Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Es gibt noch keine DE Übersetzung von Bidens Red in Polen, nur eine schriftliche Übersetzung.
Die Rede ist rückwärts zu lesen, Phil.
QUELLE FOCUS
18.00 Uhr: „Harte und bittere Tage stehen bevor“, sagt Biden. „Aber die USA und unsere Verbündeten werden die Ukraine langfristig unterstützen!“ Damit endet die Rede des US-Präsidenten.
17.57 Uhr: Biden weiter: „Die Ukraine verteidigt sich weiter gegen das russische Gemetzel. Die USA und ihre Partner werden weiter dafür sorgen, dass die Ukraine alles bekommt, was sie braucht um sich zu verteidigen“, verspricht der US-Präsident.
17.52 Uhr: Die polnische „Großzügigkeit“ sei „außerordentlich“, so Biden. Das Land habe bereits 1,5 Millionen Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen. Dafür gibt es Applaus vom Publikum.
Biden: Putin kann diesen Krieg mit einem Wort beenden
17.51 Uhr: „Jeder Tag, an dem dieser Krieg fortgesetzt wird, ist Putins Entscheidung. Er kann das mit einem Wort entscheiden.“
17.48 Uhr: „Ein Diktator, der ein Imperium aufbauen möchte, wird niemals die Freiheit der Menschen brechen können. Die Ukraine wird niemals ein Sieg Russlands werden. Niemals!“
Biden: „Putin wird heute mit etwas konfrontiert, womit er nie gerechnet hat“
17.45 Uhr: „Putin wird heute mit etwas konfrontiert, womit er nie gerechnet hat“, sagt Biden über die Wehrhaftigkeit der Ukraine und der westlichen Verbündeten. „Wir werden nicht müde werden“, kündigt Biden an, und meint damit die anhaltende Unterstützung für Kiew.
17.42 Uhr: „Ein Jahr später kennen wir auch hier die Antwort: Jawohl, wir werden uns für die Freiheit der Demokratie erheben“, sagt Biden. „Ganz egal, was passiert. Putin hat sich geirrt.“ Putin habe gedacht, er könne die Nato spalten. „Stattdessen ist die Nato geeinter denn je zuvor. Er hat gedacht, er könne die Energie zu einer Waffe machen, aber Europa hat das gelöst.“
17.41 Uhr: „Ich war gerade in Kiew. Und ich muss sagen: Kiew steht stark und stolz. Kiew ist frei.“, sagt Biden. „Als Russland die Ukraine überfallen hat, hat das die ganze Welt geprüft. Europa wurde geprüft, Amerika wurde geprüft, die Nato wurde geprüft.“
„Ihr seid großartige Verbündete“, ruft Biden beim pompösen Auftritt in Warschau
17.39 Uhr: Da ist Joe Biden! Winkend kommt der US-Präsident auf die Bühne, hunderte Handys filmen seinen Auftritt. „Ihr seid großartige Verbündete“, ruft Biden als erstes.
17.38 Uhr: Der US-Präsident ist noch nicht zu sehen, aber der Auftritt ist sehr pompös inszeniert. Eine Doppeltür ist in den Farben der Ukraine angestrahlt, drumherum viele Fahnen.
17.31 Uhr: Nur wenige Stunden nach Putins Propaganda-Show wird US-Präsident Biden gleich in Warschau spreche
Und in diesem Kontext ist es schon erstaunlich, dass sie trotz der Informationen, die sie von westlichen Medien erhalten können, nicht in größerem Maße aufbegehren. Einerseits kann dabei Angst eine Rolle spielen, andererseits auch die Möglichkeit, dass sie diesen Medien weniger Glauben schenken, als den eigenen.Diese Bilder sagen alles in Punkto Glauben. Ach Herr Leutnant. Phil. 😆
QUELLE FOCUS
Am Dienstag hielt Russlands Präsident Wladimir Putin seine vielerwartete Rede zur Lage der Nation. Mehr als eine Stunde dauerte seine Propaganda-Show – offenbar zu lang für viele der Anwesenden. In den sozialen Medien werden etliche Bilder und Videos geteilt, die zeigen, wie Menschen im Publikum einschlafen und wegdösen.
So ist in einem Videoausschnitt zu sehen, wie drei Personen ihrer Müdigkeit zum Opfer fallen. Ein anderes Bild zeigt den eingenickten russischen Ex-Präsident Dmitri Medwedew, der in den vergangenen Monaten immer wieder mit Atomkrieg-Drohungen auffiel. In einer weiteren Collage sind gleich acht Zuhörer zu sehen, darunter auch Außenminister Lawrow, wie sie ins Land der Träume gleiten.
Ich habe mir die Aufnahmen auch gerade nochmals angesehen. Es ist wohl typisch für Diktaturen,dass die ersten Reihen - hin- und zugewandt zum Redner - übervoll besetzt sind.
