Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Phil,
unabhängig mal von dem Schwarzmeergetreide ist immer noch die Frage offen, warum alle Silos in osteuropäischen Ländern voll waren mit ukrainischem Getreide, das angeblich seine Bestimmungshäfen in den Hungerländern Afrikas nicht erreichen kann ?
Die EU erlaubte Zollfreiheit, aber nur weil das Getreide zum "Transit", nicht zum Verbleib bestimmt war.
Gründe für das Nicht Weiterleiten werden viele genannt, Spekulation der Händler/Umdeklaration des Herkunftslands, zu niedrige/zu hohe Weizenpreise , fehlende Hafenkapazitäten, aber auch dass offenbar das ukrainische Getreide oft nicht die EU-Qualitätsstandards, erfüllt, weil es mit Pestiziden belastet ist, die hier in der EU verboten sind. Vielleicht fehlen deshalb auch Abnehmer in Afrika, die wollen auch keinen Weizen, den man bestenfalls ins Viehfutter untermischen kann ?
Für mich steht das im Widerspruch zu der behaupteten Ernährungsmangellage wegen ausfallender Getreidelieferungen übr das Schwarze Meer.
Warum findet dann wenigstens der vorhandene Weizen, den Polen und die anderen osteuropäischen Länder am liebsten sofort los wären, keinen Absatz ? Dieses Getreide kann die Ukraine doch exportieren, denn es ist von dem neuerlichen Embargo Russlands ja nicht betroffen.
An den Hafenkapazitäten kann es nicht mehr liegen, die wurden erheblich erweitert.
Warum findet man auf solche Fragen in den Medien kaum eine Antwort ?
Bis morgen treffen sich die Regierungsvertreter u.a. interessierter UN Staaten in Rom, am Sitz der FAO, um sich über die aktuelle Welt-Ernährungslage eine Übersicht zu verschaffen und sich über mögliche weitere Maßnahmen auszutauschen (sog. 'stocktaking moment') .
Mal sehen, mit welchen Ergebnissen/Empfehlungen das Treffen endet (teilweise und temporäre Aufhebung von Sanktionen betr. Export von russischem Dünger/Getreide und SWIFT Zugang ?)
Ich verstehe es auch nicht Aixois, danke für die weitere Informationen, ich bin jedenfalls gespannt wie man dieses Problem lösen wird, es ist wirklich schlimm daß Putin der überhaupt nichts damit zu tun hat dieses schlimme Szenario ausgelöst hat. manchmal denke ich die Nato müsste eingreifen, (Schutz der ukrainischen Getreidefrachter) aber das könnte zu einem Desaster werden.Phil.
Putin ist nicht die Ursache für den Welthunger, aber er weiss geschickt die Mangelsituationen zu nutzen , nicht zuletzt aus politischen Gründen.
Ja schon, aber er liefert. So nutzt er für mehr Sympathiewerbung für sich.
Juro
Hallo Phil,
wenn das Problem so gravierend ist, dann sollen doch wenigstens die osteuropäischen EU- und NATO-Länder Polen, Ungarn, Slowakei, Rumänien und Bulgarien den Transport über ihr Territorium gestatten. Also nach zwingendem Interesse am Welternährungsprogramm, dem die Mittel gekürzt werden, und an der Bekämpfung des Hungers sieht das nicht aus.
Juro
Umgekehrt Leutnant, Du bist zwar bestens informiert was ein Putsch ist, willst uns aber trotzdem einen Bären aufbinden!In der Ukraine musste der demokratisch frei gewählte Präsident vor einem enthemmten Mob fliehen, der massiv von "Blackwater" unterstützt wurde, weil er um Leib und Leben fürchten musste, anschließend wurde mit Hilfe der USA eine mit mehreren Nazis besetzte Regierung installiert. Das war kein Kindergeburtstag, das war ein geplanter und aggressiv durchgeführter Putsch vom feinsten.
Ein Putsch ist eine gewaltsame Absetzung der Regierung, die die geltenden Gesetze des Landes nicht beachtet, das nennt man "Staatsstreich". Oder, wenn das Militär die Regierung des eigenen Landes stürzt, einen "Militärputsch".
Beides ist in Kiew nicht geschehen, Janukowitsch ist selber abgehauen, kein Mensch wußte wo er ist, bis er sich selber aus dem Ausland meldete!
Edita
Hier mal ein Phönix-Beitrag von 2016, in welchem vor allem auch die Rolle von "Blackwater" und der USA bei diesem System-Change analysiert wurde.
