Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed

Lawrow über Putin. 

 „Er hat drei Berater“, soll Lawrow einem anwesenden Oligarchen bei einem Kremltreffen am Tag der Invasion gesagt haben. „Iwan der Schreckliche. Peter der Große. Und Katharina die Große.“

Und alle seine Berater sind tot. Phil.

QUELLE FOCUS

Damit spielte Lawrow auf den ersten Großfürsten von Moskau, Iwan IV., der im 16. Jahrhundert das russische Herrschaftsgebiet ausweitete und für seine Brutalität bekannt war. Er erschlug sogar seinen eigenen Sohn. Peter der Große führte im 17. Jahrhundert 21 Jahre lang Krieg und avancierte das russische Reich zu einer der stärksten Weltmächte. Katharina die Große regierte im 18. Jahrhundert 34 Jahre lang und machte aus Russland ein Reich nach europäischem Vorbild. Angelehnt an seine Vorbilder wollte Putin die Ukraine in einem Blitzkrieg in nur wenigen Tagen erobern und den ersten Schritt hin zu einem erneuten russischen Großreich setzen. Doch schnell war klar: Sein Plan scheiterte kläglich.

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Anna842
als Antwort auf olga64 vom 23.02.2023, 17:26:12

Für mich geht es nicht darum, der Ukraine irgendetwas vorzuschreiben.
Für mich geht es um Waffenlieferungen/ Angriffswaffen, die die BRD in die
Ukraine liefert bzw. noch liefern soll.
Da frage ich mich, macht es Sinn? Welche Ziele sollen damit erreicht werden?

Soll die BRD demnächst auch Kampfjets liefern oder Kriegsmarine entsenden.
Gibt es da einen Endpunkt in der Lieferung.
Oder liefern wir letztendlich alles, weil die Ukraine danach verlangt.
Ist bei Bodentruppen Schluß?
Bei diesen Fragen schreibe ich der Ukraine rein gar nix vor.
Und es ist durchaus legitim, diese Fragen zu stellen.

Anna

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Michiko
als Antwort auf olga64 vom 23.02.2023, 17:26:12
. Es geht übrigens schon lange in diesem Krieg Ost gegen West (kein Verschreiber), das haben Putin und Co. deutlich gesagt, nicht nur einmal. Und der versammelte Westen hat den Fehdehandschuh aufgenommen. Und da stimmt der Satz von CharlotteSusanne und Kevin Kühnert, dass die Ukraine zum Spielball geworden ist.
Man kann und sollte sich seine Beurteilung dieses Krieges und die Strategien des anscheinend im Kopf immer kränker werdenden Putin einfacher und logischer gestalten:
Putin hat seit einem Jahr keine nennenswerten, militärischen Erfolge - die Anzahl der toten russischen Soldaten im besten jüngeren Mannesalter steigt und steigt.
Nun also die Argumentation, dass dafür im Gegenzug das ruhmreiche russische Vaterland einen Krieg gegen die Nazis und Pädophilen im weltweiten Westen führen muss.
Und natürlich stellt er jetzt die Ukraine als Vasallenstaat der USA und Nato hin.
Wie aber argumentiert er, dass auch lange neutrale Staaten wie Finnland und Schweden nun schnellstens Nato-Mitglieder werden wollen?
Wie argumentiert er, dass derZusammenhalt der pädophilen Nazis im Westen immer noch ungebrochen ist und sogar ein 80-jähriger, mächtiger Mann dies auch dadurch dokumentierte, dass er u.a. 9 Stunden in einem Zug durch ein Kriegsgebiet fuhr?
Käme der isolierte Putin jemals auf solche Ideen? Er beschränkt sich auf ein Mega-Konzert, wo - wenn die Gerüchte stimmen - den Teilnehmern Geldbeträge versprochen wurden, wenn sie fröhlich singend und tanzend dort teilnehmen.
Aber es gibt sie ja noch, die standhaften ,deutschen Putinfreunde in ihrem Putin-Fanclub, die allen Ernstes glauben, sie wüssten besser, was die Ukraine nach einem Jahr Krieg nun wünscht und braucht - sie wüssten es besser als ein gewählter Präsident der Ukraine, der sicherlich im letzten Jahr zu einer der weltweit bekanntesten Personen mutierte.
Das erfüllt mich als deutsche Bürgerin wieder mal mit grosser Scham, dass solche Besserwisserei auch noch als Manifest betitelt wird. Aber irgendwann werden auch die wieder schweigen, die auch zu feige sind, mal selbst in die Ukraine zu reisen, um sich vor Ort von den Gegebenheiten zu überzeugen.
Obwohl es nach den Vorkommnissen natürlich zweifelhaft wäre, ob Mutter-Tochter-Schwarzer-Wagenknecht überhaupt eine Einreiseerlaubnis in die Ukraine erhielten ,geschweige denn, einen Besuchstermin beim Präsidenten Selenskij. Olga
Ich frage mich so langsam, ob ich heute etwas begriffsstutzig unterwegs bin in diesem Faden. Ich kenne z.B. weder einen Putin-Fanclub noch Putinfreunde. Ich weiß nur eins ziemlich sicher, die Ukraine braucht den Abzug der Russen, dass die Waffen schweigen und dass das Leben sich normalisiert. Und das geht nur in einem friedlichen Zustand, von Bedingungen, zu denen dies möglich wäre, soll hier jetzt nicht die Rede sein. Auch Selenskyi wird wissen, dass ohne Zugeständnisse ein solcher Zustand nicht zu erreichen sein wird.
Das Manifest Wagenknecht - Schwarzer erfüllt mich nicht mit Scham, warum auch. Sie haben eine andere Meinung und wollen im Grunde dasselbe Ziel nur auf andere Weise erreichen:  Ein Ende des Krieges in der Ukraine! Und was sollen die beiden bei Wolodymyr Selenskyi? Sie sollten bei Putin vorsprechen!

