Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
@Michiko,
Deine (unsere) Hoffnungen mögen sich erfüllen!
Karl
Karl
Doch ich halte nichts davon, alle Probleme der Welt mit jedem anderen weiteren Problem zu vergleichen und auch deshalb gleiche Lösungen oder besser gesagt, mit einer Nichtlösbarkeit zu begründen.
Nicht um den heißen 'Brei' - die dahinter stehende Kernfrage - herumreden, und die ist doch : gelten die Menschenrechte universell, überall und für alle Menschen und vor allem : sind sie unteilbar, oder kriegt der eine ein paar Scheibchen mehr, der andere ein paar weniger ? Da sie auch noch 'unveräußerlich' sind, sollten sie auch nicht scheibchenweise 'gehandelt' werden.
Als "völkerrechtlich Bewandertem" ist Dir das sicher bekannt.
Trotzdem machst Du Unterschiede zwischen den einen Problemen und den anderen Problemen , auch wenn sie - völkerrechtlich sich nicht unterscheiden lassen.
Den Widerspruch erkennst Du auch, es sei denn, man erachtet die Unteilbarkeit der Menschenrechte eben doch als teilbar, als nicht universell an.
Und was die Feuerwehr und die vielen Brände angeht. Wenn ein Brand fast 50 Jahre kokelt ( Ende 1975 war 1/3 der marokkanischen Streitkräfte (25.000 Mann) auf dem Territorium der Westsahara), ein anderer aber erst ein paar Monate, dann kann man wohl schlecht von "Gleichzeitigkeit" reden, es sei denn aus der Dinosaurierperspektive wo in Millionenjahren 'gerechnet' wird.
Was mit 'anderer Feuerwehr' gemeint ist, heisst doch wohl , jede Region soll sich gefälligst um ihre Probleme selber kümmern. Wir uns um die unseren, die Afrikaner um ihre afrikanischen, die Chinesen um ihre chinesischen, die Afghanen ??? usw.
Hätten wir ,global gesehen, tatsächlich "eine" autonom agierende (UN) Feuerwehr, deren Pflicht-Aufgabe es wäre , zu löschen , wenn es brennt, egal wo, dann hätten wir auch keine, oder nur wenig Brände.
Nur, wozu braucht es dann noch die UN mit ihrem "Welt-Völkerrecht' und ihre Resolutionen oder gar eine NATO mit ihren 'out of area' Einsätzen zur Friedensstiftung bzw. -stützung, die ja nicht auf den nordatlantischen Raum beschränkt sein sollen ?
Mit Verlaub, aber das klingt in meinen Ohren so ein bißchen wie: "wir können uns doch nicht um die Flüchtlinge der ganzen Welt kümmern' .
Wenn man Menschenrechte 'à la carte' will, dann sollte man das - nicht zuletzt der Glaubwürdigekit wegen - auch offen sagen, und sich nicht auf den 'heißen Brei' (s.o.) beschränken.
Tja! Wenn man das so sieht, dass die „Menschenrechte unteilbar“ sind und man keine „Unterschiede zwischen den einen Problemen und den anderen Problemen [machen sollte], auch wenn sie - völkerrechtlich sich nicht unterscheiden lassen“ (sehe ich genauso), dann müsste man jetzt auch noch das Israel-Palästina-Problem mit in den Blick nehmen.
Warum hat sich die ganze Welt eigentlich daran gewöhnt, dass die Palästinenser seit der Besatzung nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967auf besetztem Gebiet leben, obwohl diese Annexion Israels völkerrechtlich nicht anerkannt ist? Warum wird es sofort als Antisemitismus gebrandmarkt, wenn man dagegen protestiert und sich für die Rechte der Palästinenser einsetzt, obwohl die israelischen Siedlungen auf besetztem Gebiet nach den Statuten des Internationalen Strafgerichtshofs Kriegsverbrechen sind?
Wenn man das nun alles zusammen gleichzeitig behandeln will, dann kommt man „vom Höcksken aufs Stöcksken“, und dann geraten alle Konfliktfelder der Welt in einen großen Topf und werden zusammengerührt. Das würde wohl zu einer kompletten Überforderung in einem Thread, in dem es eigentlich um den Krieg gegen die Ukraine geht, führen.
Tja @Rispe, das sind Fragen die ich schon öfter im ST gestellt habe. Eine Antwort darauf erhielt ich nie. Auch nicht darauf, warum Israel Syrien/Damaskus immer wieder ungestraft bombardieren darf wie in der Tagesschau berichtet wurde: „Die israelische Armee hat in der Nacht offenbar Ziele in Syrien angegriffen. In der Hauptstadt Damaskus soll eine Rakete ein Wohnhaus getroffen haben. Dabei wurden Berichten zufolge mehrere Menschen getötet.“
Und dass die Golanhöhen auch besetztes Gebiet sind und eigentlich zu Syrien gehören, will auch keiner mehr wissen.
