Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Granka
Granka
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Granka
als Antwort auf Juro vom 30.09.2023, 18:34:07
Hallo Granka,

den Satz kannte ich noch nicht. Also während meiner 41 Lebensjahre in diesem Land habe ich ihn nicht gehört.
Woher weißt du, dass das ein beliebter Witz aus der DDR war. Könnte es sein, dass der im RIAS lief?

Ich hab einen: 
Ulbricht hieß wegen seiner Barttracht im Volksmund "Spitzbart". 
In einer Bahnhofskneipe saß am Abend des 30.06., Jahr ist uninteressant, ein Mann, inzwischen deutlich "angeschickert", der in Feierlaune immer wieder einen "Kurzen" kommen ließ, und laut prostete: Glückwunsch, Spitzbart!"
Natürlich blieb das von dem allgegenwärtigen "Ohr an der Masse" nicht ungehört und alsbald tauchte eine Polizeistreife auf. Die forderte ihn zum Unterlassen dieser Übung auf.
Der Mann weigerte sich. "Es müsse doch erlaubt sein, einen Geburtstag zu Feiern!" sagte der. Nun war der Tag der Geburtstag von Walter Ulbricht. Man legte dem Mann nun die Sache als üblen Scherz aus. Er bestand darauf, noch drei "Kurze" zu bekommen und lud die Polizisten ein mit anzustoßen.
Erst jetzt kam einer der Polizisten auf die Idee der Feststellung der Personalien, da eine Festnahme unmittelbar bevorstand. Widerstand gegen die Staatsgewalt. Dumm nur dass im Ausweis stand: Geburtsdatum: 30.06. ...., Name: Spitzbart.
Mit höflichem Gruß verschwanden die Freunde und Helfer aller Bürger.

Ach entschuldige, das war wahrscheinlich eine reale Begebenheit. Ok, dann doch noch einen Witz:

Ein Reporter wurde eingeladen, mit Breshnew gemeinsam die Jungfernfahrt auf der generalrenovierten Strecke der Transsibirischen Eisenbahn zu machen. Russische Bahnen sind ser robust und können schon mal paar Tage in der Taiga ohne Versorgung überwintern.
Die Bahn blieb im absoluten Niemandsland stehen. Niemand dachte etwas böses. Nach 24 Stunden bat Breshnew seinen Adjutanten nachzusehen, was da vorne los sei. Nach einer halben Stunde kam er zurück. "Na, woran liegt es?" Ach nicht so viel. Die Tauschen die Lok." "Charascho, dann gehts bestimmt gleich weiter." "Ich glaube nicht, Genosse Generalsekretär. Die tauschen gegen Wodka."

Juro
 
geschrieben von Juro
Juro, ich habe diesen ironischen Satz  in diesem langen und nicht gar nicht humorvollen Artikel gelesen , denn was an Humor oder Ironie in der damaligen DDR geläufig war, war mir so wenig bekannt wie die DDR vor der Wende.
​​​​​

https://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/stalin-weltkrieg-verloren/

"Mit „russischen Siegen“ ist es wie mit „russischen Erfindungen“: Beide hat es nie gegeben! 1960 veröffentlichte Werner Keller (1909-1980) mit „Ost minus West = Null“ eine gnadenlose Entlarvung, die der „Spiegel“ (48/1960) ge­nüsslich resümier­te. Danach „ist das russische Reich ein Gigant mit tönernem Kopf, eine Macht, deren Aufstieg nur mit Hilfe gekauften, gestohlenen und erbeuteten westli­chen Wissens mög­lich war“. Ein knappes halbes Jahrhundert später wiederholte die (lesenswerte) Wochenzeitung „Argumenty i fakty“ (AiF 28/2005) alte Behauptungen: Russen haben alle technischen Großtaten erfunden – Flugzeug, Radio, Filmkamera, Dampfmaschi­ne etc. -, die das Ausland sich per „gestohlenem Vorrang“ (kradenoe perven­stvo) unter den Nagel riss. Solche Behauptungen waren eine dauernde Inspiration für Kabarettisten, von denen der Ost-Berliner Peter Ensikat (1941-2013), früher meistgespielter Kabarettautor der DDR, die wohl bissigste prägte: „Offiziell waren die Russen unsere Befreier. Privat wusste man natürlich: Die Russen klauten uns erst die Fahrräder und hinterher behaupteten sie, sie hätten sie erfunden“."

