Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

MarkusXP
MarkusXP
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 29.08.2023, 10:48:14
 
 
 
Die Abspaltung der Krim verstieß ganz klar gegen ukrainisches Recht, war aus völkerrechtlicher Sicht aber vollkommen legitim, denn der Sezession ging ein Referendum voraus, das sehr eindeutig war und keineswegs mit Waffengewalt erzwungen wurde, auch wenn Geschichtsrevisionisten uns das in den Medien tagtäglich so verkaufen wollen. Goebbels hatte vollkommen Recht als er meinte, dass man eine Lüge nur oft genug wiederholen muss, dann wird sie auch geglaubt werden. Damit meine ich jetzt nicht Dich pschroed. Deine Mediengläubikeit basiert auf Deiner westlichen Sozialisierung.
... und du glaubst tatsächlich das 96% der Krim-Bewohner für den Anschluss an Russland waren? Das also von 100 Befragten 96 dafür waren ... den Status zu ändern und sich der RF anschließen wollten?

Das kann doch unmöglich dein Ernst sein!
MarkusXP
pschroed
pschroed
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Edita vom 29.08.2023, 11:35:26

Liebe Edita es ist unglaublich, was hier wieder abgeht. 
Ich muss mein Dach vom Holzschuppen noch reparieren vor dem Winter.  😆Phil.

hobbyradler
hobbyradler
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Anna842 vom 29.08.2023, 11:16:39

Hallo @Anna842,

bei der Krim denke ich, es war so wie in Wikipedia beschrieben.

Bei der Aufzählung der beleidigenden Äußerungen habe ich meine eigene Vermutung. Sie kommen ja nur von Wenigen, die sich wahrscheinlich als moralische Elite und etwas Besseres fühlen.

Die harmloseste Erklärung dafür wäre, dass bei denen die Kinderstube gefehlt hat.

Ciao
Hobbyradler
 

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Juro
Juro
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf Karl vom 29.08.2023, 10:15:40

Hallo Karl,

eine ethnische Minderheit hat sehr wohl völkerrechtlich das Recht, einen Willen zu äußern. Nämlich dann, wenn sie sich im ethnischen Mehrheitsstaat nicht mehr vertreten fühlt.
Es ist nun im Ermessen der Regierung des Mehrheitsvolkes des Staates, damit umzugehen.

Du gehst von einem Idealfall aus, in dem den nationalen Minderheit gleiche Rechte zustehen und deren Selbstbestimmung sowie ihre nationale Kultur gleichberechtigt ist, sowie Ihre Teilhabe an allen gesellschaftlichen Bereichen, an der Verteilung des Reichtums, an der Bildung, an der gesundheitlichen Versorgung und sozialen Betreuung usw. uneingeschränkt gewährleistet ist.
Diese Konstellation wird man nur in sehr wenigen Ländern finden. In einem Land mit ethnischen Konflikten sind sie eigentlich undenkbar. Noch dazu wenn die herrschende Mehrheit des Volkes Sprache, Kultur, Teilhabe und Entwicklungschancen von Minderheiten einschränkt. 

Eine sehr hoffnungsvolle Entwicklung wird in jüngster Zeit aus Neuseeland berichtet. Zwischen den europäisch-stämmigen Einwohnern (67,6 % der Bevölkerung), den Ureinwohnern Maori (knapp 14,6 % der Bevölkerung), den asiatischen Einwanderern hauptsächlich aus China und Indien (9,6 % der Bevölkerung) und den pazifischen Zuwanderern (6,9 % der Bevölkerung).
2017 waren 22,7 % der Bevölkerung Migranten.
Sehr viele Menschen des Landes, quer durch alle Gruppen, sind stolz auf ihre Landeszugehörigkeit und bekennen sich als "Kiwis". Die Entdeckung eines Maori-Vorfahren im Stammbaum wird, so Berichte, als "cool" empfunden. Eine Maori ist Außenministerin Neuseelands (mit Gesichts-Tattoo).

Lege diesen Maßstab bitte an die Staaten der ehemaligen Sowjetunion an. 

Tritt der Fall ein, dass eine ethnische Minderheit auf einen Missstand in der Gleichberechtigung hinweist, so fordert das Völkerrecht, dass verhandelt wird und ein Ausgleich oder eine Korrektur der bisherigen Politik angestrebt wird. Änderung oder Ergänzung von Gesetzen oder sogar die Gewährung von Autonomierechten sind bewährte Schlichtungs- und Ausgleichsmittel. Grundsatz ist immer der Ausschluss von Diskriminierung.

