Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 28.02.2023, 20:51:55
Eine Auflösung der NATO hätte damals ja tatsächlich quasi als ein symmetrischer Akt zum Zerfall des Warschauer Paktes stattfinden können. Das habe ich damals mit Freunden auch diskutiert.

Ehrlich gesagt bin ich heute sehr, sehr froh, dass dies nicht stattgefunden hat, denn was würde dies für heute bedeuten? Wir wären heute den Machtinteressen Russlands schutzlos ausgeliefert.
geschrieben von Karl
Die NATO war niemals exclusive gegen oder gar auf die UDSSR gerichtet, sondern gegen Eindringlinge jeder Colör, vorauseilend als mächtige, effektve Abschreckung gedacht. Und schon gar nicht, um jemand anderen zu überfallen.
Warum sollte sie sich also (jemals) auflösen?
Das wäre doch sehr schwachsinnig.

Wenn ich eine EinbruchSerie dank meines stabilen HaustürSchlosses unbestohlen überleb(t)e - und weil diese BösenBuben dingfest gemacht werden konnten, dann baue ich doch nicht das Schloss oder gar die Tür ab. Das Schloss, das mich vor Unbill bewaht(e).

Also, ich würde mich da fühlen, wie mit jenem Klammerbeutel gepudert.
Juro
Juro
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro

Hallo,

Frontal 21 heute mit einem echten Klopfer. Es lohnt sich, ihn anzuschauen.

https://www.zdf.de/politik/frontal/undercover-recherche-team-jorge-desinformation-wahlen-manipulation-israel-investigativ-102.html

Team Jorge.

Juro

aixois
aixois
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Karl vom 28.02.2023, 20:51:55
Du glaubst, ohne NATO wäre Russland unter Putin zu einem friedlichen Lamm geworden?
Lieber @Karl,

jetzt komm ich aber mit meiner Logik etwas ins Schleudern :
  • weil Putin 2022 die Ukraine überfallen hat, war es gut,  die NATO zu lassen und sie auf 30 Mitglieder zu erweitern ?
  • als die Frage sich stellte , war von Putin weit und breit keine Spur, wegen Putin wurde die NATO Anfang der 1990-er ganz sicher nicht gebraucht
  • also kann nur gelten, dass man damals weiterhin den Russen , auch Gorbatschow/Jeltzin (er wollte Russland in der NATO haben !!) nicht über den Weg trauen konnte, es folglich weiterhin das Bündnis gegen die russische Bedrohung  brauchte (nur zur Erinnerung: die Russen waren so was von pleite, dass sie nicht genug Geld hatten, um für ihre DDR Heimkehrer Kasernen zu renovieren, geschweige denn welche zu bauen, die USA mussten mit Millionen $ helfen, dass die Russen die Kosten des Abbaus ihrer A- Waffen aus der Ukraine tragen konnten, die Armee versank im materiellen und personellen Chaos, die Militärs verarmten usw. --- eine Bedrohung der NATO, die deren Aufrechterhaltung aus militärischen Gründen gerechtfertigt hätte,  stellte sie auf jeden Fall nicht dar)
  • wenn dies stimmte, dann hätte Putin ja recht, wenn er behauptet, der Westen hätte Russland nie vertraut, würde immer versuchen,  es  zu übervorteilen, und würde auch in Zukunft dem Osten kein Vertrauen schenken, würde das eine sagen, aber was anderes denken und tun
  • wäre denn Putin in einem 'Haus Europa' wie es Gorbi vorschwebte, überhaupt Mieter geworden ?
  • wenn Putin ohne NATO nicht 'lammfromm' geworden wäre, warum ist er es dann nicht mit der NATO geworden ? Hat die NATO etwas bewirkt, um ihn 'fromm' zu machen, oder hat sie nicht eher das Gegenteil fertig gebracht  ?
  • wenn mich nicht alles täuscht,  war Medwedjew bis Ende der 1990-er Jahre Jura Professsor in Leningrad und hat bestenfalls von einer Reise nach Lissabon geträumt, aber nicht sich geo-strategisch geäußert, was hat denn M mit der  Frage der Nicht-Auflösung der NATO zu tun ? 
  • Putin dolmetschte in dieser Zeit für Sobtschak und Kohl und durchlief seine Lehrjahre in Petersburger Amtsstuben, wo er  das Handwerk eines  mafiosen Oligarchien zu erlernte und seine Seilschaften bildete; was er damals im Bürgermeisteramt träumte,  ist mir zumindest nicht bekannt, von einem russischen Großreich wohl eher nicht.
  • die Verwendung heutigen Wissens zur Herbeiführung eines  Beweises der Richtigkeit  von Entscheidungen,  die vor 30 Jahren getroffen wurden,  klingt mir,  nach meiner bescheidenen Logik , doch sehr nach einer petitio principii, einem Zirkelschluss.
Ich könnte ja auch hergehen und behaupten, bei der Schaffung einer gemeinsamen Nachfolgesicherheitsstruktur in Europa (ohne NATO-Warschauerpakt)  mit der Umsetzung der einst mal vorgesehenen Kooperationsprogramme (offene Grenzen, einen gewaltigen 'Marshallplan', einer Form von 'Assoziation mit der EU mit  freien Märkten, intensivem Austausch in Wissenschaft und Forschung , Kunst/Kultur, Investitionsfreiheit, Schaffung eines großen Energiemarktes, Fortsetzung der von Jeltsin/Reagan begonnenen Abrüstung usw.) hätte es einen Putin gar nicht gebraucht, wäre Russland weltoffner, freiheitlicher, partnerschaftlicher und Putin-los geworden.