Und die letzten Reihen dieser Stühle praktisch leer. Da wären die Teilnehmer unbeobachteter von Kameras gewesen, hätten in der Nase bohren oder ein Schläfchen abhalten können - aber vermutlich durften sie nicht und mussten ihnen zugewiesene Plätze einnehmen. Eine Dame war wenigstens so schlau und trug eine Sonnenbrille.
Mich erinnert das ein wenig an die frühere DDR und die Massenaufläufe mit fahnenschwenkenden PflichtteilnehmerInnen.
Bin wieder mal froh, in einem Land leben zu dürfen, wo Zwangsmassnahmen dieser Art nur Lachsalven hervorrufen würden. Olga
Bei dem Blick in den Zuhörerraum hätte es mich manchmal sehr interessiert, was hinter den meist unbewegten Mienen für Gedanken gekreist haben.Wenn Du/ihr mögt, dann schreibe ich zu diesem Thema gern mal eine sachliche Abhandlung hier.
geschrieben von Karl
Nach etwa 2 Dutzend Jahren 'im Osten' meine ich zu wissen, wie und warum der Hase dort so läuft, so laufen muss.
Aber wenn es sowieso keiner lesen würde, würde ich mir diese Arbeit (und das wäre es) ersparen.
Nur so viel: Die Welt ist eine komplett andere in jenen Landen.
Das zB sieht man an den ausdruckslosen Mienen.
Unvorstellbar für uns.
Sie scheinen ihren Banditen Putin nicht ernst zu nehmen. Phil.
Bild Android Kosmos.
Mir geht es genau so liebe Olga , gut daß es auch die DE Regierung, (besonders Frau Baerbock) die USA und die NATO gibt, sonst würde unsere Welt schon heute etwas anderes aussehen. Phil.
Bin wieder mal froh, in einem Land leben zu dürfen, wo Zwangsmassnahmen dieser Art nur Lachsalven hervorrufen würden. Olga
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-ukraine-krieg-diplomatie-101.html
Vermittlung durch UN oder China?
"Die Aussichten auf Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sind denkbar schlecht, sagt die Konfliktforscherin Deitelhoff. Dennoch gebe es Berührungspunkte. Im Interview skizziert sie, wer vermitteln könnte - und was vorher nicht geschehen sollte.
tagesschau.de: Gibt es nach einem Jahr Krieg überhaupt eine Aussicht, dass sich beide Seiten an den Tisch setzen und über ein Ende der Kampfhandlungen sprechen?
Nicole Deitelhoff: Die Aussichten sind momentan leider nicht sehr günstig. Beide Seiten glauben nach wie vor, dass sie diesen Konflikt auf dem Schlachtfeld entscheiden können. Die beiden möglichen Verhandlungsführer, also die jeweiligen Regierungen beziehungsweise Präsidenten, haben sich auch öffentlich stark gebunden.
Die Ukraine hat bekanntermaßen ein Dekret verfasst, dass es keine Verhandlungen mit Putin geben wird. Und die russische Regierung hat wiederholt deutlich gemacht, dass sie zwar zu Verhandlungen bereit sei, aber eben nur, wenn die Ukraine akzeptieren würde, die Gebiete zu verlieren, die Russland im Herbst widerrechtlich annektiert hat. Das ist keine belastbare Grundlage für Gespräche.
tagesschau.de: Es müsste Vermittler geben, um Gesprächskanäle zu öffnen. Wer könnte das in dieser Situation sein?
Deitelhoff: Wir wissen aus der Forschung, dass die Vermittlung von Dritten ein wichtiges Element ist, um Friedensverhandlungen voranzubringen. Insbesondere, wenn der Krieg schon länger andauert und mit viel Gewalt einhergegangen ist, ist es sonst für beide Parteien sehr schwierig, sich direkt miteinander an den Tisch zu setzen.
In der jetzigen Situation gibt es aus meiner Sicht zwei Möglichkeiten. Das eine ist ein Friedensprozess unter der Ägide der Vereinten Nationen. Die Vereinten Nationen haben es bis jetzt aber kaum geschafft, in diesem Konflikt eine proaktive Rolle einzunehmen, sondern sind eher ein Zaungast geblieben, wenn man einmal von dem Getreideabkommen absieht.
Die andere Variante wäre ein Staat, der zumindest ein Minimum an Vertrauen von beiden Seiten genießt und der gleichzeitig aber auch genügend Einfluss, also auch genug Machtpotenzial hat, die Seiten auch dazu zu bringen, ihm zuzuhören. In der jetzigen Situation könnte das eigentlich nur ein Staat, das wäre die Volksrepublik China. China hat auf der Münchner Sicherheitskonferenz dargelegt, dass es einen Friedensplan vorlegen möchten. Das klingt so, als hätte es Interesse an einer Vermittlung.
tagesschau.de: Aber spielen wir das doch weiter durch. Nehmen wir an, es kommt zu einer Anbahnung von Gesprächen, dann geht es in den Gesprächen um Kompromisse. Welche Kompromisse können beide Seiten eingehen, ohne ihre bisherige Position zu gefährden? Was kann Wladimir Putin zugestehen und was kann Wolodymyr Selenskyj zugestehen?
