Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Granka
Granka
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Granka
als Antwort auf MarkusXP vom 01.09.2023, 16:14:42
Wie sollen die Verhandlungen aussehen liebe Tina1 was soll man Verhandeln ohne ukrainische Bürger aufzugeben ? Hast du eine konkrete Antwort ? Phil.
Phil, allein schon deine Fragestellung beinhaltet ... na, ja, ließ es dir selbst einmal mit etwas "geistigem Abstand" durch!

Es gibt durchaus Bürger der Ukraine bzw. welche mit Ukrainischem Pass, die es nicht als eine "Aufgabe" verstehen würden, nicht mehr "Ukrainische Bürger" zu sein! Ich denke, da könntest du zustimmen, oder?

Allein um die 20% sind Russen, es kommen noch viele andere Ethnien dazu. Es ist eben ein sog. Vielvölkerstaat. Du musst dir also nicht um jeden Bürger der Ukraine Sorgen machen ...

Zum Thema Verhandlungen möchte ich zunächst einmal bei einer Binsenweisheit bleiben:

Es ist ein Geben und Nehmen!

... und was gegeben und was genommen wird, ist das Verhandlungsergebnis!
MarkusXP



 
MarkusXP, dann schreib doch mal ein Beispiel von Geben und Nehmen, es gibt keinen Krieg der mit Verhandlungen geendet oder entschieden wurde und darum auch kein Geben und Nehmen. 
Im 2. Wk wurde Deutschland  unter den Siegermächten aufgeteilt, nach dem Sieg der Allierten. Großartig verhandelt wurde nach dem was ich weiss, nicht mehr, es stand fest.
 
reader
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von reader
als Antwort auf MarkusXP vom 01.09.2023, 12:33:20
Obwohl OT, möchte ich zu deinen Gedanken bezüglich Afghanistan noch etwas ergänzen:


Der Bündnisfall – es gab ein UNO-Mandat auf der Grundlage zweier Resolutionen (1368 und 1373), aber in keiner steht/stand das Wort „Afghanistan“, nur allgemein „Selbstverteidigung nach Terrorangriffen als Bedrohung des Weltfriedens". Ausgelegt wurde es aber als Legitimation auf den Angriff Afghanistans. Präsident Bush: „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.“
 
Ich bin überzeugt, es war somit laut Resolutionen kein direktes „grünes Licht“ für das Land Afghanistan gegeben worden – so wie ich es sehe war es eine leichtfertige Beugung gegenüber US-Interessen, geschuldigt dem Schock der Anschläge, denn  für den völkerrechtswidrigen amerikanischen Angriffskrieg auf den Irak gab es dann später kein solch erhofftes Mandat.  
 
Es waren keine Angreifer aus Afghanistan auf die beiden Tower beteiligt – sie kamen, das stand vor dem Angriff auf Afghanistan fest. Die Angreifer und Vorbereiter kamen aus (15 Attentäter) Saudi-Arabien und (4, eigentliche Terrorzelle der Vorbereitung unter M. Atta) Hamburg. Es gab auch diesbezüglich keine Terrorgruppe in Afghanistan. (Taliban und Al-Qaida sind nicht dasselbe.)

Aber da war M.M. Omar, der aus Gefälligkeit gegenüber den Saudis O. bin Laden Unterschlupf gewahr, von Seiten der US bekannt und geduldet … – schon zur der Zeit, als US-Ölfirmen planten, zusammen mit den Taliban zwei Erdölleitungen durch Afghanistan zu bauen. Zum Ärgernis von Omar kamen diese Projekte nicht zustande. 

Und nein – nicht nur wegen der Taliban an sich, sondern mehr aus Gründen basierend auf Clintons Wahlkampf und dessen Weigerung der geforderten Anerkennung der Taliban wegen der Projektplanung mit ihnen. 
Wohl aus diesen 3 Gründen heraus verweigerte Omar die spätere  Auslieferung von O. bin Ladens an die USA. 
Es war Omars Fehler, dass er die Auslieferung bereits ab 1998 verweigerte, aber sie sollte auch ein Verhandlungsfaustpfand gegenüber den USA sein - eine Fehleinschätzung (Unkenntnis?) von USA-Politik. Der Fehler der USA war der Abschuss von Marschflugkörpern. Man dort fiel von einem Extrem ins andere: erst Zusammenarbeit, dann Dämonisierung der Taliban, was auch unklug war, denn nun erhielten sie weiteren Aufschwung.
 