Da man es nicht versucht hat, und sich auch sonst wenig um die Sorgen der Russen gekümmert hat (schließlich hatte das bessere System ja 'gesiegt') weiss man auch nicht , was daraus geworden wäre.

Wohingegen man damals sehr wohl wusste, was der Fortbestand und die Erweiterung der NATO um die alten 'Kolonien', für die Russen bedeuten würde.
 

    Anzeige

    Edita
    Edita
    Mitglied

    RE: Es ist Krieg in Europa
    geschrieben von Edita

    Der Warschauer Pakt war kein wirklich realer Pakt, sondern eine Quasi-Vereinigung von 8 Ländern, die ihre politische und militärische Souveränität an die UdSSR abgegeben hatten, abgeben mußten, und mit dem Zerfall der UdSSR war dieser wichtige und tragende Punkt hinfällig! 

    Solche Klauseln gibt und gab es in der NATO nicht, warum sollte sie sich auflösen? 
    Die Angst vor einem militärischen Übergriff dieses Riesenlandes  Rußland auf ein sehr viel kleineres Nachbarland steckte und steckt den
    ehemaligen 7 Warschauer-Pakt - Staaten wohl immer noch in den Knochen, denn warum sonst wollten sie so schnell wie möglich in die NATO eintreten? Weil die Erfahrung vom und mit dem Warschauer Pakt es sie lehrte, siehe 1956 Ungarn, 1968 Tschechoslowakei und die Breschnew-Doktrin, die beinhaltete, daß die Sowjetunion im Falle einer "Gefährdung des Sozialismus" in einem der Mitgliedstaaten des Warschauer Pakts intervenieren würde. Die Souveränität der Mitgliedstaaten war somit erheblich eingeschränkt! 
    Aus diesem kühlen und überzeugenden Grunde wollten die ebenbürtigen Mitglieder der NATO keine Auflösung „ihres Verbundes“! 

    Und es war gut so! 


    Edita
     

    Leutnant_der_Reserve
    Leutnant_der_Reserve
    Mitglied

    RE: Es ist Krieg in Europa
    geschrieben von Leutnant_der_Reserve
    als Antwort auf Juro vom 28.02.2023, 22:32:00

    Die Doku war sehr beeindruckend, das Beispiel mit der "11" zu Beginn zeigte im Kleinen, was diese israelische Hackerorganisation  im Großen tatsächlich möglich machen kann. Ich hab's sie nur durch Zufall gesehen, solche Kracher sollten größer angekündigt werden.

    Edita
    Edita
    Mitglied

    RE: Es ist Krieg in Europa
    geschrieben von Edita
    als Antwort auf Edita vom 01.03.2023, 05:12:46

    Übrigens ....... im u.a. Nato-Informationsblatt kann man sich informieren, was dran ist an den Behauptungen und Vowürfen an die NATO von Putin-Propagandisten .......

    Russlands Anschuldigungen – eine Richtigstellung


    Edita


    Anzeige

    pschroed
    pschroed
    Mitglied

    RE: Es ist Krieg in Europa
    geschrieben von pschroed

    Alles was der Kremlverbrecher angeblich fürchtet tritt nach und nach ein, die NATO wird auf Langzeit ein riesiges Verteidigungsbündnis.

    Und das ist auch gut so, besonders für die nächste Generation.
    Die ganze NATO Propaganda war meines Erachtens, ein Teil des Weges um sein imperialistischer Traum zu verwirklichen, die Annektierung der baltischen Nachbarländer,  keiner hat Peter der Große bedroht.  Phil.

    QUELLE ZDF

    Generalsekretär in Helsinki:Stoltenberg: Ukraine langfristig in der Nato
    Datum:28.02.2023 12:33 Uhr

    Generalsekretär Stoltenberg hat in Helsinki angekündigt, die Ukraine werde langfristig Nato-Mitglied. Das finnische Parlament stimmt heute über seinen Nato-Beitritt ab.