Dann wünsche ich dir Ausdauer beim lesen und vielleicht frischt der Berliner  Kabarettist Peter Ensikat deine Erinnerung auf.
 
Granka
EddyPur
EddyPur
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von EddyPur
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 30.09.2023, 13:41:12

Hallo @Leutnant_der_Reserve

"Dann haben wir irgendwann die größte Rüstungsschmiede der Welt direkt an der russischen Grenze. Eine echt friedensschaffende und friedenssichernde Maßnahme."

Wie sieht denn der Umkehrschluss aus ?
Die Russen wollen aufrüsten ohne Ende. Wenn die das hinbekommen, dann haben wir die größte Waffenschmiede der Welt an der europäischen Grenze. 
Sind das friedensschaffende Maßnahmen für den Westen ?

Diktatoren und Kriegsverbrecher wie der Homunkulus Putin verstehen, leider, nur eine Sprache: 
Gewalt und dem Entzug ihrer finanziellen Mitteln. Wenn den Oligarchen das Geld weggenommen wird; das schmerzt dann richtig. Dann wird auf die Regierung Druck aufgebaut. 
Das hunderttausende russische Soldaten an der Front verrecken geht denen doch am Ars... vorbei. 

LG
 

Edita
Edita
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 30.09.2023, 13:41:12
Dann haben wir irgendwann die größte Rüstungsschmiede der Welt direkt an der russischen Grenze. Eine echt friedensschaffende und friedenssichernde Maßnahme.

Das wird auch gut so sein, denn aus Rußland ist nichts Friedfertiges zu vernehmen, im Gegenteil die Lust auf 
„ noch mehr Ukraine „ ist unbändig!

Russland plant die Annexion weiterer ukrainischer Gebiete, sagt Ex-Staatschef Medwedew. Die "militärische Spezialoperation" ginge bis zur "vollständigen Zerstörung des Nazi-Regimes" in Kiew. Allerdings sind die bereits annektierten Regionen bisher nicht unter vollständiger Kontrolle Moskaus.“    Quelle




Edita

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Alkmar
Alkmar
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf Tina1 vom 29.09.2023, 19:03:49

Ja Tina,
man kann das tun, wie Olaf Scholz es tut, nicht zu schnell und zu viele Waffen liefern und eben doch genug, um den Krieg für Russland sehr unattraktiv zu machen.
Wenn du so handelst, hast du zwar sehr viele Kritiker, doch man hat sich auch um beider Interessen gesorgt.
Für Olaf Scholz scheint das wichtiger zu sein, als seine Beliebtheit bei den jeweiligen Gruppen und ich meine, es ehrt ihn.

Wie ich Olaf Scholz kenne, so ist er gradlinig und dieser Krieg geht ihm sehr an die Nieren, weil er im Grunde ja Pazifist ist und nun auch darunter leidet, so handeln zu müssen, wie er handelt.
Darum weigert er sich auch, davon zu sprechen, dass die Ukraine den Krieg gewinnen solle.

[Admin: pauschales Russen-Bashing gelöscht]

Ich denke, dass die Ukraine erfolgreich sein kann und Putin sich unter Vorwand zurückziehen wird.
Aber!
Ja aber, der Krieg ist dann vertagt und das sollte uns auch dann bewusst sein!

Würde Russland jedoch im Sinne des Wortes besiegt werden, dann gäbe es Hoffnung für die russischen Menschen.
Vielleicht sogar Demokratie. ich halte es so aber für Utopie, weil das Volk sich nur selbst befreien könnte.

