Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Bias
Bias
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 03.03.2023, 09:51:00
Ich nehme nicht  jedem, den der MONITOR-Reporter interviewte, ab, dass ihm die Ukraine sehr am Herzen liegt, vielmehr ist bei vielen zu spüren, dass sie die Bigotterie des Westens satt haben, dieses Messen mit zweierlei Maß. Repräsentativ für die Ansichten und Motivationen aller Demonstranten war diese einseitige Zusammenstellung sicher nicht. Für die Diskreditietung der Bewegung aber reicht's allemal. 
Die Heuchelei hat beobachtbar Konjunktur.
Mitheucheln
oder schweigen und darauf hoffen, dass
sich der Hype irgendwann legt.

Wieviel Anmaßung liegt in einem "Argument", das Demonstranten unlautere Motive unterstellt, die besorgt sind und ein vorläufig noch garantiertes Grundrecht wahrnehmen?

Wie töricht ist es, von den Organisatoren großer Demos zu erwarten, dass sie die Gesinnung von Teilnehmern prüfen, bevor diese sich anschließen?
 
Welcher Geisteshaltung bedarf es, um auf solche Ideen zu kommen?
Anna842
Anna842
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Edita vom 03.03.2023, 09:38:32

So, jetzt habe ich mir den Monitor Beitrag angesehen.
Es sind russische Nationalisten eindeutig dabei, es sind Leute aus dem
rechtem Spektrum dabei.
Der Reporter befragt einige Teilnehmer.
Das ist eine kleine Auswahl.

Er vergleicht mit der großen Friedensdemo in Bonn 1983.
Das ist unlautern. Finde ich gar nicht gut, weiß auch nicht, was damit
bezweckt werden soll bzw. ich weiß es, wenn ich drüber nachdenke.
Diese Demo damals wurde auch massiv diffamiert, jetzt wird sie von
besagtem Reporter indirekt hochgejubelt.

Butscha ist ein Verbrechen, wird vermutlich nie aufgeklärt.
Aber jeden Demonstranten auf diese nun festnageln zu wollen,
finde ich nicht richtig, dieses Grauen wird damit funktionalisiert.
Denn auch wenn es Butscha nicht gegeben hätte, wäre es ein Angriffskrieg.

In Berlin wohnend, wäre ich zu dieser Demo gegangen.
Eine Gesinnung wäre damit nicht belegt.
Ich hätte sie mir ansehen wollen und hätte, wie es meine Art ist, viele
Demo-Teilnehmer angesprochen: Wissen wollen, was sie denken.

Wenn der Reporter mich auf den 2. Weltkrieg angesprochen hätte, hätte
ich ihm geantwortet, dass dies nicht die Blaupause für alle weitere
Kriege sein kann. Und es kamen bekanntlich viele danach!!
Dass der Reporter Auschwitz ins Spiel brachte......ich sage es ehrlich:
Diese Parallelisierung hat mich abgestoßen.
Da wurde Auschwitz auf einer Ebene funktionalisiert, die unterlassen
werden sollte. Es wurde benutzt, einzig um diesen Demonstranten
bloß zu stellen.

Anna

 

innah
innah
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von innah
als Antwort auf Karl vom 03.03.2023, 10:12:43

@Karl, 3 Menschen von geschätzt 13 000 Demonstranten, aus möglicherweise allen politischen Lagern,  hatte Herr Restle am Mikrofon. Nun ja, darauf abgestellt erscheint, zumindest mir, dann von einem verallgemeinernden "unreflektiertem Verhalten" zu schreiben, genau so wenig repräsentativ wie die Quintessenz so mancher anderer "Umfragen" ...

Und ja, in Butscha, wie auch andernorts an denen die Russen Gräueltaten verübt haben, waren bisher eine ganze Menge Medienvertreter unterwegs...

Ein Jahr Kriegsberichterstattung aus der Ukraine „Alles andere ist verschwendete Sendezeit“


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lupus
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von lupus
als Antwort auf Karl vom 03.03.2023, 10:12:43

Du solltest aber auch die zum Beitrag eingestellten Kommentare zu Ende lesen, denn sie könnten ja die Meinung des allgemeinen Volkes ausdrücken.
Es zeigt sich ein offenbarer Unterschied zur Jounaile.

Bias
Bias
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf Anna842 vom 03.03.2023, 12:34:57

Gesinnungsjournalismus, Anna. Eine Entwicklung, die dem Berufszweig schadet
Es gibt Moderatoren bei deren Beiträgen ich mittlerweile umgehen den Sender wechsle um einen Eindruck nicht erneut zu verstärken.

