Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Juro
Juro
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf lupus vom 12.09.2023, 09:44:18

Guten Tag Lupus,

nur gut, dass sie nicht verboten wurde. Da kann man nämlich nachvollziehen wie man weltpolitisch damals dachte und wer die gegebenen Versprechen gebrochen hat.

Sicher kann man Mississippi, Wolga und Rhein aufwärts und abwärts diskutieren. Zeitgeschichte bleibt Zeitgeschichte. Es sieht so aus, dass Russland bei seinen Forderungen von Anfang an geblieben ist. Keine Osterweiterung der NATO. Aber bei uns ist die Kriegsrhetorik immer stärker geworden.

Wenn sogar Herr Ischinger der Meinung war, dass wir Russland nicht genügend zugehört haben, und den Sinn der Worte Putins auf der Münchener Sicherheitskonferenz als Beweis anführt, dann war da doch etwas dran.
Herrn Ischinger kann man schlecht einen Maulkorb verpassen, von denen es in der deutschen Geschichte seit 1933 schon viele gab.

Die Wende in der Betrachtung wurde m.E. deutlich, als man unisono in den Politikeretagen begann zu sagen: "Ich habe mich in Putin getäuscht."
In der Politikdarstellung ist vieles Ansichtssache der jeweiligen Interessenträger. Vielleicht war es gar nicht so, dass wir, die westlichen Staaten, uns getäuscht haben. Vielleicht haben wir, der Westen, selbst getäuscht. 
Ich halte die Frage Krieg oder Frieden, Waffenlieferung oder Waffenstillstand, gegenseitige Kriegsrhetorik oder Verhandlungen für viel zu gravierend, als dass man sich selbst aus der Hinterfragung der Ursachen ausklammern sollte.

Juro
 

Rosi65
Rosi65
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rosi65
als Antwort auf Granka vom 12.09.2023, 12:02:19
Zur Abwechslung nun mal etwas Aktuelles, und zwar von heute:


Putin schließt Waffenstillstand und Verhandlungen aus
12. September 2023, 11:57 Uhr

Auf dem Wirtschaftsforum in Wladiwostok äußert sich der russische Präsident auch zum Krieg in der Ukraine. Dass er der Ukraine die Schuld an den anhaltenden Kämpfen gibt, überrascht wenig. Wie könne Russland aufhören zu kämpfen, wenn die andere Seite eine Gegenoffensive anstrenge, fragt Putin rhetorisch. Verhandlungen könne es nur geben, sagt er, wenn Kiew die Ressourcen ausgingen. Einen möglichen Waffenstillstand, so Putins Behauptung, würde die Ukraine nur nutzen, um aufzurüsten.

Damit übernimmt Putin ein zentrales Argument des Westens gegen ein Einfrieren der Front – verdreht es aber um 180 Grad. Westliche Regierungen sowie zahlreiche Beobachter des Krieges befürchten, ein Waffenstillstand beim derzeitigen Status quo würde in erster Linie Russland helfen: Die russische Armee könnte in der Folge die Probleme bei Ausrüstung und Nachschub lösen und einen neuen Versuch starten, die gesamte Ukraine anzugreifen. Außerdem würde die Ukraine in einem solchen Szenario wohl eigene Gebiete verlieren.  


https://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-krieg-newsblog-putin-verhandlungen-1.6081532


Leider immer noch alles wie gehabt: Keine Gesprächsbereitschaft des Kremls in Sicht.

Rosi65





 
Granka
Granka
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Granka
als Antwort auf Rosi65 vom 12.09.2023, 12:41:27
Zur Abwechslung nun mal etwas Aktuelles, und zwar von heute:


Putin schließt Waffenstillstand und Verhandlungen aus
12. September 2023, 11:57 Uhr

Auf dem Wirtschaftsforum in Wladiwostok äußert sich der russische Präsident auch zum Krieg in der Ukraine. Dass er der Ukraine die Schuld an den anhaltenden Kämpfen gibt, überrascht wenig. Wie könne Russland aufhören zu kämpfen, wenn die andere Seite eine Gegenoffensive anstrenge, fragt Putin rhetorisch. Verhandlungen könne es nur geben, sagt er, wenn Kiew die Ressourcen ausgingen. Einen möglichen Waffenstillstand, so Putins Behauptung, würde die Ukraine nur nutzen, um aufzurüsten.