Das hat man gut hingekriegt: alle Proteste gegen dieses himmelschreiende Unrecht zu unterdrücken mit der ständigen Antisemitismuskeule. Und jetzt ist eine rechtsradikale Regierung in Israel am Ruder, die den Siedlungsbau exzessiv vorantreibt und keinerlei Hemmungen mehr hat, die Palästinenser weiter zu vertreiben, ihnen ihre Rechte immer mehr zu verweigern und ihnen das Leben noch mehr als je zuvor zur Hölle zu machen.
Wie schrieb Bernd Stegemann im Cicero 7 Wochen nach Beginn dieses menschenverachtenden Eroberungskrieges:
„ Nach einem kurzen Moment des Erschreckens drängeln die Putinversteher wieder in die erste Reihe der Welterklärer und die friedensverwöhnten Wohlstandsdeutschen tragen wieder ihre moralische Besserwisserei vor sich her. Obschon beide völlig verschiedene Ziele verfolgen, treffen sie sich doch in einem Punkt: Sie wollen den Krieg in der Ukraine schnellstmöglich wegwünschen. Denn der Krieg ist die maximale Infragestellung ihrer gewohnten Denkweise.“
Der Angriff Russlands ist für sie nicht schlimm, da er Menschen tötet und Städte in Schutt und Asche legt, sondern er ist schlimm, weil er ihre politisch-moralische Position in Frage stellt. Da diese beiden Gruppen in Deutschland über eine große öffentliche Macht verfügen, lohnt es sich, ihre Argumente einmal genauer zu betrachten.“
Edita
Hallo aixois,....die dahinter stehende Kernfrage - herumreden, und die ist doch : gelten die Menschenrechte universell, überall und für alle Menschen und vor allem : sind sie unteilbar,....
Ich mache mir nicht nur Gedanken über unteilbare universelle Menschenrechte, sondern auch über unteilbare, universelle Waffenlieferungen.
Und kann mich erinnern, dass es in Teilen von Deutschland mal Friedensdemonstrationen gab, wo Menschen gegen die Herstellung von Waffen aufriefen. Dass es da eine unrühmliche Tradition in Deutschland gab mit 2 Weltkriegen, nur den Konzernen nützt (dicke Berta), die gute Geschäfte in Kriegen machen.
Und dass es zum guten Ton gehörte, vor allem bei denen, die sich für echte Linke hielten, in Friedensdemonstationen gegen Waffenlieferungen aufzurufen. Und man war damals in linken Kreisen auch für die Senkung des Wehretats, wo die Konservativen für dessen Erhöhung eintraten, um wieder eine wehrhafte Bundeswehr aufzubauen, die mithilft, Frieden und Freiheit zu verteidigen.
Und es gab mal in der Bundesrepublik Deutschland die gut gemeinte Absicht und Regel: Keine Waffen in Spannungsgebiete. Aber jetzt geht es offenbar darum, so viel und vor allem so schnell wie möglich Waffen an die Ukraine in das Kriegsgebiet zu liefern.
Was gilt jetzt? Haben sich die Linken damals geirrt, als sie gegen Waffenproduktion stritten?
Und ist jetzt richtig, dass so schnell wie möglich Waffen geliefert werden? Wobei nach allem, was ich höre, Waffenproduktionen nicht mehr genügend vorhanden sind, ist in Deutschland aus der Mode gekommen. Müsste erst wieder aufgebaut werden. Aber das dauert.
Wer kann mir in einfachen, verständlichen Worten erklären, was jetzt in Deutschland das Notwendige ist?
Nick42
Hallo Bruny,
dabei sind die nicht mal im Krieg, sondern wie bereits von hier im ST angemerkt, haben ein offensichtlich eingefrorenen Territorialkonflikt (Golan).
Zwei Fragen:
Warum geht es dort, dass ein Konflikt eingefroren wird, und in der Ukraine nicht?
Handelt Israel völkerrechtlich konform, wenn es regelmäßig Ziele in Syrien angreift, Palästinenser in Sippenhaft nimmt und den Familien die Häuser wegsprengt, wenn einer aus der Familie radikale Straftaten begeht oder wenn es Irakische Infrastruktur angreift? (Kollateralschäden inbegriffen)
Juro
Nun @Juro, dieses Thema wird wohl niemand offen diskutieren wollen. Israel hat die Golan Höhen annektiert, das ist Fakt. Weder Europa noch die USA scheinen sich daran zu stören, es wird halt stillschweigend akzeptiert. Warum die Annexion der Krim anders gesehen wird? Wer sollte das wohl vorurteilsfrei beantworten können?
P.S.: es ist nicht die irakische Infrastruktur die in Syrien angegriffen wird sondern iranische Stellungen.