Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

olga64
olga64
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 21.07.2023, 18:11:28
In diesem Thread geht es aber um den Angriffskrieg in Europa, um den Krieg des Systems Putin, um Putins Krieg, was ist wenn Putin nicht mehr ist, interessiert jetzt nicht, das wäre alles Spekulation, darüber jetzt zu spekulieren ist Nonsens, fällt er nicht irgendwo aus dem Fenster und bleibt gesund, terrorisiert er seine Russen und die Welt noch 13 Jahre!


Edita
Danke Edita - man kann es nicht oft genug erwähnen.
Putin ist 71 Jahre alt - da steht niemand mehr am Beginn seines Lebens. Und was nach ihm kommt, wird hoffentlich das russische Volk aus diesen Erfahrungen mit den Diktatoren endlich mal gut entscheiden.

Bis dahin schickt dieser Kriegsverbrecher Nawalny für weitere 20 Jahre in Straflager.
Und in Syrien, wo er ebenfalls mit dem dortigen Schlächter seit vielen Jahren Krieg führt, gibt er nun Millionen Menschen in der Enklave Idlib in "die Mörderhände" des Herrn Assad, der diese Menschen dann vermutlich verhungern lässt.

Aber das System Putin weist nach und nach beträchtliche Schwächen auf: nach dem Kurz-Putschversuch des Herrn Prigoschin ist es diesem anscheinend möglich, weiter gegen den Krieg in der Ukraine zu stänkern und dies sogar zu überleben.

DAs alles wird offensichtlich - auch dass Krieg in der Ukraine geführt wird.
Zuletzt dürften dies die russischen Touristen am eigenen Leib erlebt haben als sie Urlaub  auf der schönen Krim machen wollten und dann die Brücke wieder mal zerstört wurde.
Sie mussten ihre Rückfahrt durch das Kriegsgebiet der Südukraine antreten, was einige Hundert Kilometer bedeutet - Flüge gibt es ja keine mehr. Olga
Juro
Juro
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf pschroed vom 21.07.2023, 17:16:55

Hallo Phil,
da ziehen wir am gleichen Strang.
Juro

Rosi65
Rosi65
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rosi65
Baerbock: Wünschte, dass wir mit Putin verhandeln könnten.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sieht absehbar keine Grundlage für Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Ukraine. «Ich wünschte mir, dass wir verhandeln könnten. Aber derzeit geht es nicht (darum), was man sich wünscht, sondern derzeit geht es darum, der Realität ins Auge zu blicken», sagte sie auf die Frage, ob man mit Putin verhandeln könne, in einem gemeinsamen Interview mit Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko für «Bild», «Welt» und «Politico».
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Die Außenministerin verwies darauf, dass in der Zeit vor dem Angriffskrieg versucht worden sei, am Verhandlungstisch eine weiter Eskalation zu verhindern. «Die Antwort darauf war, dass 100.000 Soldaten einmarschiert sind.»
Man versuche jeden Tag, dass mit Russland wieder normal geredet werden könne - dass dieses Land diplomatisch dahin zurückkomme, dass Frieden das Allerwichtigste sei. «Nur das ist leider nicht die Realität. Die Realität ist ein brutaler russischer Angriffskrieg.

Die Ukraine müsse den Frieden zurückgewinnen können, sagte Baerbock. «Das funktioniert nur, wenn dieser brutale russische Angriffskrieg beendet wird, wenn die russischen Soldaten die Ukraine verlassen und diese tagtäglichen nächtlichen Angriffe per Drohnen, per Raketen, per Bomben auf die Ukraine aufhören.

https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/konflikte-baerbock-wuenschte-dass-wir-mit-putin-verhandeln-koennten-id


Zur Kommunikation gehören ja bekanntlich immer mindestens zwei Personen. Die westliche Seite hat sich bereits mehrfach bemüht. Doch wenn sich eine der beiden Seiten unglaublich stur stellt, wie sollte das Gespräch dann erfolgreich sein? Dann scheitern leider auch die besten Absichten und der größte Wunsch nach Frieden daran.