Damit übernimmt Putin ein zentrales Argument des Westens gegen ein Einfrieren der Front – verdreht es aber um 180 Grad. Westliche Regierungen sowie zahlreiche Beobachter des Krieges befürchten, ein Waffenstillstand beim derzeitigen Status quo würde in erster Linie Russland helfen: Die russische Armee könnte in der Folge die Probleme bei Ausrüstung und Nachschub lösen und einen neuen Versuch starten, die gesamte Ukraine anzugreifen. Außerdem würde die Ukraine in einem solchen Szenario wohl eigene Gebiete verlieren.  


https://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-krieg-newsblog-putin-verhandlungen-1.6081532


Leider immer noch alles wie gehabt: Keine Gesprächsbereitschaft des Kremls in Sicht.

Rosi65





 
Liebe Rosi65, wen wunderts? Alles wie gehabt, aber die ewigen Sucher nach Schuld des Westens, werden es sofort wieder herum drehen.
​​​​​​General Mordwitschew, der in der Ukraine kämpfte ,sagte "die Ukraine ist nur der Anfang". Steht auch im NN Artikel, kann ich leider nicht verlinken da diese Artikel nicht online zu lesen sind.
Granka

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Juro
Juro
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf Rosi65 vom 12.09.2023, 12:41:27

Hallo Rosi65,
da das gleiche Argument von beiden Seiten benutzt wird, darf man es auch als beiderseitigen Standpunkt werten.

Juro

JuergenS
JuergenS
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Granka vom 12.09.2023, 12:54:03

 
Liebe Rosi65, wen wunderts? Alles wie gehabt, aber die ewigen Sucher nach Schuld des Westens, werden es sofort wieder herum drehen.
​​​​​​General Mordwitschew, der in der Ukraine kämpfte ,sagte "die Ukraine ist nur der Anfang". Steht auch im NN Artikel, kann ich leider nicht verlinken da diese Artikel nicht online zu lesen sind.
Granka
geschrieben von Granka



Deshalb denke ich, dass es Irrsinn ist, auf ein Ende dieses Krieges zu warten.

Die notwendige Aktion heisst, Bedingungslose Vorbereitungs-Konferenz für eine globale Neuordnung, der sich keiner der Teilnehmer des Krieges entziehen kann, wird auch kommen, aber so spät, dass vielleicht Millionen Tote entstehen und Billionen von Dollars/Euros/Rubels etc. verbrannt sind.
Granka
Granka
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Granka
als Antwort auf JuergenS vom 12.09.2023, 13:14:37
https://www.presseportal.de/pm/6511/5545416

"Wolfgang Ischinger (Präsident des Stiftungsrates der Münchner Sicherheitskonferenz und Botschafter a.D.) warnt davor, aus dem Aufstand der Söldnertruppe Wagner am vergangenen Wochenende in Russland Vorteile für die Ukraine abzuleiten. Der Sicherheitsexperte befürchtet, dass der Kreml sich nun genötigt fühlen könne, in der Ukraine noch brutaler zuzuschlagen als bisher und die Repression im Inneren Russlands weiter zu stärken. Vom Anfang des Endes Putins sei man noch weit entfernt, so Ischingers Einschätzung bei phoenix.
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine forderte der ehemalige Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz eine deutsche "Langstreckenstrategie". "