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CharlotteSusanne
CharlotteSusanne
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von CharlotteSusanne
als Antwort auf aixois vom 23.02.2023, 11:00:47
1848 sangen die Revolutionäre in den Straßen Berlins , die sich gegen die Königsherrschaft auflehnten :

Deutsche Brüder hauet drein !
Geht der Weg auch über Leichen !
Zu der Freiheit Sonnenschein ! –
Siegesruf hör ich erschallen !
Ha! Seht dort die Söldner fallen !

 
Hallo, Rispe,
Deine Analyse des Beitrages kann ich schon verstehen, leider ist
sie falsch, wie es Dir @Anna842 schon erklären wollte.

@aixois hat in seinem Beitrag die Kampfziele von den 1848-Revolutionären und den ukrainischen Soldaten als Beispiele gebracht,
um zu verdeutlichen, daß es Unterschiede gibt, WOFÜR  sie ihr
Leben eingesetzt haben bzw. einsetzen.

"Nicht so die Russen in Rußland"   -    da meint aixois die russische
Bevölkerung. Wenn die SICH AUFLEHNEN  WÜRDEN gegen ihre
Diktatur (= gegen Putin), dann ginge es in der Tat auch um die Ideale
Freiheit, Demokratie...... und nicht um territoriale Besitzstände
( wie im Fall der ukrainischen Soldaten).

Verstehst Du es jetzt ?

Nachsatz von mir :
Leider ist von der russischen Bevölkerung zur Zeit nichts bekannt,
daß sie imstande wären, sich gegen Putin und Co. auzulehnen  oder
gar in Massen eine Revolution gegen Putin und gegen den Krieg
zu organisieren.

C.S.


P.S. Ich wollte eigentlich den gesamten Beitrag von aixois noch mal zitieren, aber das
hat irgendwie nicht geklappt.
RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf CharlotteSusanne vom 23.02.2023, 17:48:37


Nachsatz von mir :
Leider ist von der russischen Bevölkerung zur Zeit nichts bekannt,
daß sie imstande wären, sich gegen Putin und Co. auzulehnen  oder
gar in Massen eine Revolution gegen Putin und gegen den Krieg
zu organisieren.

C.S.
Wenn ich mich recht entsinne: Gestern habe ich auf Welt oder ntv gesehen, dass ca 17 Prozent der Russen hinter der Putin-Regierung stehen. Der Rest kann nichts tun, ohne Gefahr zu laufen, eingesperrt zu werden. Also schweigen sie.

