Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Putin verstehen ist Pflicht. Sonst kommen wir nicht weiter - und noch einmal: verstehen ist nicht das selbe wie billigen.“
Malinka
Hallo Malinka,
eine seltsame Forderung die Du da stellst.
Wer sollte denn diesen Präsidenten, der brutale und willkürliche Gewalt an einem Volk ausübt, denn schon verstehen können oder wollen?
Noch nicht mal der „zufällig“ verunglückte ehemalige brutale Wagner-Anführer J. Prigoschin, der ihn ja ziemlich gut kannte, konnte ihn richtig einschätzen, denn sonst wäre er bestimmt nicht in die Unglücksmaschine gestiegen.
Auch bei seiner Begründung für die Invasion in die Ukraine ändert Putin ja ständig seine Meinung: Einmal ist es die „Entnazifizierung“ der Ukraine, dann die „Rückeroberung historischer Gebiete“, bis hin zur Schuldzuweisung der „Nato-Erweiterung.“
Mit Drohungen des Einsatzes von Atomwaffen versucht er andere Staaten in Angst und Schrecken zu versetzen, um sie zu erpressen, falls sie ihm bei seinem Angriffskrieg zu Nahe kommen sollten.
Sogar mit den eigenen Soldaten macht der Kremlchef offenbar kurzen Prozess, denn sie haben beim Angriff auf die Ukraine keine Wahl: Sie müssen kämpfen. Entweder riskieren sie ihr Leben im Gefecht, oder sie laufen Gefahr in die Schusslinie der eigenen Kameraden zu geraten – und zwar, wenn sie einen Fluchtversuch wagen.
-Diesen Verdacht erhärten ein Video und die Aussagen von Gefangenen.-
Selbst bei einer psychologischen Diagnostik zu Putins Persönlichkeit, gelangten mehrere Psychologen zu verschiedenen Urteilen.
Das mag zwar der Ferndiagnose geschuldet sein, aber eine andere Möglichkeit haben wir hier ja schließlich auch nicht.
Rosi65
Was die Ukraine braucht nach dem Krieg ist , die Teilnahme an den Weltmärkten mit ihren Produkten.Das ist leichter gesagt als getan. Es ist ja nicht so, dass man oben etwas Geld reinwirft, dann klickert's und unten zieht man das fertige Erzeugnis heraus.
Um auf den Weltmärkten konkurrieren zu können, braucht es mehr als nur "Produkte". Auf den Weltmärkten tummeln sich Unternehmen aus nationalen, global verlinkten Volkswirtschaften, die eine Marktposition haben, die sie sich über Jahrzehnte aufgebaut haben.
Und da darfst Du schon auch mal die Frage beantworten, warum dreißig Jahre nach dem Abschütteln der pseudo-sozialistischen Planwirtschaft unter dem Russen-Joch, es der Ukraine (immerhin mit einer Bevölkerung von rund 40 Millionen !) nicht gelungen ist, neben den Agrarprodukten eine weltmarktfähige Wirtschaft aufzubauen ?
Heute befindet sich die Ukraine auf dem Niveau eines Landes des sog.Globalen Südens wie beispielsweise Algerien ... warum ist das so ?
Man kann ja mal den (gewagten) veersuch anzustellen und vergleichen: Wie sah es denn 30 Jahre nach dem Krieg im Westen aus in den 1970/80 er Jahren ? Warum hat die Ukraine immer noch eines der niedrigsten Einkommen in Europa ? Warum wollen viele der geflohenen Ukrainer, besonders die jüngeren sich im Westen niederlassen, nicht mehr zurückgehen ?
Diese, und viele andere, Fragen stellen sich auch viele potentielle Investoren. Es fehlt nicht an Privat-Geld für Investitionen und als Billiglohnland hätte die Ukraine schon bisher die Funktion einer verlängerten Werkbank von Westfirmen ausüben können. Das ist aber im nennenswerten Umfang nicht geschehen.