Irgendwie hatten sich beide Seiten beim Verhandeln verzockt und verließen somit den Verhandlungsweg. Die USA setzen ein Auslieferungsultimatum, Omar konnte diesem gar nicht mehr nachkommen, denn Feind Nr. 1 für die USA setzte sich nach Pakistan ab, kehrte erst später wieder nach Afghanistan zurück. Es kam zum Wirtschaftsembargo gegenüber Afghanistan, dem endgültigen Aus für das Pipelineprojekt und bin Laden bereitete ungestört 9/11 vor. 
 
Die Niederlage zeichnete sich schon 2005 ab, keine Kurskorrektur, nur weitere Fehler - die Niederlande als NATO- Beteiligte haben zuerst ihre Schlüsse gezogen und verließen 2010 den "Bündnisfall".


Sorry für so viel OT.
Alkmar
Alkmar
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf Malinka vom 01.09.2023, 09:53:50
Ich habe auch ein schönes Zitat für Dich

Der ungerechteste Frieden ist immer noch besser als der gerechteste Krieg.
Ist das so wie: "Lieber rot als tot"?

Ich fürchte, Du unterschätzt da die Mentalität des Russischen Regimes, wovon die Ukraine allerdings ein Lied singen könnte.
Es ist allerdings ein sehr schmerzhaftes und trauriges Lied und es handelt von Vernichtung durch Hunger!
 
Deutschland hat übrigens den Holodomor als Völkermord anerkannt und so könnte man das zumindest wissen!
Bis heute sind die Verbrechen Stalins vor 90 Jahren in der Ukraine hier leider kaum bekannt.
Sowas interessiert nicht! Russland hat ja immer Recht!
Es ging damals darum, die Sowjetherrschaft mit unbeschreiblicher Brutalität auf dem Land durchzusetzen.
Auch da ging der Kreml, wie üblich, über Leichen.
Ich denke, man sollte erst in den Schuhen der Ukrainer gehen oder gegangen sein, damit man vielleicht den Holodomor als Völkermord versteht und dann auch seine Zitate vielleicht überdenkt oder besser wählt.


Und Du hältst Kinderraub für vertretbar, weiter zu leben, um des Lebens willen?
Verschleppung nach Sibirien?
 
 

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MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Granka vom 01.09.2023, 16:52:30
Wie sollen die Verhandlungen aussehen liebe Tina1 was soll man Verhandeln ohne ukrainische Bürger aufzugeben ? Hast du eine konkrete Antwort ? Phil.
Phil, allein schon deine Fragestellung beinhaltet ... na, ja, ließ es dir selbst einmal mit etwas "geistigem Abstand" durch!

Es gibt durchaus Bürger der Ukraine bzw. welche mit Ukrainischem Pass, die es nicht als eine "Aufgabe" verstehen würden, nicht mehr "Ukrainische Bürger" zu sein! Ich denke, da könntest du zustimmen, oder?

Allein um die 20% sind Russen, es kommen noch viele andere Ethnien dazu. Es ist eben ein sog. Vielvölkerstaat. Du musst dir also nicht um jeden Bürger der Ukraine Sorgen machen ...

Zum Thema Verhandlungen möchte ich zunächst einmal bei einer Binsenweisheit bleiben:

Es ist ein Geben und Nehmen!

... und was gegeben und was genommen wird, ist das Verhandlungsergebnis!
MarkusXP



 
MarkusXP, dann schreib doch mal ein Beispiel von Geben und Nehmen, es gibt keinen Krieg der mit Verhandlungen geendet oder entschieden wurde und darum auch kein Geben und Nehmen. 
Im 2. Wk wurde Deutschland  unter den Siegermächten aufgeteilt, nach dem Sieg der Allierten. Großartig verhandelt wurde nach dem was ich weiss, nicht mehr, es stand fest.
 
Ich bin kein Verhandlungsführer, weder von der Ukraine noch von Russland!