Restle, Reschke und Co. gehören dazu.
Anna842
Anna842
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Bias vom 03.03.2023, 13:07:27

Das mit Auschwitz fand ich persönlich besonders schlimm.
Es wurde nur benutzt, um besagten Demoteilnehmer in Verlegenheit zu
bringen.
Es hätte kritisch über die Demo berichtet werden können.
Da wäre nichts gegen zu sagen. Aber nicht so.
Der Angriffskrieg wäre auch dann schlimm, wenn es Butscha nicht gegeben
hätte!!

Anna


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Bias
Bias
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf Anna842 vom 03.03.2023, 13:23:43
Das mit Auschwitz fand ich persönlich besonders schlimm.
Es wurde nur benutzt, um besagten Demoteilnehmer in Verlegenheit zu
bringen.
Es hätte kritisch über die Demo berichtet werden können.
Da wäre nichts gegen zu sagen. Aber nicht so.
Der Angriffskrieg wäre auch dann schlimm, wenn es Butscha nicht gegeben
hätte!!
Wie geschildert:
Ich schau und höre es mir nicht an.
Das Strickmuster ist jeweils das Gleiche. 
Michiko
Michiko
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Michiko

Immer wieder werden in den Beiträgen die Vorgänge in Butscha erwähnt, erst kürzlich sah ich eine Doku u.a. über die erschossene Frau, von der man nur die Hand mit den rotlackierten Fingernägeln sah, m.E. eine jüngere hübsche Frau. Auch sie gehörte zu den Hunderten entdeckten Leichen, die auf den Straßen nach dem Rückzug der russischen Truppen lagen. Und nicht nur dort, auch notdürftig verscharrt in Vorgärten oder Sandgruben oder noch in ihren Häusern. Der Brite Karim Khan, der Chefankläger des Internationalen Gerichtshof, war in Butscha und versprach gründliche Aufklärung. In seinen Augen ist die ganze Ukraine ein Tatort.

Was mich fast genauso entsetzt hat, dass Putin jener Brigade, der die Ukraine Kriegsverbrechen und massenhafte Tötungen in der Stadt Butscha vorgeworfen hat, rasch einen Ehrentitel verliehen hat. Putin unterzeichnete nach Angaben des Kreml ein Dekret, mit dem die 64. motorisierte Infanteriebrigade den Ehrentitel einer »Garde« erhält. Die Auszeichnung wird mit »Heldentum und Tapferkeit, Entschlossenheit und Mut« der Mitglieder begründet. »Das geschickte und entschlossene Vorgehen des ganzen Personals (der Brigade) während der militärischen Spezialoperation in der Ukraine« seien »Vorbild für die Ausführung der militärischen Pflichten, für Mut, Entschlossenheit und große Professionalität«, erklärte Putin. Die Brigade habe das »Mutterland und staatliche Interessen« verteidigt. Hier bleibt einem das Wort im Halse stecken.

Kiew macht die 64. motorisierte Infanteriebrigade Russlands für die Taten verantwortlich. Die Truppe war in Butscha stationiert. Die ukrainische Staatsanwaltschaft erklärte, sie ermittle gegen zehn  Brigademitglieder  der 64. Division, deren persönliche Daten vorliegen wg. Kriegsverbrechen an Zivilisten.
In Erinnerung ist mir noch, dass Putin das Massaker umgehend abstritt und es als eine "Inszenierung der Ukraine" abstempelte. Ob er diese Ansicht noch immer vertritt, k.A., nur eine seiner Verteidigungslügen.
 

Edita
Edita
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf Bias vom 03.03.2023, 11:55:00

Um so etwas, mit was nur Frau Wagenknecht vor und während der Demo gelockt und nach der Demo vom Stapel gelassen hat, gab es nix zu überprüfen, es war vorhersehbar, der ganze Schmuh beruht einzig und allein auf rigider Systemfeindlichkeit  auf Seiten der Flötenspielerin und ihres Publikums!


Edita

Rispe
Rispe
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Edita vom 03.03.2023, 14:26:50

Und wenn ich die Beiträge von denen vor Michiko lese, die offensichtlich auf Seiten der Putinverteidiger und völlig ignorant den Leidern der Ukrainer gegenüber stehen, dann wird mir wieder speiübel angesichts der furchtbaren Schilderungen von Michiko.
Wie kann man nur so so gefühllos und so gleichgültig sein! Das werde ich nie verstehen.


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