In der Ukraine gibt es Demokratie und darum werden diese Gegensätze zu Russland sich weiter reiben.
Darum MUSS die Ukraine eingebunden werden in eine westliche Falange, die auch wir beeinflussen können.
Wie und was man da machen kann, sollte man erst entscheiden, "wenn der Drops gelutscht" ist.
 
 

Juro
Juro
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf Granka vom 30.09.2023, 19:28:00

Danke Granka für den Tip.

Der VEB Waggonbau Ammendorf baute für die Weiten Sibiriens Personenzüge. Die konnten 4 Tag mindestens in der verschneiten Taiga bei Minus 50 Grad überleben. Jeder Wagen autark mich einem Kellner, der auch die Bordküche bediente. Nur eines mussten die Deutschen lernen: Neben die Toilettenschüssel gehören rechts und links je ein stabiles Podest für die Füße und  an die Fensterwand eine ebenso stabile Stütze für die Füße, sonst konnte man sich nicht in des obere Klappbett schwingen. 

Wir lernten aber, dass das Rückstoßprinzip auf Ziolkowski zurückging (Raketenantrieb).
Dir wird auch bekannt sein, dass für das Periodensystem der Elemente der russische Chemiker Mendelejew verantwortlich war, gemeinsam mit Lothar Meyer aus Deutschland. Beide kannten sich gut und forschten an derselben Frage. Sie gaben mit einem weiteren Kollegen gemeinsam eine Fachzeitschrift heraus, um die Forschung und den wissenschaftlichen Austausch voranzubringen. Im Besten Fall hätten sie für unseren "Humor" ein müdes Lächeln übrig gehabt.

Juro

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Alkmar vom 30.09.2023, 22:30:09

@Alkmar
Absatz 3 deines Beitrages #11645288 trägt mMn. diskriminierende und rassistische Züge der russischen Bevölkerung gegenüber, da du verallgemeinernde, falsche und negative Zuschreibungen für eine ganze Bevölkerungsgruppe machst. Ich habe ihn zur Überprüfung gemeldet ( ich will ihn deshalb auch nicht zitieren)

eine Anmerkung:
wie es keine krebskranken Gesellschaftsschichten gibt, gibt es auch keine autistischen Gesellschaftsschichten 
Autismus ist eine medizinische Diagnose
Zitat
Autismus-Spektrum-Störungen sind „Tiefgreifende Entwicklungsstörungen“ und in der aktuellen ICD 10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems),  den Diagnosekriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO), unter F 84  als medizinische Diagnosen definiert. 
Zitat Ende

Quelle hier 
BVB Autismus


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Leutnant_der_Reserve
Leutnant_der_Reserve
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Leutnant_der_Reserve
als Antwort auf Edita vom 30.09.2023, 20:58:02

Sollte es tatsächlich so kommen, dass mittels einer Allianz bedeuetnder Rüstungsfirmen die Ukraine demnächst zum größten Kriegswaffenproduzent der Welt werden sollte, hätte das für Selenskyj natürlich den großen Vorteil, dass er nicht mehr auf Betteltour gehen muss, um die gewünschten Waffen zu bekommen, er könnte sie dann selbst im eigenen Land bauen lassen. Das hätte allerdings auch zur Folge, dass die Parlamente der bisherigen waffenliefernden Staaten aus der Verantwortung wären, sie müssten der Lieferung von Kriegsgerät nicht mehr zustimen oder diese eben ablehnen. Dass sich nunmehr die beteiligten Rüstungsfirmen ihrer künftigen Verantwortung bewusst sind, kann getrost bezweifelt werden, sie bekommen von Selenskyj die Rüstungsaufträge und sie werden liefern. Wie der Pleitestaat Ukraine dies alles dann aber finanzieren will, konnte er nicht schlüssig darlegen. Ich habe diesbezüglich aber schon so eine Vorstellung ...