Neben der routinemäßigen Rechtfertigung, dass daran natürlich die Russen schuld seien, könnte es nicht auch sein, dass spezifisch ukrainische Gründe ihren Teil an Verantwortung haben, wie z.B. der hohen Grad an Korruption oder der Oligarchenfilz ?
Um beide zu beseitigen, braucht es neue Leute an allen Hebeln der Macht und der Verwaltung mit unbefleckten Westen, kurz :eine neue Unternehmenskultur. Die entsteht aber nicht durch einen Fingerschnipp, die muss heranwachsen und dazu braucht es Zeit, Frieden und stabile, hassfreie Verhältnisse ohne nationalistische Ethnophobien.
Also, was ist ? Ab wann kann man damit rechnen, dass die Ukraine mit ihren Produkten den Weltmarkt 'rockt ' ?
Hallo Alkmar,
du hast geschrieben:
Abgesehen, dass du eine Unterstellung ohne rechtlichen Nachweis bringst, solltest du berücksichtigen, das die DDR ein souveräner Staat war, ebenso wie die BRD.Die DDR, sprich Sowjetisch besetzte Zone, gehörte übrigens laut Verfassung immer zu Deutschland, es stellt sich also die Frage, ob die Eigenstaatsgründung überhaupt rechtmäßig oder erzwungen war!
Es war ein geschickter Schachzug der BRD, sich zum alleinigen deutschen Staat zu erklären. nur wurden die Menschen der sowjetisch besetzten Zone niemals befragt, ob die das auch so sehen. Die westlichen Alliierten waren die eigentlichen Geburtshelfer für die BRD.
Logischerweise entstand unter den Besatzungsbedingungen gefördert durch die ausgegrenzte Besatzungsmacht Sowjetunion der zweite deutsche Staat, der keinen Alleinvertretungsanspruch formulierte und der einer Wiedervereinigung als Ziel offen gegenüberstand. Es fanden demokratische Wahlen statt, bei denen die Mehrheit des Volkes den Kurs unterstützte. Dieser Zustand hielt bis 1972 an. Dann nämlich trat das Viermächteabkommen über die beiden deutschen Staaten und über die entmilitarisierte Zone West-Berlin in Kraft. Beide Staaten erhielten einen Sitz in der UNO und die internationale Anerkennung erfolgte in schnellem Tempo.
Grundlagenvertrag zwischen den beiden deutschen Staaten - 1972:
In diesem Vertrag wurden u.a. “normale gutnachbarliche Beziehungen zueinander auf der Grundlage der Gleichberechtigung” vereinbart. Die DDR sah darin die Anerkennung durch die BRD als souveränen Staat.
Wenn die BRD auch danach die Staatsbürgerschaft der DDR nicht anerkannte, dann hat sie gegen den Geist des Grundlagenvertrages verstoßen.
Dein Gemunkel über recht- oder unrechtmäßig ist Revanchismus der 1950-er Jahre in der BRD.
Juro
@Bruny_K: Habe ich Dir Deine Meinung abgestritten? Nein; im Gegenteil. Deine Anmerkungen waren also überflüssig....wie so oft, wenn Du partout einfach nur Recht haben willst😏 Lass' es einfach gut sein.
Also zuerst legst du mir nahe einen Übersetzer zu bemühen und dann schreibt du von zwei Meinungen. Ergo habe ich eine davon. Und einen Übersetzer brauche ich ganz sicher nicht. Betteln ist eine devote Haltung und Ausdrucksweise und fordern ist das Gegenteil nämlich demanding in Sprache und Haltung.
Alles klar?
@Bruny_K: """ und dann schreibt du von zwei Meinungen. ""
Lies bitte noch einmal......
Hallo Hobbyradler,
die Zusammenarbeit mit Russland war auf einem guten Weg, mit vielen Dialogformen, mit Austauschen von Experten usw..
Nicht erst seit dem 24.02.22 wurden diese Formate von der Merkel-Regierung Schritt für Schritt zurückgefahren. Man sprach zum Schluss nicht mehr mit Russland. Und Russland auch nicht mehr mit DE - Wozu auch?