Deitelhoff: Das ist die Kernfrage. Beide Seiten sind nicht bereit, irgendwelche territorialen Zugeständnisse zu machen. Auf der ukrainischen Seite ist das vollkommen verständlich, denn sie soll ja Teile ihres Territoriums, das ihr völkerrechtlich völlig legitim zusteht, abgeben.
Russlands Präsident Putin hat diese vier Oblaste widerrechtlich annektiert und sie zu russischem Territorium erklärt; er pocht darauf, dass sie das bleiben. In einer solchen Situation kann ich mir nur vorstellen, dass man den Status dieser territorialen Bereiche offenlässt und nicht darüber entscheidet, wem diese Gebiete zuzuschlagen sind, sondern eine dritte Lösung in Augenschein nimmt.
Das wäre eine internationale Verwaltung dieser Gebiete. Aus meiner Sicht könnten nur die Vereinten Nationen diese Gebiete über einen gewissen Zeitraum verwalten, um dort am Ende einen Referendumsprozess einzuleiten, der dann international unter transparenten Bedingungen stattfinden würde.
Schon das ist aber eine große Zumutung für die ukrainische Seite. Ich bin nicht sicher, dass sie sich darauf einlassen würde und das ist auch keine Empfehlung von mir. Aber das scheint mir eine der ganz wenigen Optionen zu sein, auf die man hinarbeiten könnte.
Und das muss unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Ansonsten werden wir keine Kompromisse sehen. Das liegt schon allein daran, dass beide Seiten die ganze Zeit mobilisieren mussten, um Unterstützung für ihren jeweiligen Kriegskurs zu bekommen. Sie können jetzt öffentlich keine Abstriche machen, weil das ihnen die Unterstützung nehmen und auch ihr politisches Überleben gefährden könnte. Denn mit einem solchen Zurückrudern, das von vielen als Zeichen der Schwäche gewertet werden würde, würden sie die eigene Position stark untergraben.
tagesschau.de: Können Sie sich vorstellen, dass Selenskyj vom Westen gedrängt würde, Kompromisse einzugehen, die er bislang ausgeschlossen hat?
Deitelhoff: Das hängt ganz davon ab, wie sich der Konflikt entwickelt. Es könnte natürlich sein, dass, wenn dieser Konflikt noch eine längere Zeit andauert, es dann tatsächlich Versuche geben würde, Einfluss auf die ukrainische Führung zu nehmen, doch kompromissbereiter zu sein.
Ich bin sicher, dass auf beiden Seiten im Hintergrund die ganze Zeit Gespräche stattfinden, dass man immer versucht auszuloten, wo es eine Öffnung der jeweiligen Seite für Gespräche, für Kompromisslösung gibt.
Es gibt aber auch ein Drittes - dass ein Krieg einfach weiterläuft mit heißen und kalten Phasen. Dass man sich an einem Frontverlauf festsetzt und ihn von beiden Seiten verteidigt, dass dann aber auch die Gewalthandlungen immer wieder für längere Zeit aufhören, weil die beiden Seiten erschöpft sind. Ohne Gespräche oder ein formales Waffenstillstandsabkommen. Und wenn dann beide Seiten wieder Kraft geschöpft haben oder wenn bestimmte Ereignisse wie Scharmützel oder andere Krisen auftreten, geht es wieder los. Die Option darf man nicht außer Acht lassen."
Ich versuchte heute nachmittag immer diverse Regungen in den Gesichtern erhaschen zu können, es gelang mir nicht, ein einziges Mal zeigten sie eine sehr junge kichernde Frau, das war es dann aber mit Gefühlsregungen!
Jetzt weiß ich auch, wie ein Gehirn gewaschenes Auditorium reagiert …….. nämlich gar nicht!
Edita
Frau ProfIn Deitelhoff lässt sich bei ihrer 'Abhanldung so ziemlich alle Seiten offen und dürfte damit unterschiedlichste InteressentInnen für ihre Meinung finden.
Deitelhoff: Das hängt ganz davon ab, wie sich der Konflikt entwickelt. Es könnte natürlich sein, dass, wenn dieser Konflikt noch eine längere Zeit andauert, es dann tatsächlich Versuche geben würde, Einfluss auf die ukrainische Führung zu nehmen, doch kompromissbereiter zu sein.
Trotzdem entspricht mir der kürzlich in der SZ erschienene Aufsatz von Jürgen Habermas sehr viel mehr. Er nannte wenigstens den seit einem Jahr bestehenden Krieg in der Ukraine als das, was es ist: KRIEG und nicht "Konflikt".
Die "Kompromissbereitschaft" dürfte wohl übersetzt lauten,dass baldmöglichst über die Modalitäten der ukrainischen Kapitulation gesprochen werden muss und -wenn möglich - ohne Ukraine, aber mit Putin und China usw. Olga
Heute aktueller denn je........wann gewinnt endlich die Vernunft?