Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 25.07.2023, 12:19:02
Ich verstehe es auch nicht Aixois, danke für die weitere Informationen, ich bin jedenfalls gespannt wie man dieses Problem lösen wird, es ist wirklich schlimm daß Putin der überhaupt nichts damit zu tun hat dieses schlimme  Szenario ausgelöst hat. manchmal denke ich die Nato müsste eingreifen, (Schutz der ukrainischen Getreidefrachter)  aber das könnte zu einem  Desaster werden.Phil.
Ich glaube es schon zu verstehen: Putin will seit Beginn seines Überfallkrieges auf die Ukraine als Nebeneffekt Unfrieden und Ärger in die EU und die Nato bringen.
Nun zeigt sich das bei den Getreide-Importen, wenn sich diesen einige EU-Staaten verweigern, weil sie dann Probleme für ihre eigenen Erzeugnisse befürchten.
Aber es ist und bleibt seltsam,denn oft sind es Staaten wie Polen usw.,die darauf drängen,die Ukraine so schnell wie möglich in die EU (und Nato) aufzunehmen -dann würden ja die Probleme für die einzelnen Staaten noch grösser werden als jetzt, wenn man z.B. Importe zeitweise aussetzen kann.
Bei Putin nehme ich an, dass dieser mal wieder um Sanktionserleichterungen pokert, weil irgendwann die Mangellagen im eigenen Land auch um Unmut der russischen Bevölkerung führen und dann müsste Putin "an mindestens zwei Fronten" kämpfen - mit unsicherem Ausgang. Olga
aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 25.07.2023, 14:37:55
Das ist zwar nur indirekt zum Topic gehörend, aber die Frage ist ,  mehr denn je, eine offene, d.h. ob die verschiedensten Demokratieförderer in autoritären Staaten - wie Görgy Sorós in der Ukraine/Maidan (u.a.) - letztlich erfolgreich waren, überhaupt erfolgreich sein konnten,  mit ihren Bemühungen eines von außen unterstützten 'regime change' in Ländern ohne entsprechende Traditionen, ohne pulsierende, Reformen gegenüber offene,  Zivilgesellschaften.

Mehrheitlich  werden die Aktivitäten der vielen, mit Hilfe westlicher finanzieller und personeller  Unterstützung aus dem Boden geschossenen NGOs, die meist den Prioritäten ihrer Geldbgeber verpflichtet waren, als wenig sinnvoll  oder nachhaltig angesehen, wie es z.B. Syrien, Irak oder die "arabischen Frühlinge" zeigen, wo die Reformen oft nur oberflächlich verankert waren und der falschen Formel zum Opfer fielen, wonach die  Überwindung eines hegemonialen Autoritarismus zwangsläufig  in eine Demokratie, und dann meist auch noch nach den Vorstellungen westlicher Werteprägung, führte.

Dahinter steht die grundlegende Frage: Wie sinnvoll und nachhaltig ist westliche Demokratieförderung in Weltregionen ohne entsprechende Traditionen ?
Auf Anhieb fallen mir nur Flops ein .

Besonders beeindruckt und zum weiteren Nachdenken angeregt hat mich der Sturm auf das Bürogebäude der USAID in Vientiane im September 1975,  als die Pathet Lao die Stadt einnahmen,  und ein älterer Mann mir sagte, dass das Zerstören ja eigentlich nicht richtig sei, aber wozu braucht eine Hilfsorganisation zusätzlich zu der Botschaft eigentlich eine so riesige Antennenanlage ... Alle waren überzeugt, dass die Entwicklungshilfe nicht selbstlos war, sondern der Durchsetzung (=Einflussnahme)  politischer (US amerikansicher) Ziele diente.

Auch das Peace Corps hatte dieser Ruf z.T. abgefärbt.  Noch  in den 1990-ern wurde ein erneuter Einsatz von Peace Corps Leuten abgelehnt, weil man befürchtete, dass die Leiter der Freiwilligen, besonders wenn sie auf dem flachen Land eingesetzt würden, einen "suversiven Einfluss" auf die Laoten nähmen.