PUTINS KRIEG: Kritik an Ukraine? "Natürlich wird hier genau hingehört!"
...Off topic
OT
....ich denke nicht, daß sie ihre bisherigen Namen aufgeben. Man kann ja hier im Forum mehrere Konten gleichzeitig haben und dann beliebig einsetzen.
teri
@Teri,
wenn Du Beweise für einen Doppeönick hast, lege ihn bitte der Administration vor. Falls Du keine Beweise hast, schweige und verunglimpfe hier nicht den Seniorentreff im Internet, denn wir gehen rigoros gegen nachgewiesene Duplikate vor - und wir als Admins haben mehr Möglichkeiten als Du, solche aufzudecken.
Karl
@Karl...Off topic
OT
....ich denke nicht, daß sie ihre bisherigen Namen aufgeben. Man kann ja hier im Forum mehrere Konten gleichzeitig haben und dann beliebig einsetzen.
teri
@Teri,
wenn Du Beweise für einen Doppeönick hast, lege ihn bitte der Administration vor. Falls Du keine Beweise hast, schweige und verunglimpfe hier nicht den Seniorentreff im Internet, denn wir gehen rigoros gegen nachgewiesene Duplikate vor - und wir als Admins haben mehr Möglichkeiten als Du, solche aufzudecken.
Karl
Ich habe niemand namentlich beschuldigt. Das werde ich auch niemals machen. Mein Vater wurde von einem ehemaligen Kameraden 1944 beschuldigt und kam dafür in´s KZ, wo er durch Mißhandlungen schwer verletzt gestorben wäre, wenn ihn die Amerikaner (zum Glück) nicht rechtzeitig gerettet hätten.
Für mich ist Petzerei deshalb ein Trauma.
Ich hoffe, du verstehst mich,
teri
PS.; aber ich werde ab heute auch keine OT mehr schreiben......
Mir ist nicht bekannt, dass der Transit ( das ist was anderes als Import !) von ukrainischem Getreide (usw.) in andere EU Länder oder Drittländer nicht gestattet wäre.
Es geht um das ukrainische Getreide, das umetiquettiert wird, das die Silos für die heimische Ernte verstopft, mit dem spekuliert wird und das den Aufkauf - Preis für die nationalen Bauern unter deren Deckungsbeitragsschwelle sinken lässt.
Wenn es sich lohnte, das ukrainische Getreide auf dem Weltmarkt zu verkaufen bzw.in die Hungerländer Afrikas etc. zu liefern, dann gäbe es doch in den genannten Länder ander EU Ostgrenze keine Probleme mehr.
Anders gesagt: Angebot und Nachfrage klaffen auseinander, was aber trotzdem beduten kann, dass Ländeer Lebensmittelknappheit haben, einfach weil sie nicht der Lage sind, die benötigten Mengen zum angebotenen Preis zu kaufen. Da tritt dann Putin auf und bietet zu 'bezahlbaren' Preisen an bzw. 'verschenkt' bestimmte Mengen.
Dieses dumping wird Russland zum Vorwurf gemacht, wie schon seinerzeit beim Gaspreis wo der Vorwurf war, Gazprom habe sich gefälligst wie ein 'normaler' (=berechenbarer) Marktteilnehmer zu verhalten, d.h. bei hohen Preisen zu verkaufen und nicht das Angebot zu verknappen, da dies die Preise noch weiter steigen liesse.
Ich weiss nun nicht, sollten jetzt die Getreide- Preise wieder anziehen, ob die globalen "ABCD + China" Getreidehändler darüber besonders unglücklich wären.
Cargill (oder auch Dreyfus) hat meines Wissens zwar seine Büros in Russland zugemacht, aber nicht den Handel mit Weizen aus Russland eingestellt.
Es ist ja kein Geheimnis, dass ein Großteil der Preissteigerungen nicht auf schlechte Ernten zurückzuführen ist ,sondern durch Eingriffe in den Markt durch Großhändler bzw. von den Alleingängen einzelner Länder, die die üblichen Handelsflüsse stören oder blockieren, verursacht wurde.
Ich lernte schon auf der UNI, das Haupt-Problem ist nicht die Produktion, sondern die Verteilung.
Man kann kritisch unternährt sein, obwohl es genug zu essen gibt, so wie man in einem reichen Land, wie dem unseren, arm und obdachlos sein kann, obwohl genug "Geld" da ist ...