Edita
Edita
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.10.2023, 00:21:47
@Alkmar
Absatz 3 deines Beitrages #11645288 trägt mMn. diskriminierende und rassistische Züge der russischen Bevölkerung gegenüber, da du verallgemeinernde, falsche und negative Zuschreibungen für eine ganze Bevölkerungsgruppe machst. Ich habe ihn zur Überprüfung gemeldet ( ich will ihn deshalb auch nicht zitieren)

eine Anmerkung:
wie es keine krebskranken Gesellschaftsschichten gibt, gibt es auch keine autistischen Gesellschaftsschichten 
Autismus ist eine medizinische Diagnose
Zitat
Autismus-Spektrum-Störungen sind „Tiefgreifende Entwicklungsstörungen“ und in der aktuellen ICD 10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems),  den Diagnosekriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO), unter F 84  als medizinische Diagnosen definiert. 
Zitat Ende

Quelle hier 
BVB Autismus


WurzelFluegel
 

Menschen mit Autismus können soziale und emotionale Signale nur schwer einschätzen und haben ebenso Schwierigkeiten, diese auszusenden. Die Reaktionen auf Gefühle anderer Menschen oder Verhaltensanpassungen an soziale Situationen sind selten angemessen.

„Die Erfahrung, mit seinen Wünschen und Bedürfnissen nicht wahrgenommen zu werden, oft über Jahrzehnte hinweg, die erlernte Hilflosigkeit, die auch Aggression gebiert, wird über Generationen weitergegeben. Die Gräueltaten der russischen Armee in der Ukraine, die auch in Russland bei vielen für fassungsloses Entsetzen sorgen, sind Teil der Norm russischer Gewaltapparate. Einer verinnerlichten Gewalt, die sich praktisch durch alle Bereiche des Lebens zieht. Sie äußert sich in Sprache und auch als Tat. Sie ist ein Machtprinzip und bleibt oft unbestraft.

Leh­re­r*in­nen demütigen ihre Schü­­le­r*innen, um zu zeigen, wer der Stärkere ist. Beschweren sich die Eltern, drohen Di­rek­to­r*in­nen mit dem Einschalten der Fürsorge-Organe. Aus Angst ziehen die Eltern meist zurück und beruhigen sich damit, dass es in ihrer Schulzeit nicht anders gewesen sei. Im Umgang der Gesellschaft mit Schwächeren spielt Gewalt eine noch offensichtlichere Rolle.

Waisenheime, in denen oft soziale Waisen leben, also Kinder mit noch lebenden Verwandten, sind mehrheitlich am Stadtrand zu finden, hinter Toren, die für Außenstehende – und seien es Schulfreunde dieser Kinder – nicht leicht zu passieren sind.
Das kasernenhafte Leben, in dem „Unartigkeiten“ auch schon einmal mit dem Einweisen in psychiatrische Krankenhäuser bestraft werden, vermittelt bereits Kleinstkindern eine Welt, in der es ums Überleben mit allen Mitteln geht. Und Überleben funktioniert nur durch den Einsatz von Gewalt, davon sind die Menschen überzeugt. „Du musst dich wehren, zuhauen“, bringen viele Eltern im Land ihren Kindern bei.“

Erziehung in Russland : Gewalt von Kindesbeinen an 


Unter dem Aspekt hat der Begriff von 
„ autistisch nieder „ nichts mit diskriminierenden und rassistischen Zügen gegenüber der russischen Bevölkerung zu tun, zumal nicht von dieser die Rede ist, sondern „ daß es in Rußland eine Gesellschaft gibt“, die sich vor lauter Angst und Unterwerfungsbereitschaft an Gewalt dermaßen gewöhnt hat, sie auch verinnerlicht hat, daß sie praktisch als tägliche Pflicht angesehen wird, um lebenstüchtig zu werden und zu bleiben, und das hat sehr wohl was mit 
sozialer und emotionaler „Störung“ zu tun! 



Edita
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed

Es könnte jetzt eng werden für die Ukraine sollten die USA ihre Finanzhilfen einstellen.

Umso mehr ist es interessant daß die Briten ihre Armee zur Ausbildung ukrainischer Soldaten in die Ukraine schicken.  Britische Nato Soldaten in der Ukraine ?  Phil.