Aber das ist ja alles nicht neu, und es wäre naiv zu glauben, dass nicht alle Geheimdienste (zumindest größerer Staaten) Mittel und Wege (und Personal) fänden, um auf verschiedenste Weise im Interesse ihrer Regierungen global aktiv zu werden.  Da steht nicht - für alle immer offensichtlich -  "Academi (Nachfolger von Blackwater) oder "Wagner" drauf ...


 
teri
teri
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von teri

Ein kritisches Interview mit einer ehemaligen Ukrainerin und einer Europaforscherin.

Sehr empfehlenswert, vor allem wenn man heute Zweifel an unserer Europapolitik hat.

teri


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Edita
Edita
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf teri vom 25.07.2023, 18:44:39

Und einer wegen Plagiatsvorwürfen geschassten Professorin der Uni Bonn!
“ Als ihre Berufung im Sommer 2021 bekannt wurde, twitterte »FAZ«-Redakteur Patrick Bahners, jahrelang Feuilletonchef der Zeitung, »Au weia, ich hatte es für eine Falschmeldung gehalten.« Dem SPIEGEL sagte er später, die Entscheidung der Uni habe ihn bestürzt, es sei offenkundig, »dass die Universität Bonn mit dieser Berufung ihrem Ansehen schadet«, Guérot habe immer wieder »Behauptungen aufgestellt, die abwegig, unsinnig oder schlichtweg falsch« seien.“ 

Universität Bonn kündigt Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot 


Edita

olga64
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 25.07.2023, 19:13:21

Liebe Edita,

mir ist die Dame aus Talkshow-Besuchen bekannt und ich stufte sie auch so ein, dass sie zu denen gehört, die über alle Aufreger-Themen viel und langatmig was zu sagen hat.
Und das auch noch mit einem erkennbaren Hysterie-Stil und Monolog - mich machte die dann so nervös und unlustig, dass ich dem Sinn ihrer Rede gar nicht mehr lauschen wollte.
Aber die Gefahr,dass man mit so einem Stil von sich selbst irgendwann eingeholt wird, scheint gross zu sein. Befürchte aber ,dass sie jetzt den Buchmarkt mit ihren Produkten überschwemmen wird.... Das ist dann ja meist ein Werdegang solcher Leute. Olga

Leutnant_der_Reserve
Leutnant_der_Reserve
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Leutnant_der_Reserve
als Antwort auf Edita vom 25.07.2023, 19:13:21

Ist schon ein wenig systemanbiederig, das Verhalten der Uni Bonn, indem man einer frei denkenden und frei redenden Professorin kündigt, nur weil sie nicht dem mainstream huldigt, weder Corona betreffend, weder dem Ukraine-Krieg. Dann kramt man, und wenn man sucht, findet man auch was, wie in diesem Fall ein vermeintliches Plagiat in einem nicht-wissenschaftlichem Buch aus dem Jahr 2016. Erinnert mich irgendwie an früher, wenn nicht sogar an ganz früher.


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Rispe
Rispe
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Edita vom 25.07.2023, 19:13:21

Interessanter Artikel, danke Edita.
Dann wollen wir doch mal ein sehr erhellendes Zitat einstellen:

"Ein Jahr später hatte auch die Uni Bonn offensichtlich ein Problem mit der Personalie. Da wurde die öffentliche Debatte längst nicht mehr von der Coronapandemie dominiert, sondern von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine – und Guérot weist der Ukraine in ihren gemeinsam mit Hauke Ritz verfassten Buch »Endspiel Europa« die Rolle des Kriegstreibers zu: Das Land habe »stellvertretend für den Westen einen Krieg mit Russland« begonnen.
Die Universitätsleitung distanziert sich in einer öffentlichen Stellungnahme 

von ihren Äußerungen, allerdings ohne ihren Namen zu nennen. Und mahnt, »die Freiheit von Forschung und Lehre ist ein Privileg, das jedoch auch mit großer Verantwortung einhergeht«. Dazu gehöre es, allgemeine Standards guter wissenschaftlicher Praxis zu wahren und namentlich spekulative, nicht wissenschaftlich belegbare Behauptungen zu unterlassen. Verdachtsfälle auf Fehlverhalten würden geprüft und gegebenenfalls sanktioniert.
 
