Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Und dies zeigt ja, wie wenig Du tatsächlich über das Verhältnis der DDR-Bürger zur UdSSR weißt, was Du als Sozialsierungsphase bezeichnest. Ich helfe Dir mal auf die Sprünge - im Grunde genommen wurde von den meisten damals alles abgelehnt, was nach sowjetisch aussah.
Aber Olga hat natürlich Recht, wenn man ein anderes Verhältnis zu Russland in der sozialisierenden Phase des lebens erfahren habe, mag ich vieleicht sogar auch nicht gegen einen schrecklichen und menschenverachtenden Diktator sein.
"Traue keinen blonden Frau'n und Autos, die die Russen bau'n." war ein gängiges Vokabular jener Zeit.
Großen Anteil an dieser Aversion hatte die permanente Agitation, mit denen die DDR-Bürger unentwegt behelligt wurden. Wohlgemerkt, die Ablehnung des Systems UdSSR, denn wer einmal das Glück hatte, und in die Sowjetunion reisen konnte, und dabei auch noch die Möglichkeit hatte, mit dem russischen Otto-Normal, oder eben dem Iwan-Normal Kontakt zu haben, dem eröffnete sich ein ganz anderes Bild. Als ich gelegentlich einen Studentenaustauschs 1986 für 6 Wochen in Burjatien am Baikalsee weilte, lernte ich sehr viele Sowjet- Menschen kennen, Russen, Armenier, Russlanddeutsche aus Kasachstan, Ukrainer. Und selbst mit Letzteren, die bekanntlich ein wenig speziell sind, hatten wir ein sehr gutes Verhältnis. Mit allen hatte man sofort einen Draht, die Sprache bildete für mich kein Hindernis, da ich in Russisch und Englisch eine Ausbildung in Konferenzsprache hatte, und auch immer mal an unserer Uni als Simultanübersetzer gebucht wurde, Englisch-Russisch und Russisch-Englisch.
Die Menschen sind das eine, das System das andere.
Was jeder DDR-Bürger aber gelernt und sich antrainiert hatte, war das exakte Zuhören und das Lesen zwischen den Zeilen. Und das hat sich erhalten und wird auch weitergegeben. Und deshalb merken die im Osten doch genau, wie der Hase läuft, wenn heute vom Schulterschluss mit dem Freund aus Übersee gesprochen wird, von der unverbrüchlichen Soldarität, von der Einigkeit im Kampf gegen das Böse und auch, das wir natürlich die Guten sind. Das hat der Ostler alles schon mal kennengelernt, nur damals eben andersrum, und wenn er diese Phrasen hört, dann gehen bei ihm sämtliche Alarmglocken an. Und wenn sich dann verständlicherweise Skepsis in ihm regt, dann befördert ihn der mainstream in die Ecke der Verschwörer/Schwurbler/Nazis/Querdenker/Reichsbürger/Sachsen usw. Aber auch damit weiß er umzugehen, denn auch das kennt er aus der Vergangenheit.
Was jeder DDR-Bürger aber gelernt und sich antrainiert hatte, war das exakte Zuhören und das Lesen zwischen den Zeilen. Und das hat sich erhalten und wird auch weitergegeben. Und deshalb merken die im Osten doch genau, wie der Hase läuft, wenn heute vom Schulterschluss mit dem Freund aus Übersee gesprochen wird, von der unverbrüchlichen Soldarität, von der Einigkeit im Kampf gegen das Böse und auch, das wir natürlich die Guten sind. Das hat der Ostler alles schon mal kennengelernt, nur damals eben andersrum, und wenn er diese Phrasen hört, dann gehen bei ihm sämtliche Alarmglocken an. Und wenn sich dann verständlicherweise Skepsis in ihm regt, dann befördert ihn der mainstream in die Ecke der Verschwörer/Schwurbler/Nazis/Querdenker/Reichsbürger/Sachsen usw. Aber auch damit weiß er umzugehen, denn auch das kennt er aus der Vergangenheit.Wie sind ja ein .. Senoirenforum hier und jeder teilt seine Erlebnisse und Erfahrungen mit, doch ich hoffe und denke , nach den vielen Jahren der Wiedervereinigung wird unsere Jungend nun andere Gedanken haben, als noch immer die Thematik der Eltern und auch Großeltern aufzuarbeiten.
Geschichtsdenken ist wichtig, doch sie leben wie wir alle im .. Jetzt und Heute .. und haben ganz andere Sorgen und Probleme.
poldy
Richtig poldy, ich verstehe Deinen Ansatz gut, unsere Nachkommen werden mit Sicherheit mit ungleich härteren Realitäten konfrontiert werden, als wir sie hatten, keine Frage. Klima, dominanter Staat, Sozialkonten, KI. Dennoch - es gibt es, es gibt das kollektive Gedächtnis, und keine ARD/ZDF-meinstream - Agitprop wird es erreichen, dass die Menschen, speziell die im Osten, ins Vergessen dämmern.
