Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Liebe Anna,
was Du in Anführungszeichen gesetzt hast, finde ich kompliziertes Geschwurbel, das müßte ich
mit meinen geistigen Fähigkeiten längere Zeit auseinanderklamüsern......
Aber daß der Schnee von gestern die Sintflut von heute ist, kann man in diesem Faden 100%ig
als Motto des Tages feststellen.
Krieg in Europa :
Der Schnee von gestern ist die Sintflut von heute.
Charlie
Das habe ich auch gestern gehört, so Stücker 20 sind in den Untergrund verschwunden und z. Z. nicht observierbar, dennoch seien die Rechtsextremen weitaus gefährlicher, weil sie es auf das ganze System abgesehen haben und die Linksextremen „ nur“ auf einzelne Personen.
Edita
ich glaube dir, dass es für dich schwierig ist, da den Durchblick
zu bekommen.
Ich wollte damit lediglich ein Bespiel setzen, welche Texte ich
lese und verstehe. Das ist, wenn eine meinen Hintergrund kennt,
auch gar nicht verwunderlich.
Wenn jemand Physik studiert hat, versteht er physikalische Gleichungen
und Aussagen, ich nicht.
Ich wollte damit klar machen, warum es für mich schwierig ist, in den
politischen threads, besonders, wenn aus meiner Sicht, in Floskeln
abgeglitten wird.
Wenn ich, zum Beispiel, belehrt werde, dass es nur " Putin " ist und es da kein
Politisches System gibt.
Oder behauptet wird, ich sei eine Anhängerin der Marxistischen
Theorie und damit Anhängerin des Kommunismus.
( Belege für diese Aussage: Keine)
Und kein Wissen darüber vorhanden ist, dass jeder " Ismus " zahlreiche
Ausformungen hat.
Wenn ich sage, ich vertrete den Feminismus, weiß niemand, welcher
Richtung ich diesbezüglich angehöre, denn es gibt
zahlreiche Richtungen, die sich teilweise diametral entgegen stehen.
Anna
Besonders schlimm finde ich es für mich, wenn persönliche Beleidigungen
an mich gerichtet hier geschrieben werden, z.B., dass ich " knallhart "
bin und ich keinerlei Mitleid hätte, mit den Ukrainern.
Oder ich dem Menschenschlächter Putin das Wort reden würde
Analog würde ich da ganz anders reagieren!!
Hier im ST bin ich diesbezüglich zurückhaltend.
Anna
Liebe Anna,
ich kann nicht alles zu Vorgängen und Politik in Osteuropa verfolgen. Auch deshalb, weil ich keine Osteuropäische Sprache kenne. Und ich gehe davon aus , dass du da besser belesen bist wie ich.
Mich beschäftig immer die Frage, wie es zu Verständigung und Frieden zwischen Europa und Russland kommen kann. Auch wenn das zur Zeit in weite Ferne rückt, bleibt das langfristig immer Aufgabe europäischer Politik. Ich bin realistischer Optimist und halte das weiterhin für möglich. Es muss Ziel europäischer Politik bleiben.
Nick42
Hallo Granka,
vor dem 24.02.2022 war man sich im inneren Kreis der NATO-Führung sehr genau klar, wo die Ursache für die militärische Massierung Russlands an der Grenze zur Ukraine zu suchen sei. Viele Analysten, Politiker der NATO und der USA haben seit Jahren darauf hingewiesen, dass die NATO-Osterweiterung der Grund für das wachsende Konfliktpotential ist und nicht eine der russischen Seele oder Putin innewohnende Aggressivität.
Eine US-Army Studie kam zu dem Resultat, dass künftige Nato-Beitritte von Staaten im nahen Umfeld Russlands wahrscheinlich mit Aggression beantwortet werden. (2020, US Army War College, zitiert in: Der "unprovozierte Krieg": Wenn Stoltenberg und Co. die Wahrheit über die Nato-Erweiterung sagen; Telepolis - Heise-Gruppe;
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/der-unprovozierte-krieg-wenn-stoltenberg-und-co-die-wahrheit-%C3%BCber-die-nato-erweiterung-sagen/ar-AA1h8g8B#image=1)
Selbst der NATO-Generalsekretär Stoltenberg hatte dies erkannt. Das bestätigte er in einem Statement auf den russischen Forderungskatalog aus dem Jahr 2021, den er nach der Feststellung, dass die Osterweiterung das zentrale Thema sei mit Worten kommentierte, dass man den Forderungskatalog ablehne.
Im Weiteren freut er sich, dass Putin sein Ziel nicht erreicht hat, denn Finnland und Schweden beantragten / erhielten die NATO Mitgliedschaft.Das war es, was er uns geschickt hat. Und [das] war eine Vorbedingung dafür, dass sie nicht in die Ukraine einmarschieren. Natürlich haben wir das nicht unterschrieben.
"Er ist in den Krieg gezogen, um die Nato und immer mehr Nato an den russischen Grenzen zu verhindern." (Stoltenberg a.a.O.)
Er wusste genau, dass das die Ablehnung des Verhandlungsangebotes Russlands zum Krieg führen konnte, denn die russische Seite hatte das als Möglichkeit offen gelassen. Ukraine, Georgien und Moldau waren die erklärten Aufnahmekandidaten und die NATO rückte nicht davon ab.
Selbst Biden war bewusst, dass die Ablehnung der russischen Forderungen in einem Krieg enden würde.
Diese NATO-Statements von damals heute zu wiederholen, wird als Propaganda bezeichnet.