Juro

Anna842
Anna842
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Anna842
als Antwort auf hobbyradler vom 29.08.2023, 11:41:03
Hobbyradler, zu dem Referendum, welches auf der Krim
abgehalten worden ist, finde ich im Internet alles mögliche.
Die einen sagen, es war ein Referendum und die anderen sagen,
es war ein Pseudo-Referendum.
Es wird zu einer Glaubensangelegenheit.

In dem Buch " Wir sind die Guten " aus dem Jahr 2014, erschienen
im Piper-Verlag, wird der Vorgang genau beschrieben.
Ergebnis: Das Referendum ist korrekt durch geführt worden.
In den Wahlkabinen stand nicht neben jedem Ukraine ein 
russischer Soldat.
Der Untertitel des Buches heißt: " Wie uns die Medien manipulieren "
Das Buch hat im Anhang 12 Seiten Quellenangaben.
Die allesamt noch einmal nachgeprüft werden könnten.

Und Wikipedia ist nicht der alleinige " Welterklärer ", dort wird
ständig von Wikipedianer ergänzt verändert und richtig gestellt.
Manchmal gibt es Streiterei, dann entscheidet eine Art Wiki- Gericht,
wer nun richtig liegt.
Man muss mehr Quellen generieren und dann weiß man immer
noch nicht alles.
Was mich hier ärgert ist, dass nur eine einzige  " Wahrheit "
gültig zu sein hat und das polemische Herabwürdigen anderer
Meinungen: " einen Vielfachmörder als Wasserträger zu dienen ",
z.B. Das gehört sich nicht. Das ist ganz schlechter Stil !

Wenn ich solche und ähnliche Äußerungen der reinen Diskreditierung
anderer User hier heraus schreiben würde, käme da sehr viel zusammen.
Es sind keine  " Ausnahmefälle ", leider.
Es durchzieht den gesamten thread.

Anna
aixois
aixois
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf hobbyradler vom 29.08.2023, 11:01:03

@ hobbyradler

Das Referendum von 2014 muss zusammen mit dem Hick Hack der Referenden und Volksabstimmungen/"Verfassung"  der (autonomen) Republik Krim in der ersten Hälfte der 1990-er Jahre gesehen werden, die vom good will Kiews abhingen und letztlich ja auch 'kassiert' wurden.

Dieses unkontrollierte Tohuwabohu bei der Auflösung der UdSSR, die völlig planlos verlief und den lange Zeit an Ketten gelegten Nationalismen/Ethnoregionalismen freien Lauf liessen, sehe ich als den Hauptgrund, um nicht zu sagen, die Wurzel allen Übels an, mit dem Europa noch jahrzehntelang zu tun haben wird.
Das damalige Wegrennen vor dem alten Unterdrücker Moskau (unterstützt in erster Linie von den USA und den dort sehr einflussreichen nationalen Minderheiten aus Osteuropa)  war verständlich, aber das Gegenteil einer nachhaltigen Strategie für eine Nachkriegsordnung am Ende des (behaupteten) Ende des Kalten Kriegs.

Man sonnte sich im Glanze des Siegs des kapitalistischen Systems über das autoritär kommunistische ohne Europa die Chance zu geben sich seiner neuen Identität bewusst zu erden , bzw. eine solche gemeinsam zu definieren.

Das hätte zu einem größeren und in jeder Hinsicht starken Kontinentaleuropa bis hinein in der asiatischen Raum (nicht bis Lissabon, aber bis nach Wladiwostok) führen können, das in der Liga der Weltmächte hätte mitspielen können (auch wollen). Das Tor gegen Osten blieb zu, man wollte Russland nicht dabei haben, jedenfalls nicht als Seniorpartner mit gleichen Rechten und Pflichten.

Die Institutionen, die sich um diese Aufgabe schon im Vorfeld hätten kümmern können (sollen) wie z.B. die UN, die OSZE, ja auch die EU, waren dazu nicht in der Lage, auch weil sie nicht über die nötige Autonomie verfügten bzw. über ein halbes Jahrhundert alt (oder noch älter)  waren, ohne an die historischen Entwicklungen angepasst worden zu sein.

Was 1989-92 für das "nach UdSSR", das 'neue' Europa galt, gilt heute auch für die globale Welt, deren Globalisierungsnutzen in höchsten Tönen angepriesen wird. Nur gilt eben das alte Wort : auf jedem Schiff, das dampft und segelt, brauchts einen der die Sache regelt.
Was wirtschaftlich Profit generiert, muss noch lange keinen (geo-) politischen Nutzen darstellen.
 