Der Krieg wird nicht in einem halben Jahr vorbei sein" und werde enorm viele Ressourcen verbrauchen. In diesem Zusammenhang begrüßte er die von Verteidigungsminister Pistorius angekündigte Verlegung von 4.000 Bundeswehrsoldaten nach Litauen. Eine Brigade könne im Baltikum gegenüber Russland abschreckend wirken, ohne zu eskalieren, so Ischinger im phoenix-Interview. Hingegen sieht der frühere Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz keinen kontinuierlichen Plan der Bundesregierung zur Erfüllung des Ziels, die Verteidigungsausgaben auf zwei Prozent der Wirtschaftsleistung zu erhöhen.
Mit Blick auf die US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr mahnt der frühere Botschafter in Washington, auf der rechten Seite des politischen Spektrums sei der Eindruck entstanden, die Europäer und insbesondere die Bundesrepublik seien "sicherheitspolitische Trittbrettfahrer", die sich ihre Sicherheit vom amerikanischen Steuerzahler bezahlen lassen würden. Es sei wichtig, Richtung Washington das Signal zu senden: "Wir tun, was wir können", so Ischinger. Vor dem Hintergrund einer aggressiv auftretenden hegemonialen Führung in Russland wäre eine weitere Legislatur unter Trump verhängnisvoll, so der frühere Botschafter.

Jürgen S, das ist die Sicht eines Politprofis 

Und für ein paar andere:
Ischinger hat Ex Präsident Bush kritisiert, der einen schnellen Nato Beitritt der Ukraine wollte, aber nicht der Nato Fehler unterstellt. G, Heusgen, Merkels Sicherheitsberater, ist heute für den Beitritt der Ukraine. Im übrigen hat Russland die Nato Osterweiterung akzeptiert,  lässt sich alles nachlesen.

​​​ich bin jetzt weg.




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Nordlicht 55
Nordlicht 55
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf Granka vom 12.09.2023, 13:53:56

Ischinger hat Ex Präsident Bush kritisiert, der einen schnellen Nato Beitritt der Ukraine wollte, aber nicht der Nato Fehler unterstellt.
 


„Der Westen hat gute Gründe, über eigene gemachte Fehler nachzudenken. Warum man 2007 nicht ernster genommen hat, was damals von Wladimir Putin vorgetragen wurde. Warum man 2008 den Vorstoß der amerikanischen Regierung [zur Eröffnung einer NATO-Beitrittsperspektive für die Ukraine und Georgien] nicht noch viel vehementer zurückgewiesen hat, nämlich – aus russischer Sicht – das Überschreiten einer roten Linie.
Aus meiner Erfahrung als Unterhändler weiß ich: wenn man eine Lage herbeiführen kann, wo eine Partei sagt, ich gebe zu, da haben wir einen Fehler gemacht - das erhöht die Chance, dass die andere Seite sagt, 'wir haben auch einen Fehler gemacht.'


Wenn Sie diese Lage herbeiführen können, das ist verhandlungstechnisch die halbe Miete.“

Botschafter Wolfgang Ischinger, MSC-Vorsitzender auf der Bundespressekonferenz am 14.02.2022
JuergenS
JuergenS
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Granka vom 12.09.2023, 13:53:56

woraus soll ich schliessen, dass du auf meinen "Vorschlag" antwortest?

Ich hab doch einen ganz anderen Ansatz als Anregung. Die vielen Meinungen anderer kenne ich ja schon.

Die neue Überschrift des threads sollte sehr bald gerechtfertigt sein:

"Es ist Krieg in Europa gewesen, nun sitzt man z.B. durch G20+ initiiert, in... zusammen, überraschend"

(ist nur ein Beispiel, denn sonst hört der Krieg nie auf)

 

Edita
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 12.09.2023, 14:24:21
IMG_1636.png

Wolfgang Ischinger




Edita
Edita
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita

Wolfgang Ischinger

„Sie sind ja ein richtiger Held der russischen Propaganda, verehrter @Selken2021 ! Super, dass Sie bewusst ausgerechnet die Nato Russland Grundakte ignorieren, in der Moskau der Nato-Erweiterung expressis verbis 1997 zugestimmt hat. Alles andere ist Sprücheklopferei russ. Trolle.“ 



Edita

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