QUELLE FOCUS

Biden: US-Unterstützung für Ukraine darf nicht unterbrochen werden
US-Präsident Biden forderte nach der Abstimmung im US-Kongress über die Abwendung eines Stillstands der Regierungsgeschäfte schnell weitere Unterstützung für die Ukraine. Die Einigung sei zwar „eine gute Nachricht“ für die Menschen im Land, teilte der Demokrat am Samstagabend (Ortszeit) mit. „Wir können unter keinen Umständen zulassen, dass die amerikanische Unterstützung für die Ukraine unterbrochen wird“, mahnte er. Der Kongress hatte zuvor einen Übergangshaushalt bis Mitte November verabschiedet und so einen sogenannten Shutdown abgewendet.
Biden musste das Gesetz noch unterzeichnen. Die Einigung enthält allerdings keine weitere Unterstützung für die Ukraine. Die Spitzen der Demokraten und Republikaner kündigten im Zuge der Abstimmung an, dafür zu sorgen, dass so schnell wie möglich über zusätzliche Unterstützung für das angegriffene Land abgestimmt werden soll.

reader
reader
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von reader
als Antwort auf pschroed vom 01.10.2023, 08:19:58

Darauf hätte sich Europa schon lange einstellen müssen und überlegen, was sie zu tun gedenken, wenn Hilfen von den USA wegbrechen.

Ramaswamy wäre es sogar recht, Teile der Ukraine den Russen zu überlassen.

Die Heritage Foundation – ein konservativer und einflussreicher Think-Tank schwenkte um – von Unterstützung hin zur Einstellung der Hilfen, Vertreter fordern sogar von Biden einen Plan zur Einstellung des Krieges. Auch wenn Biden (oder anderer Demokrat) die Wahl gewinnen würde, könnte eine Mehrheit der Republikaner im Repräsentantenhaus sich auf die Höhe von Hilfen auswirken.

Es gibt aber auch schon Fragen innerhalb von EU-Partnern, wie die eingesetzten Mittel genutzt wurden, wohin Gelder flossen.

Den Deutschen wurde immer wieder gesagt, gezeigt, dass die Offensive voranginge und es wurde um Verständnis für mehr Waffen geworben. Wie erklärt man aber jetzt, dass eventuell viel mehr Ausgaben auf Europa zu kommen?

Momentan verstärkt sich innerhalb der republikanischen Partei die Anti-Ukraine-Hilfe-Position, was bedeuten würde, die europäischen Regierungsführer müssten dafür sorgen, ihre Ausgaben zu erhöhen. Wie würden es die Menschen in den entsprechenden Ländern aufnehmen?

Ich glaube nicht, dass Europa einen US-Ausfall kurzfristig kompensieren kann. Europa hat sich einfach zu abhängig gemacht und wenig nachgedacht, was wäre, wenn … Dieses Wenn könnte nun Realität werden. Europa scheint noch nicht einmal einen Plan für solch eine Situation zu haben. Seit Jahren diskutierten Europäer immer wieder über eine eigene Sicherheitsstruktur in und für Europa und es kam nie zu einem entscheidenden Ergebnis – scheint ein Manko der Europäer zu sein. (vgl. gemeinsame Flüchtlingspolitik) Das hängt wahrscheinlich auch davon ab, welche geographische Lage die einzelnen europäischen Länder einnehmen, die einen fühlen sich mehr, die anderen weniger bedroht.

Europa scheint momentan vorwiegend von der Hoffnung zu leben, dass die Wahlen „gut“ (Pro-Ukraine) ausgehen könnten und somit der Kelch einer neuen Verantwortung noch einmal an ihnen vorübergehen mag – nur sollte man sich darauf nicht verlassen. Solch Hoffnung sollte nicht von der Verpflichtung vorzubauen entbinden.

Hinzu kommt, dass Ungarn bereits sehr distanziert ist und es steht die Frage an: Wie wird sich die Slowakei nun positionieren? Dann ist der weitere Unruheherd – Serbien/Kosovo – Nachwirkungen einer Einmischungspolitik.
 
 


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