Die Verhandlungen würden wahrscheinlich Jahre dauern, allein schon den Teilnehmerkreis festzulegen würde Wochen, wenn nicht sogar Monate in Anspruch nehmen ... und jetzt soll ich hier das Verhandlungsergebnis dokumentieren?

OK, du hast es nicht anders gewollt:

1.) Krim unter UN-Verwaltung, nach 10 Jahren Volksabstimmung,
Alternativen:
a.) Zustand soll so bleiben ( analog Saarlandstatut )
b.) Krim an Russland
c.) Krim an die Ukraine

2.) Ostukraine: halb unter Russischer Verwaltung / halb unter Ukrainische
Wer will darf entsprechend umziehen

3.) Kein Beitritt zur NATO, Mitgliedschaft in der EU ist OK!

Hab ich noch was vergessen? Kann ja in der Eile schnell mal passieren!
MarkusXP
 
Edita
Edita
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita

„ Die Führung von Al-Quaida hat großen Einfluss in Afghanistan und unterstützt das Taliban-Regime bei der Kontrolle des Großteils des Landes. In Afghanistan sehen wir Al-Quaidas Vision der Welt. [...] Die Vereinigten Staaten respektieren die Menschen in Afghanistan, [...] aber wir verurteilen das Taliban-Regime. Es unterdrückt nicht nur sein eigenes Volk, es bedroht Menschen überall, indem es Terroristen unterstützt, versorgt, und sie beliefert. Durch Beihilfe zum Mord begeht das Taliban-Regime Mord. […]“
- George W. Bush am 20.09.2001 vor dem US-Kongress.“


 #OnThisDay 04.10.2001 | NATO erklärt Bündnisfall 



Edita

Tina1
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Tina1
als Antwort auf pschroed vom 01.09.2023, 15:45:06
Wie sollen die Verhandlungen aussehen liebe Tina1 was soll man Verhandeln ohne ukrainische Bürger aufzugeben ? Hast du eine konkrete Antwort ? Phil.
Lieber Phil,

auf all die Fragen, die du stellst, kann dir Klaus von Dohnanyi in dem Interview bei der Sendung "DAS! geben.

Dohnanyi ist ein Politiker, ein kluger Mann, der durch seine langjährigen politischen Ämter ein hohes politisches Wissen hat, in Bezug Politik in Europa und der Welt. Ein politisches Urgestein. Er hat den 2. Weltkrieg erlebt, er hat all die Kanzler erlebt, u mit ihnen gesprochen u hatte auch öfter ein Mitspracherecht. Auch die Geschichte, das Schicksal seines Vaters, in der Nazizeit, ist bekannt. Er hatte u hat auch immer Kontakt zu Politikern der USA. Das Wichtigste ist, dass er bei allen die Vernunft in den Vordergrund stellt.

Ich vermute, dass du dir das Interview nicht ansehen wirst. Das finde ich aber schade, denn man sollte doch wissen, was ein langjähriger wichtiger SPD-Politiker, der mit Brand u Schmidt gesprochen, u gearbeitet hat, der bis jetzt immer noch politisch sehr aktiv ist, für Gedanken, für Lösungen hat, in Bezug des Krieges in der Ukraine.
Ich finde das Interview interessant.

Schönen Abend.
Tina

 

 

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olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Malinka vom 01.09.2023, 09:53:50
 

Der ungerechteste Frieden ist immer noch besser als der gerechteste Krieg.
Das ist natürlich schon eine hohe Portion Zynismus und auch Grausamkeit, wenn jemand, die (noch) wohlbehütet und geschützt in einem Sessel sitzt und so eine Art Kalendersprüche in die Welt schickt.

Wer hat wann jemals von irgendeinem "gerechten" Krieg gesprochen oder geschrieben?