Simiya
Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Michiko
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.02.2023, 17:52:52


Nachsatz von mir :
Leider ist von der russischen Bevölkerung zur Zeit nichts bekannt,
daß sie imstande wären, sich gegen Putin und Co. auzulehnen  oder
gar in Massen eine Revolution gegen Putin und gegen den Krieg
zu organisieren.

C.S.
Wenn ich mich recht entsinne: Gestern habe ich auf Welt oder ntv gesehen, dass ca 17 Prozent der Russen hinter der Putin-Regierung stehen. Der Rest kann nichts tun, ohne Gefahr zu laufen, eingesperrt zu werden. Also schweigen sie.

Simiya
Bei statista liest sich das aber so:

Im Januar 2023 sprechen sich nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine rund 82 Prozent der russischen Befragten für das Handeln des russischen Präsidenten Wladimir Putin aus. Der Beliebtheitsgrad Putins hatte in den letzten Monaten vor den Kampfhandlungen zugenommen und schnellte ungeachtet der westlichen Sanktionen, der russischen Repressionen gegen die Meinungsfreiheit und der Teuerung von Lebensmitteln auf diesen hohen Wert.


Zustimmungswerte für Wladimir Putin
 

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olga64
olga64
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Michiko vom 23.02.2023, 18:00:11
Bei statista liest sich das aber so:

Im Januar 2023 sprechen sich nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine rund 82 Prozent der russischen Befragten für das Handeln des russischen Präsidenten Wladimir Putin aus. Der Beliebtheitsgrad Putins hatte in den letzten Monaten vor den Kampfhandlungen zugenommen und schnellte ungeachtet der westlichen Sanktionen, der russischen Repressionen gegen die Meinungsfreiheit und der Teuerung von Lebensmitteln auf diesen hohen Wert.


Zustimmungswerte für Wladimir Putin
 
Ich bezweifle zutiefst die Seriosität solcher Umfragen in Russland, die vermutlich genau so wie die Medien und das Staats-TV eng zugeschnitten auf den Präsidenten sind.
Denn - was Sie nicht erwähnen - nach der Generalmobilmachung des Präsidenten Putin im vergangenen Herbst soll eine spürbare Absenkung der Akzeptanz für diesen Präsidenten erfolgt sein. Damals merkten vermutlich auch diejenigen, die bisher den Lügen ihres Präsidenten in vollem Umfange glaubten,dass es an ihr persönliches Leben geht,bzw. um ihr eigenes Überleben und das ihrer Söhne, Männer und Brüder.

Parallel dazu verlassen immer mehr junge, gut ausgebildete Russen das Land, was auch nicht unbedingt auf hohe Akzeptanz der russischen Führung schliessen lässt.

Genau so wenig wie man in Russland Wahlergebnissen trauen sollte (obwohl immer noch Wahlen gesprochen wird, obwohl Ergebnisse meist schon im Vorfeld "abgestimmt" sind) sollte man zu hohes Augenmerk auf diese Umfragen legen - das empfehlen jedenfalls Experten, die Russland seit langem kennen, dort leb(t)en usw. Olga
RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Michiko vom 23.02.2023, 18:00:11
Bei statista liest sich das aber so:

Im Januar 2023 sprechen sich nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine rund 82 Prozent der russischen Befragten für das Handeln des russischen Präsidenten Wladimir Putin aus. Der Beliebtheitsgrad Putins hatte in den letzten Monaten vor den Kampfhandlungen zugenommen und schnellte ungeachtet der westlichen Sanktionen, der russischen Repressionen gegen die Meinungsfreiheit und der Teuerung von Lebensmitteln auf diesen hohen Wert.


Zustimmungswerte für Wladimir Putin
 
Ich kann ja nur wiedergeben, was ich gesehen und gehört habe. Wie war denn das bei uns damals? Wir waren doch auch "alle" einer Meinung, aber in Wirklichkeit dachten wir anders.
Ich weiß nicht, woher die Zahl stammt, hab sie nur gehört.