Rosi65




 

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Rosi65
Rosi65
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rosi65
als Antwort auf Juro vom 21.07.2023, 14:16:03

Danke Juro, für Deine Erklärung.👍
Wünsche Dir auch ein schönes Wochenende.

Rosi65

olga64
olga64
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Rosi65 vom 21.07.2023, 18:27:43

Danke Rosi!
Trotz der Erfahrungen, die ich als friedensverwöhnte Frau nun mit Kriegsabläufen (noch theoretisch) machen muss,denke ich, dass man bei angestrebten Verhandlungen eine sog. Verhandlungsmasse haben muss.

Die Ukraine wird seit Tagen wieder heftig bombardiert, dieses Mal in der Region Odessa. Die eigene Militäroffensive scheint nicht den angestrebten Erfolg zu bringen.
Eine Verhandlung zwischen der Ukraine und Russland würde aktuell sicher eine Kapitulation bedeuten; d.h. ein Abtreten der von Russland eroberten Gebiete und eine Dauer-Präsenz russischer Soldaten in der Ukraine. Damit wäre die Freiheit und die Demokratie in der Ukraine erledigt; und auch der schon so lange Mut und Überlebenskampf der Ukrainer praktisch für Nichts geführt worden, d.h., auf beiden Seiten wäre das Ergebnis nur Zerstörung und Tausende von Toten.

Aber wie lange das ukrainische Volk noch die Kraft zum Kämpfen aufbringen wird und wie lange die westlichen Unterstützer-Staaten noch bereit und in der Lage sind, Geld und Nachschub für zerstörtes militärisches Material zu liefern, ist ebenalls sehr, sehr ungewiss.
Und genau darauf dürfte Putin spekulieren - denn auch in Russland rückt der Krieg immer näher und bedroht auch das eigene Volk. Olga

aixois
aixois
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Juro vom 21.07.2023, 16:59:36
Wie lange geht so etwas gut?
 
So etwas ?

Das geht recht lange gut, denn es verläuft - wie unsere Klimaschädigung - eher langsam, schleichend.

Das Hochhalten und wie eine Monstranz durch die Gegend Tragen der West-Werte, erodiert, steter Tropfen höhlt den Stein, das, was die Werte ja eigentlich ausmachen: Freiheit , Demokratie, Gerechtigkeit (auch und gerade im sozialen Bereich), Chancengleichheit, Solidarität ....

Was ist, was  rangiert höher, soziale Gerechtigkeit, die Sorge um die Kinder und Alten, mehr Lehrer, Sozialarbeiter und Pfleger oder mehr Soldaten, Offiziere und deren technische Ausstattung ?
Bei den einen wird gekürzt, bei den anderen überschlagen sich die Erhöhungen ('darf's nicht ein bisschen mehr sein ? Aber gerne ! ). 

Mit der kritischer werdenden Perzeption der Tragfähigkeit dieser Werte zerbröselt , wie rieselnder Kalk,  so peu à peu auch das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit, die ich als wichtigen Klebstoff für den Zusammenhalt der "Werte-Ordnung" ansehe.

Aber  dann ist man wieder mal ganz überrascht über den Gang der Ereignisse - hat ja keiner ahnen, voraussehen können ... AfD 20 %   !  Stärker als die alte Volkspartei SPD ! (darf's ein bisschen mehr sein ? Aber gerne !...).
Man greife doch einfach mal in das Archiv der Weltgeschichte:
Da gab es mal die Forderung nach einem gerechten Welthandel, nach einer gerechteren Weltwirtschaft, nach einer Lösung aller Konflikte auf friedlichem Wege.
Vielleich könnte man eine Anleihe bei Brandt und Co. nehmen - Wandel durch Annäherung.
Meine Regale stehen voller Bücher, Skripte usw zu diesen Themen, einschließlich Welthunger und seinen Ursache usw. usw.

