Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Ich kann zwar englisch; aber die Mühe mache ich mir nicht. Das ist mir Putin wahrlich nicht wert.
Hallo Karl,
Deine Erklärung zu seinem Standpunkt:
Du akzeptierst also, dass dem verheerenden Kriegsbefehl Putins Ereignisse vorausgegangen sind, die die Möglichkeit einer solchen Reaktion durchaus einkalkuliert haben. Man kannte Putin! Auch seine irren Großmachtambitionen!Natürlich gibt es historische Ereignisse, die dem Überfall Russlands auf die Ukraine vorausgegangen sind und die als Gründe dafür anzusehen sind, warum Putin glaubte, angreifen zu dürfen.
Wenn man aber diese Gründe Putins sich selber zu eigen macht und daraus eine Rechtfertigung für den mörderischen Raubzug zimmert, dann ist das so als würde man einem Mörder für seine Tat entschuldigen nur weil er ein Motiv hatte.
Die USA haben mehrfach mit Sicherheit gewusst, dass er in den nächsten Stunden angreifen wird und sie haben das auch kommuniziert. Was ich vermisse ist ein Schritt aufeinander zu, sich doch noch einmal zu treffen und Zeit zu gewinnen, einen Kriegsbeginn zu verhindern.
Ob das nun ein Versagen aller Politiker war oder Kalkül, wird in 30 Jahren herauskommen, wenn die Geheimhaltung von Akten aufgehoben werden sollte. Das ist dann garantiert nicht mehr mein oder dein Thema, denn wir ruhen dann schon im Friedwald.
Du kannst diese Vorereignisse, die du ja anerkennst, nicht mit einen "Putin glaubte, angreifen zu dürfen" abtun. Die Vorereignisse sind Realität und sie können nicht auf diese Weise ungeschehen gemacht werden. Vielleicht muss der Westen auch seine Politik und sein Vorgehen überdenken. Im Moment sind fast alle waffenverliebt. Unsere Rüstungsfirmen verdienen gut dran, dass die Ukrainer ihr Land mit Tapferkeit verteidigen. Rheinmetall jubelt sogar, dass man dort hervorragend neue Waffen testen könne. Man will sogar in der Ukraine eine Panzerfabrik bauen. Die wird natürlich nicht nach einem Friedensschluss aufhören zu produzieren. Der Konflikt wird weitergehen, weil die Investitionen ja Gewinn bringen sollen.
Ich halte bei den heutigen militärischen Möglichkeiten jeden Krieg für ein Verbrechen. Das ist gewolltes Hypertöten von Menschen. Die Politiker müssen, genauso wie es für die Klimasicherung beginnt zu geschehen, jegliche Politik auf Frieden ausrichten, auf die Verhinderung von Kriegen. Jeder moderne Krieg kann zur Vernichtung unserer gesamten Zivilisation führen.
Und jetzt hör bitte auf, mir oder anderen hier mit ähnlichen Ansichten zu unterstellen, dass "man" sich die Kriegsziele Putins zu eigen macht. Wenigstens werden Worte wie Putintroll oder so ja schon nicht mehr benutzt. Ansonsten ist diese Unterstellung aber ebenso eine Diffamierung Andersdenkender als Freunde eines Verbrechers. Wenn jetzt noch erste Schritte kommen, dass man mal die Argumente andersdenkender User ernst nimmt, dann kann man auch die Unterstellungen unterlassen und anfangen in Richtung Frieden zu denken.
Ich würde mir wünschen, dass dieser unsinnige Krieg der letzte ist, den die heute lebenden Generationen durchmachen müssten.
Juro
Ihre Wünsche in allen Ehren, aber wie sind die in Zusammenklang zu bringen für Ihren vorherigen, sehr langen Beitrag? Dort haben Sie doch ignoriert, dass der russische Überfallskrieg in die Ukraine bereits seit 9 Jahren andauert und auch "übersehen",dass Putin seit vielen Jahren auf Einladung des syrischen Schlächters dort ebenfalls Krieg führt und töten und zerstören lässt.
Ich würde mir wünschen, dass dieser unsinnige Krieg der letzte ist, den die heute lebenden Generationen durchmachen müssten.
Juro
Da passt einiges nicht zusammen, Juro, was Sie sich wünschen und was Realität ist.