Simiya
Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rispe
als Antwort auf CharlotteSusanne vom 23.02.2023, 17:48:37

Liebe C.S.,
ich habe bereits an Anna geschrieben, dass ich den Konjunktiv von aixois richtig verstanden habe.
Das ändert aber nichts an seiner eigentlichen Aussage, die nämlich besagt, dass die Russen im Zweifelsfall gegen eine Diktatur eintreten würden, die Ukrainer aber nur für die Nation.
Er schreibt:
Die Ziele der Berliner 1848-Revolutionäre sind andere als die der ukrainischen Soldaten, die keine Revolutionäre sind und die ihr Land selbst dann verteidigen würden, wenn es von einem autokratischen despotischen Herrscher regiert würde.
Nicht so die Russen in Russland, wenn sie sich auflehnten gegen ihre Diktatur, da ginge es in der Tat um die Ideale Freiheit, Demokratie, nicht um territoriale Besitzstände
.“

Das ist das Zitat, und ich verstehe das ganz anders als du.
Nämlich so, dass die Russen Idealisten sind, die für Ideale (die er spezifiziert) eintreten würden, wenn sie sich gegen eine Dikatur auflehnten (wieder Konjunktiv), die Ukrainer aber reine Nationalisten und keine Idealisten sind, denn den Ukrainern geht es laut aixois in ihrer Verteidigung nur um ihr Land, nicht um Demokratie, denn sie würden ja ihr Land sogar noch verteidigen, "wenn es von einem autokratischen despotischen Herrscher regiert würde". Das hat er ganz klar so geschrieben und damit die Russen als Idealisten im Gegensatz zu den nationalistischen Ukrainern hervorgehoben. Je mehr ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich, dass ich das richtig verstanden habe, zumal er obendrein danach noch geschrieben hat: „Da geht es dann um einen clash der Systeme, West gegen Ost“, womit er alles umdreht.

Ich glaube, dass ihr diejenigen seid, die das alles nicht verstanden haben.
Dann soll er das selber mal erklären. Aber das wird er nicht tun.
Es ist sinnlos, dass wir uns darüber weiter den Kopf zerbrechen. Wir schreiben aneinander vorbei.

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Michiko
als Antwort auf olga64 vom 23.02.2023, 18:10:48
Bei statista liest sich das aber so:

Im Januar 2023 sprechen sich nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine rund 82 Prozent der russischen Befragten für das Handeln des russischen Präsidenten Wladimir Putin aus. Der Beliebtheitsgrad Putins hatte in den letzten Monaten vor den Kampfhandlungen zugenommen und schnellte ungeachtet der westlichen Sanktionen, der russischen Repressionen gegen die Meinungsfreiheit und der Teuerung von Lebensmitteln auf diesen hohen Wert.


Zustimmungswerte für Wladimir Putin
 
Ich bezweifle zutiefst die Seriosität solcher Umfragen in Russland, die vermutlich genau so wie die Medien und das Staats-TV eng zugeschnitten auf den Präsidenten sind.
Denn - was Sie nicht erwähnen - nach der Generalmobilmachung des Präsidenten Putin im vergangenen Herbst soll eine spürbare Absenkung der Akzeptanz für diesen Präsidenten erfolgt sein. Damals merkten vermutlich auch diejenigen, die bisher den Lügen ihres Präsidenten in vollem Umfange glaubten,dass es an ihr persönliches Leben geht,bzw. um ihr eigenes Überleben und das ihrer Söhne, Männer und Brüder.

Parallel dazu verlassen immer mehr junge, gut ausgebildete Russen das Land, was auch nicht unbedingt auf hohe Akzeptanz der russischen Führung schliessen lässt.

Genau so wenig wie man in Russland Wahlergebnissen trauen sollte (obwohl immer noch Wahlen gesprochen wird, obwohl Ergebnisse meist schon im Vorfeld "abgestimmt" sind) sollte man zu hohes Augenmerk auf diese Umfragen legen - das empfehlen jedenfalls Experten, die Russland seit langem kennen, dort leb(t)en usw. Olga

Es haben tatsächlich ca. 1,2 Millionen Russinnen und Russen im letzten Jahr ihr Land verlassen. Es sollte ein Zeichen für Putin sein, dass diese Menschen praktisch ihr Votum an den Staat mit den Füssen abgeben. Aber vlt. denkt er: Was ist das schon bei einer Bevölkerung von 144.526.636 Millionen Menschen. Ich erinnere mich an die letzten Monate in der DDR, da hieß von den "Offiziellen", als immer mehr Menschen in die Botschaften flüchteten oder nach Ungarn:  "Auf diese Leute können wir gut verzichten".  Ein ganz dummer Satz von einer Altherrenriege, die verloren hatte.


 

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