Du musst den Fakten nicht folgen, aber du weißt, was es bedeutet, nicht faktenbasiert zu diskutieren.
Juro
wäre die Politik bereits jetzt gefragt entsprechende Konzepte und Möglichkeiten zu erarbeiten, auf EU Ebene und auf Ebene der Länder.
"Bereits jetzt" - das ist eben die Malaise : das ist nämlich viel zu spät, wenn die Flüchtlinge schon zu tausenden täglich an unsere Tür klopfen, dann herrscht nervöse Kopflosigkeit vor, mit Reaktionen, die höchstens eine kurze Weile 'Löcher' stopfen können, aber keine längerfristige Lösungen darstellen.
Die Politik ist seit Jahrzehnten gefragt (wie bei so vielen anderen Poblemen auch) , ist aber nicht in der Lage (im Grunde oft auch nicht willens) , sich an globale Veränderungen anzupassen.
Als ich Ende der 1980-er (!) Jahre (vor der Osterweiterung der EU !) mal ein Szenario entwarf, das ich auf der Grundlage einfacher demografischer Berechnungen für wahrscheinlich hielt, war darin von 'boat people' im Mittelmeer und von neuen "Cap Anamurs' die Rede, auch von hypothetischen (aber ebenso wahrscheinlichen) Abwehrmassnahmen (Sicherung der Festung Europa, NATO Draht an den Südküsten zum Mittelmeer, Einsatz von bewaffneten Grenzschutzeinheiten ...) wurde ich ausgelacht.
Aber damals war ja auch 'Multikulti' ein Schimpfwort mit dem man global denkende Leute diffamierte.
2000 wollte Kanzler Schröder schon damals dringende benötigte IT Experten aus Indien anlocken.
Die Wirtschaft war begeistert. Nicht so die Politik, die mit fremdenfeindlichen Ressentiments mobil machte und Wahlkämpfe mit z.T. perfiden Anti-Ausländer- Kampagnen (CDU: "lieber Kinder als Inder") erfolgreich bestreiten konnte.
Vor allem wäre es wichtig mit uns Menschen über die Realitäten verständlich zu kommunizieren.
kommunizieren: Abgesehen davon, dass nicht nur "wir", sondernauch Politiker "Menschen" sind, bin ich nicht überzeugt, dass eine andere Form des Gesprächs mit dem Wahlbürger, die Akzeptanz für mehr Immigration erhöhen würde. 30 % AfD, > 25 % Sympathie für autoritäre Führung - das kann nicht an einem 'Unverständnis' des Migrationsproblems liegen, das ist schlicht - zunehmend auch nationalistisch/rassistisch gefärbte Ausänderfeindlichkeit.
Im übrigen bin ich nicht der Meinung, dass mangelndes Mitmachen der Bevölkerung daran liegt, dass man die "Menschen nicht mitnimmt".
In einer Demokratie sollte es umgekehrt sein, der Soverän nimmt die Politiker mit, führt sie in die von ihm mehrheitlich gewünschte Richtung. Mitnehmen (= 'an der Hand nehmen') ist m.E. Ausdruck von Unmündigkeit des Wahlvolks.
Auch das Problem der Einwanderung ist unser aller Problem, nicht eines von denen 'da oben', die 'ihre' Menschen (oft auch als die Menschen ' da draußen' genannt) mit ihren 'Ideen füttern' , sie , quasi à la carte mit mundgerechten Häppchen, bedienen müssen.
Ein bisschen 'Hol' -Schuld, sich um Information zu bemühen und sie verstehen wollen, braucht es schon.
Wer weiß schon, was die 1951 gegründete IOM (UN Organisation für Internationale Migration) tut ? Unter anderem Konzepte, Strategien entwickeln für neue Formen der globalen Migration ...
Fritz Sänger (Gründer der dpa) sagte einmal (1980) , dass "Demokratie die verantwortliche Teilhabe der Bürger an der politischen Willensbildung " braucht "um ihres Lebens willen"ein Urteil des BVerFG zitierend, das als Voraussetzung einer funktiuonierenden Demokratie ansah , " dass der einzelne von den zu entscheidenden Sachfragen, von den durch die verfassten Staatsorgane getroffenen Entscheidungen, Maßnahmen, und Lösungsvorschlägen genügend weiß, um sie zu beurteilen, billigen oder verwerfen zu können“.
Statt dessen habe ich das (subjektive) Gefühl unsere Politik taumelt je nach Parteiinteressen so vor sich hin.
Parteiinteressen dem ist leider so in einem - wie ich das sehe - sich zunehmend einrichtenden 'Parteienstaat', der kein Interesse hat, sich langfristig zu engagieren, sondern eher dann re-agiert, wenn es nicht anders geht und auch dann nur mit Ansätzen , die einen Parteien- Erfolg für die nächste Wahlperiode versprechen.
Das gilt auch für die 'Identitätsfindung' Europas, nach dem Fall der Mauer, der Öffnung des Eisernen Vorhangs, der Zeit nach dem Ende des Kalten Kriegs (um wenigstens einen Bezug zum Thread herzustellen).
Edita super!
Du rechnest Linksextreme, meiner Erfahrung nach meinst du leibhaftige Menschen mit einer verfestigten politischen Meinung, als "Stücker", wie Vieh oder Gegenstände.
Mach weiter so!
Juro
Ich erinnere mich an Massen linker Randalierer, die es nicht nur auf einzelne Personen abgesehen haben.
Ingrid60
Ach Du freundlicher Gutmensch Du, Stücker bedeutet nichts anderes als
„ in der Anzahl von“!
Edita