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Anna842
Anna842
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Anna842
Nach all dem, was ich bislang weiß, bleibe ich bei meiner
Einschätzung: Das Referendum 2014 ist umstritten.
Die Vorfälle auf dem Maidan sind umstritten.

Habe mir ein weiteres Sachbuch bestellt:

" Der Krieg in der Ukraine und die Rolle des Westens. Hintergründe,
Daten, Fakten: Band 1. Der Weg in den Krieg. "

Hg.: Independently Published. August 2023.

Das Buch soll eine akribische Recherche, basierend auf einer Vielzahl
von Quellen, offiziellen Dokumenten, Berichte von Menschenrechtsorganisationen und unabhängigen Journalisten beinhalten.

Mal sehen, was dort alles so steht.
Finde, dass bin ich den " Politischen Wissenschaften " schuldig.

Anna
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf hobbyradler vom 29.08.2023, 11:41:03

Hallo @Anna842,

bei der Krim denke ich, es war so wie in Wikipedia beschrieben.

Bei der Aufzählung der beleidigenden Äußerungen habe ich meine eigene Vermutung. Sie kommen ja nur von Wenigen, die sich wahrscheinlich als moralische Elite und etwas Besseres fühlen.

Die harmloseste Erklärung dafür wäre, dass bei denen die Kinderstube gefehlt hat.

Ciao
Hobbyradler
 
Es wäre nicht schlecht du würdest deine Behauptungen etwas näher beschreiben, mit deiner pauschalen Anrede sprichst du uns alle an, ja mir hatte eine gute Kinderstube gefehlt, das gebe ich zu wo habe ich wen beleidigt ? Phil.
Malinka
Malinka
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Malinka
als Antwort auf Anna842 vom 29.08.2023, 13:16:05

Hallo Anna, schau mal unter "Ich lese gerade" ..da habe ich ein recht interessantes Buch zum Ukraine-Krieg eingestellt, das ich auch denen mit fest zementierter Meinung a a USA und NATO = Gut , Selensky = Gut und Russland und Putin nur böse, böse, böse - empfehle. 

Icbin es auch müde, hier jedes Mal und immer von den selben beschimpft zu werden, für die jeder, der andere Denkansätze äußert, entweder als Verschwörungstheoretiker oder Putin-VersteherIn bezeichnet wird. 

Das Verstehen wollen und können scheint nicht mehr opportun zu sein und grenzt im  Kleinen an klassische Denkverbote wie zur Zeit schlimmster Diktatur. 

Mir ist es schon seit Jahrzehnten bewusst, dass eben nicht nur der Westen recht hat, nur der Westen das Völkerrecht interpretieren darf,.
Aber es schein überall im Westen die Meinung vorzuherrschen, dass jeder anderer Kulturraum völlig unzivilisiert ist und sich gefälligst der regelbasierten Weltordnung des Wertewestens unterzuordnen hat. Und wenn diese Länder und Kulturräume murren, aufbegehren und sich sogar erdreisten diese abzulehnen, dann kommt der Friedenschor NATO und bombt mal im Namen der Menschenrechte und des Friedens gleich ganze Staaten mit ihren Gesellschaften platt, damit sie zur Räson gebracht werden und endlich spuren.
Nur der Westen darf Feindbilder kreieren die die restliche Menschheit tunlichst, ohne Widerrede, zu übernehmen hat.

Und ohne, dass ich Putins brutalen Krieg gegen die Ukraine gutheisse, so werde ich "Putin-Versteher" nicht mehr als Beleidigung ansehen, eher als Armutszeugnis derer, die mit diesem Ausdruck um sich werfen, denn sie bekunden damit schließlich, dass sie zu keinem Dialog bereit sind.
Putin zu verstehen IST PFLICHT, wenn man ernsthaft Frieden will. 
Und verstehen heißt NICHT, dass man der selben Meinung ist
 

Bruny_K
Bruny_K
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf Anna842 vom 29.08.2023, 13:16:05

Es gibt viele Meinungen @Anna842, auch viele die Aussagen, dass der „Krieg“ viel früher begonnen hat. Das ist, keinen wird es überraschen, auch meine Meinung.
Vielleicht magst du dir ja auch mal die Meinung von Jacques Baud 
anhören. Leicht zu finden bei Google.
Es empfiehlt sich bei Kriegsfragen immer alle Seiten zu lesen, hören und zu fragen, denn jede Medaille hat zwei Seiten.
Bruny
 


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