nicht die KITAs und Schulen, es mangelt an allem. Unser Land schafft es ja nicht einmal genügend bezahlbaren Wohnraum für die eigenen Leute zu errichten. Geht der Krieg weiter, geht Europa kaputt daran. Deshalb muss alles getan werden, ihn zu beenden. Von mir aus auch mit unpopulären deals.
 
Du beschreibst ein Dilemma! 

Liefert der Westen keine Waffen mehr, ist der Krieg bald zu Ende ... die Ukraine allerdings auch.

Liefern wir Waffen, geht der Krieg immer weiter ... wer weiß wie lange noch.

Die möglichen Flüchtlinge können wir nicht unterbringen ... wir und andere Staaten wollen es aber auch nicht. Du hast ja den Mangel beschrieben. Dieser ist offensichtlich und nicht zu übersehen. Was es innenpolitisch bedeutet, wenn nur noch dieser Mangel in der Bevölkerung verwaltet wird, kann man leicht erahnen. Aber ich will nicht alles nur auf Deutschland bezogen wissen. Bei anderen Ländern in der EU wäre es ja nicht anders, wenn es tatsächlich zu den befürchteten Flüchtlingszahlen käme.

Ich habe  - ehrlich gesagt -  aktuell kein Gefühl mehr dafür, wie es mit der Verhandlungsbereitschaft Russland/Ukraine tatsächlich aussieht. Offiziell wohl eher schlecht, aber Gespräche im Hintergrund gibt es sicherlich. Ich sehe auch keine andere Möglichkeit, als diesen Krieg über Verhandlungen zu beenden. 

Die Maximalpositionen sind ja bekannt. Keine Partei wird sie, darf sie m.E. auch nicht, zu 100% durchsetzen. Beide müssen sich ja vor ihre Bürger stellen und einen möglichen Frieden "verkaufen" können ... das geht nur, wenn die Vereinbarung im Konsens geschlossen wird, also auch mit Zugeständnissen an die andere Seite. Das wären die "unpopulären deals".
MarkusXP

 
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Der-Waldler vom 09.03.2024, 12:38:11

manche meinen halt, es ginge hier um einen Tausch der Meinungen, dabei geht es allerhöchstens darum, andere Meinungen kennenzulernen.
Ohnehin hat jeder seine Infoquellen, braucht höchstens Anregungen. 
Blutdruck bei anderen erhöhen geht gar nicht, kann die Vortod-Gefahr erhöhen, des braucht niemand.


😉

Nordlicht 55
Nordlicht 55
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf Granka vom 08.03.2024, 19:45:54
Nordlicht55
Verbal abrüsten? Gehts noch, niemand, auch nicht die Presse ist "kriegsbesoffen", du und alle die ständig über Kriegstreiber herziehen,  sollten auch mal "abrüsten" und etwas besser überlegen, was gerade in der Ukraine abgeht, es scheint hier einige zu geben, die einen Sieg Putins regelrecht herbei sehnen, ständig von russischen Sicherheitsinteressen, die nicht beachtet wurden schreiben und vom "russischen Bären," den man nicht beleidigen darf oder gar von der "russischen Seele." Einem Kriegsverbrecher, der seit 20 Jahren mordet und Krieg führt, das muss man sich einmal vorstellen! der hoffentlich irgendeinmal verurteilt wird.

Nein,  ich will nicht, dass ein verbrecherischer Imperialist siegt und weiter Krieg und Unruhe schürt wie er das seit vielen Jahren macht. Und ich lebe in einer Demokratie, in der jeder das Recht hat, den Kanzler zu kritisieren und unsere Verbündeten und Nachbarstaaten sowieso. 

Ich möchte, nicht will, weil ich nichts zu wollen habe, dass der Krieg endet, aber so, dass Putin ein für allemal seine Kriegslust verliert. Und das wie, werden sich die Gedanken machen, deren Alltag Politik und Diplomatie ist. Und solange wird die Ukraine  mit Waffen unterstützt, damit es nicht weitere Budschas in der Ukraine  gibt. Das war ein Versprechen des Kanzlers, das ihn im Moment offenbar wenig tangiert.

​​​​​Brüder legt die Waffen nieder lasst uns reden und beten und so Putins Panzer gegenüber treten, ist das schon irgendwo gelungen? 
@ Granka,

ich hatte in meinem Text, der Dich zu derartiger Aufregung veranlasst hat, von
verbaler Abrüstung auf allen Seiten 
geschrieben und nichts Anderes...
Die Notwendigkeit dafür sehe ich immer noch und dazu stehe ich auch.
Auch durch verbale Eskalationen können Kriege erweitert werden.

Wenn Dich mein Wunsch nach verbaler Abrüstung derart wütend macht - kannst Du mir denn bitte mal etwas ruhiger und sortierter mitteilen, was an diesem Wunsch so falsch ist?
Was spricht dagegen, wenn sich alle Seiten mal wieder diesbezüglich zurück nehmen und deeskalieren?
Damit meine ich die eher nicht mehr vorhandene Kommunikation zwischen Nato und Russland, die inzwischen "nur noch" über öffentlich ausgesprochene gegenseitige Bedrohung läuft, die Beschimpfungen innerhalb der deutschen Politik, den Streit zwischen den Nato-Partnern und ja, auch private Diskussionen innerhalb der Bevölkerung.
Vielleicht hast Du ja einen echten Grund für Deine Ablehnung. Dann teile ihn mir bitte mit - damit ich darüber nachdenken kann.

Übrigens: der Begriff "kriegsbesoffen" meint nicht "kriegshetzend", sondern eher: "den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen" (wollen?), nicht mehr wahrzunehmen, was passiert.
Mich jedenfalls erinnert die Situation und das immer weitere Aufschaukeln zunehmend an
"Die Schlafwandler", Wie Europa in den ersten Weltkrieg zog. Von Christopher Clark.

Christopher Clark beschreibt minutiös die Interessen und Motivationen der wichtigsten politischen Akteure in den europäischen Metropolen. Diese 'Schlafwandler' waren 'wachsam, aber blind, von Alpträumen geplagt, aber unfähig, die Realität der Greuel zu erkennen, die sie in Kürze in die Welt setzen sollten'.
Mit seinem eindrucksvollen 'Monumentalgemälde' (NZZ) zeichnet der Autor das Bild einer komplexen Welt. Gegenseitiges Misstrauen, Fehleinschätzungen, Überheblichkeit, Expansionspläne und nationalistische Bestrebungen führten zu einer Situation, in der ein Funke genügte, den Krieg auszulösen. Dessen verheerende Folgen vermochte kaum jemand abzuschätzen.


Katja

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