Das Jahr 2014 brachte hier eine Zäsur. (Krimbesetzung)
Die neue Merkel-Regierung bedrängte den Vorsitzenden des deutschen Lenkungsausschusses, Veranstaltungen abzusagen. Das war Lothar de Maizière. Da dieser dagegen opponierte, wurden Kräfte wie Platzek und er aus der Führung entfernt und Ronald Pofalla mit der Lenkung beauftragt. Dieser war ein klarer Befürworter der Sanktionspolitik, so dass die Gespräche eine andere Richtung nahmen und ab 2020 beendet wurden. Immer stärker konzentrierte man sich auf zivilgesellschaftliche Fragestellung und die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen. Doch weil die USA russische Institutionen gemäß einem US-Gesetz von 1935 als ausländische Agenten registrierten, setzte auch Russland ausländische Organisationen auf die Liste als ausländische Agenten, sobald sie Geld aus dem Ausland erhielten. Damit war die Einflussnahme Deutschlands auf die russische Gesellschaft begrenzt. Der Dialog wurde eingestellt.
Juro
Warum sollte die Ukraine es nicht schaffen? Angenommen eine US Firma oder DE Firma baut Fabrikhallen installiert die Produktionsanlagen stellt Personal ein , bildet diese aus Training Bedienung usw. wie es seit jahrzehnten üblich ist warum sollte das nicht in der Ukraine funktionieren ?
Wir mussten es doch auch so lernen, vom Bauernbetrieb Kühe melken 😉in moderne Werkhallen. Ich musste das zwar nicht. Ich wurde ohne Schulabschluss und Bildung eingestellt.
Sie sind doch ausgebildet, ich glaube nicht dass die EU für 44 Millionen Bürger weiter unsere Steuer einsetzen wird. Genau das Geld oben hineinwerfen wird nicht funktionieren.
Die Ukraine braucht natürlich politische Reformen, das wird die grösste Herausforderung sein. Aixois wir werden Zeitzeugen 😉 Phil,
Putin verstehen ist Pflicht. Sonst kommen wir nicht weiter - und noch einmal: verstehen ist nicht das selbe wie billigen.“
Malinka
Hallo Malinka,
eine seltsame Forderung die Du da stellst.
Wer sollte denn diesen Präsidenten, der brutale und willkürliche Gewalt an einem Volk ausübt, denn schon verstehen können oder wollen?
Noch nicht mal der „zufällig“ verunglückte ehemalige brutale Wagner-Anführer J. Prigoschin, der ihn ja ziemlich gut kannte, konnte ihn richtig einschätzen, denn sonst wäre er bestimmt nicht in die Unglücksmaschine gestiegen.
Auch bei seiner Begründung für die Invasion in die Ukraine ändert Putin ja ständig seine Meinung: Einmal ist es die „Entnazifizierung“ der Ukraine, dann die „Rückeroberung historischer Gebiete“, bis hin zur Schuldzuweisung der „Nato-Erweiterung.“
Mit Drohungen des Einsatzes von Atomwaffen versucht er andere Staaten in Angst und Schrecken zu versetzen, um sie zu erpressen, falls sie ihm bei seinem Angriffskrieg zu Nahe kommen sollten.
Sogar mit den eigenen Soldaten macht der Kremlchef offenbar kurzen Prozess, denn sie haben beim Angriff auf die Ukraine keine Wahl: Sie müssen kämpfen. Entweder riskieren sie ihr Leben im Gefecht, oder sie laufen Gefahr in die Schusslinie der eigenen Kameraden zu geraten – und zwar, wenn sie einen Fluchtversuch wagen.
-Diesen Verdacht erhärten ein Video und die Aussagen von Gefangenen.-
Selbst bei einer psychologischen Diagnostik zu Putins Persönlichkeit, gelangten mehrere Psychologen zu verschiedenen Urteilen.
Das mag zwar der Ferndiagnose geschuldet sein, aber eine andere Möglichkeit haben wir hier ja schließlich auch nicht.
Rosi65
Laß Dich nicht verunsichern Rosi, Du hast vollkommen recht,
Von niemandem wird Putin so gut verstanden, wie von den Kritikern der Putinversteher!