Ich bin fast sicher,dass Sie jetzt als Gegenargumentation den Einmarsch der Amerikaner in den Irak benennen werden und auch den sehr lange andauernden Krieg in Afghanistan (wo Russland vorher schon "tätig" war) usw. Aber auch daraus hat die Menschheit nichts gelernt und so lange es grössenwahnsinnige Autokraten gibt, die Länder regieren und ihre Machtbereiche ausdehnen wollen, wird sich hier nichts ändern und es wird nach wie vor Kriege geben. Olga
Hallo Olga64,
keine Angst, dass ich mich den Teilen des Volkes anschließe, die das Volk und den Volksbegriff wieder einmal missbrauchen wollen.
Du weißt, dass ich die Informationen aus seriösen Medien habe und die Quellen auch dazuschreibe. Das habe ich auch bei denen, die ich hier anführe, so gehalten.
Ich hab da grad etwas geschrieben als Antwort an Karl. Vielleicht könnten wir uns mit unseren Diskussionen auch mal der Verhinderung oder Beendigung von Kriegen zuwenden, ohne den gerade laufenden in der Ukraine auszuklammern.
Juro
Hallo Olga64,
da warst du schneller als ich. Das ist es, wir drehen uns im Kreis und kommen aus den Mordmühlen nicht raus.
Es ist hier ja heute schon geschrieben worden: Staaten haben keine Moral, sie haben Interessen.
Aber Staaten besten aus Menschen und die haben Moral.
Juro
Es ist hier ja heute schon geschrieben worden: Staaten haben keine Moral, sie haben Interessen.In demokratischen Strukturen sind Menschen die Staaten.
Aber Staaten besten aus Menschen und die haben Moral.
Juro
Aber in autokratischen gibt es selbsternannte Alleinherrscher, die sich ihre Macht dann möglichst auf Lebenszeit manifestiieren und keine Moral haben, weil ihre eigenen Machtgelüste dies nicht zulassen.
Das sieht man sehr aktuell an Russland und China.
Die Dramatik ist,dass die Menschen in diesen Nationen ihre Regenten zu lange in diesen Positionen belassen, die sie dann später auch noch in den Krieg schicken, weil denen ein Menschenleben nichts Wert ist. Wo beginnt dann die Moral - und wo endet sie - solcher Menschen,d ie das alles mit sich tun lassen? Olga
Die wirtschaftliche Macht ist nicht denkbar ohne die militärische und da bezweifle ich, dass die von Dir genannten Staaten gemeinsam in einem Kanon singen wollen, der von China dirigiert wird.Europa verliert weiter an wirtschaftlichem Einfluss und wird zu einem Spielball der USA.
Das liegt auch nicht in Chinas Interesse als neuer 'Weltpolizist' oder "Werte-Missionar" aufzutreten. Sein Ziel ist m.E. eine globale Wirtschaftmacht zu werden an der man nicht 'vorbei' kann.
Dann reichen Abhängigkeitsverflechtungen und integrierte Lieferstromketten, um Wohlverhalten zu bekommen, ganz ohne Waffen.
Auch denke ich , dass die Länder des globalen Südens (auch nicht BRICS) wenig Interesse haben, sich erneut in die Abhängigkeit irgendeines der sich bildenden Machtblöcke zu begeben. Äquidistanz, wohlwollende 'Neutralität', es mit keinem verderben wollen, dürfte eher deren Ansatz sein, mit einer eher mehr als weniger deutlichen Distanziertheit den USA gegenüber.
Da Reformen der allmählich aus der Zeit fallenden alten Institutionen überfällig sind, ist eine Neubesinnung der Ziele (und des Nutzens) der Blockfreien Bewegung (die es ja noch heute gibt 120 Mitglieder - Vorsitz 2023/24 Uganda) angesagt bzw. nicht ganz auszuschließen. China würde das befürworten, da das Ziel einer neuen ('gerechteren') Weltordnung auch in seinem Interesse liegt.
Unter dem Scherbenhaufen, den Putin angerichtet hat, liegt auch sein Traum einer großen Eurasischen Wirtschaftsunion unter Russlands Führung. China ist selbst stark genug, es braucht keine russische Großmacht neben sich. Eine notgedrungen sich verstärkende Zusammenarbeit wird sich nach den wirtschaftlichen Interessen Chinas ausrichten, denn auf absehbare Zeit findet sich Russland mehr und mehr in der Rolle eines an den Rand gedrängten Bittstellers wieder. Das wird Xi dem Herren Putin wohl in bildhaftem Chinesisch derzeit in Moskau wohldosiert beibringen.
Insoweit hat Amerika sein Ziel erreicht und kann sich bei der neuen Aufteilung der globalen Einflusszonen ganz auf die Einhegung Chinas konzentrieren.