Gut kopiert, etwas lektoriert und mit einem alias Autorennamen versehen, könnte man vieles ohne weiteres sofort als Bestseller wieder in den Buchhandel bringen ... für die Jungen ist es neu, die Alten leben oder erinnern sich  nicht mehr. 

" Wir erwarten immer noch,  und jetzt mehr denn je,  Signale aus Moskau, positive Zeichen, dass man wieder miteinander sprechen sollte. 
Wir jedenfalls bereiten uns darauf vor und warten ohne die Hoffnung aufzugeben. Warum sollte es im Kreml nicht auch so sein ? "

Das hätte man als 'Aussenministerin z.B. sagen können, es hätte nichts gekostet, aber etwas zum Ausdruck gebracht. Vielleicht hätte Bahr das so oder so ähnlich,  gesagt oder sogar Brandt sagen lassen.

Mit den Russen  kann man nicht verhandeln, da gibt es keinerlei Basis dafür auf lange Zeit. Auch nicht mit dem Aussenminister Lawrow, aber der ist ja eh nur ein Lakai, der tut, was man ihm aufträgt, oder noch schlimmer, man muss sich fragen, hat der überhaupt noch was zu sagen, denn man darf bezweifeln, ob er überhaupt  noch ein Mandat der russischen Führung hat. 

So kann es auch sagen - wie in diesen Tagen sinngemäß unsere Aussenministerin - und sich dann wundern, dass diese "Diplomatie" bei den Russen so gar nicht ankommt und man seit Kriegsbeginn nicht mehr miteinander sprechen konnte. 
Jedesmal , wenn Baerbock spricht, verlassen die Russen den Saal oder sind schon vorher gegangen.

Verstehe einer die Russen, wenn andere reden,  bleiben sie, hören vielleicht ein bisschen zu .

Es gab mal Zeiten, da dachte man an Deutschland, wenn man einen neutralen, vertrauenswürdigen 'Mittler' in schwierigen Fragen suchte.

Aber auch dazu muss man jetzt wohl in die Archive der Geschichte gehen ...

Warum kommt mir plötzlich jetzt ein Song von Curd Jürgens in den Sinn ?

"Du sagst , du wärst nicht oberflächlich, wie du scheinst. Was soll ich von dir halten ? Denn Reife, Kind, wenn du das wirklich meinst, hat nichts zu tun mit Falten.
Sechzig Jahre und kein bisschen weise aus gehabtem Schaden nichts gelernt…."


Immer die weißen alten Männer eben ..
 


 

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pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf aixois vom 21.07.2023, 18:35:10

Hallo Aixois.
Ich könnte mir nicht vorstellen daß der Westen 20% der Ukraine aufgibt um Putin entgegenzukommen, oder hast du andere Verhandlungsziele ? Ausser natürlích, Selenskjy, würde es tun.
Ich könnte mir auch nicht vorstellen dass zb. Scholz,  solch   ein Deal unterschreiben würde.  Phil.

Quelle Zeit

Vor 39 Minuten

Iven Fenker
Polen weist von Putin unterstellte Gebietsansprüche zurück 
Die polnische Regierung hat den Vorwurf des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Polen wolle Gebiete in Belarus einnehmen, deutlich zurückgewiesen. "Der erbärmliche Langweiler aus dem Kreml wiederholt schon wieder Lügen über Polen", sagte der Kanzleichef von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, Stanislaw Zaryn. Putin versuche, den Hintergrund des Kriegs in der Ukraine zu vertuschen.

Putin hatte gesagt, dass Polen es darauf anlege, vor dem Zweiten Weltkrieg zu Polen gehörende Gebiete in Belarus und der Ukraine zurückzuerlangen. Zudem bezeichnete er die westlichen Gebiete Polens, die früher zu Deutschland gehörten, als Geschenk der Sowjetunion. Die Ukraine und Belarus hatte Putin wiederholt als Einflusssphäre Russlands bezeichnet. 
aixois
aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf pschroed vom 21.07.2023, 18:39:38

Wollen ist das eine.
Den Willen auch durchzusetzen,  das andere.

