Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Es ist durchaus legitim Dinge miteinander zu vergleichen, wenn Werte angesprochen werden. Weder aixois noch ich haben Werte angesprochen nur darauf hingewiesen, dass es zweierlei Maß gibt.
Ja, der Ausspruch Bahrs ging mir heute auch durch den Kopf und mir kam der Gedanke, dass dieser erste Satz der Feststellung nicht auf die heutige Handlungsweise unserer Regierung zutrifft.
Es geht nur um Gefühl, es sei denn, man betrachtet kleine Gruppen der Kriegsgewinnler oder auch andere Staaten , die andere Interessen haben.
Nein???
Zitat Aixois:
„ Trotz aller Beschwörungen "unserer Werte" ist das durchaus vorstellbar, einfach deshalb, weil - gelinde gesagt - uns die Rechte der Westsahraouis nicht soviel wert sind, wie die politischen und besonders ökonomischen Interessen an guten Beziehungen zu Marokko., ……“
Edita
aixois hat die zweierlei Wertemaß verglichen und damit hat er recht. Die vielgelobten Werte sind nur interessant wenn Interessen damit bedient werden. Und somit hat aixois völlig richtig den Satz von Pschroed:
„Aber trotzdem, ist es nicht die Regel, Länder aufzuteilen, angenommen Belgien kommt jetzt mit tausend Soldaten und nimmt sich unter Waffendruck Berlin, oder DE nimmt sich Brüssel, das wird zwar nie eintreten, das geht nicht, das ist einfach für unsere Werte unvorstellbar. Das ist gegen das Völkerrecht.“
beantwortet
Danke, aixios, dass du nochmals an die völkerrechtswidrige Besetzung
der Westsahara erinnert hast.
Ein völlig von aller Welt vergessenes besetztes Land.
Anna
Lungeo, leider wirst du recht haben.
aber das hat man ja schon vor dem 24.02.22 so gemacht. Denn der ukrainische Staat versucht schon lange, die Gläubigen des Moskauer Patriarchats zu verbieten. Ist das Glaubensfreiheit in westlichem Sinne?
Übrigens hier zwei Videos zu ein und dem selben Vorgang. Eines von Blick.ch und eines von t-online. Wie sich heraushören ließ, geht ein ukrainischer Soldat in Uniform in einen "Russsisch-Orthodoxen" Gottesdienst und provoziert dort mit Anschuldigungen, dass der Besuch dieses Gottesdienstes den Krieg verlängern würde. Daraufhin wird er abgedrängt, wogegen er sich wehrt, schließlich aus der Tür geschoben und der örtlichen Polizei übergeben. Diese nimmt ihn fest und führt ihn ab.
https://www.t-online.de/tv/nachrichten/panorama/id_100154316/priester-verpruegeln-ukrainischen-soldaten.html
https://www.blick.ch/video/aktuell/er-kritisierte-den-krieg-russisch-orthodoxe-priester-gehen-auf-ukrainischen-soldaten-los-id18457024.html
Und bei diesem Kirchenstreit UOK (Ukrainisch-Orthodoxe Kirche - Moskauer Patriarchat) und OKU (Orthodoxe-Kirche der Ukraine - Kiewer Patriarchat) geht es nicht um Glaubensfragen sondern um Machtfragen und um sehr viel Geld.
https://www.dw.com/de/der-ukrainische-kirchenstreit-und-seine-globalen-folgen/a-65208788
Man kann sich wirklich ausrechnen, und da gebe ich dir vollkommen recht, was nach dem Krieg noch alles losgehen kann.
Juro
Juro
Zur Feier des Tages habe ich mir mal erlaubt die Finnland-Flagge zu hissen...😊
- Foto kostenlos v. Pixabay-
Rosi65
Nicht nur dieses Land, der größte Teil Afrikas rückt ja jetzt erst in das Schweinwerferlicht unseres Interesses, weil wir uns umsehen müssen, wie wir die Folgen des Ukraine-Kriegs 'kompensieren' können. Und dabei feststellen, dass wir gar nicht so mit offenen Armen empfangen werden, ein Preis von uns verlangt wird, um die Sicht des Westens einzunehmen, was die Verurteilung der Aggression in der Ukraine angeht.Ein völlig von aller Welt vergessenes besetztes Land.
Dass auch Russland (und schon länger China) dabei ist freundschaftliche Allianzen (neu) zu knüpfen, auch wegen der Auswirkungen der Sanktionen wg. d. Ukrainekriegs, scheint viele zu überraschen.
