Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Rispe
Rispe
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Juro vom 23.10.2023, 11:21:47

Ja, Juro, das ist wieder die typische Strategie, um Wahrheiten abzuwehren.
So etwas nennt man Whataboutism.

Zitat:
„Im modernen Russland, speziell im Zusammenhang mit dem Vorwurf von Menschenrechtsverletzungen und anderer Kritik an der russischen Regierung, lebte die Praxis des Whataboutism wieder auf.[19][24] Whataboutism wird auch mit sogenannten „aktiven Maßnahmen“ kombiniert.[25] Miriam Elder von The Guardian erörterte, wie diese Taktik insbesondere von der Regierung Wladimir Putins und seinen Sprechern angewendet wurde, womit die meiste Kritik an Menschenrechtsverletzungen in der Regel unbeantwortet blieb.[26] Im Juli 2012 schrieb Konstantin von Eggert, ein Kolumnist bei RIA Novosti, einen Artikel über die Verwendung von Whataboutism in Bezug auf die russische und amerikanische Unterstützung für verschiedene Regierungen im Nahen Osten.[27][28]
In Euromaidanpress veröffentlichte Alex Leonor eine ausführliche Analyse der russischen Propaganda mit einer Vielzahl von Beispielen.[29]
Bei einem Interview Wladimir Putins mit NBC im Sommer 2021 musste jener sich mehrfach unterbrechen lassen und anhören, dass dieser Diskussionstrick Whataboutismus genannt werde.[30]
Ein CNN-Reporter fragte eine russische Pressesprecherin wiederholt, ob der Angriff Russlands auf die Ukraine nicht eine „Verletzung internationalen Rechts“ ist. Sie antwortete stereotyp mit der Gegenfrage, ob der Einmarsch der USA im Irak nicht ebenso eine Verletzung internationalen Rechts sei.[31]
 

Edita
Edita
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf Juro vom 23.10.2023, 11:21:47

" Der Mann " wurde nicht vom KGB überwacht, er war Teil des KGB, ER sollte die Kirchenratsleute in Genf ausspionieren und bespitzeln!



Edita

Juro
Juro
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf Juro vom 23.10.2023, 11:21:47

Hallo Karl,

hier noch ein Nachtrag:

Laut den beiden Zeitungen ("Matin Dimanche" und "Sonntagszeitung")  lehnte die russisch-orthodoxe Kirche bisher jeden Kommentar zu Kyrills mutmaßlicher Spionagetätigkeit in Genf ab. Der ÖRK teilte demnach seinerseits mit, dass er "keine Informationen" zu diesem Thema habe.
(aus: Die Presse - Medien: Russischer Patriarch Kyrill war in 1970ern KGB-Agent. vom 06.02.2023 um 15:34)
https://www.diepresse.com/6247958/medien-russischer-patriarch-kyrill-war-in-1970ern-kgb-agent

Ähnliches liest man auch hier, mit Link auf die beiden Schweizer Zeitungen.
https://religion.orf.at/stories/3217538/

Leider muss man sich bei den Zeitungen registrieren und evtl. Abo abschließen. Doch mehr als in den anderen Zeitungen steht da auch nicht.

Auch die offiziellen Seiten der Russisch-Orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchat enthalten kein Statement Kyrills I. zu seiner Agententätigkeit.

Karl, wenn du einen Beleg gefunden hast, wäre es gut, ihn zu benennen.

Juro

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Alkmar
Alkmar
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf Juro vom 23.10.2023, 00:30:05
Du hast Recht Juro,
man darf kein Dozier erstellen, welches nicht von Putin selbst gefälscht wurde.

Man darf auch nicht sagen, dass Russlands Finanzen im Staatshaushalt immer schlechter werden, dass die Ernährungslage schlechter wird, weniger Gas und Öl verkauft wurden und die Wirtschaft ächzt und kracht.
Nein! Das darf man nicht sagen...

Sollte man in einer Demokratie leben, ja, dann darf man das!
Aber wer will sich schon langweilig demokratisch verhalten?


 
Juro
Juro
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf Rispe vom 23.10.2023, 11:34:04

Hallo Rispe,

ich verfolge hier keine Strategie. Aber wie in Israel/Palästina geht es mir gegen den Strich, wenn plakative Formulierungen endlos wiederholt werden, ohne einen Beleg zu präsentieren. Auch bin ich der Meinung, dass nicht nur das Leid der einen Seite gezeigt werden darf, sondern es sollte schon klar werden, dass auch auf der anderen Seite Tod, Trauer, Angst und Ungerechtigkeit empfunden wird.
Ich stimme dir zu, dass die Worte Putins und Kyrills I. zur Begründung des Krieges für uns ausgemachter Schwachsinn sind und in ihrer Wirkung ein Verbrechen bemänteln sollen. Das sehen andere, vor allem das russische Volk, aber nicht ebenso wie wir. Zu tief sitzt das Trauma der 26 oder 27 Millionen toten Sowjetbürger im Großen Vaterländischen Krieg mit all den Gräueln die die Nazis verübt hatten. 
Es war ein historischer Fehler, die NATO nach Osten zu erweitern, die Sicherheitsinteressen Russlands zu ignorieren und die Ukraine als Feind Russlands aufzubauen und zu ertüchtigen. Genauso wie es ein Fehler war, den Palästinensern nicht den ihnen versprochenen Staat zu geben, sondern Israel bei der Abdrängung und zu bestärken.