    Die Ukraine wird nach den Worten von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg "langfristig" Mitglied des Militärbündnisses sein. Dies sei jedoch "eine langfristige Perspektive", sagte Stoltenberg an diesem Dienstag in Helsinki.
    Die Nato-Verbündeten haben sich darauf geeinigt, dass die Ukraine Mitglied des Bündnisses werden wird.
    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg
    Momentan sei es das Wichtigste, die Ukraine im russischen Angriffskrieg zu unterstützen, erklärte Stoltenberg auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der finnischen Ministerpräsidentin Sanna Marin. Aber wenn der Krieg vorbei ist, "müssen wir sicherstellen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt", betonte der Nato-Generalsekretär.
    Der russische Präsident Wladimir Putin dürfe das Nachbarland nicht weiter angreifen.
    Stoltenberg über Putin.

    Er will die Ukraine kontrollieren und er plant keinen Frieden, sondern noch mehr Krieg.
    pschroed
    pschroed
    Mitglied

    RE: Es ist Krieg in Europa
    geschrieben von pschroed
    als Antwort auf Edita vom 01.03.2023, 08:33:50
    Übrigens ....... im u.a. Nato-Informationsblatt kann man sich informieren, was dran ist an den Behauptungen und Vowürfen an die NATO von Putin-Propagandisten .......

    Russlands Anschuldigungen – eine Richtigstellung


    Edita
    Liebe Edita , danke für den Link, der ganze Anti-Amerikanismus sowie NATO raus aus DE, wurde jahrzehntelang von der LINKE manifestiert, natürlich hängt sich nun auch die Rechtsextreme AFD / NPD mit hinein, es scheint nun bei der Linke ausser Wagenknecht etwas Einsicht eingekehrt zu sein, Bartsch lobt offen die Waffen für die Ukraine. Phil.

    So schnell kann man seine Meinung ändern.

    QUELLE WEB.DE
    Linken-Politiker Bartsch: "Ohne westliche Waffen würde es Ukraine nicht geben"
    • 17:21 Uhr
    Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch sieht westliche Hilfen als überlebenswichtig für die Ukraine - auch Waffen. "Ohne die Unterstützung aus dem Westen würde die Ukraine keine Woche länger existieren, das ist so", sagte Bartsch am Dienstag dem Sender "Welt". "Und ohne die westlichen Waffen würde es die Ukraine auch nicht geben."
    Leutnant_der_Reserve
    Leutnant_der_Reserve
    Mitglied

    RE: Es ist Krieg in Europa
    geschrieben von Leutnant_der_Reserve
    als Antwort auf pschroed vom 01.03.2023, 08:51:32

    Der ukrainische Präsident bekräftigte in seiner heutigen Ansprache, dass sein Ziel nunmehr darin bestehe, dass das System Russland zerstört werde. Was meint er damit konkret, und ist er sich sicher, damit die westlichen Alliierten geschlossen an seiner Seite zu wissen? 

    hobbyradler
    hobbyradler
    Mitglied

    RE: Es ist Krieg in Europa
    geschrieben von hobbyradler
    als Antwort auf Edita vom 01.03.2023, 08:33:50
    Übrigens ....... im u.a. Nato-Informationsblatt kann man sich informieren, was dran ist an den Behauptungen und Vowürfen an die NATO von Putin-Propagandisten .......

    Russlands Anschuldigungen – eine Richtigstellung


    Edita

    Ich habe den Beitrag im Link gelesen.
     
    Die NATO hat keineswegs versucht, Russland zu marginalisieren. Im Gegenteil, Russland wurde von der NATO als bevorzugter Partner behandelt.

    Ich greife mal obige Sätze aus der Erklärung des Links heraus.

    Vorab zur eigenen Entlastung, es wird ja immer wieder von einigen angefordert:
    Ohne den geringsten Zweifel steht mir der Westen, die USA und die Nato erheblich näher als Russland und Putin. Trotzdem erlaube ich mir, aus meiner Sicht realistisch, auf die Gegebenheiten hinzuweisen. Die Augen zuzumachen liegt mir nicht.

    Es steht außer Frage, dass die USA das Sagen in der Nato hat. Wenn dann Obama, den ich schätzte, Russland als Regionalmacht bezeichnet, ist das ein diplomatischer Fauxpas und deutet schon darauf hin Russland klein halten zu wollen oder zu beleidigen.

    Nur weil es einen "Nato-Russland-Rat" gibt oder gab, wüsste ich nicht warum Russland ein bevorzugter Partner gewesen sein sollte. Vielleicht hat ein Diskutant eine Erklärung.


    Ciao
    Hobbyradler
     
    Deeskalation sieht anders aus: In der Krim-Krise verspottet US-Präsident Obama Russland - er nennt das größte Land der Welt eine Regionalmacht. Für Amerika gebe es schlimmere Bedrohungen, Kreml-Chef Putin agiere aus einer Position der Schwäche.

    https://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-krise-obama-verspottet-russland-als-regionalmacht-a-960715.html

    Anzeige