Nicht mehr die Soldaten der alten Kolonialmächte, sondern die russischen Wagner Leute werden gerufen und in ihrem Schlepptau jede Menge 'Berater' für verschiedene Aufgaben, mit dem Ziel, den westlich-amerikanischen Einfluss zurückzudrängen.
Und da ist eben ein ungelöstes Problem, ein nicht eingelöstes Versprechen (Geltung des Völkerrechts für ALLE) der Feuerstein, der wenn er geschlagen wird, sehr rasch einen Flächenbrand auslösen kann.
"Die USA machen Anstalten, ihr Afrika-Kommando nach Marokko zu verlegen. Algerien sieht das als Affront - und weiß dabei Moskau und Peking an seiner Seite. Für Europas neue Energiepartnerschaft mit Nordafrika sind das keine guten Vorzeichen." - so lautete zu Recht eine Überschrift in der SZ vor einigen Tagen.
Leider sehen das auch hier im Forum nur sehr wenige ("wir haben die Ukraine, was geht uns Afrika da unten an?") , dabei ist das eine nicht vom anderen zu trennen.
Wie sagte doch heute ein MdB der FDP so schön: wir werden höchstens 30 % des e-fuels (H2) selbst herstellen können, zu 70 % müssen wir uns in die Abhängigkeit von ausländischen Staaten begeben, aber natürlich nur von solchen, die auch unseren "Wertevorstellungen" gerecht werden.
'Na denn man toe' ! Und viel Glück bei diesem naiven Glauben an das Funktionieren neuer, diesmal aber echt "wertebasierter' Abhängigkeiten.
Billig wird das nicht ... aber Konkurrenz (mit den Russen/Chinesen) belebt das Geschäft, womit man wieder bei der Bewertung unserer 'Glaubwürdigkeit' wäre. Noch hat DE Pfunde mit denen es 'wuchern' kann, wobei es mehr auf das sichtbare Tun ankommt als auf salbungsvoll-emotionale Worte über feministische und wertegeleitete Politikziele ankommt, die allerdings ohne das nötige 'cash' daherkommen.
Auch da entstehen für uns langfristig wirkende 'Kollateralschäden', auch wenn sie uns weit weg von der ukrainisch-russischen Frontlinie erscheinen.
Auch im 'gobalen Süden' erkennt man die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit : im Koalitionsvertrag ist vereinbart, dass die Mittel für die Entwicklungshilfe und die Ausgaben für Verteidigung eins zu eins ansteigen sollen.
Wegen des Ukraine-Kriegs steigt aber die eine Seite gewaltig, bei der anderen wird sogar noch gekürzt.
Ob und wie die Regierung und unsere Vertreter in Berlin aber ihrer Verantwortung nachkommen wollen, dass es in den kommenden Jahren zu keiner "Schieflage zwischen den notwendigen Ausgaben für die Verteidigung, ziviler Krisenprävention und einer menschenrechtsbasierten Entwicklungszusammenarbeit kommt", das dürfte Afrika mehr als uns interessieren. "Its the Ukraine war, stupid" - d.h. Russland ist schuld, dürfte da als 'Ausrede' nicht besonders goutiert werden, zumal die russische Propaganda nicht ganz erfolglos agiert.
Eigentlich waren ja die Insassen des historischen Kiewer Felsenklosters bis zum 1 April auf die Straße gesetzt worden, ihr Vermögen an den Staat gefallen (ich hatte das schon mal erwähnt). Nun sind sie aber 'bockig' geblieben (vielleicht weil der Papst und der Ök Weltkirchenrat sich für sie bei Selenskyi eingesetzt hat ?) und haben das Kloster nicht verlassen.Ist das Glaubensfreiheit in westlichem Sinne?
Mit Gewalt wollte man sie bislang nun vor den Augen der Weltöffentlichkeit doch nicht abführen, aber ihrem Chef, dem Klostervorsteher, hat man 2 Monate Hausarrest (in einem Haus das er verlassen sollte) wegen des Verdachts auf Rechtfertigung des Krieges verordnet und elektronische Fussfesseln angelegt ...
Im Sinne unserer Wertegemeinschaft: wäre das nicht auch was gewesen für vom Wege abgekommene Sünder in unseren Gefilden, Fussfesseln statt Vertuschen ?