Er wurde nicht nur verstanden, er wurde nach Strich und Faden und nach allen Regeln der Kunst gepampert, hofiert und mit Glacé-Handschuhen „angefaßt“, man hat telefoniert und persönliche Termine absolviert, bei denen Putin seine Gäste an dem 12m langen Tisch breit grinsend vor den Kameras der Welt desavouierte und seine internationalen
„Partner“ mit dreisten Lügen abgespeist!
Und 24 Std. später hat er die Ukraine überfallen, die ganze Welt hat Putin seitdem verstanden, nur die Putinversteher spielen immer noch Katz und Maus!
„ Als Russland im Jahr 2014 schon mehrere Monate lang Krieg gegen die Ukraine im Donbass führte, behaupteten mehr als 60 deutsche Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien in einem Aufruf: «Niemand will Krieg!» Aber «Amerika, die Europäische Union und Russland treiben unausweichlich auf ihn zu, wenn sie der unheilvollen Spirale aus Drohung und Gegendrohung nicht endlich Einhalt gebieten».
Welche Drohungen oder Gegendrohungen von westlicher Seite an Russland angeblich ergangen sein sollen, wird nicht gesagt. Stattdessen wird behauptet, die Verantwortlichen im Westen riskierten durch ihr geschichtsvergessenes Handeln im gleichen Masse wie Russland einen Krieg. «Bei Amerikanern, Europäern und Russen ist der Leitgedanke, Krieg aus ihrem Verhältnis dauerhaft zu verbannen, verlorengegangen.» Die Folge seien «die bedrohlich wirkende Ausdehnung des Westens nach Osten ohne gleichzeitige Vertiefung der Zusammenarbeit mit Moskau und die völkerrechtswidrige Annexion der Krim durch den russischen Staat unter seinem Präsidenten Wladimir Putin».
Die Schuld an der Konfrontation wird also beiden Seiten zugewiesen, obwohl die Fakten schon damals zeigten, wer der Aggressor und wer um Frieden bemüht war. Auch war «die Zusammenarbeit mit Moskau» nach dem Ende der Sowjetunion jahrelang in grosszügigster Weise unaufhörlich vertieft worden, trotz eklatanten russischen Menschenrechtsverletzungen oder Kriegsverbrechen wie in den Tschetschenienkriegen.
Die USA und die Nato-Staaten hatten zunächst einmal dafür gesorgt, dass Russland die einzige verbleibende Atommacht der ehemaligen Sowjet-Nachfolgestaaten blieb. Die Ukraine und Kasachstan übergaben ihre Atomwaffen an Moskau, das ausserdem noch 9 Milliarden Dollar von den USA für die Verschrottung dieser Waffen bekam. Eine äusserst seltsame Form von «Betrug durch den Westen» und angeblichem Triumphgeschrei über die Schwäche Russlands.
Russland wurde zu den G-7-Treffen der wichtigsten Industriestaaten eingeladen, obwohl seine Wirtschaftskraft dies gar nicht ausreichend rechtfertigte. Mit der Unterzeichnung der Nato-Russland-Grundakte wurde Russland auch zum privilegierten Partner der Nato ernannt. Russlands Sicherheitsinteressen waren auch respektiert worden, indem in den baltischen Staaten die Nato-Präsenz nur in symbolischer Weise erfolgte, mit nur 1500 Nato-Soldaten.
Etliche Male wurden Russland von westlicher Seite «Modernisierungspartnerschaften» im beiderseitigen Interesse angeboten. Die Beispiele liessen sich endlos fortsetzen. Dass jemals ein Vertreter der Nato oder ein verantwortlicher Politiker im Westen der Atommacht Russland militärisch gedroht hätte, ist indessen nicht bekannt.“
Der NZZ entnommen:
Die faulen Tricks der Putinversteher.
(ich kann leider den Artikel aus unerfindlichen Gründen nicht verlinken)
Edita
Guter Beitrag!
Ich versuch es mal mit dem Verlinken: Die faulen Tricks der Putin-Versteher und Möchtegernpazifisten
Ging doch! 😉