Bleibt die Frage: wo sieht sich in diesem "game changing" Moment Europa (von Deutschland gar nicht zu reden) , das als Teil des US dominierten Westens sich gegen China aufstellen sollte, gleichzeitig aber von China extrem abhängig ist ? Zwischen zwei Stühlen zu sitzen ist nicht bequem und die mal vorgesehenen Pläne, ein neues, eigenes 'Haus Europa' zu bauen, zusammen mit den Russen, sind ja nun auch Makulatur geworden.
Dabei werden die Risse im alten, m.E. dringend renovierungsbedürftigen EU-Haus auch
immer sichtbarer, eine Nord-Ost-EU (mit Deutschland) und eine West-Süd-EU (mit Frankreich/Italien/Spanien).
ich bin auch der Meinung, dass sich die Verhältnisse auf der Erde in einem grossen Wandel befinden. Damit hat übrigens auch die jahrelange Pandemie zu tun, die nicht ökonomische Entzerrungen darstellte, sondern auch die Ungerechtigkeit bei der Versorgung mit Impfstoffen z.B. des sog. globalen Südens.
Ich finde Ihren Bericht sehr gut - mir fehlt nur,dass Sie die immer wichtigere Rolle Afrikas ausklammern.
Und dabei ist es doch dieser Kontinent,der zukünftig eine Schlüsselrolle spielen wird und dies auch deshalb, weil z.B. die Bevölkerung in den europäischen Staaten und auch teilweise USA immer mehr vergreisen und Afrika hier ein Gegengewicht mit junger, mittlerweile oft auch gut ausgebildeter Menschen bildet. China hat das lange schon erkannt - wir in Europa haben es grossenteils verschlafen,bzw. konzentrieren uns darauf, Teile dieser Bevölkerung,die nach Europa kommen wollen, zwanghaft davon abzuhalten. Olga
Ich gebe Ihnen durchaus Recht : wir müssen unsere Sicht auf Afrika schleunigst ändern.
Gerade Deutschland hat (wenn auch in abnehmendem Masse) bei den meisten Staaten Afrikas einen "Stein im Brett".
Prognosen nach wird bei einem angenommenen Wachstum von 1,5 % das BIP Afrikas das des Euroraum in 50 Jahren überholt haben ...
Wobei Afrika eben kein Land ist, kein einheitlicher, homogener Raum, sondern sehr unterschiedlich in jeder Hinsicht.
Ich befürchte es wird der alte Fehler wieder gemacht, den Kontinent in erster Linie aus ökonomischer Perspektive zu betrachten, man will von seiner "demographischen Dividende" (den jungen Menschen als Arbeitskräfte) profitieren, von seinen Rohstoffen, seinen Standortvorteilen, seinen Investitions (und damit Gewinn) Möglichkeiten, seinen Potentialen als Absatzmarkt, usw usw.
Wenig hört man von den politischen Zielen einer besseren Zusammenarbeit,sowohl mit Europa als auch im Inneren des Kontinents, wo es noch viele Konflikte auszutarieren gilt.
Der Kontinent ist voll an Waffen jeder Art...
Wenigstens gibt es jetzt verstärkte Zeichen einer afrikaweiten (auch wirtschaftlichen) Zusammenarbeit mit der Schaffung der größten Freihandelszone der Welt , der AfCFTA, die bis 2026 alle Zölle um 90 % senken will.
Was m.E.fehlt ist ein 'Hero' , einer (wie z.B. Thomas Sankara), der einen afrikanischen Weg weisen könnte, den zu beschreiten die Jungen bereit sind.
Damit könnte das Risiko einer Interessenaufsplitterung und Spaltung je nach Anbindung an einen der globalen Machtblöcke reduziert, wenn auch nicht verhindert werden. Die heutigen Grenzen, das sollte man nicht vergessen, stammen noch aus der Zeit des Kolonialismus bzw. Entkolonisierung.
Das Schlimmste wären eine Reihe von 'Stellvertreter' Kriegen zwischen unzähligen von aussen unterstützten Freischärlergruppen , nicht zuletzt IS-Glaubenskämpfern
Nachdem nun auch Afrika in den Blick genommen worden ist – darf unsereiner davon ausgehen, dass damit nun wirklich alles erfasst ist, was irgendwie zum Thema gehört?
An dieser Stelle sei mir gestattet, auf das Alter des Planeten hinzuweisen, welches näherungsweise auf 4 500 000 000 Jahre geschätzt wird.
Eine Zeitdimension, deren sinnliche Erfassung sich einer kurzlebigen Art wie der des Menschen ebenso entzieht wie die Vorstellung von Veränderungsabläufen währenddessen.