Der Asta der Universität Bonn  sowie das Studierendenparlament hatten die Professorin bereits Monate zuvor als rufschädigend für die Uni kritisiert und unter anderem Aussagen von ihr missbilligt, die der Ukraine ihr Selbstverteidigungsrecht absprechen und deutsche Waffenlieferungen als völkerrechtswidrig darstellen. Auf den Plagiatsvorwurf gingen sie nur am Rande ein, forderten die Uni aber auch auf, öffentlich Stellung zu den »Verfehlungen des wissenschaftlichen Arbeitens« zu nehmen."

Jetzt wird mir auch klar, warum Granka von teri so seltsam gestalkt wurde: weil sie immer für die Ukraine und gegen Putin anschreibt und die Gründerin von Memorial, Irina Scherbakowa, so besonders hervorgehoben hat.
Nachtigall, ick hör dir trapsen.
teri
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von teri
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 25.07.2023, 19:26:00
Ist schon ein wenig systemanbiederig, das Verhalten der Uni Bonn, indem man einer frei denkenden und frei redenden Professorin kündigt, nur weil sie nicht dem mainstream huldigt, weder Corona betreffend, weder dem Ukraine-Krieg. Dann kramt man, und wenn man sucht, findet man auch was, wie in diesem Fall ein vermeintliches Plagiat in einem nicht-wissenschaftlichem Buch aus dem Jahr 2016. Erinnert mich irgendwie an früher, wenn nicht sogar an ganz früher.
Du sprichst aus, was ich und viele andere denken und sagen. die Fr.Prof. erzählt ja selbst, wie und warum es dazu kam.....man muß sich einfach nur einmal das Video anschauen.

Doch das wäre dann (wie man bei den Antworten lesen kann) zu Demokratiefreundlich und würde zum Nachdenken zwingen. Aber das wäre zu mühsam....Ich bin froh, daß die Jugend anders denkt.

Daß einige wenige hier sehr schnell ihre Schubladen öffnen, habe ich vorausgesehen. Sie nennen das Demokratie - nach ihrem persönlichen Verständnis.

Bei Selbst betroffenen, die sich im Fanatismus austoben, ist das auch irgendwie verständlich.

teri
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 25.07.2023, 19:26:00
Ist schon ein wenig systemanbiederig, das Verhalten der Uni Bonn, indem man einer frei denkenden und frei redenden Professorin kündigt, nur weil sie nicht dem mainstream huldigt, weder Corona betreffend, weder dem Ukraine-Krieg. Dann kramt man, und wenn man sucht, findet man auch was, wie in diesem Fall ein vermeintliches Plagiat in einem nicht-wissenschaftlichem Buch aus dem Jahr 2016. Erinnert mich irgendwie an früher, wenn nicht sogar an ganz früher.
So einfach ist das nicht, Leutnant.
Die Dame ist Professorin für Europapolitik an der Uni Bonn, d.h., ihr Dienstherr ist der deutsche Staat und dem gegenüber ist sie in ihren Äusserungen und Veröffentlichungen verpflichtet. Wenn sie dies nicht tut, beginnt der deutsche Staat mit Disziplinarverfahren und wenn diese fruchtlos sind, erfolgt irgendwann die Kündigung. Beamtin war sie nicht, sondern alles erfolgte dann auf der Basis für Angestellte. Wäre sie länger Professorin an der Uni Bonn gewesen, wäre sie vermutlich verbeamtet worden, wonach natürlich aufgrund der dann gebotenen Sicherheit viele streben, insbesondere, wenn sie schon im fortgeschrittenen Alter sind wie Frau Guerot mit ihren fast 60 Jahren. Olga
teri
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von teri
als Antwort auf Rispe vom 25.07.2023, 19:30:17
 
Jetzt wird mir auch klar, warum Granka von teri so seltsam gestalkt wurde: weil sie immer für die Ukraine und gegen Putin anschreibt und die Gründerin von Memorial, Irina Scherbakowa, ???????????????????????????? teri

so besonders hervorgehoben hat.
Nachtigall, ick hör dir trapsen.
Rispe, sei Vorsichtig, ich lasse mich von dir nicht beleidigen oder katalogisieren. Ich habe niemand gestalkt oder eine Schervakowa (wann, wo?) hervorgehoben.

Ich habe nur von einem Datum, dem 16.5.23 gesprochen. Wenn Granka das auf sich bezieht, ist das ihr Problem und nicht meines.

Und wer bist eigentlich du?????

teri
 

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