Sprechen wir jetzt von der Größe eines Landes oder von der Bevölkerung? Das sind zwei unterschiedliche Dinge! Die Größe gibt man in km² an, die Bevölkerung in Anzahl der Einwohner. So habe ich das mal gelehrt bekommen. Aber klar, ich wohne ja nicht mehr in Deutschland und da hat sich wohl etwas geändert, was an mir vorbei gegangen ist - oder wie soll ich Deine Worte verstehen?
Sagt man nicht: Du bist 1,72 m groß?
Und bei Flächen soundso lang und breit? 😉
Ist ein Land deshalb groß, weil da fast niemand wohnt?
Wenn Berlin weiter macht, dann hat es fast Schweden erreicht. Fast die Hälfte hat es schon.
NRW hat etwa 18 Millionen Einwohner.
Scheinst eine "Frohnatur" zu sein, doch meinst Du wirklich, dass Schweden seine Souveränität behaupten könnte, wenn es nicht unter den Schutz der NATO käme?
Finnland hat es schmerzlich und unter viel Leid erfahren müssen, wie es Land an Russland abtreten musste.
Richtig poldy, ich verstehe Deinen Ansatz gut, unsere Nachkommen werden mit Sicherheit mit ungleich härteren Realitäten konfrontiert werden, als wir sie hatten, keine Frage. Klima, dominanter Staat, Sozialkonten, KI. Dennoch - es gibt es, es gibt das kollektive Gedächtnis, und keine ARD/ZDF-meinstream - Agitprop wird es erreichen, dass die Menschen, speziell die im Osten, ins Vergessen dämmern.Ich bin nicht oft bei den Diskussionsthemen hier, aber manchmal muss ich mich einmischen 😉
Schönen Abend ... poldy
Ja nun Leutnant, dann machen das die Leute aber sehr geschickt!!!
Sie sprechen wie Nazis, sie handeln wie Nazis und sie wählen wie Nazis.
Und das alles nur, um ihre wahre Gesinnung, die der freiheitlich demokratischen Grundordnung, nicht zu zeigen, die ja so weltoffen und nicht rassistisch und fremdenfeindlich ist?
Du, ich meine das nicht pauschal und über jedermann, doch es ist erschreckend, wie sich der Osten in seinem Wahlverhalten ändert und wie Rechtsradikalität relativiert wird.
Und das ist breitgefächert, denn wie sonst konnte man einen Ministerpräsident wählen, der nur im Grunde auf 5% Stimmen zählen konnte und der nichts dabei fand von der AfD gewählt zu werden?
Alles eine Lehrstück an Cleverness und staatsbürgerlicher Finesse?
Du magst das ja gerne clever finden, ich hingegen sehr blamabel und auch enttäuschend.
Denn die alten Bundesländer investierten auch sehr viel in die Zukunft der neuen Länder.
Und auch Deine Beiträge zeigen im Grunde nichts an Vorurteilsfreiheit, Weltoffenheit oder Abscheu gegen ein Russland, welches Europa in den Krieg zieht.
Kein Mitleid mit den Menschen in der Ukraine und kein Erbarmen für die Überfallenen und Flüchtlingen.
Aber sehr viel Verständnis für das Befinden Russlands oder Klage über die Aufwendungen der Ukraine zu helfen.
Denn mehr Vorschusslorbeeren konnte man zuvor einem korrupten, diktatorischen, erpresserischen russischen Staat nicht bieten, der sogar eigene Leute tötet, foltert oder martialisch bestraft.
Weißt Du, ich frage mich immer – nun schon zum zweiten Mal – warum das Zitat: „Bleibe im Lande und nähre dich redlich“ – nicht für die gilt, die doch die Leute in der Heimat so gut verstehen?
Wirklich witzig, aber ich bin mir sicher, Dir ist nicht mehr zu helfen. Bleib, wie Du bist, und bleib uns erhalten, als mahnendes Beispiel.
Witzig? Das war nicht meine Absicht.
Wenn es für Dich witzig erscheint, hast du mich bestätigt.
Zumal, wenn man anschließend solche Offerten an Hilfe angeboten bekommt, dann sollte man durchaus vorsichtig sein. 😄
Hallo Gitti Schweden,
erst mal entschuldige ich mich, dass ich dich so in die Sache mit reingezogen habe. Aber ich dachte mir, dass nur jemand , der in Schweden lebt und die Sprache spricht, das einigermaßen erklären kann.
Ich erinnert mich auch an eine Sache aus den 90-er Jahren, wo man am Ende einen Kühlschrank oder eine Waschmaschine identifizierte.
Bei mir ist der Eindruck - außer Spesen nichts gewesen.
Aber ich werde sicherheitshalber noch mal Almar fragen, welche Tatbestände er hat, um seine These von den Grenzverletzungen zu untermauern.
Habe noch vielen Dank für deine Suche.
Juro
Hallo Poldy,
immer dran denken:
Die heute 40-Jährigen, so alt ist die DDR geworden, haben noch eine sehr gute Erinnerung an eine sorgenarme Kindheit, an eine lebensnahe Schule. Sie bringen meist die Erfahrungen des Elternhauses mit. Du wirst noch ein paar Jahre warten müssen, ehe die "Jungen" alles vergessen haben.
Juro