Sprechen Sie hier eigentlich auch für die angegriffenen Ukrainer, Syrer, Jemeniten usw?
Oder vielleicht schon im Vorgriff, dass eine der Putin`schen Raketen aus Kaliningrad innerhalb von knapp 2 Minuten Berlin erreicht und Deutschland dann einen "ungerechten" Frieden erhält, weil Putin nicht aufhören wird - solange er lebt. Olga
olga64
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Tina1 vom 01.09.2023, 17:24:37

Der fast 100-jährige Klaus von Dohnany stammt aus einer SPD-Zeit, wo eine grosse Affinität zu Russland und später auch lange Jahre zu Putin gegeben war. Und davon machen sich diese alten Herren der SPD nur ungern und sehr schwer frei.
Herr von Dohnany hat darüber ein Buch geschrieben und zwar zum denkbar ungünstigsten Moment, weil just bei Erscheinung Putin die Ukraine überfallen hatte.
Und da nützten keine Rechtfertigungen des Herrn von Dohnany - weil hier nichts zu rechtfertigen ist.
Mir persönlich fehlt auch die Naivität,grundsätzlich Menschen hoch zu schätzen, weil sie mal Kontakt zu Willi Brandt und/oder Helmut Schmidt hatten. Beide Herren waren übrigens nicht sehr lange im politischen Geschäft aktiv.
Sollte Herr Dohnany für sich Chancen sehen aufgrund seiner guten Kontake zu Russland: warum fliegt er nicht zu Putin und überredet ihn zum Frieden, in dem dieser seine Truppen aus der Ukraine abzieht? SChreckt es ihn ab, dass sein Parteifreund und Putin-Freund, Gerhard Schröder, ebenfalls nicht erfolgreich war auf dieser Mission? Und auch der Genosse kurz vor Kriegsgebeginn in der Ukraine nach einem GEspräch mit dem Kreml-Mörder Putin nichts mehr ausrichten konnte?

Herr von Dohnany in seinem hohen Alter ist ja nicht der Einzige, der sich in Wort und Schrift meldet; da gibt es noch einen 100-jährigen Henry Kissinger aus den USA,der allerdings halbjährlich seine Einschätzungen und Meinungen zu diesem Putin`schen Krieg "anpasst".
Das sei diesen alten Herren gerne vorbehalten - aber als Richtungsweiser für mich in meiner Meinungsfindung kann ich es sicherlich nicht akzeptieren. Olga

pschroed
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Tina1 vom 01.09.2023, 17:24:37

Für mich ist Dohnany ein Putinversteher Tina, er muß schon einige Zeit mit diesem Vorwurf leben.
Es kann nicht sein daß Putin über andere Länder bzw. Nationen entscheidet , wessen Zukunft diese haben um sein Imperialismus voranzutreiben, wo er noch im Juni 2023 als Ziel festhält. Putin möchte Grenzen verschieben Dohnany denkt in der  Vergangenheit. Ich versteh auch deine Angst, mir ist es auch mulmig, das ganze wo der Kriegsverbrecher organisiert hat läßt keinen ruhig.
Wie sagt die DE Aussenministerin, nur einer hat den Schlüssel für den Frieden und das ist Putin. Phil.

Alkmar
Alkmar
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf MarkusXP vom 01.09.2023, 17:19:25

Also ehrlich, wie naiv kann man sein?
Putin würde nie zustimmen und die tollen Verhandler zuvor, schenkten ihm doch faktisch die Krim schon, um ihre Ruhe zu haben.

Wo wohnst Du?
Ich wäre dann dafür, dass Putin das bekommt!

Muss man wirklich wieder bei Adam und Eva anfangen, um klar zu stellen, dass ein Land nur alleine darüber bestimmt, was mit seinem Territorium geschieht?
Hat man nichts aus früheren Jahren, Jahrzehnten gelernt, dass Imperatoren sich nicht befrieden lassen?
Hast Du in der Schule nicht gelernt, wie Hitler und Stalin sich die Länder zuvor ohne Krieg  aneigneten?
Die Westmächte erst zustimmten und mit dazu beitrugen, wie diese Diktaturen dadurch stärker wurden?

Russland muss die Ukraine und die dazu gehörende Krim verlassen und verurteilt werden, als Aggressor des Krieges, der Ukraine Reparationen zu zahlen.
Ansonsten gibt das keinerlei Sinn.

Das russische Volk muss nach Demokratie streben und nicht tatenlos zuschauen, wie Russland in eine stalinistische Diktatur, gepaart mit Oligarchie, untergehen wird.
Das Gleiche gilt für Belarus und weiteren Vasallenstaaten.
Die Weltgemeinschaft muss nach Demokratie streben und nicht Geschäfte vor Menschenrecht sehen wollen.
 


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