Keiner will was 'aufgeben' . Aber kann man nur in diesen Kategorien denken ?

Manchmal muss ich an unsere Kinder denken, wenn sie damals an etwas herumzerrten, das beide unbedingt haben wollten, so dass Gefahr bestand, dass das Ding im Eifer des Gefechts sogar kaputt geht oder zerreisst.

Da spielte es auch keine Rolle, wem das Ding 'gehörte'.
Man musste schlichten, all seine elterlichen Diplomatiekünste aufbringen, um zu einer Lösung zu kommen, bei der beide ihre Interessen gewahrt sahen.  Danach sah man weiter.
Mehr brauche ich nicht zu sagen, oder doch ?

Vielleicht sollte man mal wieder Brecht lesen, seinen 'kaukasischen Kreidekreis' - aber ich befürchte,  der Toten sind schon zuviele, als dass die beiden Kriegsparteien bei soviel Hass und Rachezwang noch alleine zu einem für beide akzeptablen und nützlichen Kompromiss finden könnten.

Jetzt wird auf die tödliche Wirkung der Streubomben gesetzt, in der Hybris, damit Russland besiegen,   alle geraubten Gebiete wieder zurückerobern zu können.
Ich bin kein Militär, aber wie weltfremd ist das denn ?

Ich jedenfalls wollte mit meinen Kindern in kein streubombenverseuchtes Land mehr zurückkehren und auch nicht jahrzehntelang warten, bis alles geräumt und wieder sicher ist, in 20 % kaputtes, minenverseuchtes Ruinenland, das nie in Ruhe kommen wird.


Für mich reichte es schon, wenn die Waffen nicht mehr benutzt würden und man dann sich die Zeit nimmt, die es braucht, (mein Verständnis des "as long as it takes") um ins Gespräch zu kommen, um auszuloten, was man tun kann, dass das "Ding",  um das sich beide streiten, nicht kaputt geht, denn davon hätte keiner was.

Auf jede Eskalationsstufe folgt die nächste, jeder will zeigen, dass er der Stärkere ist, dass er seine Toten rächen muss, bis man vor lauter Blut die roten Linien nicht mehr erkennen kann, die man auf keinen Fall überschreiten wollte ... da es ein europäischer Krieg sein soll, sind wir Alt-Europäer plötzlich mitten drin, nicht die Amerikaner, nicht ein Präsident Trump.  Und was dann,  wenn ?



 

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Edita vom 21.07.2023, 18:11:28

Ausgangspunkt war der Begriff  " Putinversteher  " und wer mit
diesem Begriff belegt wird und warum.
Ich habe die These aufgestellt, dass dieser Begriff besser zu dir passt,
als zu mir, weil du mir erklärst, was genau Putin will und denkt und plant
ect.
So begann es....

Anna

olga64
olga64
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Anna842 vom 21.07.2023, 19:31:43

Tja, wenn das  so ist. Dann hätte ich schon länger eine Idee: diejenigen, die den Eindruck erwecken, Putin zu durchschauen oder gar zu verstehen, müssten dann doch auch das wirklich funktionierende Rezept kennen, wie man diesen Mann dazu bewegen kann, seine Truppen aus der völkerrechtswidrig überfallenden Ukraine abzuziehen und das Morden und Zerstören umgehend einzustellen.

Oft dachte ich in diesem Zusammenhang an Leute wie Frau Wagenknecht und auch einige Figuren aus der AFD - warum reisen die nicht nach Moskau und stimmen Putin endlich mal auf eine humane Lösung ein? Vielleicht wartet er nur darauf,dass er so wichtig genommen wird und er beweisen kann, dass alles nur bei ihm selbst liegt? Was ja irgendwo auch stimmt. Olga


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