Aber die Diskussion ging um die Agententätigkeit Kyrills I., von der ich denke, dass sie nicht aus der Luft gegriffen ist. Trotzdem hätte ich gern den Beleg gesehen für die Behauptung, er hätte sie selbst eingestanden. Nicht mehr und nicht weniger.

Der von Karl eingestellte Artikel über den Chemnitzer Erzbischof Marc der Russisch-Orthodoxen Kirche im Ausland hat mich sehr angesprochen. Er zeigt die ganze Zerrissenheit aber auch die Verbundenheit im Glauben und den Friedenswillen.

Juro

Juro
Juro
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf Edita vom 23.10.2023, 11:55:20

Edita, du trägst grad Eulen nach Athen.
Juro


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Juro
Juro
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf Alkmar vom 23.10.2023, 13:22:38

Hallo Alkmar,
schick den Text an Oliver Welke beim ZDF, vielleicht kann der ihn für die heute-show verwenden.

Juro

Juro
Juro
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf Karl vom 23.10.2023, 06:58:09

Hallo Karl,

die beiden Links habe ich mit Interesse gelesen. 👍
Juro

Elbling
Elbling
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Elbling
als Antwort auf Juro vom 23.10.2023, 14:25:41

Juro, was auffällt ist Dein runder Rücken vom 'Bücken Richtung Moskau', egal worum es gerade geht - Du bückst Dich. Nur bedenke die Gefahr - wenn man soweit unten ist mit dem Gesicht kann man leicht stoplern, man sieht die Gefahr des Hindernisses zu spät.
Lohnen die Schmerzen denn wenigstens. Ich mach nir da ehrlich so meine Sorgen....

Bandagenanderl
Bandagenanderl
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bandagenanderl

Kirchen sind immer Machtapparate bei denen es nicht nur um Macht, sondern auch um Herrschsucht und Geld geht. Putin hat sich die Kirche Russlands, die lange Zeit im Untergrund gelebt wurde und später ein wenig dahindümpelte, an die Seite geholt und das mit gutem Grund. So erreicht er über die Predigten der Popen einen Teil der stillen Mehrheit in Russland, die sonst vielleicht sogar ein wenig konträr zur Staatsmeinung stünde. Das ist nichts ungewöhnliches. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie unser Dorfpfarrer im tiefschwarzen Oberbayern nach Verlesung des Hirtenbriefes des Bischofes zur Wahl, von der Kanzel herunter ins Kirchenschiff gedonnert hat: "Ein Christ weiß, was er zu Wählen hat!" Darum bin ich für die Trennung von Glaube und Kirche.
Was mich aber heute aufgeschreckt hat, ist die Meldung über eine Stellungname Gerhard Schröders zu Friedensverhandlungen nach Beginn des Ukraine Krieges.
 Die Ukraine sei an Schröder mit der Bitte herangetreten als Unterhändler zu den Verhandlungen in die Türkei zu reisen. Als hochrangiger Unterhändler für die Ukraine sei mit ihm Rustem Umjerow, der heutige ukrainische Verteidigungsminister gefahren. Schröder sagt lt. Zeitungsmeldung, dass die Ukrainischen Unterhändler bei jedem ausgehandelten Passus erst in den USA um Zustimmung nachsuchen mussten. Die wurde jedoch verweigert, weil die USA an einem schnellen Ende des Krieges nicht interessiert gewesen seien.
In einem weiteren Beitrag berichtet der Münchner Merkur von einer Einschätzung des britischen Verteidigungsministerium zum Ukraine Krieg. So sollen mindestens 150 000 russische Soldaten getötet oder dauerhaft verletzt worden sein. Wahrscheinlicher seien jedoch 190 000 Tote und dauerhaft Verletzte. Beziehe man die Verletzten mit ein, die aufs Schlachtfeld zurückgekehrt seien, läge die Zahl bei 240 000 bis 290 000 Soldaten. Nicht eingerechnet wurden dabei die Söldner der Wagner Truppe.
Bei diesen Zahlen komme ich ins Grübeln, denn Verluste gibt es vermutlich auf beiden Seiten. Wer kämpft denn da noch auf ukrainischer Seite. Aktive Soldaten soll die Ukraine etwa 250 000 Mann (und Frauen) haben. Wenn nun die Verluste der Ukraine in gleicher Höhe wie auf der russischen Seite angenommen werden, kämpfen für die Ukraine fast nur noch Reservisten. Von denen konnten wegen des höheren Alters aber bestimmt viele flüchten.
Die Lehre daraus ist, dass die Kriegspropaganda auf vollen Touren läuft und wir leider nur erkennen, dass wir nichts wissen und die Wahrheit für uns nicht mehr zu erkennen ist. Leider helfen da auch Talkrunden im TV nicht weiter. 
Da fallen mir gerade noch ein paar Aussagen des Herrn Hofreiter beim Sonntagsstammtisch des BR ein, der sich innerhalb fünf Minuten selbst komplett widersprochen und rundum Befremden ausgelöst hat. Aber das gehört nicht hier her sondern eher zum Ampel Thread.

Anderl        


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